Rudolf Platte (Rudolf Antonius Heinrich Platte) wurde am 12. Februar 1904 als Sohn des Kaufmanns Josef Platte und dessen Frau Karoline in Dortmund-Hörde1) geboren; als er knapp sechs Jahre alt war, zog die Familie am 24. Januar 1910 nach Hildesheim1). Schon als Zwölfjähriger spielte er im Schultheater mit, noch vor dem Abitur verließ der 16-Jährige die Schule, nahm er gegen den Willen seiner Eltern Schauspielunterricht und ging zum Theater.
1925 gab Platte an der "Freilichtbühne Düsseldorf" sein Debüt als Shylock in dem Shakespeare-Drama "Der Kaufmann von Venedig"1), über Bad Harzburg, Hildesheim, Wuppertal, Hannover und Breslau – hier wirkte er am "Lobe-Theater"1", wo er zudem Regie führte – kam er dann 1927 nach Berlin.
Zunächst spielte Platte noch ernste Charakterrollen wie den Reichsvogt Gessler im "Wilhelm Tell"1), den Franz Moor in "Die Räuber"1) (beides von Schiller1)) oder die Titelfigur in Shakespeares "Richard III."1), bis er von Werner Finck entdeckt wurde. Dieser gründete Ende der 1920er Jahre gemeinsam mit Platte, Hans Deppe1), Robert A. Stemmle1) und anderen im Keller des Vereins "Berliner Künstler" in der Bellevuestraße 3 das berühmte Kabarett "Die Katakombe"1), welches am 10. Mai 1935 auf Betreiben Joseph Goebbels1) von der Gestapo geschlossen wurde. "In den 1930er Jahren trat Platte in Berlin auch in Musikrevuen auf. Durch seinen Auftritt in der Revue "Ein Kuß reist um die Welt" nach der Musik von Josef Rixner1) mit Hilde Seipp und Aribert Mog erlangte er auch die Aufmerksamkeit der Medien." notiert Wikipedia; die Premiere mit dem Gesangsquartett "Melodisten"1) erfolgte am 19. Februar 1939 in der "Deutschlandhalle am Funkturm"1) in Berlin-Charlottenburg1). 1941 übernahm Platte für vier Jahre die Direktion des "Theaters an der Behrenstraße"1), nach Kriegsende spielte er weiter an Berliner Bühnen, zeitweise auch in Ost-Berlin, fungierte zwischen 1945 und 1947 als Intendant des "Theaters am Schiffbauerdamm"1).

Rudolf Platte mit ? in der Operette "Bezauberndes Fräulein"1)
von Ralph Benatzky1) im Berliner "Theater am Schiffbauerdamm"
Inszenierung: Rudolf Platte; Premiere: 02.10.1945
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000024_002); © SLUB Dresden/Deutsche Fotothek
Urheber: Abraham Pisarek1) (1901–1983; Datierung: 1945.10 / Lizenz CC-BY-SA 3.0
Originalfoto und Beschreibung: Wikimedia Common bzw. "Deutsche Fotothek"
Genehmigung der Deutschen Fotothek zur Veröffentlichung innerhalb
dieser Webpräsenz wurde am 12.11.2010 erteilt.

