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Paul (Paulus Josef) Verhoeven wurde am 23. Juni 1901 als Sohn eines Fuhrunternehmers
im nordrhein-westfälischen Unna1) geboren, wuchs mit seinen dreizehn
Geschwistern in ärmlichen Verhältnissen auf; die Vorfahren stammten aus
den Niederlanden und waren Bauern gewesen. Den ursprünglichen
Berufswunsch, Architekt zu werden, gab Verhoeven nach kurzer Zeit auf, da er sich
schon früh für alles interessiert hatte, was mit dem Theater zusammenhing.
Er schlug die künstlerische Laufbahn ein, nahm Schauspielunterricht bei
Karl Wüstenhagen1) (1893 1950) in Dortmund und profilierte sich schon bald
als Charakterdarsteller, vornehmlich aber als Regisseur. Diesen Weg
konnte er vor allem in Berlin fortsetzen, wo er innerhalb weniger Jahre zu
den bedeutendsten Schauspielern und Regisseuren zählte.
Paul Verhoeven als ehemaliger Theaterdirektor
Harro Hassenreuter
in der TV-Adaption (1969) der Tragikomödie
"Die
Ratten"1) von Gerhart
Hauptmann1)
Regie: Peter Beauvais1) → Die
Krimihomepage (Spezial)
Foto freundlicherweise zur Verfügung gestellt von "Pidax
film",
welche die Produktion im Juli 2012 auf DVD herausbrachte. |
Sein Leinwanddebüt gab Verhoeven 1936 mit der kleinen Rolle des Barmixers Billy
in Luis Trenkers frühem Western "Der Kaiser von Kalifornien"1),
eine romantisierende und dramatisierende Filmbiografie des von Trenker
dargestellten Siedlers Johann August Sutter1). Ein Jahr
später trat Verhoeven erstmals als Regisseur mit dem Streifen "Die Fledermaus"2) (1937) nach Motiven der gleichnamigen
Operette1) von Johann Strauss1) in Erscheinung. In der Folgezeit übernahm er Rollen in Filmen
anderer Regisseure wie beispielsweise als "Juwelen-Max" in Arthur Maria Rabenalts1)
Abenteuer "Die Drei
Codonas"2) (1940) oder in Robert A. Stemmles1)
Krimikomödie "Herr Sanders lebt gefährlich"2) (1944),
wo er die Titelrolle des Kriminalroman-Autors Paul Sanders mimte. In vielen Filmen, für die er hinter der
Kamera stand, übernahm er auch kleinere Parts als Schauspieler, wie etwa in
als Drehorgelspieler "Salonwagen E 417"1) (1939),
als Direktionssekretär "Der
große Schatten"1) (1942), als
Buchhalter Schmitz "Die Nacht in Venedig"2) (1942) oder
als Philharmoniker Grode in dem Musikfilm "Philharmoniker"1) (1944); zu
etlichen Filmen schrieb er selbst das Drehbuch oder fungierte als Co-Autor.
Nach Ende des 2. Weltkrieges arbeitete Paul Verhoeven in München für das
Theater, anfangs als Intendant des "Bayerischen
Staatsschauspiels"1) (1945-1948), später als
Gastregisseur und Gastschauspieler an den "Münchener
Kammerspielen"1).
Wegen der völligen Zerstörung des "Residenztheaters"1) 1944
richtete Paul Verhoeven im ebenfalls weitgehend zerstörten Ballsaal der
"Münchner
Residenz"1) eine vielgerühmte Spielstätte ein, das "Theater am
Brunnenhof". Während der Bauzeit des "Brunnenhoftheaters" inszenierte
Paul Verhoeven als erste Aufführung seiner Intendanz im "Prinzregententheater"1)
Shakespeares "Sommernachtstraum"1)
mit der bis Kriegsende verbotenen
Musik des jüdischen Komponisten Felix Mendelssohn-Bartholdy1)
(u.a. mit Rudolf Vogel, Käthe Braun,
Elfie Beyer1)). Verhoeven eröffnete das "Theater
am Brunnenhof" mit Lessings "Nathan der Weise"1), einem Stück,
das im "Dritten Reich" verpönt war und nun den Neubeginn geistiger freier
Auseinandersetzung markierte. Unter der Regie von Arnulf Schröder1) spielten
u.a. Eva Vaitl1),
Curd Jürgens und
Hellmuth Renar1).
Beispielhafte Inszenierungen waren das höchst aktuelle Nachkriegsstück
"Wir sind noch einmal davongekommen"1) von
Thornton Wilder1), das eine
aufregende Begegnung mit amerikanischer Bühnendramaturgie bedeutete, "Ein
Traumspiel"1) von August Strindberg1) und als Arbeit des Regiegastes
Jürgen Fehling1) "Maria Magdalena"1)
von Friedrich Hebbel1) (mit
Joana Maria Gorvin und
Otto Wernicke). Nach schwerer Krankheit und Querelen mit dem
Kultusminister Alois Hundhammer1) legte Paul Verhoeven 1948 die Intendanz
nieder. Als das "Residenztheater" wieder hergestellt war,
inszenierte Paul Verhoeven unter der Intendanz seines Nachfolgers Alois Johannes Lippl1) 1952 Shakespeares "Wintermärchen"1).
Noch ein letztes Mal war er an diesem Haus tätig als Darsteller. Und wieder mit
einem Stück von Shakespeare. Unter der Regie von Fritz Kortner spielte
Verhoeven 1955 den Julius Caesar.3) Anmerkung:
Das Schauspiel "Julius Caear" nach dem gleichnamigen Drama1)
von William Shakespeare1) wurde 1955
auch als Hörspiel gesendet → ARD-Hörspieldatenbank.
Auch für den Film blieb der "Theatermann" Verhoeven unverzichtbar
und so trat er auch hier weiterhin mit prägnanten Figuren auf der Leinwand in Erscheinung
und setzte erfolgreich seine Arbeit als Regisseur fort. Meist war er mit
Rollen in "seinen" Filmen präsent, wie in "Heidelberger Romanze"1) (1951) als Detektiv Schulze neben Liselotte Pulver und
O. W. Fischer
oder als Arzt in "Roman einer Siebzehnjährigen"1) (1955)
mit Ingrid Andree.
