Filmografie / Hörspiel
Rosel Zech wurde am 7. Juli 1940*) als Roselie Helga Lina Zech in Berlin-Charlottenburg1) geboren. Als sie ein Jahr alt war, zogen ihre Eltern, die Binnenschiffer waren, ins niedersächsische Hoya1) in der Nähe von Bremen. Dort ging Rosel Zech auf Schule und beschloss schon als junges Mädchen, Schauspielerin zu werden. Sie begann in Berlin eine Ausbildung an der "Max-Reinhardt-Schule für Schauspiel"1), brach diese jedoch zugunsten eines Engagements am Theater in Landshut1) ab (heute "Landestheater Niederbayern"1)), wo sie als Bianca in der Shakespeare-Komödie "Der Widerspenstigen Zähmung"1) debütierte. Zwischen 1963 und 1965 folgten Verpflichtungen am "Theater Biel Solothurn"1) und am "Sommertheater Winterthur"1), anschließend stand sie bis 1970 am "Schauspielhaus Wuppertal"1) auf der Bühne, wo sie beispielsweise als Warja in der Tragikomödie "Der Kirschgarten"1) von Anton Tschechow1) in Erscheinung trat. Zudem übernahm sie Gastrollen am "Staatstheater Stuttgart"1) (1967–1972), so unter anderem die Titelrolle der Penthesilea1) in dem Drama "Penthesilea" von Heinrich von Kleist1) (1970, Regie: Klaus-Michael Grüber1)) und den Part der Karoline in dem Volksstück "Kasimir und Karoline"1) von Ödön von Horváth1) mit Wilfried Elste1) als Kasimir (1972, Regie: Valentin Jeker1)).
1972 wurde die Schauspielerin vom damaligen Intendanten (1972–1979) Peter Zadek1) an das "Schauspielhaus Bochum"1) geholt, wo sie auch  ihren langjährigen Lebensgefährten Thomas Schühly1) kennenlernte.
In den nächsten Jahren avancierte Rosel Zech zu einer der gefragtesten deutschen Theaterschauspielerinnen. Sie stand beispielsweise in Hamburg am "Deutschen Schauspielhaus"1) (1978–1980), in Berlin an der "Freien Volksbühne Berlin"1) und in München am "Bayerischen Staatsschauspiel"1) (ab 1980) auf der Bühne, arbeitete an den großen Theaterstätten in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit vielen namhaften Regisseuren wie beispielsweise Luc Bondy1), Alexander Lang1), Hans Neuenfels1) oder Peter Stein1) zusammen. 1976 wurde sie von der Zeitschrift "Theater heute"1) für ihre Interpretation der Titelrolle in dem Ibsen-Drama "Hedda Gabler"1) zur "Schauspielerin des Jahres" gekürt. Zadeks Inszenierung mit unter anderem Hermann Lause als Jörgen Tesman und Ulrich Wildgruber als Eilert Lövborg wurde 1977 zum "Berliner Theatertreffen"1) eingeladen → Theatertreffen 1977
In Bochum bzw. für Zadek glänzte sie als Shakespeare-Interpretin, 1972/73 als reiche Erbin Portia in "Der Kaufmann von Venedig"1) mit Günter Lüders als Kaufmann Antonio und Hans Mahnke1) als Shylock (→ www.zeit.de, Theatertreffen 1973) und 1974/75 als Cordelia in "König Lear"1) mit Ulrich Wildgruber in der Titelrolle → Theatertreffen 1975. Einige Zadek-Inszenierungen wurden auch im Fernsehen gezeigt, neben "Hedda Gabler" (1978) auch die Revue "Kleiner Mann, was nun?"1) (1973) von Tankred Dorst1) UA: 22.09.1972) nach dem gleichnamigen Roman1) von Hans Fallada1) mit Zech in verschiedenen Rollen (u. a. Marlene Dietrich, Claire Waldoff; → deutsches-filmhaus.de), "Die Möwe"1) (1975) von Anton Tschechow1) mit Zech als reiche Grundbesitzerstochter Nina Zarečnaya und "Die Geisel" (1977) von Brendan Behan1), wo sie als Mrs. Gilchrist auftrat. Gesendet wurde auch die Aufführung "Mädchen in Uniform" (1974) nach dem Theaterstück "Ritter Nérestan" von Christa Winsloe1) (Regie: Hartmut Gehrke), hier stellte sie die junge engagierte Lehrerin Elisabeth von Bernburg dar, eine Figur, die in der Verfilmung aus den Jahre 19581) von Lilli Palmer gespielt wurde.