Rudolf Platte mit ? in der Operette "Bezauberndes Fräulein" von Ralph Benatzky im Berliner "Theater am Schiffbauerdamm"; Inszenierung: Rudolf Platte; Premiere: 02.10.1945; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000024_002); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek; Urheber: Abraham Pisarek (1901–1983; Datierung: 1945.10 / Lizenz CC-BY-SA 3.0; Originalfoto und Beschreibung: Wikimedia Common bzw. "Deutsche Fotothek"; Genehmigung der Deutschen Fotothek zur Veröffentlichung innerhalb dieser Webpräsenz wurde am 12.11.2010 erteilt.
Rudolf Platte 1937 im "Kabarett der Komiker"; Urheber: Willy Pragher; Lizenz: CC BY 3.0; Quelle: Deutsche Digitale Bibliothek bzw. Wikimedia Commons Sein Leinwanddebüt gab Platte bereits 1930 in dem noch stummen Jugenddrama "Revolte im Erziehungshaus"1), im Verlaufe der nächsten Jahre folgten weitere kleinere Aufgaben. Seine erste Hauptrolle als ernster jugendlicher Liebhaber spielte er 1934 in der Literaturadaption "Schützenkönig wird der Felix"2), gab den schüchternen Trikotagevertreter Felix Kaminski,, der sich in seinen viel selbstbewussteren weiblichen Kompagnon (Ursula Grabley) verliebt. Da Platte jedoch keinen sonderlichen Eindruck hinterließ, wurde er in der Folge zumeist in Nebenrollen eingesetzt und entwickelte sich, bereits mit Ansätzen zum Komiker, zur idealen "Kontrastfigur", beispielsweise als gewitzter Gastwirt Benozzo und Partner der temperamentvollen Ursula Herking in der Operettenverfilmung "Gasparone"1) (1937) nach der gleichnamigen Operette1) von Carl Millöcker1) mit den Protagonisten Johannes Heesters und Marika Rökk. Als tollpatschiges, begriffsstutziges "Sonntagskind" Poldi in der Komödie "Sonntagskinder"3) (1941) oder als Eisclown Pulsteback in der heiteren Geschichte "So ein Früchtchen" (1942) mit Lucie Englisch lieferte er kleine, aber abgerundete Beispiele seiner originellen und perfekten Charakterkomik ab. Seine nächste Hauptrolle erhielt Platte erst wieder 1944 als Privatdetektiv Bruch, der sich in dem Streifen "Der Meisterdetektiv"3) speziell durch Zerstreutheit auszeichnete → Übersicht Kinofilme bis 1945
 
Rudolf Platte 1937 im "Kabarett der Komiker"
1)
Urheber: Willy Pragher; Lizenz: CC BY 3.0; Rechteinhaber: Landesarchiv Baden-Württemberg
Quelle: Deutsche Digitale Bibliothek bzw. Wikimedia Commons
Im deutschen Nachkriegsfilm wurde Platte zunehmend mit größeren und tragenderen Rollen betraut, analog dazu nahm sein Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad beim Publikum zu. Seine Begabung als wandlungsfähiger Maskenträger bewies er beispielsweise 1952 in der Doppelrolle des biederen Schneidermeisters Hermann Espenlaub bzw. des aus dem Gefängnis entflohenen Juwelendiebs Gustav Biernatzki  in der Verwechslungskomödie "Drei Tage Angst"1) an der Seite von Camilla Spira als Espenlaubs Gattin. Während die ernste Charakterrolle des Vaters Tatinek, die Platte 1955 wirklichkeitsnah und mit Sentiment neben der Protagonistin Mila Kopp1) in der Tragikomödie "Mamitschka"1) interpretierte, eine Ausnahme blieb, festigten Rollen wie der von seinem Bruder unterdrückte Drogist Ferdinand Burger in der von Günther Lüders inszenierte Familienkomödie "Ihr 106. Geburtstag"1) (1958) nach dem Theaterstück "Mamouret" von Jean Sarment  mit Margarete Haagen als Urgroßmutter Cäcilie Burger seinen Ruf als "komisches Original" des deutschen Films. 
Unvergessen bleibt Platte auch als arbeitssuchender Schauspieler Edgar Stephan bzw. erfundener Verlobter der Schriftstellerin Juliane "Julchen" Thomas (Liselotte Pulver) in der vergnüglichen Story "Die Zürcher Verlobung" (1957), gedreht von Helmut Käutner nach dem Roman von Barbara Noack mit Paul Hubschmid als charmantem Zürcher Arzt Dr. Jean Berner und Bernhard Wicki als dessen launischen Freund Paul Frank, genannt "Büffel". In "Der Maulkorb"1) (1958), von Wolfgang Staudte1) in Szene gesetzt nach dem gleichnamigen Roman1) von Heinrich Spoerl1) mit O. E. Hasse als Staatsanwalt Herbert von Treskow, mimte er beispielsweise einen Kriminalkommissar, im ersten Teil von Alfred Weidemann nach Thomas Mann realisierten "Buddenbrooks"1)-Verfilmungen sah man ihn ein Jahr später als Barbier Herrn Wenzel. In rund 200 Kinoproduktionen, zu denen Schwänke wie "Pension Schöller"1) (1952) und "Der müde Theodor"1) (1957, mit Heinz Erhardt) aber auch Klamotten wie "Tante Wanda aus Uganda"1) (1957) zählten, war Platte auf der Leinwand präsent.