Ambivalente Kritiken erntete er für die DEFA-Produktion "Das
kalte Herz"1) (1950) nach dem gleichnamigen Märchen1)
von Wilhelm Hauff1)
mit Lutz Moik als Peter Munk,
Erwin Geschonneck
als Holländer-Michel) und Paul Bildt als
das Glasmännlein. So notiert Wikipedia: "Die zeitgenössische
Kritik kritisierte den Film, dem eigentlich ein "wunderbares, von
echtem Humanismus erfülltes Thema" zugrunde liegt. Verhoeven habe im
Film "seiner eigenen (
) verworrenen Phantasie die Zügel schießen (
) lassen". Die Begegnung Peters
mit dem Holländer-Michel werde so zu einer "blutrünstige(n) Folterkammergeschichte": "Kochende
Bluttümpel werden gezeigt, scheußlich gurgelnde Geräusche, Bordellszenen
"eingelegt", der Holländer-Michel zu einer Gestalt aus dem
Abnormitätenkabinett gemacht. Eine schwüle, blutrünstige Atmosphäre
vernebelt ganze Passagen des Films, so daß die auch vorhandenen guten
Stellen (
) davon erdrückt werden". Dennoch sei der Film
"meisterhaft in Farbe und Fotografie." (Herman Müller in: "Neues Deutschland", 12.12.1950)
Auch Regisseur Verhoeven meinte rückblickend, dass der Film zwar vorwiegend gelobt worden sei,
manche Kritiker aber meinten, dass "die grausamen Szenen das
Fassungsvermögen von Kindern weit übersteigen würde(n). Als ob das Gute
und das Böse nicht schon immer wesentliche Bestandteile der Märchen
gewesen wären!" → mehr Kritiken bei Wikipedia.
Mit Luise Ullrich
und Paul Dahlke drehte er die
Ehekomödie "Vergiss die Liebe nicht"1) (1953),
mit Karlheinz Böhm
und Gardy Granass das Lustspiel "Hochzeit auf Reisen"1) (1953) nach dem
Roman "Die Hochzeitsreise" von Heinrich Spoerl1), mit
Gerhard Riedmann
und Waltraut Haas
die amüsante Geschichte "Jede Nacht in einem anderen Bett"1) (1957) oder mit
seinem Freund Heinz Rühmann
das Drama "Der Jugendrichter"1) (1960), mit dem er
1973 an den "Kammerspielen" auch seinen letzten Theatertriumphe in der
Neil Simon1)-Komödie
"Sonny Boys" feierte. Ein schöner Erfolg wurde auch seine
letzte Regiearbeit für das Kino "Ihr
schönster Tag"1) (1962),
inszeniert mit Inge Meysel
und Rudolf Platte
nach dem Bühnenstück "Das Fenster zum Flur" von Curth Flatow1),
seine Regiearbeiten "Die
Schuld des Dr. Homma"1) (1951) und "Vergiss die Liebe nicht" (1953) wurden mit dem "Deutschen
Filmpreis"1) ausgezeichnet → Übersicht
Kinofilme als Regisseur.
Ab den 1960ern arbeitete Verhoeven auch vermehrt für das Fernsehen, unter
seiner Regie entstanden erfolgreiche Fernsehspiele wie "Der
Fehltritt"4) (1960), der Krimi "Bedaure, falsch verbunden"4) (1962), "Mamselle Nitouche" (1963)
nach der Operette "Mam'zelle Nitouche"1) von
Hervé1) (Musik) mit
Chariklia Baxevanos in
der Titelrolle, die beiden Dokumentarspiele "Der Fall Jeanne D'Arc"4) (1966)
mit Kathrin Schmid1)
als Jeanne d'Arc1)
und "Der Fall Mata Hari"4) (1966)
mit Louise Martini
als berühmte Spionin Mata Hari hier spielte er
den Oberst Goubet , die Romanadaption "Gottes zweite Garnitur"4) (1967)
oder "Der Panamaskandal" (1967), ein Dokumentarspiel über den
"Panamaskandal"1)
mit Paul Hoffmann
als Ferdinand de Lesseps1),
erfolgloser erster Erbauer des Panamakanals1),
Verhoeven selbst stellte den Politiker Pierre Waldeck-Rousseau1) dar. Zu
seinen letzten TV-Regiearbeiten zählte das Doku-Drama "Der Hitler-Ludendorff Prozeß" (1971) über
den Hitler-Ludendorff-Prozess1)
mit Alf Marholm
als Erich Ludendorff1) sowie
der Psychokrimi "Verdacht
gegen Barry Croft"4) (1972) (mit Karlheinz Böhm als Barry Croft.
Die Krimihomepage urteilt: "Was diesen Film so sehenswert macht, ist
neben der guten Inszenierung des Multitalents Paul Verhoeven, die vorzügliche
Besetzung. Neben Karlheinz Böhm brilliert Karin Hübner,
Lis Verhoeven
und Herbert Fleischmann
sowie Horst Sachtleben garnieren
die Besetzungsliste. Lediglich Rosemarie Fendel wirkt
etwas nervig, was vielleicht auch mit ihrer Rolle zu tun haben mag. Insgesamt aber eingelungenes Fernsehvergnügen!"
→ Übersicht TV-Produktionen als Regisseur
Als herausragender Schauspieler bleibt Verhoeven auf dem Bildschirm in
nachhaltiger Erinnerung, meist verkörperte der Mann mit den markanten Gesichtszügen hintergründige Charaktere. So sah man ihn
beispielsweise mit der Rolle des Geheimdienstagenten Porphyri in "Raskolnikoff"4)
(1959) nach dem Roman "Schuld
und Sühne"1) von Fjodor Dostojewski1),
bei "Die
Krimihomepage" wird festgehalten: "Gong1)
47/1959, Seite 28: (
) Auch als Porphyri meisterte Paul Verhoeven das
verhalten Zugreifende, das Abwartende und zugleich Provozierende, das
seine Rolle ihm vorzeichnete. Überraschend war der Raskolnikoff Hartmut Recks, sensibel gestaltet – wenn auch ohne den letzten,
revolutionären Funken und mit Wandlungsmöglichkeiten, die ihn
sein Part bis zum Schluss mit Bravour durchstehen ließ. Der SDR hat wieder
einmal gezeigt, dass seine Fernsehspiele ihr hohes Niveau nicht zufällig
halten. Hörzu1)
47/1959, Seite 60: (
) Porphyri ist die Verkörperung des logischen,
bohrenden, unausweichlichen Gewissens. So wird er zur tragenden Figur des Stücks.
