Filmografie / Hörspiel
Camilla Spira wurde am 1. März 1906 als Tochter eines Schauspieler-Ehepaares in Hamburg geboren; ihr Vater war der jüdische Schauspieler und Filmpionier Fritz Spira (geb. 1877), der 1943 im damals in Jugoslawien gelegenen KZ Ruma1) von den Nazis ermordet wurde, ihre Mutter die Schauspielerin Lotte Spira-Andresen1) (1883 – 1943). Sie wuchs gemeinsam mit ihrer jüngeren Schwester Steffie Spira (1908 – 1995) auf und besuchte bereits mit 13 Jahren das Berliner "Max-Reinhardt-Seminar"1). Nach ihrer Ausbildung startete die junge Schauspielerin 1922 ihre Karriere in Berlin am "Wallner-Theater"1) und am "Deutschen Künstlertheater"1), erhielt später unter anderem ein Engagement am Wiener "Theater in der Josefstadt"1). Zurück in Berlin wirkte sie bis 1933 an mehreren Theatern, trat unter anderem zwischen 1925 und 1927 am "Deutschen Theater"1) auf, anschließend bis 1930 an den von Victor Barnowsky1) geleiteten "Barnowsky-Bühnen".

Camilla Spira 1927, fotografiert von John Graudenz1) (1884–1942)
Quelle: Wikimedia Commons; Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier

Camilla Spira 1927, fotografiert von John Graudenz (1884–1942); Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: gemeinfrei
Camilla Spira, fotografiert im Atelier "Zander & Labisch"; Urheber Albert Zander u. Siegmund Labisch (1863–1942); Quelle: www.cyranos.ch; Lizenz: gemeinfrei Dann schaffte sie als singende und tanzende Wirtin Josepha Vogelhuber in der von Regisseur Erik Charell1) (1894 – 1959) nach dem gleichnamigen Singspiel1) von Ralph Benatzky1) (Musik) produzierten Revue-Operette "Im weißen Rössl" den künstlerischen Durchbruch. Die Uraufführung der gigantischen Revue am "Großen Schauspielhaus"1) fand am 8. November 1930 statt und geriet zum größten Theaterereignis der "Weimarer Republik"1), nicht zuletzt wegen Stars wie Max Hansen1) (1897 – 1961) als verliebter Zahlkellner Leopold und Siegfried Arno (1895 – 1975) als "schöner" Sigismund. Weitere Akteure waren unter anderem Otto Wallburg (1889 – 1944) als unzufriedener Gast bzw. Fabrikant Wilhelm Giesecke und Paul Hörbiger (1894 – 1981) als der alte österreichische Kaiser Franz Joseph I.1).
Zur Spielzeit 1932/33 wirkte sie an der "Volksbühne"1), gehörte dort noch als "Räuberbraut"  Julchen Blasius1), Weggefährtin des Titelhelden, zur Besetzung des von Heinz Hilpert1) in Szene gesetzten Schauspiels "Schinderhannes"1) von Carl Zuckmayer1), das am 23. Januar 1933 mit Attila Hörbiger in der Rolle des "Schinderhannes" genannten Räuberhauptmanns Johannes Bückler1) Premiere feierte.
 