Rudolf Platte als Orgelmechaniker Alfons Baggenstoss in der hochdeutschen
Fassung der Schweizer Musikkomödie "
Der 42. Himmel"1) (1962)
Quelle: cyranos.ch bzw. Archiv "Praesens-Film AG" Zürich",
mit freundlicher Genehmigung von Peter Gassmann (Praesens-Film AG, Zürich)
 © Praesens-Film AG

Rudolf Platte als Alfons Baggenstoss in der deutschen Besetzung von "Der 42. Himmel" (1962); Quelle/Link: cyranos.ch bzw. Archiv "Praesens-Film AG" Zürich", mit freundlicher Genehmigung von Peter Gassmann (Praesens-Film AG, Zürich); Copyright Praesens-Film AG
Rudolf Platte als Wilhelm Voigt in der TV-Fassung von Carl Zuckmayers "Der Hauptmann von Köpenick" (1960); Regie: Rainer Wolffhardt;  Foto mit freundlicher Genehmigung von SWR Media Services; Copyright SWR Ab Anfang der 1960er Jahre wirkte er nur noch gelegentlich in Kinoproduktionen mit, beispielsweise 1970 als Kellner Pietsch, Spitzel in der Bande von Bruno "Dandy" Stiegler (Mario Adorf) in der wunderbaren Gaunerkomödie "Die Herren mit der weißen Weste"1), da ihm Bühne und Fernsehen dankbarere und wesentlichere Aufgaben offerierten und er dem Klamauk-Image seiner Leinwandrollen entfliehen wollte. Einer seiner letzten Kinofilme war "Die Sehnsucht der Veronika Voss"1) (1982) von Rainer Werner Fassbinder1), in dem er einen alten Mann bzw. einen vom Holocaust traumatisierten, morphiumsüchtigen Juden darstellte → Übersicht Kinofilme nach 1945.
 
So brillierte Platte auf dem Bildschirm beispielsweise bereits 1960 mit der Figur des Wilhelm Voigt1) in der TV-Fassung des gleichnamigen Theaterstücks1) von Carl Zuckmayer1), war als Klaus Rondel der "Mann von drüben" in dem Krimi "Der Mann von drüben"4) (1961). "Wir sahen Rudolf Platte in der Titelrolle als geschlagene und gejagte Kreatur, Hellmut Lange als Kriminalkommissar mit Herz und Alexander Kerst als Journalisten, der böse Wahrheiten mit einem Höchstmaß an Schnoddrigkeit aussprach." schrieb damals die "Hörzu". Platte überzeugte als Harry Quincy in der spannenden Geschichte "Onkel Harry"4) (1961) und "spielt die Rolle des von allen als unschuldig betrachteten Mannes hervorragend, kehrt aber in verschiedenen Szenen auch den eiskalten Mörder heraus, der seine Tat und dessen Verschleierung bis ins kleinste Detail plant. Diese Szenen lassen einem Gänsehaut vor diesem Mann kommen. Ein Film ohne Längen mit schönen Szenenbildern, guten Darstellern und einem überraschenden Ende." notiert "Die Krimihomepage".
  
