Kurt Gerron (eigentlich Kurt Gerson) wurde am 11. Mai 1897 als einzige Kind des wohlhabenden jüdischen Kaufmannes Max Gerson und dessen Ehefrau Toni in Berlin geboren. Schon kurz nach dem Abitur während des l. Weltkrieg als Frontsoldat eingezogen, musste Gerron seine Pläne, Medizin zu studieren, vorerst hinten anstellen. Schwer verwundet konnte er die Armee zunächst als "kampfuntauglich" verlassen und begann die Ausbildung. Nach dem verkürzten Studium bzw. seinem Abschluss wurde er wieder eingezogen – diesmal als Lazarettarzt.
Nach Ende des 1. Weltkrieges gab Gerron seinen Beruf als Arzt auf und wandte sich der Schauspielerei zu. "Ohne einen speziellen Unterricht genossen zu haben, debütierte er in dem kleinen Kabarett, wo ihn Trude Hesterberg entdeckte. Zur Eröffnung der "Wilden Bühne"1) stand Gerron neben Bertolt Brecht1), Joachim Ringelnatz1) und Walter Mehring1) auf dem Programm." notiert Wikipedia. Er wirkte zwischen 1920 und 1925 an den Berliner "Reinhardt-Bühnen"1), war später als Sänger und Schauspieler auch an anderen Theatern tätig, arbeitete mit Siegfried Arno (1895 – 1975) für das Kabarett und trat in Revuen sowie Theater-Inszenierungen in Erscheinung. Als am 31. August 1928 im "Theater am Schiffbauerdamm"1) das Stück "Die Dreigroschenoper"1) von Bertolt Brecht und Kurt Weill1) unter der Regie von Erich Engel1) mit Harald Paulen als Macheath, genannt "Mackie Messer", zur Uraufführung gelangte, gehörte Gerron als Moritatensänger sowie als Polizeichef "Tiger" Brown zur Besetzung, wurde nun auch mit dem Eröffnungssong "Die Moritat von Mackie Messer"1) ("Und der Haifisch, der hat Zähne und die trägt er im Gesicht") schlagartig berühmt → Besetzungszettel. Fortan ging seine Karriere steil aufwärts, der Kritiker Pem1) (bürgerlich Paul Marcus) charakterisierte den Kabarettisten bereits 1926 wie folgt: "Er schießt Sätze. Die Worte peitschen. Der Rhythmus reißt mit, läßt keinen Widerstand zu. Ihm sitzt die Hetze, das Tempo im Nacken. Unbarmherzig fallen die Verse, geißeln die Zeit. Ihre Schwäche, ihre Halbheiten, ihre Gleichgültigkeit. Gar nicht sentimental. Messerscharf und eiskalt zeigt er den Menschen in seiner Kleinheit und Brutalität. Man kommt nicht zur Besinnung. Unterliegt glatt der Verve der Attacke."2)
Kurt Gerron (rechts) mit Siegfried Arno (1895 – 1975) im März 1931 bei einer bei Kochkunstausstellung; Quelle: Deutsches Bundesarchiv, Digitale Bilddatenbank, Bild 102-11401; Fotograf: unbekannt / Datierung: März 1931 / Lizenz CC-BY-SA 3.0.

Foto: Kurt Gerron (rechts) mit Siegfried Arno im März 1931 bei einer bei Kochkunstausstellung
Historische Originalbeschreibung: Prominente Bühnen- und Filmschauspieler als Kochkünstler auf der Kochkunstausstellung am Kaiserdamm! Der bekannte Bühnenkünstler Kurt Gerron lässt Siegfried Arno von seinem selbstzubereiteten Essen kosten.
 
Quelle: Deutsches Bundesarchiv, Digitale Bilddatenbank, Bild 102-11401;
Fotograf: unbekannt / Datierung: März 1931 / Lizenz CC-BY-SA 3.0.
Genehmigung des Bundesarchivs zur Veröffentlichung innerhalb
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Originalfoto und Beschreibung:
Deutsches Bundesarchiv Bild 102-11401 bzw. Wikimedia Commons