Das Foto wurde mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg)
zur Verfügung gestellt. Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Rosel Zech
In München beeindruckte sie beispielsweise seit der Premiere am 6. Februar 1999 am "Cuvilliés-Theater"1) in der deutschen Erstaufführung des Stücks "Die Bildermacher" von Per Olov Enquist1) mit der Figur der schwedischen Dichterin Selma Lagerlöf1). (Regie: Gerd Heinz1)) → theatertexte.de.
Zur Spielzeit 2005/2006 brillierte Rosel Zech am Hamburger "Deutschen Schauspielhaus" in der Komödie über Schauspieler "Ein spanisches Stück" der französischen Erfolgsdramatikerin Yasmina Reza1)  → theatertexte.de. Von Jürgen Gosch1) in Szene gesetzt, verkörperte sie als Pilar die Mutter von Nuria (Anneke Kim Sarnau1)) und Aurelia (Wibke Puls1)). Verliebt in den braven Hausverwalter und Kleinbürger Fernan (Manfred Zapatka) legte Rosel Zech "mühelos den Schalter um, von der gekränkten Mutter zur stolzen Glucke, zur nörgelnden Diva"2), zog einmal mehr alle Register ihres schauspielerischen Könnens; aufgrund des großen Erfolges stand das Stück Anfang 2006 erneut auf dem Spielplan. 2009 war Rosel Zech bei den "Luisenburg Festspielen"1) in Wunsiedel mit der Titelrolle in Brechts "Mutter Courage und ihre Kinder"1) zu bewundern.
Glänzende Kritiken erntete die Charakterdarstellerin am Berliner "Renaissance Theater"1) in dem von Torsten Fischer1) inszenierten Stück "33 Variationen"; Premiere der deutschsprachigen Erstaufführung war am 24.01.2010 → theatertexte.de. Moisés Kaufmans1) Broadway-Drama erzählt von den letzten Lebensmonaten der Musikwissenschaftlerin Dr. Katherine Brandt (Rosel Zech), die fasziniert ist von Beethovens Klavierzyklus "Diabelli-Variationen", ein Problem mit ihrer Tochter Clara (Anne Berg) hat und außerdem an ALS, einer tödliche Erkrankung des Zentralen Nervensystems, leidet. Auf zwei Zeitebenen verfolgen wir, wie Katherines wissenschaftliche Arbeit voranschreitet, Beethovens Komposition Gestalt annimmt und wie sich Schicksalsgemeinschaften formen, die die beiden durch Freude, Schmerz, Abschied und Neubeginn begleiten. (Quelle: renaissance-theater.de) Patrick Wildermann schrieb in "Der Tagesspiegel" am 26.01.2010 unter anderem: "Die große Zadek- und Fassbinder-Darstellerin Rosel Zech gibt diese Ehrgeizgetriebene, die an ALS erkrankt ist und zunehmend verfällt. Als sie schon lallend im Rollstuhl sitzt, erscheint ihr endlich der Komponist höchstselbst, … dem Zech mit der geballten Unerschütterlichkeit der echten Grande Dame begegnet". In der "Berliner Morgenpost" konnte man einen Tag später (27.01.2010) lesen: "Die überragende Rosel Zech, Zadek- und Fassbinder-Star, vielen bekannt aus der ARD-Serie "Um Himmels Willen", spielt die tödlich an ALS erkrankte Musikologin. Anfangs schroff, weist sie die Hilfe ihrer Tochter Clara (Anne Berg) zurück. Doch im Verlauf der Krankheit öffnet sie sich, freundet sich mit der Bonner Archivarin Gertrude (Ann Franziska Srna1)) an und auch mit Claras Lover, dem Krankenpfleger Mike (Simon Zigah). Und für Irene Bazinger von der "Berliner Zeitung" (28.01.2010) spielte Rosel Zech "großartig … elegant, klug und humorvoll"; das Stück stand noch bis Mai auf dem Spielplan.