Camilla Spira, fotografiert im Atelier "Zander & Labisch"
Urheber Albert Zander u. Siegmund Labisch1) (1863–1942)
Quelle: www.cyranos.ch; Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
Nach der so genannten "Machtergreifung"1) der Nazis am 30. Januar 1933 erhielt Camilla Spira Auftrittsverbot und durfte, als "Halbjüdin"1) diffamiert, nicht mehr an "deutschen" Theatern spielen, lediglich Auftritte auf Bühnen des Jüdischen Kulturbundes1) wurden ihr noch gestattet. 1938 emigrierte die Schauspielerin zusammen mit ihrem Ehemann, dem Rechtsanwalt bzw. stellvertretenden Generaldirektor der damaligen "Engelhardt-Brauerei"1) Hermann Eisner (1897 – 1977), sowie den beiden gemeinsamen Kindern Peter-Paul (* 1927) und Susanne (* 1937) in die Niederlande und tauchte in Amsterdam1) unter. 1943 wurde Camilla Spira mit ihrer Tochter Susanne, der späteren Politikerin Susanne Thaler († 11.01.2003 → www.welt.de) in das Durchgangslager Westerbork1) verschleppt. "In Westerbork trat Spira in einem von Max Ehrlich organisierten Kabarett-Programm auf, das die zurückbleibenden Gefangenen ablenken sollte, wenn am Vortag Transporte nach Auschwitz1) stattgefunden hatten. Neben Ehrlich stand sie unter anderem mit Willy Rosen auf der "Bühne Lager Westerbork" und traf mit ihren bekannten Songs auf ein dankbares Publikum." notiert Wikipedia. 1943 gelang es ihr, durch einen Trick aus dem Lager freizukommen: Nachdem sie eine beeidete Falschaussage ihrer Mutter vorlegen konnte, derzufolge sie nicht die leibliche Tochter Fritz Spiras sei, wurde die vierköpfige Familie nach Amsterdam entlassen, wo sie untertauchte und das Kriegsende überlebte. 1945 emigrierten die Eisners in die USA, kehrten jedoch zwei Jahre später wieder nach Berlin zurück.2)
Und bei Wikipedia wird (mit entsprechenden Quellenangaben) ausgeführt: "Bald standen Spira und ihre Familie selbst vor dem Abtransport nach Auschwitz. Um der Deportation zu entgehen, wandte sie sich an Hans Georg Calmeyer1), der in der deutschen Besatzungsbehörde in Den Haag1) eine Stelle zur Klärung zweifelhafter Abstammungsfälle leitete. Offenbar hatte der damalige SS-Oberführer Walter Schellenberg1), Leiter des Auslandsnachrichtendienstes im Reichssicherheitshauptamt1), der sich wegen Geheimdienstoperationen wiederholt in den Niederlanden aufhielt, ihr zur Ansprache Calmeyers geraten. Jedenfalls bezog sich Spira in zwei Schreiben an Calmeyer ausdrücklich auf Schellenberg als Hinweisgeber. Die Schauspielerin schrieb, sie sei tatsächlich keine "Halbjüdin", sondern "vollarisch". Sie sei unehelich geboren. Ihre Mutter, Lotte Spira, sei seinerzeit mit dem "arischen" ungarischen Schauspielkollegen Victor Palfy fremdgegangen. "Dies gestand mir meine Mutter schon im Jahre 1933, als die Judenfrage akut wurde, und ich deshalb gezwungen war, meine Laufbahn als Schauspielerin in Berlin aufzugeben." Dennoch habe sie verhindert, "dass meine Mutter irgendetwas zur Richtigstellung meiner Herkunft unternahm, denn ich bin seit 1927 mit Dr. Hermann Eisner, der jetzt hier beim "Jüdischen Rat" tätig ist, verheiratet und hatte begreiflicherweise Hemmungen, ihm meine uneheliche Geburt einzugestehen." Calmeyer erließ daraufhin zunächst einen vorläufigen Abstammungsbescheid, damit Spira das "Lager Westerbork" zumindest zunächst wieder verlassen konnte. Anschließend ließ er über die Gestapo1) in Berlin die Mutter vernehmen, die ihre vorgebliche Affäre mit dem blendend aussehenden ungarischen Kollegen – mehrere "geeignete" Fotografien waren dem Antrag beigefügt – bestätigte. In einem anthropologischen Gutachten kam der von Calmeyer als Gutachter eingesetzte Hans Weinert1) schließlich zu dem Ergebnis, Spira sehe ihrem angeblichen außerehelichen Erzeuger ähnlicher als dem urkundlichen Vater. Und so wurde Camilla Spira schließlich zur "Vollarierin" erklärt. Ihre Ehe mit Hermann Eisner war nun eine "Privilegierte Mischehe"1), so dass neben ihr selbst auch ihr jüdischer Mann und die Kinder vor der Deportation geschützt waren. Bis zum Ende des Krieges lebte die Familie in Amsterdam.
Versuche wie die von Camilla Spira, durch eine "Korrektur" der eigenen Abstammungsgeschichte der Deportation zu entgehen, waren damals durchaus verbreitet und Calmeyer unterstützte diese bewusst und in vielen Fällen. Yad Vashem1) erklärte ihn deshalb zu einem "Gerechten unter den Völkern"."
Die Schauspielerin Camilla Spira; Urheber: Gregory Harlip (?–1945); Quelle: virtual-history.com; Lizenz: gemeinfrei Zum Film kam Camilla Spira bereits in den 1920er Jahren, war erstmals in dem von Heinrich Bolten-Baeckers1) gedrehten, stummen Streifen "Die Fahrt ins Glück" (1924) auf der Leinwand zu sehen. Nach etlichen, weiteren stummen Produktionen, unter anderen zusammen mit Vater Fritz in der Komödie "Wir sind vom K. u. K. Infanterie-Regiment"1) (1926)) oder zuletzt in dem Lustspiel "Meine Schwester und ich"1) (1929) → Übersicht Stummfilme, schaffte sie den Übergang zum Tonfilm, zahlreiche weitere Filme folgten bis zu ihrer Emigration. So erlebte man sie beispielsweise in "Mein Leopold"1) (1931) nach dem Berliner Volksstück von Adolph L'Arronge1) neben Max Adalbert als Schuhmachermeister bzw. Vater Gottlieb Weigelt als Schwester des leichtlebigen Leopold (Harald Paulsen), in dem Drama "Gehetzte Menschen"1) (1932) als Tochter des Bürgermeisters (Friedrich Ettel1)). In dem nach Motiven von Hermann Löns1) gedrehten Streifen "Grün ist die Heide"1) (1932) mimte sie als Grete die Tochter des Gutsbesitzers Lüdersen (Theodor Loos), zeigte sich mit prägnanten Figuren in "Die elf Schill'schen Offiziere"1) (1932) mit Carl de Vogt als Freiheitskämpfer Ferdinand von Schill1), in dem U-Boot-Drama "Morgenrot"1) (1933) oder in Fritz Langs1) meisterlichen Krimi "Das Testament des Dr. Mabuse"1) (1933).