Diese Verlagerung des Schwergewichts wurde unterstrichen durch Paul Verhoevens überragende Gestaltung der Rolle. (
) Hartmut Reck
spielte die Titelrolle mit jugendlichem Feuer, als Revolutionär wie als Büßer
gleich intensiv. Regisseur Franz Peter Wirth1) hat die
Dostojewskijsche Atmosphäre durch das teils düster-realistische, teils
surrealistische Bühnenbild Gerd Richters, durch das überlegene Spiel mit
Licht und Kameras spürbar gemacht. So war der Abend alles in allem ein starkes Erlebnis."
In "Egmont" (1962) nach dem gleichnamigen
Trauerspiel1) von Johann Wolfgang von Goethe1)
mit Max Eckard als Graf Egmont
glänzte er als Herzog von Alba1), in
"Caesar und Cleopatra"4)
nach der Komödie von George Bernard Shaw1)
als Gaius Iulius Caesar1),
Uta Sax1) war als ägyptische Königin Cleopatra1)
seine Partnerin. Bei dem Film "An der schönen blauen Donau"4) (1965) handelte es sich
um eine österreichischen Pseudo-Dokumentation über Nationalsozialisten, die den Sturz der Regierung
von Engelbert Dollfuß1) planen, hier stellte er den Legationsrat von Guben dar, für die Interpretation der Titelrolle
des katholischen Priesters und NS-Widerstandskämpfers Bernhard Lichtenberg1) in
Peter Beauvais'1)
Biopic "Bernhard Lichtenberg"1) (1965)
erhielt Verhoeven die "Goldene Kamera"1).
In "Walther Rathenau Untersuchung eines Attentats"1) (1967)
über die Ermordung Walther Rathenaus1) verkörperte
Verhoeven den deutschnationalen Abgeordneten Dr. Karl Helfferich1), erneut unter der Regie von Peter Beauvais präsentierte
er sich 1968 als Fabrikant Samuel Fielding, der in dem dreiteiligen
Francis Durbridge1)-Straßenfeger
"Ein Mann namens Harry Brent"
von Barbara Smith (Barbara Frey1)) erschossen wird. Ein weiterer
spannender Krimi war der Dreiteiler "Babeck" (1968), hier sollte er als Körner
den Protagonisten bzw. Journalisten Manfred Krupka (Helmuth Lohner) aus dem Weg räumen.
Viel Beachtung fand Verhoeven auch in der von Franz Josef Wild1)
in Szene gesetzten Theateradaption "König Richard II." (1968) nach dem gleichnamigen
Drama1) von William Shakespeare1),
überzeugte als John of Gaunt, 1. Duke of Lancaster1), Onkel
des von Hannes Messemer gespielten Richard II.1).
Im Folgejahr gestaltete er den Theaterdirektor Hassenreuter in Beauvais' Hauptmann-Adaption "Die Ratten"4)
(EA: 12.01.1969), stand zusammen
mit Inge Meysel (Frau John)
vor der Fernsehkamera. "(
) Was einmal soziale Anklage, Kritik an den Verhältnissen war, wirkt heute antiquiert.
Inszenator Peter Beauvais war sich dessen offenbar bewusst. Um der Gefahr der Unglaubwürdigkeit zu entgehen, verlegte er das Hauptgewicht
auf die Hassenreuter-Szenen (ausgezeichnet: Paul Verhoeven in der Rolle des Theaterdirektors!). Daraus folge zwangsläufig, das
die Tragödie der Frau John (Inge Meysel) empfindlich geschmälert und die Zwiespältigkeit der Handlung überdeutlich wurde.
Beauvais' Verliebtheit ins Milieu tat ein übriges, die Spannung zu strapazieren. Ergriffenheit breitete sich nicht
aus." (Hörzu 5/1969, Seite 12; Quelle: Die
Krimihomepage) 1971/72 zeigte sich Verhoeven zudem in zwei "Tatort"-Produktionen
mit Sieghardt Rupp
als Zolloberinspektor Kressin,
spielte in "Kressin
und der tote Mann im Fleet"1) (1971) den Professor Petersen,
in "Kressin
und der Mann mit dem gelben Koffer" (1972) den Waffenhändler
Nobiling. Zu seinen letzten darstellerischen Arbeiten für das Fernsehen
zählte die Figur des Johann
Georg II. Fuchs Freiherr von Dornheim1),
Fürstbischof von Bamberg und genannt "Hexenbischof", in "Cautio
Criminalis oder Der Hexenanwalt"4) (1974) nach dem Roman "Der Hexenanwalt"
um den von Gerd Böckmann gespielten Pater Friedrich Spee von Langenfeld1) (→ Cautio Criminalis1))
sowie der Rembrandt van Rijn1) in "Comenius" (1975) nach dem
Drama von Oskar Kokoschka1)
über den Philosophen und Theologen Johann Amos Comenius1)
(1592 1670), dargestellt von Thomas Holtzmann → Übersicht TV-Produktionen als
Darsteller. Im Kino konnte man Verhoeven zuletzt in der Komödie "Oh Jonathan oh Jonathan!"1) (1973)
als Monsignore Berghammer neben Protagonist Heinz Rühmann bewundern.
Darüber hinaus stand der vielseitige Künstler wiederholt im Hörspielstudio, vor
allem als Sprecher, aber auch sporadisch als Regisseur; eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank
gelisteten Produktionen findet man hier.
Verhoeven war seit Ende der 1950er Jahre lange Zeit Präsident der "Deutschen
Film-Union" (Defu), dem Dachverband der deutschen Filmschaffenden. In den 1960er Jahren zählte er zu den Dozenten der ersten Stunde am
"Deutschen Institut für Film und Fernsehen" (DIFF), dem Vorläufer der
"Hochschule
für Fernsehen und Film München"1).
Der berühmte Schauspieler, Dramaturg und Regisseur Paul Verhoeven starb
während einer Gedenkfeier für die kurz zuvor verstorbene Schauspielerin
Therese Giehse
(1898 1975) am 22. März 1975 an Herzversagen wenige Wochen vor seinem 74. Geburtstag.