 
Rosel Zech als Gemahlin des Herrn Jourdain (Heinz Schubert)
in "Der Bürger als Edelmann"1) von Molière1)
Regie: Jérôme Savary1) – "Deutsches Schauspielhaus", Hamburg (1986)
→ www.zeit.de
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg) 
zur Verfügung gestellt. Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Bei den "Salzburger Festspielen"1) war Rosel Zech ebenfalls vertreten, so gestaltete sie 1992 und 1993 in Peter Steins Inszenierung der Shakespeare-Tragödie "Julius Caesar"1) Caesars Gattin Calpurnia1) an der Seite von Martin Benrath als Julius Caesar1) und unter anderem Gert Voss als Marc Anton1). In der "Jedermann"1)-Aufführung von Hugo von Hofmannsthal1), 1994 in Szene gesetzt von Gernot Friedel1) mit Helmuth Lohner in der Titelrolle, war sie "Der Glaube" → archive.salzburgerfestspiele.at.
 
Einem breiten Publikum bekannt wurde Rosel Zech durch zahlreiche Fernsehproduktionen, einen ihrer ersten Auftritte hatte sie in Zadeks TV-Spektakel "Der Pott" (1971) nach "The Silver Tassie" (dt. "Der Preispokal") von Sean O'Casey1). Ab den 1980er Jahren intensivierte sie Arbeit vor der TV-Kamera, erregte 1981 mit ihrer Rolle der resoluten Bergarbeiter-Frau und Mutter Elfriede Knapp in dem Fünfteiler "Die Knapp-Familie"1) Aufmerksamkeit. Unter anderem sah man sie als Lieselotte Oppermann in dem Mehrteiler "Die Geschwister Oppermann" (1982) nach dem gleichnamigen Roman1) von Lion Feuchtwanger1) oder 1988 als Erika Schwarz in dem erfolgreichen Fünfteiler "Die Bertinis"1) nach dem gleichnamigen Roman1) von Ralph Giordano1). Neben Gastrollen in so beliebten Krimiserien/-reihen wie "Der Alte"1), "Derrick"1), "Ein Fall für zwei"1) oder "Tatort"1) präsentierte sie sich beispielsweise zwischen 1994 und 1996 in fünf Folgen als "Indische Ärztin" Dr. Karla Fasching-Spiehweg aus der Reihe "Ärzte"1). Ungeheure Popularität erlangte Rosel Zech seit 2002 als moderne und gestrenge Mutter Oberin Dr. Dr. Elisabeth Reuter in dem Dauerbrenner "Um Himmels willen"1), den Geschichten um das Kloster Kaltenthal und der rebellischen Nonne Lotte alias Jutta Speidel (später Janina Hartwig1) als Schwester Hanna) sowie dem intriganten Bürgermeister Wöller (Fritz Wepper). Kaum ging am 8. April 2008 die 7. Staffel der erfolgreichen ARD-Hauptabendserie in die letzte Runde, fiel zeitgleich die erste Klappe zu den Dreharbeiten 13 weiterer Folgen, die seit 17.02.2009 ausgestrahlt wurden. Am 23. Dezember 2008 ging überdies das schwungvolle Special in Spielfilmlänge  "Weihnachten in Kaltenthal"1) auf Sendung; die 9. Staffel startete am 26. Januar 2010. Im Dezember 2009 begannen übrigens die Dreharbeiten für ein neues 90-minütiges Highlight der beliebten Serie "Um Himmels Willen" mit dem Titel "Weihnachten unter Palmen"1), gedreht wurde bis zum 8. Februar 2010 im Mittelmeer und im Atlantik zwischen Casablanca, Teneriffa und Genua – so manche vergnügliche Verwicklung trug auch diesmal zur Unterhaltung bei. Seit 15. Februar 2011 lief die 10. Staffel dieses publikumswirksamen Dauerbrenners, durch Rosel Zechs Krankheit bzw. frühen Tod musste die Figur der Oberin umbesetzt werden, zunächst trat nun ab der 11. Staffel Gaby Dohm als Louise Baronin von Beilheim auf den Plan. 