Die Schauspielerin Camilla Spira
Urheber: Gregory Harlip (? – 1945) → Wikipedia (englisch)
Quelle: virtual-history.com; Angaben zur Lizenz siehe hier

Einen letzten, winzigen Part in einer während des Nazi-Regimes entstandenen Kinoproduktionen spielte sie in der musikalischen Romanze "Hoheit tanzt Walzer"1). Der in den Prager "Barrandov-Ateliers" gedrehte Film wurde in Österreich erstmals am 25. Dezember 1935 gezeigt. Angesichts einer größeren Beteiligung an Künstlern mit jüdischen Wurzeln wurde diese österreichisch-tschechoslowakische Produktion in Hitler-Deutschland mit einem Aufführungsverbot belegt.
Nach Ende des 2. Weltkriegs und der Rückkehr nach Deutschland wirkte Camilla Spira ab 1947 in Berlin am "Theater am Schiffbauerdamm"1) sowie unter anderem am "Hebbel-Theater"1) und "Schlosspark Theater"1). Auch beim Film konnte sie wieder Fuß fassen und wirkte in den folgenden Jahrzehnten in einer Reihe von Produktionen mit. Ihre erste Nachkriegsrolle war die der jungen Guste bis hin zur gealterten Ehefrau des Malermeisters Paul Schmiedecke (Werner Hinz) in der nach dem Hörspiel "Während der Stromsperre" von Berta Waterstradt1) realisierten DEFA-Produktion "Die Buntkarierten"1) (1949), welche ihr den ersten "Nationalpreis der DDR"1) (II. Klasse für Kunst und Literatur) einbrachte. Die Presse schrieb damals "Was sonst drei Schauspielerinnen hätten spielen müssen, das gelang ihr scheinbar mühelos". Nach zwei weiteren DEFA-Produktionen, der Verfilmung "Die lustigen Weiber von Windsor"1) (1950) nach der komisch-phantastischen, gleichnamigen Oper1) von Otto Nicolai1) (Musik) und dem Biopic "Semmelweis – Retter der Mütter"1) (1950) mit Karl Paryla als Chirurg und Geburtshelfer Dr. Ignaz Philipp Semmelweis1), arbeitete Camilla Spira ausschließlich für den westdeutschen Film. 