Seit Anfang der 1920er Jahre stand Gerron regelmäßig mit profilierten Nebenrollen in zahlreichen UFA-Komödien vor der Filmkamera. Durch seine Kriegsverletzung, die eine Drüsenfunktionsstörung nach sich zog, litt er an zunehmendem Übergewicht; seine dadurch massige, derb bis grotesk wirkende körperliche Erscheinung trug maßgeblich dazu bei, dass er zu seinem Leidwesen praktisch nur für undurchsichtige oder fragwürdige Charaktere besetzt wurde.3)
Sein eigentliches Leinwanddebüt gab er unter der Regie von Paul Legband1) als Diener Flip in dem Stummfilm "Spuk auf Schloß Kitay" (1920), in der folgenden Zeit wurde er in etlichen Produktionen besetzt. Häufig drehte er unter der Regie von Richard Oswald1) wie beispielsweise als Ringer Willi Krach in der Milieu-Studie "Halbseide" (1925), mit Parts in der Geschichte "Vorderhaus und Hinterhaus"1) (1925) und in der Adaption "Im weißen Rößl"1) (1926) nach dem Alt-Berliner Lustspiel von Oskar Blumenthal1) und Gustav Kadelburg1), als Etablissement-Besitzer Wladimir in dem Drama "Gehetzte Frauen"1) (1927) mit Asta Nielsen, als Wärter in der Irrenanstalt in "Feme"1) (1927) nach dem Roman von Vicki Baum1) oder als der Grieche Georgakopoulos in "Dr. Bessels Verwandlung"1) (1927) nach einer Illustriertenroman-Vorlage von Ludwig Wolff1) mit Hans Stüwe in der Titelrolle. Eine kleine Aufgabe übernahm er in dem von Michael Kertesz (Michael Curtiz1)) in Szene gesetzten Stummfilm "Der goldene Schmetterling"1) (1926), Georg Wilhelm Pabst1) übertrug ihm die Rolle des Dr. Vitalis in seinem Meisterwerk "Tagebuch einer Verlorenen"1) (1929) nach dem gleichnamigen Roman1) von Margarete Böhme1) neben Protagonistin Louise Brooks, Einen winzigen Auftritt hatte Gerron auch in dem von Pabst und Arnold Fanck1) mit Gustav Diessl und Leni Riefenstahl inszenierten Bergdrama "Die weiße Hölle vom Piz Palü"1) (1929), als die Produktion 1935 in einer gekürzten Tonfassung erneut in die Lichtspielhäuser gelangte, fielen unter anderem auch Szenen mit dem bereits emigrierten Kurt Gerron dem Schnitt zum Opfer.
Wiederholt bildete der schwergewichtige Mime zusammen mit dem schmalen, schlaksigen Siegfried Arno ein Komiker-Team: Als "Beef und Steak" kreierten sie unter anderem mit "Wir halten fest und treu zusammen"1) (1929) und "Aufruhr im Junggesellenheim" (1929) deutsche Film-Grotesken, die bei der Kritik allerdings nicht die erhoffte Resonanz fanden. Zu Gerrons und Siegfried Arnos weiteren gemeinsamen Stummfilmen zählten unter anderem "Der Soldat der Marie"1) (1926) nach der gleichnamigen Operette von Leo Ascher1) mit Xenia Desni als Marie, Siegfried Arno als deren Vater und Gerron als Wachtmeister Knöppke oder der Krimi "Der große Unbekannte"1) (1927) nach dem Roman "Der Unheimliche" ("The Sinister Man") von Edgar Wallace1), wo Gerron den Bankier Tupperwill und Arno den Mauropolus mimte. Ein weiterer Krimi war "Die Yacht der sieben Sünden"1) (1928) nach dem Roman von Paul Rosenhayn1), wo er als der Mann mit der Narbe auftauchte, sein letzter Stummfilm war die von Curt Siodmak1) und Edgar G. Ulmer1) gedrehte semi-dokumentarische Collage "Menschen am Sonntag"1) (1930), in der Gerron als er selbst in Erscheinung trat → Übersicht Stummfilme.
 