In den 2000er Jahren erlebte man Rosel Zech zudem beispielsweise als Rosa Richter in der Story "Zwei Affären und eine Hochzeit" (2002) auf dem Bildschirm, 2003 war sie als Karin Eisner in dem Thriller "Der Auftrag – Mordfall in der Heimat"1) zu sehen sowie als Marion von Pahl, Freundin und Studienkollegin der Meinungsforscherin und PR-Strategin Vera Maxheimer (Nicole Heesters), in deren Umfeld der saarländische Kommissar Max Palu1) (Jochen Senf1)) in dem Tatort "Veras Waffen"1) ermittelte. Weitere Arbeiten waren die "Tatort"-Folge "Mörderspiele"1) (2004), die Episode "Fieber" (2004) aus der Reihe "K3 – Kripo Hamburg"1), das Pilcher-Melodram "Segel der Liebe"3) (2005) sowie Hartmut Griesmayrs1) ambitionierter Drama "In Liebe eine Eins – Leni Bluhm"4) (2005) mit Anna Loos1) und Heiner Lauterbach → tittelbach.tv.
 

Rosel Zech in LAUTER LÜGEN 01 Rosel Zech in LAUTER LÜGEN 02
Rosel Zech in der Komödie "Lauter Lügen" von Hans Schweikart1)
am "Deutschen Schauspielhaus", Hamburg (15.10.1985)
Regie: Clifford Williams
Die Fotos wurden mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg) 
zur Verfügung gestellt. Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

In dem Anfang Januar 2006 ausgestrahlten differenzierten Zweiteiler "Papa und Mama"1), mit dem Regisseur Dieter Wedel1) den Kampf der Geschlechter aus unterschiedlichen Perspektiven darstellte, aber auch das aktuelle Scheidungsrecht und geldgierige Anwälte kritisierte, war Rosel Zech als Martha die Mutter von Katja Ullrich (Silke Bodenbender1)), die mit Staranwalt Dr. Ullrich (Fritz Karl1)) verheiratet ist und nach etlichen Ehejahren aus dem scheinbar perfekten Eheleben ausbricht. Weitere prägnante Rollen spielte Rosel Zech unter anderem in der Komödie "Mr. Nanny – Ein Mann für Mama" (2006) und in dem heiteren Krimi "Die Tote im Bootshaus"3) (2006) aus der Reihe "Agathe kann's nicht lassen"1) mit der schlauen Hobbydetektivin Agathe Heiland (Ruth Drexel). In der heiteren Geschichte "Annas Alptraum kurz nach 6"1) (2007) mimte sie die Mutter der Protagonistin Anna Marek (Gesine Cukrowski1)). Zu einer ihren weiteren TV-Auftritten zählte die "Traumschiff"1)-Folge "Kilimandscharo – Malediven – Indien"3) (2008), als herrische und intrigante Dora Hofer, Schwiegermutter der gerade verwitweten Hotelchefin Veronika Hofer (Saskia Vester1)), kam Rosel Zech Mitte April 2008 in der ersten Folge3) des von Matthias Tiefenbacher1) inszenierten Familien-Melodrams "Der Schwarzwaldhof"1) daher. Erzählt wurde das Schicksal der Filmfamilie Hofer, allen voran der sympathischen Landschaftsgärtnerin Veronika, die nach dem tragischen Unfalltod ihres Mannes vor die schwierige Aufgabe gestellt wird, den Familienbetrieb bzw. ein Luxushotel zu leiten. Der (Geschlechter)Kampf zwischen der etwas naiv wirkenden Veronika und der strengen Familienpatriarchin Dora, die ihre ungeliebte Schwiegertochter los werden will, bot sich für eine Fortsetzung an, am 17. April 2009 ging mit "Falsches Spiel"3) die Geschichte in eine zweite Runde. 