Camilla Spira 1950 als Anna Andrejewna in der Komödie "Der Revisor"1)
von Nikolai Gogol1) am Berliner "Schlosspark Theater"
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000856_025)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek
Urheber: Abraham Pisarek1) (1901–1983); Datierung: 19.04.1950
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Camilla Spira 1950 als Anna Andrejewna in der Komödie "Der Revisor" von Nikolai Gogol am Berliner "Schlosspark Theater"; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000856_025); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek; Urheber: Abraham Pisarek (1901–1983); Datierung: 19.04.1950; Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017
Sie zeigte sich in vielen weiteren erfolgreichen Nachkriegsstreifen, verkörperte meist Frauen, die das "Herz auf dem rechten Fleck" haben, und liebenswerte Mütter. So präsentierte sie sich beispielsweise als Witwe Ulrike Sprosser, Schwester des Gutsbesitzers und Junggesellen Philipp Klapproth (Ludwig Schmitz), in dem Schwank "Pension Schöller"1) (1952) nach dem gleichnamigen Lustspiel1) von Wilhelm Jacoby1) und Carl Laufs1), in "Der fröhliche Weinberg" (1952) nach dem gleichnamigen Lustspiel1) von Carl Zuckmayer1) war sie als Annemarie Most1) die Schwester des Rheinschiffers Jochen Most1) (Lutz Moik) bzw. Hausdame des Weingutbesitzers Jean Baptiste Gunderloch1) (Gustav Knuth). In der Adaption "Emil und die Detektive"1) (1954) nach dem gleichnamigen Roman1) von Erich Kästner1) mimte sie die Tante des jugendlichen Titelhelden (Peter Finkbeiner1)), neben Protagonist Curd Jürgens tauchte sie als Kammersängerin Olivia Geiss in Helmut Käutners1) Verfilmung "Des Teufels General"1) (1955) nach dem gleichnamigen Drama1) von Carl Zuckmayer auf. Mit "Der letzte Mann"1) (1955) und Hans Albers als Oberkellner Karl Knesebeck sowie Romy Schneider als blutjunge Hotelierstochter Niddy Hövelmann entstand ein loses Remake des mit Emil Janings gedrehten, gleichnamigen Stummfilmklassikers1) von Friedrich Wilhelm Murnau aus dem Jahre 1924, in dem sie als Lenchen Knesebeck zur Besetzung gehörte. Erneut mit Albers stand Camilla Spira für die Komödie "Der tolle Bomberg"1) (1957) als Frau Kommerzienrat Mühlberg vor der Kamera, gedreht nach dem gleichnamigen Roman1) von Josef Winckler1), basierend auf der Lebensgeschichte des Gisbert von Romberg1). In Wolfgang Staudtes1) vielbeachteten Gesellschaftssatire "Rosen für den Staatsanwalt"1) sah man sie 1959 als Hildegard, angepasste Gattin des Oberstaatsanwalts Wilhelm Schramm (Martin Held). In nachhaltiger Erinnerung ist Camilla Spira auch mit der Figur der patenten Mutter Martha Schiller bzw. Filmehefrau von Heinz Erhardt in der turbulent-heiteren Geschichte "Vater, Mutter und neun Kinder"1) (1958) geblieben. Letzte Aufgaben für den Kinofilm übernahm sie in dem Kriminal- und Gesellschaftsmelodram "Das Mädchen und der Staatsanwalt"1) (1962) und in dem frei nach Motiven von Francis Durbridge1) gedrehten Krimi "Piccadilly null Uhr zwölf"1) (1963) → Übersicht Tonfilme.
  