Er saß an einem Tisch auf der Bühne der "Münchner Kammerspiele"
und hatte gerade die ersten Sätze ihres Nachrufs gesprochen, als er plötzlich
tot zusammenbrach. Die letzte Ruhe fand er in einem Familiengrab auf dem
"Münchner
Waldfriedhof" (Alter Teil) neben seiner Gattin (Grab Nr. 95W3) → Foto der Grabstelle bei Wikimedia
Commons sowie knerger.de. "Der Spiegel" schrieb in seinem Nachruf auf ihn unter anderem, der
untersetzte Verhoeven sei nie gewesen, "was man einen Star nennt, aber
die zweiten Rollen, die er spielte, hat er von aller Kraftmeierei, zu der
ihm seine Statur hätte verführen können, freigehalten." → spiegel.de
Der Künstler war seit 1930 mit der Theaterschauspielerin Doris Kiesow1)
(1902 1973) verheiratet, die ihre eigene Karriere für die
Familie zurückgestellt hatte; aus
der Verbindung stamm(t)en die Kinder Lis, Monika und Michael.
Lis Verhoeven
(1931 2019) wurde ebenfalls eine renommierte Schauspielerin, Sohn Dr. Michael Verhoeven1) (geb. 1938),
der seit 1966 mit der Schauspielerin Senta Berger verheiratet ist, gehört zu den bedeutenden deutschen
Regisseuren bzw. Filmproduzenten und stand in seinen frühen Jahren in
verschiedenen Filmen ebenfalls als erfolgreicher Schauspieler vor der Kamera; Monika Verhoeven wurde Grafikerin.
Auch Paul Verhoevens Enkel bzw. Michael Verhoevens und Senta Bergers Söhne Luca Verhoeven1) (geb. 1979) und Simon Verhoeven1)
(geb. 1972) haben sich inzwischen einen Namen
als Schauspieler bzw. Regisseur gemacht und führen somit erfolgreich die
Tradition der Verhoeven-Dynastie fort. Paul Verhoeven war überdies der Schwiegervater von
Mario Adorf, der Anfang
der 1960er kurze Zeit mit Lis Verhoeven verheiratet gewesen war. Die gemeinsame Tochter
Stella Adorf1)
ist ebenfalls Schauspielerin, unter anderem war sie in Michael Verhoevens Film
"Das schreckliche Mädchen"1) (1990) zu sehen.
Aus der Beziehung Paul Verhoevens mit der Schauspielerin Edith Schultze-Westrum
(1904 1981) ging der 1937 geborene Sohn Thomas Schultze-Westrum1) hervor, der
sich als Zoologe, Ethnologe, Verhaltensforscher und Tierfilmer einen Namen machte.
Ende Oktober 2003 strahlte der "Bayerische Rundfunk" die Dokumentation "Die
Verhoevens"2) aus, in dem der
Regisseur und Autor Felix Moeller2) drei Generationen Theater, Film und Fernsehen
bzw. eine außergewöhnliche Familie porträtierte. "In sehr persönlichen Gesprächen,
raren Archivaufnahmen und Ausschnitten aus 70 Jahren deutscher Filmgeschichte
entsteht ein liebevolles Panorama", so "Der Spiegel"; der
Film ist inzwischen auch auf DVD erhältlich.
Im Oktober 2005 erschien dann von Dr. Michael Verhoeven unter dem Titel "Paul, ich und wir"
ein ebenso persönliches wie unterhaltsames Buch, in dem der Autor
ein schillerndes Bild seiner berühmten Familie bis hin zu seiner Frau Senta Berger und seinen Söhnen
nachzeichnet. Fast ein ganzes Jahrhundert wird in der Familiengeschichte
gespiegelt und macht mit den Menschen das lebendig und nacherlebbar, was geschah.
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Textbausteine des Kurzportraits von prisma.de (Seite nicht mehr
online) Siehe
auch
Wikipedia, cyranos.ch,
filmportal.de,
deutsches-filmhaus.de
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Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de, 4) Die
Krimihomepage
3) Quelle: prisma.de
(Seite nicht mehr
online)
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Filme
Kinofilme: als Darsteller / als Regisseur Fernsehen:
als Darsteller / als
Regisseur
Filmografie bei der Internet Movie Database
sowie filmportal.de (Fremde
Links: Wikipedia (deutsch/englisch), filmportal.de, Die Krimihomepage,
tls.theaterwissenschaft.ch, fernsehserien.de, deutsches-filmhaus.de,
vvb.de, prisma.de)
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Kinofilme
- Als Darsteller
- 1933: Gutgehendes Geschäft zu verkaufen
(Kurz-Spielfilm; als ?)
- 1936: Der
Kaiser von Kalifornien (von und mit Luis Trenker (als
Johann August Sutter);
als Barmann Billy) → filmportal.de
- 1938: Es leuchten die Sterne
(als Gebauer, Assistent der Aufnahmeleitung) → filmportal.de
- 1938: Unsere kleine Frau
(als Hogg; auch Regie, Co-Drehbuch)
- 1938: Der Tag nach der Scheidung
(als Mechaniker bei Bork; auch Regie, Co-Drehbuch)
- 1939: Salonwagen E 417
(als Drehorgelspieler; auch Regie) → filmportal.de
- 1940: Was wird hier gespielt?
(von und mit Theo
Lingen nach dessen Krimi-Komödie; als ?)