Das Jahr 2009 startete für Rosel Zech mit ihrer Rolle der Alma Sattler, Ehefrau des Fabrikanten und Radiopioniers Wilhelm Sattler (Friedrich von Thun) in dem sehenswerten, dreiteiligen Nachkriegsdrama "Die Rebellin"1), der Geschichte des außergewöhnlichen Lebensweges einer jungen, Technik-begeisterten Frau (Alexandra Neldel1)) im Deutschland der 1950er Jahre (EA: 05./07./11.01.2009.
Abgedreht war der historische ZDF-Zweiteiler "Schicksalsjahre"1) mit Maria Furtwängler1) in der weiblichen Hauptrolle. Als Vorlage für den von Miguel Alexandre1) inszenierten Film diente der biografische Roman "Vom Glück nur ein Schatten: Eine deutsche Familiengeschichte" von Uwe Karsten Heye1), erzählt wurde die berührende Geschichte einer Frau, die durch den zweiten Weltkrieg um die Liebe ihres Lebens gebracht wird. Rosel Zech verkörperte einmal mehr eindrucksvoll die Nazi-treue Mutter der Protagonistin Ursula Heye, Martha Engler, die gegen die Verbindung ihrer Tochter mit dem sensiblen Künstler Wolfgang (Pasquale Aleardi1)) war. (EA: 13./14.02.2011) → Übersicht TV-Produktionen.

Bereits Ende der 1970er Jahre sah man Rosel Zech in Kinofilmen wie "Die Vorstadtkrokodile"1) (1977) oder "Die Hamburger Krankheit"1) (1979). Vor allem aber durch ihre Figuren in zwei Werken von Rainer Werner Fassbinder1) wirkte die Schauspielerin nachhaltig auf das Kinopublikum. So übernahm sie die Rolle der blasierten Ehefrau des Baulöwen Schuckert (Mario Adorf) in "Lola"1) (1981), ein Jahr später brillierte sie mit der Titelrolle in "Die Sehnsucht der Veronika Voss"1) (1982). Dem Film lag(en) die Lebensgeschichte bzw, die letzten Lebensjahre der deutschen UFA-Schauspielerin Sybille Schmitz zu Grunde, die sich nach mehreren Klinikaufenthalten und misslungenen Suizid-Versuchen 1955 mit einer Überdosis Schlaftabletten tötete. Auf der "Berlinale 1982"1) wurde der Film mit dem "Goldenen Bär"1) ausgezeichnet. "Vor allem die darstellerische Leistung von Rosel Zech brachte dem Film äußerst gute Kritiken ein und machte die Schauspielerin über Nacht zu einem Star." notiert Wikipedia.