Seit Anfang der 1960er Jahre bot das Fernsehen Camilla Spira ein weiteres Betätigungsfeld und die erfahrene Schauspielerin trat in verschiedensten Stücken in Erscheinung. Ihr Bildschirmdebüt gab sie als Frieda, Frau von Bremer (Walter Buschhoff), in "Affäre Blum"3) (1962) nach dem gleichnamigen Schauspiel von Erich Engel1) und Robert Adolf Stemmle1) (auch Regie/Drehbuch) über den Magdeburger Justizskandal1) von 1925/26. In "Romulus der Große"3) (1965) nach der gleichnamigen Komödie1)1) von Friedrich Dürrenmatt1) mit Romuald Pekny als Kaiser von Westrom Romulus Augustus1), gerstaltete sie dessen Gemahlin Julia bzw. Mutter von Rea (Brigitte Grothum), in "Socialaristokraten"3) (1966) nach der gleichnamigen Bühnensatire1) von Arno Holz1) die Ehefrau des Gelegenheitsdichters Oskar Fiebig (Hans Deppe1)). In der Serie "Großer Mann, was nun?" (1967) erfreute sie das Publikum als Marie König bzw. leidgeprüfte Ehefrau des Titelhelden, gespielt von Gustav Knuth, und in dem Fünfteiler "Die Powenzbande" (1973) nach dem Roman von Ernst Penzoldt1) mit Gustav Knuth und Ruth-Maria Kubitschek als das kinderreiche Ehepaar Powenz gab sie herrlich die sittenstrenge, reiche Apothekerwitwe Thusnelda Quiebus.
 
"Großer Mann – was nun?": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Serie am 8. Dezember 2017 auf DVD herausbrachte. "Großer Mann–was nun?": Szenenfoto mit Gustav Knuth und Camilla Spira; mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Serie am 8. Dezember 2017 auf DVD herausbrachte.
DVD-Cover bzw. Szenenfoto mit Gustav Knuth und Camilla Spira; mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film,
welche die Serie am 8. Dezember 2017 auf DVD herausbrachte.

Von Karl Wittlinger1) entstand die Geschichte "Kante"3) (1977) mit Peter Seum als kleiner Gauner Kante, in der sie gemeinsam mit Gustl Halenke ein vollkommen zerstrittenes Schwesternpaar spielte. Danach zeigte sich Camilla Spira nur noch selten als Schauspielerin in TV-Produktionen, einen letzten kleineren Auftritt hatte sie in der Folge "Im Spreeland" aus dem Fünfteiler "Wanderungen durch die Mark Brandenburg"4) (1986), das Eberhard Itzenplitz1) nach dem fünfbändigen, gleichnamigen Werk1) von Theodor Fontane1) in Szene gesetzt hatte.
Mit Beginn der 1990er Jahre wirkte sie als Zeitzeugin in einigen TV-Dokumentationen mit, unter anderem in "Hoppla, jetzt komm ich. Hans Albers, ein Idol wird 100" (1991, Regie: Hans Goldinger) und in "
Wenn ich sonntags in mein Kino geh'… Ein Film zum 75. Geburtstag der  Ufa (1992, Hans-Christoph Blumenberg) → Übersicht TV-Produktionen.
Die Schauspielerin verkörperte in all ihren Rollen stets lebenslustige Frauentypen, die in den frühen Jahren auch mit einer gewissen Koketterie ausgestattet waren; reifer geworden gab sie mütterliche Frauen mit Lebenserfahrung. Allen Figuren war gemeinsam, dass sie unbestechlichen, praktischen Alltagsverstand besaßen, mit dem sie auch zu intelligenten Zeitzeuginnen wurden und ernst genommen werden konnten.5) 
Neben ihrer Arbeit für Theater, Film und Fernsehen stand die Künstlerin zudem immer mal wieder im Hörspielstudio, die bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier.
   