Im Tonfilm konnte Gerron seine Karriere als Schauspieler erfolgreich fortsetzen, in Josef von Sternbergs1) legendären Charakterstudie "Der blaue Engel"1) (1930) nach dem Roman "Professor Unrat"1) von Heinrich Mann1) präsentierte er sich in seiner wohl berühmtesten Rolle, als Varietédirektor bzw. Zauberkünstler Kiepert an der Seite von Emil Jannings und Marlene Dietrich, in Wilhelm Thieles1) Klassiker bzw. Filmoperette "Die Drei von der Tankstelle"1) (1930) zeigte er sich als Rechtsanwalt Dr. Kalmus neben Lillian Harvey, Willy Fritsch, Heinz Rühmann und Oskar Karlweis. Nach der Operette "Madame Pompadour"1) von Leo Fall1) (Musik) entstand der Streifen "Die Marquise von Pompadour" (1930) mit Anny Ahlers1) als die berühmte Madame de Pompadour1), Maitresse des von Gerron dargestellten französischen Königs Ludwig XV.1) – eine seiner seltenen Hauptrollen.  Als Varietébetreiber Barera kam er der Story zum Thema Mädchenhandel "Der Weg nach Rio"1) daher, als Bankpräsident Binder in dem Lustspiel "Man braucht kein Geld"1) (1931) neben Heinz Rühmann und Hans Moser, mit Magda Schneider und Karl Ludwig Diehl stand er für die Komödie "Zwei in einem Auto"1) (1932) vor der Kamera und spielte als Agent Niedlich seine letzte Leinwandrolle → Übersicht Tonfilme.
Seit Mitte der 1920 betätigte sich Gerron zudem als Regisseur, seine erste Arbeit war der Stummfilm "Der Liebe Lust und Leid" (1926). Doch erst in der Tonfilm-Ära trugen dann öfter Produktionen seine Handschrift. Neben verschiedenen Kurzfilmen drehte er Kassenschlager wie die Komödie "Meine Frau, die Hochstaplerin"1) (1931) mit Heinz Rühmann und Käthe von Nagy, die Geschichte "Es wird schon wieder besser"1) (1932) mit Heinz Rühmann und Dolly Haas, die heitere Story "Ein toller Einfall"1) (1932) mit Willy Fritsch, das Drama "Der weiße Dämon" (1932) mit Hans Albers und, erneut mit Albers sowie Luise Rainer der musikalische Streifen "Heut kommt's drauf an" (1933). Gerrons letzte Regie-Arbeit in Deutschland war "Kind, ich freu' mich auf Dein Kommen" (1933) mit Magda Schneider und Wolf Albach-Retty. Bei Wikipedia kann man lesen: "Gegen Ende der Dreharbeiten kam es zu einem Vorkommnis, das als archetypisch für den Umgang des soeben bestallten nationalsozialistischen Regimes mit jüdischen Künstlern gelten kann. Wie Ulrich Liebe in "Verehrt, verfolgt, vergessen. Schauspieler als Naziopfer" berichtet, sei gegen Ende der Dreharbeiten, am 1. April 1933, der Aufnahmeleiter des Films, Erich von Neusser1) ins Filmstudio getreten und habe verkündet: "Wer hier nicht rein arischen Blutes ist, verlässt sofort das Studio". Kurt Gerron sei daraufhin vor Schreck erstarrt und habe sich dann in Richtung Ausgang begeben. Anders als die bekannten Kollegen Otto Wallburg und Julius Falkenstein, die in diesem Film Rollen spielten, besaß er, den die Nazis als "Musterjuden" verunglimpften, für seine Tätigkeit als Filmschauspieler und Filmregisseur keine Ausnahmegenehmigung. Neusser durfte offiziell den Film zu Ende drehen und erhielt bei der Uraufführung eine Namensnennung als Co-Regisseur (obwohl sein Anteil an diesem Film minimal gewesen sein dürfte). Vorübergehend soll auch der NS-Parteigänger Hans Steinhoff1) einige wenige Filmszenen gedreht haben, doch blieb er gänzlich ungenannt. Neben den drei besagten Herren waren an diesem Film auch noch andere jüdische Künstler beteiligt: die Drehbuchautoren Max Jungk1) und Heinz Gordon1), die Komponisten Walter Jurmann1) und Bronislau Kaper1) sowie der zu diesem Zeitpunkt noch nicht als Jude "enttarnte" Schauspieler Paul Otto."
Kurt Gerron (l.) mit Autor A. M. de Jong1) und dem kleinen Hauptdarsteller Marcel Krols während der Dreharbeiten zu dem Film "Merijntje Gijzen's jeugd" (1936); Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag); Urheber/Fotograf: Unbekannt; Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: gemeinfrei Kurz nach der so genannten "Machergreifung"1) durch die Nazis emigrierte Kurt Gerron im April 1933 zusammen mit seinen Eltern und seiner Ehefrau Olga nach Paris, wo er weiterhin Filmregie führte. Über Österreich – hier entstand sein Film "Bretter, die die Welt bedeuten"1) (UA: 01.02.1935) – und Italien kam er im Oktober 1935 in die Niederlande bzw. nach Amsterdam, wo er die Filme "Das Geheimnis der Mondscheinsonate"1) (1935, "Het mysterie van de Mondscheinsonate"), "Merijntje Gijzens Jugend"1) (1936, "Merijntje Gijzen's jeugd") und "Die drei Wünsche" (1937, "Drie wenschen") inszenierte → Regie-Arbeiten.
   