- 1940: Die drei Codonas
(als Juwelier-Max)
- 1941: Der Trichter
(Nr. 12) (Kurz-Spielfilm/ Beiprogramm-Film mit Ausschnitten aus
"Die kleine und die große
Liebe")
- 1941: Jakko
(Vorbehaltsfilm;
als Lehrer Kohler) → filmportal.de
- 1941: Die Nacht in Venedig
(als Buchhalter Schmitz; auch Regie)
- 1942: Der große
Schatten (nach Motiven des Stücks "Der
Richter von Zalamea" von Calderón de la Barca;
mit Heinrich
George; als Direktionssekretär; auch Regie) → filmportal.de
- 1943: Ein glücklicher Mensch
(nach dem Bühnenstück "Swedenhielms" von Hjalmar Bergman;
als Theaterregisseur;
auch Regie)
- 1944: Herr Sanders lebt gefährlich
(als Krimi-Autor Paul Sanders) → filmportal.de,
Murnau Stiftung
- 1944: Philharmoniker
(als Philharmoniker Grode; auch Regie, Co-Drehbuch) → filmportal.de
- 1949: Du bist nicht allein
(als Nachbar von Frau Vogt = Carola
Höhn; auch Regie, Drehbuch, Produktion)
- 1951: Heidelberger
Romanze (als Detektiv Schulze; auch Regie) → filmportal.de
- 1951: Die Schuld des Dr. Homma
(als Anstaltspfarrer; auch Regie) → prisma.de
- 1952: Ein ganz großes Kind / Die leibhaftige Unschuld (als
Inspizient; auch Regie) → IMDb
- 1953: Das Nachtgespenst
(als Peppercorn) → filmportal.de
- 1953: Praterherzen
/ Tingeltangel (als Franz Pfister; auch Regie)
- 1954: Hoheit lassen bitten
(nach einer Operette von Walter
Kollo; als ?; auch Regie, Co-Drehbuch)
- 1954: Variationen über ein Filmthema
(Kurz-Dokumentarfilm; Mitwirkung)
- 1954: Eine Frau von heute
(als ?; auch Regie, Co-Drehbuch)
- 1955: Roman einer Siebzehnjährigen
(als Arzt; auch Regie, Co-Drehbuch) → filmportal.de
- 1958:
und nichts als die Wahrheit
(als Gerichtsvorsitzender) → filmportal.de
- 1959: Menschen im Netz
(nach dem "Stern"
erschienenen gleichnamigen "Tatsachenbericht" von Will
Tremper;
als Karel) → filmportal.de
- 1967: Paarungen
(nach dem Drama "Der Totentanz" von August Strindberg;
Regie/Drehbuch: Michael Verhoeven;
als Edgar, Kommandant
der Festung) → filmportal.de
- 1973: Oh
Jonathan oh Jonathan! (mit Heinz
Rühmann; als Monsignore Berghammer) → filmportal.de
- Als Regisseur
Fernsehen (Auszug)
- Als Darsteller
- 1955: Gottes Utopia (nach
der Novelle "Wir sind Utopia" von Stefan
Andres; als Marino)
- 1956: Oberst Chabert
(nach der gleichnamigen
Erzählung von Honoré de Balzac; als Oberst Chabert)
- 1957: Die Schwestern (nach der Novelle von Alix du Frênes; als Philippe Marais;
Kurzinfo: Die Novelle "Die Schwestern"
spielt in einer französischen Kleinstadt. Es ist die Geschichte vom Wirt Marais, der die drei Töchter Clément heiratet
und sie eine nach der anderen an den reichen Pariser Jacques de Perez verliert und der dann meint, den Verführer ermorden
zu müssen
(Quelle: ARD-Hörspieldatenbank)) → IMDb
- 1957: Korruption (nach dem Theaterstück "Korruption im
Justizpalast" von Ugo Betti;
als Oberrichter Croz;
Kurzinfo: Mit logischer Konsequenz schildert der Autor einen Korruptionsfall, der sich innerhalb der geschlossenen Welt
eines Gerichts abspielt und der von der Untersuchungsbehörde nicht aufgedeckt wird. Er zeigt die Fragwürdigkeit der vom
Menschen geschaffenen Gesetze und der von Menschen verhängten Urteilssprüche. Hinter der tiefen Skepsis, die bis an die
Wurzeln des Rechts und der menschlichen Gerechtigkeit reicht, steht aber keine anarchistische Utopie und kein wehleidiger
Nihilismus. Dahinter steht die Gerechtigkeit Gottes, die auch dort unerbittlich ist, wo die Gesetzte nicht hinreichen und
die um einer echten, menschlichen Tat willen milde und nachsichtig sein kann.
(Quelle: SWR Media
Services)) → IMDb
- 1957: Monsignores große Stunde (nach
dem Theaterstück von Emmet Lavery; als Kardinal)
- 1957: Don
Carlos (nach dem gleichnamigen
Drama von Friedrich
Schiller; als Philipp II., König von Spanien)
- 1958: Glaube, Liebe, Hoffnung (nach
dem gleichnamigen
Schauspiel von Ödön von Horvath; als der Präparator)
- 1959: Raskolnikoff (nach
dem Roman "Schuld
und Sühne" von Fjodor
Dostojewski; als der Geheimdienstbeamte Porphyri_
Gong 47/1959, Seite 28: "(...) Auch als Porphyri meisterte Paul Verhoeven das verhalten Zugreifende, das Abwartende und
zugleich Provozierende, das seine Rolle ihm vorzeichnete. Überraschend war der Raskolnikoff
Hartmut
Recks, sensibel
gestaltet wenn auch ohne den letzten, revolutionären Funken und mit Wandlungsmöglichkeiten, die ihn sein Part
bis zum Schluss mit Bravour durchstehen ließ. Der SDR hat wieder einmal gezeigt, dass seine Fernsehspiele ihr hohes Niveau
nicht zufällig halten."
Hörzu 47/1959, Seite 60: "(
) Porphyri ist die Verkörperung des logischen, bohrenden, unausweichlichen Gewissens.
