![]() Filmografie / Hörspiel |
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Bruni Löbel wurde am 20. Dezember 1920 als Brunhilde Melitta Löbel und viertes Kind eines Fabrikanten im sächsischen Chemnitz1) geboren. Sie wuchs zusammen mit ihren drei älteren Brüdern auf, die beiden Schwestern Ruth und Margot erblickten nach ihr das Licht der Welt. Ihre jüngste, 1927 geborene Schwester Margot Leonard1) war während ihrer aktiven Zeit eine gefragte Synchronsprecherin und die deutsche Standardstimme von Marilyn Monroe, sie spielte auch teilweise kleinere Rollen im Film und im Fernsehen.2) | ||||||||
Im Nachkriegsfilm blieb die Schauspielerin ebenfalls eine unverzichtbare Größe und präsentierte sich vor allem in den 1950er Jahren oft in komischen "Soubretten"-Rollen. Zu ihren Partnern zählten Publikumslieblinge wie Martin Held, Curd Jürgens, Dieter Borsche und einmal mehr Heinz Rühmann, aber auch neben Hollywood-Stars wie Joseph Cotten und Montgomery Clift stand sie vor der Kamera. Mit Letzterem sah man sie in dem von George Seaton1) gedrehten semidokumentarischen, zur Zeit der Berliner Luftbrücke1) angesiedelten Streifen "Es begann mit einem Kuß"1) (1950, "The Big Lift") als Geliebte des Sgt. Hank Kowalski (Paul Douglas1)). Insgesamt wirkte die nur 1,50 Meter große Mimin während ihrer Leinwandkarriere in rund 50 Produktionen mit, darunter als Schülerin Magda Lehmann in dem Schwank "Absender unbekannt"1) :(1950, auch "Paulchen und die Mädchenschule") oder als Monika in der unterhaltsamen Verwechslungskomödie "Die Nacht ohne Sünde"1) (1950) mit Paul Klinger, Grethe Weiser und Karl Schönböck. Neben den Protagonisten Ruth Leuwerik und Dieter Borsche war sie das patente Fräulein Lotti vom Kinderfunk in der heiteren Geschichte "Vater braucht eine Frau"1) (1952), ein Jahr später die hübsche Reni Romana (= Irene), die in dem Lustspiel "Wirbel um Irene"1) (1953) nach einem Unfall durch den Irrtum des jungen Juristen Dr. Konrad Berko (Walter Giller) nicht bei sich zu Hause, sondern ohnmächtig im Bett des Generaldirektors Cirman (Hans Olden1)) landet und so für einige Verwirrung sorgt. Mit Joseph Cotten und Eva Bartok zeigte sie sich in der flotten deutsch-amerikanischen Produktion "Vom Himmel gefallen"1) (1955, "Special Delivery"), mit Heinz Rühmann in "Der Pauker"1) (1958) als sanfte Lehrerin Fräulein Dr. Selinski oder als Mutter des Sängerknaben Toni Fiala (Vincent Winter1)) in dem Musikfilm "Ein Gruß aus Wien"1) (1962, "Almost Angels") nach einer Originalgeschichte von Robert A. Stemmle1). Eine letzte Aufgabe als Darstellerin übernahm sie mit der Rolle des Fräulein Schebesta in dem Krimi "Kurzer Prozess"1) (1967). Danach war sie noch an zwei Zeichentrickfilmen beteiligt, so als Stimme der Maus in "Die Konferenz der Tiere"1) (1969) nach dem gleichnamigen Kinderbuch1) von Erich Kästner1), in der tschechisch-deutschen Co-Produktion "Der Feuervogel"1) (1997, "Ptak ohnivak") nach einem Märchen der Brüder Grimm1) sprach sie in der deutschen Fassung für Jiřina Bohdalová1) das Mütterchen Jadwiga → Übersicht Kinofilme.