Nach dem Überfall/Einfall der "Deutschen Wehrmacht" in die Niederlande im Mai 1940 (→ Schlacht um die Niederlande) wirkte Geron noch eine Zeit lang in Amsterdam an der "Hollandsche Schouwburg"1), die nun "die nun "Joodsche Schouwburg" hieß und an der auch viele andere, aus Deutschland emigrierte Künstler/-innen auftraten. Angebote von Freunden wie Peter Lorre und Marlene Dietrich, ihm bei der Ausreise in die USA behilflich zu sein, hatte er ausgeschlagen, wohl, weil ihm die deutsche Sprache zum Arbeiten notwendiges Handwerkzeug war. Möglicherweise hoffte er auch auf einen Umschwung in Deutschland, wie viele der Juden, die nicht weiter als in die benachbarten Niederlande emigrierten.3)
   
  
Kurt Gerron (l.) mit Autor A. M. de Jong1) und dem kleinen
Hauptdarsteller Marcel Krols während der Dreharbeiten zu
dem Film "Merijntje Gijzen's jeugd" (1936)
Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag); Urheber/Fotograf: Unbekannt
Quelle: Wikimedia Commons; Angaben zur Lizenz siehe hier
Im September 1943 wurden Gerron und seine Familie von der SS verhaftet und über das holländische Durchgangslager Westerbork1) Ende Februar 1944 in das "KZ Theresienstadt"1) verschleppt. Dort leitete er das von ihm gegründete Ghetto-Kabarett "Karussell", im Erkennungslied hieß es "Wir reiten auf hölzernen Pferden/ und werden im Kreise gedreht". Im August 1944 wurde Gerron gezwungen, einen pseudo-dokumentarischen Propagandafilm für die neutralen Beobachter, wie etwa das "Rote Kreuz", sowie die Weltöffentlichkeit zu drehen, der das KZ als lebenswertes Ghetto zeigte, mit dem das Nazi-Regime dem Vorwurf entgegenwirken wollten, in den Konzentrationslagern würden Juden ermordet. Es entstand ein "Potemkinsches Dorf"1) mit Einrichtungen wie Kaffeehaus, Poststelle, Bank, Bibliothek, Krankenhaus, öffentliches Bad, Kinderspielplatz und Parkanlagen, wo die Einwohner ein angeblich idyllisches und sorgenfreies Leben führten. Der der von August bis September 1944 gedrehte Pseudo-Dokumentarfilms "Theresienstadt"1) mit dem Untertitel "Ein Dokumentarfilm aus dem jüdischen Siedlungsgebiet", auch bekannt unter dem Titel "Der Führer schenkt den Juden eine Stadt" wurde vier Mal einem ausgewählten Publikum vorgeführt: Ende März oder Anfang April 1945 wurde er dem deutschen Staatsminister für Böhmen und Mähren Karl Hermann Frank1) und hochrangigen SS-Offizieren in Anwesenheit von SS-Sturmbannführer Hans Günther1) und Lagerkommandant Karl Rahm1) gezeigt. Die Vorführung fand im Prager "Czernin-Palast"1) statt, dem Sitz Franks. Am 6. April 1945 wurde er in Theresienstadt1) den Delegierten des "Internationalen Roten Kreuzes"1) Dr. Otto Lehner und Paul Dunant gezeigt. Dabei waren der Schweizer Diplomat Buchmüller, SS-Standartenführer Erwin Weinmann1), Legationsrat Eberhard von Thadden1) und der Gesandte Erich von Luckwald1), beide Funktionäre des "Auswärtigen Amtes". Am 16. April 1945 wurde er dem Schweizer Benoît Musy (1917 – 1956), Sohn von Jean-Marie Musy1), in Anwesenheit von SS-Obersturmführer Franz Göring1) gezeigt. Am selben Tag wurde er Rezsö Kasztner1), Repräsentant des "Komitees für Hilfe und Rettung" von Budapest, gezeigt. Anwesend waren SS-Obersturmbannführer Hermann Krumey1), SS-Hauptsturmführer Otto Hunsche1), Hans Günther, SS-Obersturmführer Gerhard Paul Günnel, Karl Rahm und der Juden-Älteste Benjamin Murmelstein1).3) Lange Zeit galt der Film als verschollen, 1964 wurde im "Prager Filmarchiv" ein 15-minütiges Fragment gefunden → ghetto-theresienstadt.de
 