Rudolf Platte als Wilhelm Voigt in der TV-Fassung von
Carl Zuckmayers "Der Hauptmann von Köpenick" (1960)
Regie: Rainer Wolffhardt1)
Foto mit freundlicher Genehmigung von SWR Media Services; © SWR
In "Der rote Hahn"4) (1962) nach der gleichnamigen Tragikomödie1) von Gerhart Hauptmann1) sah man ihn als Schuhmachermeister Fielitz zusammen mit Inge Meysel als Frau Fielitz, in der "Stahlnetz"-Folge "Das Haus an der Stör"1) (1963), gedreht von Jürgen Roland und dem Drehbuch von Wolfgang Menge1) nach einem realen Kriminalfall, tauchte er als Kriminaloberkommissar Friedrich Roggenburg auf. Ebenfalls 1963 erfreute Platte die Zuschauer als Stationsvorsteher und Pantoffelheld Sylvain Caporal in dem Schwank "Sein Meisterstück"4) nach dem Theaterstück "Savez-vous planter les choux" von Marcel Achard mit unter anderem Grethe Weiser als Schwiegermutter Frau Landrol, in "Der Kaiser vom Alexanderplatz"4) (1964), einem Berliner Volksstück von Horst Pillau1), als Titelheld bzw. Kneipier und stadtbekanntes Berliner Original Wilhelm Kaiser. Eine schöne Rolle war auch die des verschrobenen, unglücklichen Apothekergehilfen und leidenschaftlichen Schachspielers Philipp Mallard in dem Krimi " Weiß gibt auf"4) (1966), hierzu urteilt "Die Krimihomepage": "Rudolf Platte als Verlierer und Siegfried Lowitz als mieser Charakter in diesem Fernsehspiel zu sehen, ist ein wahrer Genuss. Eine vorzügliche Verfilmung des Theaterstücks von Frederic Raphael1) mit vielen Szenenwechseln (trotz reiner Studioproduktion) und sehr gut besetzten Parts bis in die kleinsten Rollen. Regisseur Dr.  Falk Harnack1) inszeniert packend und flott. Ein wahres Filmerlebnis!" Welch exzellenter Charakterdarsteller er war, zeigte Platte als zwielichtiger Tischler Engstrand, Stiefvater von Regine (Karin Baal) in "Gespenster"4) (1966) nach dem gleichnamigen Drama1) von Henrik Ibsen1).
Sehenswert war auch die Literaturadaption "Das kleine Teehaus"4) (1967) nach der Komödie von John Patrick1), basierend auf dem Roman "Die Geishas des Captain Fisby" von Vern Sneider1) – Platte mimte den naiv-weisen Dolmetscher Sakini, der dem US-Captain Fisby (Dietmar Schönherr) zur Seite stand. Herrlich war auch sein Einbrecher-Opa Tschanke in "Der Fall Opa"4) (1972) mit Siegfried Lowitz als Gegenspieler Kriminalkommissar Robert Löffler, ebenso wie sein Part in der Kriminalkomödie "Teegebäck und Platzpatronen"4) (1980), der als Jason Bosley das ergraute Gaunerquartett Flora Lungley (Brigitte Horney), Emily Jordan (Gisela Trowe) und Philip Mullins (Werner Hinz) komplettierte. In dem TV-Spiel "Zurück an den Absender (1981) zeigte er sich als der pensionierte Briefträger Herr Felix, in der Krimi-Komödie "Ein Mord liegt auf der Hand"4) (1984) nach der Novelle "Lord Seviles Vebrechen"1) von Oscar Wilde1) als Wenzel. Letztmalig erlebten die Fernsehzuschauer den schrullige Mimen "mit Herz und Schnauze" 1984 auf dem Bildschirm, als Karl Kaiser, Mann von Sophie (Elisabeth Bergner), in der Geschichte "Wenn ich dich nicht hätte" aus der Reihe "Alles aus Liebe"5) sowie als alten Rentner Benjamin, der sich in der Folge "Benjamin und Rita" aus der Serie "Rummelplatzgeschichten" mit der 10-jährigen Rita ( Angela Weiß), die aus einem Kinderheim "ausgebüxt" ist, anfreundet, obwohl das kleine Mädchen ihn anfangs übers Ohr zu hauen versucht → Übersicht TV-Produktionen.
Fast zeitgleich mit seiner Arbeit für das Fernsehen startete Platter unter anderem am Berliner "Hebbel-Theater"1) eine neue, ungewöhnlich erfolgreiche Karriere als Volksschauspieler in Stücken, die teilweise auch im Fernsehen gezeigt wurden. Es begann am 20. Januar 1960 (Uraufführung) mit dem Volksstück von Curth Flatow1) und Horst Pillau1) "Das Fenster zum Flur"1) (Regie: Erik Ode) als Partner einer charmanten "Übermutter" Inge Meysel, die ihren allmählich erblindenden Ehemann zu zähmen weiß → felix-bloch-erben.de. Zur Spielzeit 1963/64 erfolgte, erneut in einer Inszenierung von Erik Ode, die Uraufführung des Stücks "Der Kaiser vom Alexanderplatz" (UA: 30.04.1964) von Horst Pillau nach Jochen Kuhlmey1) mit einem gefeierten Platte als Kneipenwirts Wilhelm Kaiser, von seinen Gästen liebevoll "Kaiser Wilhelm" genannt  → theatertexte.de. Über 400 Mal gestaltete Platte diese Figur und war auch im damit, wie erwähnt, im Fernsehen zu sehen (EA: 13.03.1964).