So wird er zur tragenden Figur des Stücks. Diese Verlagerung des Schwergewichts wurde unterstrichen durch
Paul Verhoevens überragende Gestaltung der Rolle. (
) Hartmut Reck spielte die Titelrolle mit jugendlichem Feuer,
als Revolutionär wie als Büßer gleich intensiv. Regisseur Franz Peter Wirth hat die Dostojewskijsche Atmosphäre durch
das teils düster-realistische, teils surrealistische Bühnenbild Gerd Richters, durch das überlegene Spiel mit Licht und
Kameras spürbar gemacht. So war der Abend alles in allem ein starkes Erlebnis." (Quelle: Die
Krimihomepage))
- 1958: Blühende Träume (nach
dem Theaterstück "Blühende Kirschen" von Robert
Bolt; als Ehemann Cherry)
- 1959: Land, das meine Sprache spricht (nach
der Novelle "Der 20. Juli" von Alexander
Lernet-Holenia; als General)
- 1960: Hamlet, Prinz von Dänemark (nach
dem gleichnamigen
Drama von William
Shakespeare; mit Maximilian Schell
in der Titelrolle; als 1.Totengräber)
- 1962: Egmont (nach dem gleichnamigen
Trauerspiel von Johann Wolfgang von
Goethe; Regie: Reinhart Spörri;
mit Max
Eckard als Graf Egmont; als Herzog von Alba)
→ IMDb
- 1962: Seit Adam und Eva (nach
der Komödie von John
B. Priestley; als Professor; auch Regie)
- 1963: Der Nachfolger (nach dem Theaterstück von Reinhard
Raffalt; Inszenierung "Münchner
Kammerspiele";
Regie: August
Everding; als Kardinal Bologna) → IMDb
- 1963: Was Ihr wollt (nach
der gleichnamigen
Komödie von William
Shakespeare; als der Narr)
- 1964: Caesar und Cleopatra (nach
der Komödie von George
Bernard Shaw; als Caesar,
Uta
Sax als Cleopatra)
- 1964: Die Gerechten (nach dem gleichnamigen
Drama von Albert
Camus als Skouratov, Vorsitzender
des Polizeidepartements)
→ IMDb
- 1965: An der schönen blauen Donau (Pseudo-Dokumentation über Nationalsozialisten, die den Sturz der Regierung
von Engelbert Dollfuß
planen; als Legationsrat von Guben)
- 1965: Götterkinder Eine ergötzliche Television aus vergangener Zeit (als Varro)
→ IMDb
- 1965: Bernhard Lichtenberg (als
Bernhard Lichtenberg)
- 1965: Der Kardinal von Spanien (nach
dem Schauspiel von Henry
de Montherlant über Francisco Jiménez de Cisneros;
als der Kardinal)
- 1965: Die Sommerfrische (nach der Komödie "Trilogia
della villeggiatura" von Carlo
Goldoni; als Berardino) → IMDb
- 1966: Der Fall Mata Hari (mit
Louise
Martini als Mata
Hari; als Oberst Goubet; auch Regie)
- 1967: Der Panamaskandal (Dokumentarspiel über den "Panamaskandal";
mit Paul
Hoffmann als Ferdinand de Lesseps;
als Pierre
Waldeck-Rousseau; auch Regie) → IMDb
- 1967: Der Alte (nach
dem gleichnamigen
Drama von Maxim
Gorki; als "der Alte", ein bejahrter Pilger namens
Anton)
- 1967: Walther Rathenau Untersuchung eines Attentats (über
die Ermordung
Walther Rathenaus;
als der deutschnationale Abgeordnete Dr. Karl
Helfferich)
- 1967: Gottes zweite Garnitur (nach
dem Roman von Willi
Heinrich; als Vater von Claire = Mónika Madras;
auch
Regie, Drehbuch)
- 1968: Ein
Mann namens Harry Brent (Durbridge-Dreiteiler
mit Günther
Ungeheuer; als Fabrikant Samuel Fielding,
der von Barbara Smith (Barbara
Frey) erschossen wird) → Wikipedia
- 1968: König Richard II. (nach
dem gleichnamigen
Drama von William
Shakespeare; mit Hannes Messemer
als
Richard II.; als Richards Onkel John
of Gaunt, 1. Duke of Lancaster)
- 1968: Babeck
(Dreiteiler; als Körner, der den Journalisten Manfred Krupka (Helmuth Lohner)
aus dem Weg räumen soll)
→ Wikipedia,
Die Krimihomepage
- 1969: Die Ratten (nach
der gleichnamigen
Tragikomödie von Gerhart
Hauptmann; als Direktor Harro Hassenreuter,
Inge
Meysel als Frau John)
- 1969: Duett im Zwielicht (nach der Komödie von Noël
Coward; als Sir Hugo Latymer) → IMDb
- 1971: Preußen über alles
Bismarcks deutsche Einigung
(Zweiteiler; mit Heinz
Klevenow als Otto
von Bismarck;
Dieter
Borsche als Kaiser Wilhelm
I.; als Geheimer Legationsrat Heinrich Abeken,
enger Mitarbeiter von Bismarck)
- 1971/1972: Tatort
(Krimireihe; zwei Folgen mit Sieghardt Rupp als
Zolloberinspektor Kressin)
- 1972: Finito l'amor (als Neumeier)
- 1972: Das Jahrhundert der Chirurgen (Serie
nach dem Buch von Jürgen Thorwald; als William
Cabot
in Folge 10 "Berner Tragödien")
- 1974: Cautio Criminalis
oder Der Hexenanwalt (nach dem Roman "Der
Hexenanwalt" um Friedrich
Spee von Langenfeld
von Wolfgang
Lohmeyer (auch Drehbuch); mit Gerd Böckmann als Pater Friedrich Spee von Langenfeld;
als Johann
Georg II. Fuchs Freiherr von Dornheim, Fürstbischof von Bamberg,
genannt "Hexenbischof")
→ Cautio
Criminalis
- 1975: Comenius (nach dem Drama von Oskar
Kokoschka über Johann Amos Comenius,
dargestellt von Thomas
Holtzmann;
Regie: Stanislav
Barábas; als Rembrandt van Rijn
→ Portrait von Comenius) → IMDb
- Als Regisseu
- 1957: Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk (nach dem
Roman "Der
brave Soldat Schwejk" von
Jaroslav Hašek und
den
Bühnenfassungen von Max
Brod, Hans Reimann
sowie Thaddäus Troll; auch;
Drehbuch; mit Heinz Leo Fischer
als Schwejk)
- 1957: Der geheimnisvolle Dr. Mander (nach
dem Kriminalstück von Michael Brett;
auch Drehbuch; mit
Benno Sterzenbach
als der (erfundene) Massenmörder Dr. Mader)
- 1957: Die Fee (nach dem Theaterstück von Ferenc Molnár) → IMDb
- 1958: Die letzte Station
(nach dem Theaterstück von Erich
Maria Remarque; Inszenierung: Berliner
"Renaissance-Theater";
Uraufführung/Premiere: 20.09.1956)
- 1958: Die selige Edwina Black
- 1958: Dr. med. Hiob Praetorius
(nach der Komödie von Curt
Goetz; mit Carl-Heinz Schroth
als Dr. med. Hiob Praetorius)
1959: Die Troerinnen des Euripides (nach "Die
Troerinnen" von Euripides;
auch Drehbuch) → IMDb
- 1959: Nachtasyl (nach
dem gleichnamigen
Drama von Maxim
Gorki; auch Drehbuch)
- 1960: Der Fehltritt
(Hörzu 18/1960, Seite 68: "(
) Teils Komödie, teils bittere Satire, fehlte ihm die Konsequenz zum einen
oder anderen. (
) Aber dank Paul Verhoevens einfallsreicher Regie wurde aus dem
"Fehltritt" ein verhältnismäßig
vergnüglicher Abend. Gespielt wurde durchweg vorzüglich, wobei die Paraderolle eines Schauspielers, der eine große Rolle
spielt, Hanns Ernst Jäger zufiel; er bewältigte sie mit
Bravour."