Camilla Spira, die zuletzt verwitwet in Berlin lebte, starb dort am 26. August 1997 im Alter von 91 Jahren; die letzte Ruhe fand die Schauspielerin auf dem Berliner "Waldfriedhof Dahlem"1) an der Seite ihres 1977 verstorbenen Mannes → Foto der Grabstätte bei knerger.de sowie Wikimedia Commons.
Ihre ebenfalls schauspielernde Schwester Steffie (Stephanie) Spira-Ruschin, mit der sie in den letzten Jahren zusammen auftrat, war zwei Jahre zuvor am 10. Mai 1995 von ihr gegangen. Noch wenige Jahre zuvor entstand 1991 gemeinsam mit ihrer Schwester der zweiteilige Dokumentarfilm bzw. die TV-Biografie "So wie es ist, bleibt es nicht. Die Geschichte von Camilla und Steffie Spira".

Siehe auch Wikipedia, cyranos.ch, deutsche-biographie.de
Fotos bei virtual-history.com
 Fremde Links: 1) Wikipedia, 3) Die Krimihomepage, 4) fernsehserien.de
Quelle:
2) Kühn, Volker, "Spira, Camilla, verheiratet Eisner" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010, S. 704–705); Onlinefassung: www.deutsche-biographie.de
5) "Lexikon der deutschen Film- und TV-Stars" von Adolf  Heinzlmeier/Berndt Schulz (Ausgabe 2000, S. 340)
Lizenz Foto Camilla Spira (Urheber: John Graudenz/
Gregory Harlip): Die Schutzdauer (von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers) für das von dieser Datei gezeigte Werk ist nach den Maßstäben des deutschen, des österreichischen und des schweizerischen Urheberrechts abgelaufen. Es ist daher gemeinfrei.
Lizenz Foto Camilla Spira (Urheber "Fotoatelier Zander & Labisch", Berlin): Das Atelier von Albert Zander und Siegmund Labisch († 1942) war 1895 gegründet worden; die inaktive Firma wurde 1939 aus dem Handelsregister gelöscht. Externe Recherche ergab: Labisch wird ab 1938 nicht mehr in den amtlichen Einwohnerverzeichnissen aufgeführt, so dass sein Tod angenommen werden muss; Zander wiederum war laut Aktenlage ab 1899 nicht mehr aktiv am Atelier beteiligt und kommt somit nicht als Urheber dieses Fotos in Frage. Die Schutzdauer (von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers) für das von dieser Datei gezeigte Werk ist nach den Maßstäben des deutschen, des österreichischen und des schweizerischen Urheberrechts abgelaufen. Es ist daher gemeinfrei. (Quelle: Wikipedia)
Filme
Stummfilme / Tonfilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: filmportal.de, Wikipedia, whoswho.de, Die Krimihomepage,
fernsehserien.de, deutsches-filmhaus.de; R = Regie)
Stummfilme (Auszug) Tonfilme

Fernsehen (Auszug)

Hörspielproduktionen
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia,
 biographien.ac.at;damals-wars-geschichten.de, literaturhaus.at; R = Regie)
Sendung der Berliner "Funk-Stunde AG"  (Live-Sendung ohne Aufzeichnung) Produktionen ab Ende der 1940er Jahre
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