Gerrons Hoffnung, durch diese Arbeit sein Leben, seine Familie und Mitwirkende zu retten, ging nicht in Erfüllung. Nach Ende der Dreharbeiten wurde der Künstler in das Vernichtungslager "KZ Auschwitz"1) verbracht, wo er am 28. Oktober 1944 – ebenso wie alle anderen am Film Beteiligten – in der Gaskammer von den Nazi-Schergen ermordet wurde.
Einige Überlebende kreideten Gerron seine Mitwirkung an diesem Propagandafilm an, andere, vor allem solche, die er durch Besetzung für den Film vor der Deportation nach Auschwitz zu retten suchte, zeigten Verständnis für seine Pseudo-Kollaboration. Gerron selbst scheint geglaubt zu haben, dass ihn einzig seine Theater- und Filmkompetenz und seine bereitwillige Mitwirkung an diesem Film davor bewahren könnte, von den Nazis ermordet zu werden.3)

Der Schauspieler und Regisseur Kurt Gerron besaß ein musikalisch-komödiantisches Talent, das er vor allem mit Siegfried Arno als "Beef und Steak" austobte. Seine wuchtige Erscheinung prädestinierte ihn im Kino für dominante, autoritäre Rollen, für Ringkämpfer, Boxer, Stapelarbeiter, er verfeinerte sie mit tragikomischer Verschmitztheit wie als Zauberer in "Der blaue Engel" und ließ den vergeblichen Lebensentwurf eines Empfindsamen in falscher äußerer Hülle erkennen. Sein tragisches Lebensschicksal machte dies noch deutlicher.4) 
1998 drehte Ilona Zodek5) unter anderem mit Ute Lemper1), Ben Becker1) und Bente Kahan1) die mehrfach preisgekrönte Dokumentation "Kurt Gerrons Karussell"5), in der sie die Karriere des Regisseurs, Kabarettisten und Schauspielers Kurt Gerron in Zeitzeugenberichten, Spielfilmsequenzen und Chansons, unter anderem interpretiert von Max Raabe1), würdigt und porträtiert; die Dokumentation feierte seine Premiere 1999 auf der "Berlinale"1) und wurde unter anderem beim "Filmfest München"1) ausgezeichnet  → mehr www.ufafabrik.de sowie weiterer Artikel bei filmportal,de.
Von Malcolm Clarke1) und Stuart Sender1) stammt die Dokumentation "Kurt Gerron – Gefangen im Paradies"1) aus dem Jahre 2002, die jedoch von den Kritikern ambivalent beurteilt wurde. Der Schweizer Drehbuchautor und Schriftsteller Charles Lewinsky1) veröffentlichte Ende August 2011 den "Tatsachen"-Roman "Gerron". "Charles Lewinsky erzählt die faktenreiche und doch erfundene Biographie des Schauspielers Kurt Gerron, der dem Holocaust zum Opfer fiel – ein literarisch brillanter und berührender Roman." hieß es auf der Website der "Hanser Verlage" → siehe auch dieterwunderlich.de.
Am 4. September 2014 wurde Gerron mit einem "Stern" auf dem Berliner "Boulevard der Stars" geehrt, auf dem "Walk of Fame des Kabaretts"1) in Mainz erinnert bereits seit 16. Juli 2004 ein vom "Deutschen Kabarettarchiv"1) gestifteter "Stern der Satire" an den von den Nazis ermordeten Künstler → Foto bei Wikimedia Commons.

Siehe auch Wikipedia, Künste im Exil, filmportal.de, dieterwunderlich.de
Fotos bei virtual-history.com
Fremde Links: 1) Wikipedia, 5) filmportal.de
Quelle:
2) Paul Marcus (d. i. Pem): "Die vom Brettl". In: "Der Junggeselle" (Nr. 23, 2. Juniheft 1926, S. 6)
3) Wikipedia (abgerufen 27.09.2011/08.03.2022)
4) "Lexikon der deutschen Film- und TV-Stars" von Adolf Heinzlmeier/Berndt Schulz (Ausgabe 2000, S. 122)
Lizenz Foto Kurt Gerron: Dieses Medium (Bild, Gegenstand, Tondokument,…) ist gemeinfrei, da das Urheberrecht abgelaufen ist und die Autoren anonym sind. Das gilt in der EU und solchen Ländern, in denen das Urheberrecht 70 Jahre nach anonymer Veröffentlichung erlischt.
  
Filme
Als Darsteller: Stummfilme / Tonfilme
Als Regisseur
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de 

(Fremde Links: Murnau Stiftung, Wikipedia, filmportal.de, cyranos.ch, whoswho.de)
Als Darsteller  Als Regisseur
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