Inge Meysel und Rudolf Platte in "Ihr schönster Tag"1) (1961),
der Kinoversion des Volksstücks "Das Fenster zum Flur";
Regie: Paul Verhoeven
Foto freundlicherweise zur Verfügung gestellt von "Pidax film",
welche die Produktion Anfang August 2012 auf DVD herausbrachte.

Inge Meysel und Rudolf Platte in "Ihr schönster Tag" (1961), der Filmfassung des Volksstücks "Das Fenster zum Flur" (Regie: Paul Vehoeven); Foto freundlicherweise zur Verfügung gestellt von "Pidax film")
"Das Geld liegt auf der Bank" war ein weiteres Erfolgstück aus der Feder von Curth Flatow mit Platte in der Hauptrolle, eine turbulente Geschichte um den Panzerknacker Gustav Kühne, genannt  "der kühne Gustav", der nach vierzig Jahren Abstinenz mit seinen inzwischen erwachsenen Söhnen wieder auf Bruchtour geht. Die Uraufführung fand am 4. Oktober 1968 statt, in mehr als 500 Aufführungen begeisterte Platte als Geldschrankknacker Gustav Kühne das Publikum → felix-bloch-erben.de; unter der Regie von Ottokar Runze1) entstand 1971 die TV-Fassung "Das Geld liegt auf der Bank"1). Zur Spielzeit 1973/74 machte Platte am "Hebbel-Theater" als Theaterdirektor Emanuel Striese in dem unverwüstlichen Schwank "Der Raub der Sabinerinnen"1) von Franz und Paul von Schönthan1) in einer Bearbeitung von Stefan Meuschel (auch Regie) ebenfalls Furore. Zur Besetzung gehörten Friedrich Schoenfelder (Gymnasialprofessor Martin Gollwitz), Christine Gerlach1) (Friedrike, seine Frau), Vera Müller1) (Paula, beider Tochter), Hans-Werner Bussinger1) (Arzt Dr. Leopold Neumeister), Susanne Lüpertz (Marianne Neumeister, dessen Frau), Bruno Fritz (Weinhändler Karl Groß), Dieter Henkel1) (Emil Groß, dessen Sohn, genannt "Sterneck"), Karin Hardt (Rosa, Haushälterin bei Gollwitz) und Charles Hans Vogt1) (Schuldiener Meissner). Plattes Interpretation des alten Ekdal in dem Ibsen-Schauspiel "Die Wildente"1), zur Spielzeit 1979/80 inszeniert von Rudolf Noelte1) an der "Freien Volksbühne Berlin"1), fand ebenfalls positive Kritiken, unter anderem sah man in dieser 150-minütigen Aufführung, die auch im Fernsehen ausgestrahlt wurde (EA: 16.02.1981), Kurt Hübner1) (Konsul Werle), Werner Kreindl (Hjalmar Ekdal), Peter Fricke (Gregers Werle), Inge Keller (Berta Sörby, Hausdame bei Werle) und Veronika Fitz1) (Gina) → www.zeit.de.
Sporadisch stand Platte zudem im Hörspielstudio, war unter anderem an folgenden Produktionen beteiligt:
(Link: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstaustrahlung) sowie Wikipedia)
Der vielbeschäftigte Charakterkomiker, dessen trockener Humor in erster Linie auf einer betont sachlichen und realitätsbezogenen Note im sprachlichen und mimischen Ausdruck basierte, war einer der zuverlässigsten Ensembledarsteller des deutschen Films. Der Ur-Berliner aus Westfalen erreichte besonders nach dem 2. Weltkrieg seine größte Popularität. An den Theaterbühnen galt er als "Langspiel-Platte", weil Stücke mit ihm zum Dauerbrenner gerieten. Im Film hatte er es da schon schwerer, seine Nummern-Komik zu präsentieren. Anfangs hatten hier seine schrulligen Figuren mit Herz und Schnauze auch soziale Konturen; später, als der Vetter aus Dingsda, Flegel, tölpelhafter Meisterdetektiv oder Hausmeister in den Lümmel-Filmen, griff er vor allem sein schnodderiges Repertoire ab, das nicht mehr sozialtypisch, aber doch immer beredt-komisch war.6) Und bei deutsche-biographie.de7) wird ausgeführt: "Die dünne, fahrige Gestalt und das etwas zu schnelle Sprechen wurden sein Markenzeichen. (…) Mit zunehmendem Alter wurden seine Gestaltungen wehmütiger, hintergründiger und nachdenklicher. (…) Plattes scheuer und leiser werdende Gestik prägte seine Auftritte in den TV-Serien "Der Kommissar" oder "Derrick" ebenso wie den morphinsüchtigen Holocaust-Überlebenden in "Die Sehnsucht der Veronika Voss" (1982)."
Die Auszeichnungen, die Platte während seiner erfolgreichen Karriere verliehen bekam, können sich sehen lassen: Für seine Leistung in "Der Kaiser vom Alexanderplatz" wurde er 1966 mit dem "Berliner Kunstpreis für darstellende Kunst"1) gewürdigt, anlässlich seines 65. Geburtstages konnte er 1969 das "Bundesverdienstkreuz 1. Klasse"1) entgegennehmen. Die "Ernst-Reuter-Plakette"1) in Silber (1974), das "Filmband in Gold"1) (1978) für "langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film", der "Ehrenring" der Stadt Dortmund (1980) und das "Silberne Blatt" der Dramatiker-Union1) (1984) sind weitere Ehrungen für den außergewöhnlichen Mimen. Seit 1974 war Platte zudem Ehrenmitglied der Berliner "Freien Volksbühne".
 