Foto mit freundlicher Genehmigung von Einhorn-Film
© Einhorn-Film/Weltlichtspiele Kino GmbH

Filmplakat: Die Sehnsucht der Veronika Voss; Foto mit freundlicher Genehmigung von Einhorn-Film; Copyright Einhorn-Film/Weltlichtspiele Kino GmbH
1990 mimte sie in dem Hallervorden-Streifen "Bei mir liegen Sie richtig"1) die Frau Berger, ein Jahr später beeindruckte sie als Bibliothekarin Roswitha in Percy Adlons1) Drama "Salmonberries"5) und wurde dafür unter anderem als "Beste Darstellerin" mit dem "Bayerischen Filmpreis"1) geehrt. In Sönke Wortmanns1) Krimi-Komödie "Mr. Bluesman"1) sah man sie 1993 als Mrs. Neuhaus und 1999 hatte sie einen kurzen, prägnanten Auftritt als blonde Dame in Max Färberböcks1) preisgekröntem Werk "Aimée & Jaguar"1), gedreht nach dem Buch von Erica Fischer1), in dem Erinnerungen von Lilly Wust1) und anderen Zeitzeugen zusammengetragen wurden. 2002 spielte Rosel Zech die Mutter der Hauptdarstellerin Melanie (Maria Schrader1)) in Dani Levys1) Spielfilm "Väter"1) und 2003 hatte sie mit der Rolle der Dr. Bamberg einen weiteren Leinwandauftritt in Stefan Ruzowitzkys1) Thriller "Anatomie 2"1). Zuletzt sah man Rosel Zech im Kino Hendrik Hölzemanns1) Regiedebüt "Kammerflimmern"1) (2004) als Oma der Hauptfigur Paul, genannt Crash (Matthias Schweighöfer) → Übersicht Kinofilme.
Darüber hinaus betätigte sich Rosel Zech sporadisch als Sprecherin für das Hörspiel, eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier am Ende dieser Seite.
  
Die populäre und vielseitige Schauspielerin, die 1976 für ihre beeindruckende Darstellung der Titelfigur in Ibsens "Hedda Gabler" zur "Schauspielerin des Jahres" gekürt worden war, lebte lange in München, seit Ende 2009 hatte sie ihre Geburtstadt Berlin zu ihrem Lebensmittelpunkt gemacht. Neben den bereits erwähnten Auszeichnungen erhielt Rosel Zech 1968 den "Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen"1), 1983 den "Deutscher Darstellerpreis"1) des "Bundesverbandes Regie"1) für ihre eindringliche Darstellung der Alkoholikerin Heike in dem Drama "Mascha", einem erschütterndem TV-Film über die Folgen der Alkoholsucht aus der Perspektive eines zehnjährigen Kindes (Eva Ordonez). 1990 ehrte man sie mit der "Kainz-Medaille"1) der Stadt Wien für die Interpretation der morphiumsüchtigen Mutter Mary Tyrone in dem  Familiendrama "Eines langen Tages Reise in die Nacht"1) von Eugene O'Neill1), aufgeführt am Wiener "Theater in der Josefstadt"1) in einer hochgelobten Inszenierung (Premiere: 19.10.1989) von Dietmar Pflegerl1) (1943 – 2007) mit unter anderem mit Sieghardt Rupp (James Tyrone), Bernhard Schir1) (Edmund Tyrone) und August Schmölzer1) (James Tyrone jr.). 1999 konnte sie den "Bayerischen Verdienstorden"1) sowie 2001 den "Merkur-Theaterpreis"1) der Zeitung "Münchner Merkur" für ihre Rolle in der Erfolgskomödie "After Play" ("Nachspiel") von Anne Meara1) am "Münchner Volkstheater"1) (Premiere 22.09.2000; Regie: Brian Michaels1)) entgegen nehmen → Auszeichnungen bei Wikipedia.
 
Rosel Zech, die zur ersten Garde der deutschsprachigen Schauspielerinnen zählte und mit ihrer Kunst vor allem gebrochener Frauenfiguren die Theaterszene nachhaltig prägte, starb am 31. August 2011 im Alter von 71 Jahren in einem Berliner Krankenhaus an den Folgen einer erst wenige Monate zuvor diagnostizierten Knochenkrebserkrankung. 
Die Nachricht vom Tod der großartigen Schauspielerin gab Juliane Lorenz1), Geschäftsführerin der "Rainer Werner Fassbinder Foundation", bekannt. "Sie ist sehr aufrecht und sehr bewusst in den Tod gegangen, und sie hat gekämpft", sagte Lorenz, die eine Freundin der Künstlerin war, der Deutschen Presse-Agentur.6)
"Sie war eine grandiose, absolut ensembletaugliche Alleingehenkönnerin, die ein Rainer Werner Fassbinder für seinen "Veronika-Voss"-Film, der Ballade einer rauschgiftsüchtigen Nachkriegsfräuleinspflanze, genial benutzte: grenzenlos in seinem Vertrauen in die Mehrwertlaune dieser Schauspielerin, die er einfach soweit wie möglich gehen ließ. So weit, wie sie ging, war es immer ein wunderbarer Weg." schrieb unter anderem Gerhard Stadelmaier1) in seinem Nachruf in der F.A.Z.