(Quelle: Die
Krimihomepage))
- 1960: Die große Wut des Philipp Hotz
(nach dem gleichnamigen
Theaterstück von Max
Frisch; mit Robert
Graf
als Philipp Hotz; auch Drehbuch) → IMDb
- 1960; Das Lied der Taube
(nach dem Theaterstück von John
Van Druten)
- 1961: Froher Herbst des Lebens
(nach dem Schauspiel "Alice, Sit by the Fire" von James Matthew Barrie)
- 1961: Die Sache mit dem Ring
(nach dem Theaterstück "The Ring of Truth" Wynyard Browne)
- 1962: Seit Adam und Eva (nach
der Komödie von John
B. Priestley; auch Darsteller)
- 1962: Bedaure, falsch verbunden
(nach dem Roman "Sorry, wrong number" von Allan Ullman,
Lucille
Fletcher;
Die
Krimihomepage: Paul Verhoeven gelang mit
"Bedaure, falsch verbunden" ein beklemmender, fesselnder
Fernsehkrimi mit hervorragenden Darstellern. Neben Ingrid Andrée brilliert
Harald Leipnitz als eiskalter Ehemann,
der seine Frau ermorden lassen will, Siegfried Lowitz als verzweifelter Gangster. Der Film steht dem amerikanischen
Kinofilm von 1948 in nichts nach.
- 1962: Peter Pan (nach
den Kindergeschichten über Peter
Pan von James
Matthew Barrie; auch Drehbuch)
- 1963: Mamselle Nitouche (nach der Operette "Mam'zelle
Nitouche" von Hervé
(Musik); mit Chariklia
Baxevanos
als Denise von Flavigny, genannt "Mam’zelle Nitouche"; auch Drehbuch)
→ IMDb
- 1963: Kleider machen Leute
(nach der gleichnamigen
Novelle von Gottfried
Keller; mit Hanns Lothar als
Schneidergeselle Wenzel)
- 1963: Geliebt in Rom
(mit Robert Graf und
Ingrid Andree)
→ tvspielfilm.de
- 1964: Frau Warrens Gewerbe (nach dem Theaterstück von George
Bernard Shaw; Inszenierung: "Kleine
Komödie am Max II",
München;
Kurzinfo: Frau Warren (Luise
Ullrich), Inhaberin einiger einträglicher "Etablissements",
hat ihrer Tochter Vivie (Dinah Hinz) in England eine erstklassige Ausbildung ermöglicht. Vivie
trifft ihre Mutter selten
und ahnt nicht, woher der Wohlstand der Familie kommt. Als sie es erfährt, zieht sie sich geschockt zurück
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Gong 38/1964: Mit Schärfe gegen die Moral
seiner Zeit gerichtetes Stück des bedeutenden irischen Autors, das die ehrbare
Tochter ebenso entlarvt wie die von der Gesellschaft verachtete
Mutter. Shaw wollte mit seinem Schauspiel, das er selbst
"absichtlich unmoralisch" nannte, die verlogene Moral
einer morbiden Gesellschaft angreifen. Das Stück löste in den
1890er Jahren einen Sturm der Entrüstung aus, wurde von der
englischen Zensur verboten und konnte erst dreißig Jahre
später dort zum ersten Mal aufgeführt werden.
Das "Hamburger
Abendblatt" schrieb am 24.09.1964: Paul
Verhoevens Inszenierung (
) strich einmal nicht die
sozialkritischen Elemente, mit denen der Sozialist G. B. Shaw 1893
und noch für weitere 20 Jahre die High Society Londons
geschockt hatte. Das war der erste Pluspunkt dieser Inszenierung.
Der zweite war Luise Ullrichs Frau Warren. Normalerweise
wurde diese Figur von ihren Vorgängerinnen als Dame von Welt
angelegt, bis ihr diese Maske abgerissen wurde. Die Ullrich
hatte den Mut, genau das zu sein, was diese Frau Warren von Haus aus
war: proletarisch, ordinär und tüchtig zugleich.
Das war bester Shaw.
Gong 41/1964 schrieb in seiner Kritik: (
) Man
war gespannt. Zunächst auf Paul Verhoevens Regie, ferner auf die
Hauptdarstellerin dieses gar nicht humorvollen Shaw-Dramas, Luise Ullrich. Um es gleich vorwegzunehmen:
beide enttäuschten. Man kann "Frau Warren" als Sittengemälde
auffassen, dann muss man es aber bis in die letzte
Nuance zeitgeschichtlich aufziehen, oder man kann den auf das Heute
bezogenen Kern herausarbeiten,
dann verlagert sich der Schwerpunkt auf die Rolle des Sir Croft.
Verhoeven tat weder das eine noch das andere.
Er ließ Benno Sterzenbach einen Croft spielen, der allenfalls zum Vorstadtzuhälter
wurde, aber nichts von einem
schmierigen Heuchler hatte. Kitty Warren? Nun, das war nicht das Gewerbe der Luise Ullrich.
Auch in den bewusst ordinären Szenen, in denen sie sich bemühte,
plebejisch zu sein, war sie eine Dame,
die Kitty nun einmal nicht ist. Am stärksten beeindruckten Dinah Hinz und Franz
Schafheitlin (Praed). Sie machte
die misstönende Frage an die Zukunft glaubhaft und war die
emanzipierte Tochter mit dem gegenwartsnüchternen Verstand.
Und Schafheitlins Satz: "Ich bin sehr enttäuscht … über
Gott" war wohl das Beste des ganzen Abends.
Alles in allem, ein Shaw, der mit prominenten Namen besetzt, aber im
Grunde wirkungslos verpuffte.