Der populäre Schauspieler Rudolf Platte starb am 18. Dezember 1984 im Alter von 80 Jahren in Berlin an Herzversagen – nur wenige Tage nach dem Tod seiner Frau Georgia Lind1), die am 10. Dezember 1984 von ihm gegangen war. Die Medien feierten Platte in Nachrufen als "letzten wirklichen Volksschauspieler" und "Teil des Berliner Herzens". Die letzte Ruhe fand er auf dem Berliner  Friedhof Wilmersdorf1) (A6–UW–126) an der Seite seiner Gattin, seit November 2010 ist es ein Ehrengrab1) des Landes Berlin → Foto der Grabstelle bei knerger.de sowie Wikimedia Commons. Das kinderlose Paar vermachte sein auf mehr als zwei Millionen Deutsche Mark geschätztes Vermögen dem "Hermann Gmeiner-Fonds"1) zur Förderung der SOS-Kinderdörfer1).
Der Vollblutmime war in erster Ehe mit Vally Hager verheiratet, 1942 ging er die Ehe mit der Theaterschauspielerin Georgia Lind (1905 – 1984) ein, ein Jahr später heiratete er seine Kollegin Marina Ried (1923 – 1989), von der er sich 1953 scheiden ließ; danach heiratete er erneut Georgia Lind. 
Seit dem 10. November 2009 erinnert eine Gedenktafel in Hildesheim an den Künstler. Die von Leif Obornik gestaltete Tafel wurde an Plattes letztem Hildesheimer Wohnsitz, wo er von 1915 bis 1921 lebte, am Haus "Neue Straße 4" (heute "Brühl 32") enthüllt → Foto bei Wikimedia Commons. Eine weitere Gedenktafel befindet sich in seinem Geburtsort Dortmund-Hörde am Gebäude der ehemaligen Dortmunder "Stifts-Brauerei AG", die ihn 1972 zum "Ehrenbraumeister" ernannte → Foto bei Wikimedia Commons.
  Textbausteine des Kurzportraits aus
"Lexikon der deutschen Film- und TV-Stars" von Adolf Heinzlmeier/Berndt Schulz (Ausgabe 2000, S. 277/278)

Siehe auch Wikipedia, cyranos.ch, filmportal.de, deutsche-biographie.de sowie
den Nachruf bei spiegel.de
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) Murnau-Stiftung, 3) filmportal.de, 4) Die Krimihpmepage, 5) fernsehserien.de
Quellen:
 6) "Lexikon der deutschen Film- und TV-Stars" von Adolf Heinzlmeier/Berndt Schulz (Ausgabe 2000, S. 278)
7) Kasten, Jürgen, "Platte, Rudolf" in: "Neue Deutsche Biographie 20" (2001,  S. 516 f.) → online-Version
   
Filme
Kinofilme: bis 1945, Nachkriegsproduktionen / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, Murnau Stiftung, krimilexikon.de,
Die Krimihomepage, fernsehserien.de, deutsches-filmhaus,de)
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