Den meisten Zuschauern aber wird die blonde, unverheiratete Schauspielerin als Mutter Oberin in der Dauerfehde mit Bürgermeister Wöller (Fritz Wepper) in Erinnerung bleiben. "Ich habe 'Um Himmels Willen' gern gedreh", sagte sie einmal. "Und viele Kirchenleute haben mir versichert: Ja, so ist es." konnte man bei sueddeutsche.de nachlesen.
Rosel Zech; Copyright Ruth Kappus Die "Badische Zeitung" würdigte Rosel Zechs schauspielerischen Leistungen mit den Worten: "Ihr Gesicht hatte Signalwirkung. Einmal gesehen – und es prägte sich tief ein. (…) Was immer Rosel Zech auf den großen Bühnen in Hamburg, Berlin und München, im Film oder im Fernsehen anpackte – es strahlte hohe Glaubwürdigkeit aus. Und Ehrlichkeit. Der Glamour, der von ihrer von Veronika Voss geerbten Haarfarbe ausging, war trügerisch. In Wirklichkeit war sie ein Star ohne Starallüren, der, wie sie selbst sagte, sich nie irgendeiner Gruppe oder Richtung zugehörig fühlte. Eine sympathische Einzelgängerin, die sich von ihren gesunden Selbstzweifeln vorantragen ließ und ihre Rollen kritisch auswählte. Dass das Fernsehen in den letzten Jahren dominierte, muss dazu nicht im Widerspruch stehen. Selbst in populären Formaten wie der beliebten TV-Serie "Um Himmels Willen", in der sie bis zur zehnten Staffel als Mutter Oberin mitwirkte, ließ sie sich nicht auf Klischees festlegen, wie sie überhaupt mit zunehmendem Alter gerne knorrige Charakterfiguren verkörperte. Umso tragischer ist ihr – mit 69 Jahren – allzu früher Tod."; siehe auch die Nachrufe bei www.welt.de und www.spiegel.de.
 
Am 15. September 2011 fand im Beisein der Familie, angeführt von Rosel Zechs betagter Mutter Hilde (90), sowie guten Freunden der Schauspielerin in der "Trinitatis-Kirche"1) am Karl-August-Platz in Berlin-Charlottenburg eine Trauerfeier statt; unter anderem hielt Zechs beste Freundin, Juliane Lorenz, eine bewegende Trauerrede. Ihre letzte Ruhestätte fand die Schauspielerin auf dem Friedhof III der Evangelischen Luisen-Kirchengemeinde1) in Berlin-Charlottenburg. → Foto der Grabstätte bei knerger.de 
  
  
Foto mit freundlicher Genehmigung von Ruth Kappus (Portrait Art, München).
Das Copyrigt liegt bei Ruth Kappus, (© Ruth Kappus
Textbausteine des Kurzportraits von  prisma.de
Siehe auch Wikipedia, deutsches-filmhaus.de, filmportal.de, renaissance-theater.de
*) laut Grabinschrift → www.knerger.de
Fremde Links: 1) Wikipedia, 3) fernsehserien.de, 4) tittelbach.tv, 5) filmportal.de
2) Zitat "Kieler Nachrichten" vom 29.4.2005
Quelle: 6)  br-online.de (Seite nicht mehr existent)
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, deutsches-filmhaus.de, filmportal.de, 
Die Krimihomepage, fernsehserien.de, prisma.de, tittelbach.zv)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung) bzw. Wikipedia)
Um zur Seite der Publikumslieblinge zurückzukehren, bitte dieses Fenster schließen.
Home: www.steffi-line.de