(Quelle: tvprogramme.shoutwiki.com))
→ IMDb
- 1964: Zweierlei Maß (nach der Komödie "Maß
für Maß" von William
Shakespeare; auch Drehbuch) → IMDb
- 1965: Vor Nachbarn wird gewarnt (nach
dem dem Stück "Meet a Body" von Frank Launder
und Sidney
Gilliat,
in der Übersetzung von Helmut Pigge;
auch Drehbuch)
- 1966: Der Fall Jeanne d'Arc
(Dokumentarspiel von Dieter
Lemmel über Jeanne
d'Arc, dargestellt von Kathrin Schmid)
- 1966: Der Fall Mata Hari (mit
Louise
Martini als Mata
Hari; auch Darsteller)
- 1967: Der Panamaskandal (Dokumentarspiel über den "Panamaskandal";
mit Paul
Hoffmann als Ferdinand
de Lesseps;
auch Darsteller) → IMDb
- 1967: Liebe für Liebe (nach dem Lustspiel "Love
for Love" von William
Congreve; Inszenierung "Münchner
Kammerspiele")
→ IMDb
- 1967: Gottes zweite Garnitur (nach
dem Roman von Willi
Heinrich; auch Drehbuch, Darsteller)
- 1971: Der
Hitler/Ludendorff-Prozeß Szenen aus einem Hochverratsprozeß in einer Republik ohne Republikaner
(über den Hitler-Ludendorff-Prozess;
mit Alf
Marholm als Erich
Ludendorff) → IMDb
- 1972: Verdacht gegen Barry Croft
(mit Karlheinz Böhm als Barry Croft:
Die
Krimihomepage: Was diesen Film
so sehenswert
macht, ist neben der guten Inszenierung des Multitalents Paul Verhoeven, die vorzügliche Besetzung.
Neben Karlheinz Böhm
brilliert Karin Hübner,
Lis Verhoeven und
Herbert Fleischmann sowie
Horst Sachtleben;
garnieren die Besetzungsliste.
Lediglich Rosemarie Fendel wirkt etwas nervig, was vielleicht auch mit ihrer Rolle
zu tun haben mag. Insgesamt aber ein
gelungenes Fernsehvergnügen!)
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Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung),
Wikipedia (deutsch/englisch))
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Als Sprecher
- 16.11.1947: "Der
Teufel stellt Monsieur Darcy ein Bein" nach der Tragikomödie von
Ernst Nebhut (als Leichenbeschauer Dossier;
auch Regie)
- 05.11.1954: "Zahlungsaufschub",
Krimi nach dem Roman "Payment Deferred" von Cecil Scott
Forester (als Willy Marble)
- nn.nn.1955: "Julius
Cäsar" nach dem gleichnamigen
Drama von William
Shakespeare (als Gaius
Iulius Caesar;
öffentliche Veranstaltung, Inszenierung: "Bayerisches
Staatsschauspiel", München; Regie: Fritz
Kortner)
- 28.01.1955: "Der
Fremde kam um Mitternacht" von Hans Jürgen Laturner (19211970) (als Funker)
- 04.05.1956: "Das
Martyrium der Scheinheiligen" von Bernhard Ücker
(19212015; → www.br.de) (als Professor)
- 02.05.1957: "Ein
Volksfeind" nach dem gleichnamigen Drama
von Henrik
Ibsen (als Badearzt Thomas
Stockmann)
- 13.04.1958: "Der
Richter von Zalamea" nach dem gleichnamigen
Schauspiel von Calderón
de la Barca (als General
Don Lope de Figueroa)
- 08.07.1958: "Jeden
Abend Kammermusik" von Richard Hey (als Eberhard Aldinghausen, einer der Brüder)
- 23.09.1958: "Die
Geschichte von Vasco" nach dem Drama von Georges
Schehadé (als Sprecher)
- 02.12.1958: "Der
Weg nach Grenoble" von Christian Ferber (als Kipp, ein anderer Herr der Welt)
- 20.01.1960: "Der
Gouverneur und seine Männer" nach der Prosa "All the King's Men" von Robert Penn Warren;
(als Richter
Irwin)
→ Verfilmung 2006
- 16.04.1963: "Der
Nachfolger" nach dem Theaterstück von Reinhard
Raffalt (als der Kardinal von Bologna)
- 10.03.1964: "Waldhausstraße
20" von Maria
Matray, Answald
Krüger (als der Bischof) → TV-Spiel
1960
- 08.12.1964: "In
eigener Sache", Krimi von Henry Cecil (als ?)
- 26.01.1965: "Ein
Fünfmarkstück namens Müller" von Karl
Wittlinger (als Präsi)
- 17.06.1965: "Die
Reisegefährten" nach der Erzählung von Marie von Ebner-Eschenbach (als
der Doktor)
- 23.02.1966: "Der
arme Mann Luther" von Leopold
Ahlsen über Martin
Luther, gesprochen von Wolfgang
Reichmann
(als Prior Johann
von Staupitz) → TV-Spiel 1965
- 19.07.1966: "Termiten"
von Felix Gasbarra (als Präsident Brackenrot)
- 04.10.1966: "Mensch
Meier" von Paul Pörtner (als ?)
- 25.06.1968: "Der
Preis für eine Braut", Märchenparodie von Ted
Hughes (als der König)
- 14.10.1968: "Dialog
am Vorabend einer Gerichtsverhandlung" von Oldřich
Daněk (als der Professor)
- nn.n.1969: "Gestatten, mein Name ist Cox: Heißen
Dank für kaltes Buffet", Krimi von Rolf
und Alexandra Becker,
mit Günther Ungeheuer
als Paul Cox (als Antoine Lefèvre) CD.Edition
- 06.01.1969: "Peer
Gynt" nach dem gleichnamigen dramatischen
Gedicht von Henrik
Ibsen (als der Dovre-Alte)
- 07.04.1969: "Soldaten Nekrolog
auf Genf" nach dem Theaterstück von Rolf
Hochhuth (als Bischof von Chichester)
- 17.05.1970: "Die
Feuerzangenbowle" nach dem gleichnamigen
Roman von Heinrich
Spoerl (als Direktor Knauer,
Hans
Clarin als Johannes Pfeiffer) CD-Edition
- 11.07.1970: "Gräfenberg"
von Martin Kurbjuhn (als Untermieter Kurt Rickmann)
- 22.03.1971: "Weißbuch"
von Wolfgang Weyrauch (als Justizminister)
- 24.02.1972: "Die
letzte harte Rechnung", Krimi von Mischa
Mleinek (als gestürzter Diktator Vargo Pasetta)
- 28.01.1973: "Rebecca"
nach dem gleichnamigen
Roman von Daphne Du Maurier (als Oberst Julyan) CD-Edition
- 04.12.1974: "24
Stunden nach der letzten Nacht" von Lajos
Maroti, mit Peter Eschberg als Giordano Bruno (als
der Papst)
- 24.02.1975: "Bridge-Partner
gesucht" von Margarete Norweg (als Bruno)
Als Regisseur
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