Eine ihrer letzten TV-Rollen spielte sie 2006 als Freifrau Almuth von Thalheim in der ARD-Telenovela "Sturm der Liebe"1) (Folgen 200−214). Die turbulente Geschichte "Hilfe, die Familie kommt!"7) wurde erst nach dem Tod der beliebten Schauspielerin am 16. März 2007 ausgestrahlt. Hier gab sie die schrullige, fast schon zickige Mutter des Leo Bredemeyer (Günther Maria Halmer), ehemaliger Chef einer traditionsreichen Installationsfirma, der mit der dynamischen und erfolgreichen Münchner Verlegerin Susanne (Gaby Dohm) verheiratet ist: Anlässlich des 60. Geburtstages von Susanne, beschließt das Paar dem Alltagstrott zu entfliehen und will in dem gemeinsamen Feriendomizil im malerisch-ländlichen Schweden wieder mehr zueinander finden. Doch es kommt alles anders, der umtriebige Leo kann dem süßen Nichtstun kaum etwas abgewinnen, zu allem Überfluss taucht der gesamte Bredemeyer-Clan, samt seiner traditionsbewussten Mutter Adele in der Idylle auf und die fast schon banalen Konflikte beginnen von neuem – alles in allem unterhaltsame Fernsehkost, mit einem Wiedersehen der unvergessenen Bruni Löbel. Mit dem eher kleinen Part der Frau Reisinger sah man sie dann noch in dem Drama "Das letzte Stück Himmel"1) (EA: 17.08.2007) → Übersicht TV-Produktionen. Als Sprecherin war sie ebenfalls aktiv, stand sowohl im Hörspielstudio als auch vereinzelt im Synchronstudio. So lieh sie unter anderem Patachou1) als Madame Sans-Gêne1) in "Napoleon"1) (1955) ihre Stimme, sprach für Mae Questel1) die Mrs. Strakosh in "Funny Girl"1) (1968), für Renée Asherson1) die Mrs. Maxwell in "Theater des Grauens"1) (1973, "Theatre of Blood") oder für Debbie Reynolds die Großmutter Ruth Martin in dem TV-Film "Ein ganz besonderer Weihnachtswunsch"8) (1998, "The Christmas Wish") und die Agatha "Aggie" Cromwell in dem Kinostreifen "Halloweentown – Meine Oma ist 'ne Hexe!"1) (1998, "Halloweentown") → mehr bei synchronkartei.de. Für das Hörspiel war sie seit Ende der 1940er Jahre tätig, eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier, Viel Zeit zur Muße war der beliebten kleinen blonden Dame nach ihrem Abschied von "Forsthaus Falkenau" nicht mehr vergönnt, Bruni Löbel starb am 27. September 2006 im Alter von 85 Jahren in einem Krankenhaus im bayerischen Mühldorf am Inn1), ganz in der Nähe ihres idyllischen Bauernhauses "Habelhof" in der Gemeinde Rattenkrichen1) (Ortsteil Ramering) in Oberbayern, wo sie seit 1980 gemeinsam mit ihrem zweiten Ehemann Holger Hagen1) (1915 – 1996) ständig lebte. Noch im August hatte sie mit Freunden ihren 85. Geburtstag nachgefeiert, von einem leichten Schlaganfall, einem Sturz und einer Lungenentzündung erholte sie sich dann nicht mehr. Auf dem "Habelhof" fand die Schauspielerin in einem Urnengrab an der Seite ihres Mannes die letzte Ruhe → Foto der Grabstelle bei knerger.de. Bruni Löbel war seit 1955 in erster Ehe mit dem Wiener Kabarettisten Gerhard Bronner1) (1922 – 2007) verheiratet, von dem sie 1959 wieder geschieden wurde; aus dieser Verbindung ging der 1955 geborene Sohn Felix Bronner hervor, der sich als Komponist und Pianist einen Namen machte. Mit dem Schauspieler und Synchronsprecher Holger Hagen blieb sie bis zu dessen Tod am 16. November 1996 glücklich verheiratet. Mit ihm gemeinsam trat sie in verschiedenen Theater- und Fernsehstücken auf, so beispielsweise 1981 in "Die erste Reise: Karibik"6) aus der TV-Reihe "Das Traumschiff"1). Auf der Bühne trat das Paar unter anderem in "Die Zimmerschlacht"1) mit dem Untertitel "Übungsstück für ein Ehepaar" von Martin Walser1) in Erscheinung sowie in dem Zwei-Personenstück "Geliebter Lügner"9) von Jerome Kilty1) nach dem Briefwechsel zwischen dem Schriftsteller George Bernard Shaw1) und der Schauspielerin Mrs. Patrick Campbell1). 1995 veröffentlichte Bruni Löbel ihre Lebensgeschichte unter dem Titel "Eine Portion vom Glück. Erinnerungen" und blickt darin humorvoll auf eine über 50 Jahre umfassende Schauspielerkarriere bei Theater, Film und Fernsehen zurück; im Herbst 2003 kamen die Erinnerungen auf der Buchmesse in neuer Auflage als "Meine Portion vom Glück. Erinnerungen" mit 115 zum Teil erstmals veröffentlichten Fotos heraus. Der Klappentext weist aus: "Bruni Löbel, Sympathieträgerin für Millionen, hat ihre in mehreren Auflagen erschienenen Erinnerungen fortgeschrieben. Mit leichter Hand zeichnet sie ihr Leben nach und schildert faszinierend ein Frauenschicksal vor dem Hintergrund der Weimarer Republik1) bis heute. Ihr Buch ist aber auch eine humorvolle, anekdotische Revue, in der die Großen ihres Metiers ihren effektvollen Auftritt haben: u.a. Heinz Rühmann, Boleslaw Barlog1), Gustaf Gründgens, Rudolf Noelte, Theo Lingen, Paula Wessely und nicht zuletzt Fritz Kortner in einigen unvergleichlichen, pointiert wiedergegebenen Szenen." Darüber hinaus schrieb sie Reiseberichte, verfasste den Roman "Kleine unbekannte Größe" (1962) und auch das Hörspiel "Fanta und Tasie"10) stammt aus ihrer Feder, wo sie bei der Erstausstrahlung am 31.01.1955 selbst die selbst die Fanta sprach. Ihr letztes Projekt, ein Buch über ihr Zuhause, den "Habelhof", zu schreiben, konnte Bruni Löbel nicht mehr verwirklichen. "Über diesen Hof gibt es so viel zu erzählen", sagte sie noch im April, wenige Monate vor ihrem überraschenden Tod. Das Buch sollte auch die Geschichte ihres Mannes Holger Hagen werden, mit dem zusammen sie das Anwesen Anfang der 1960er Jahre als Wochenend-Domizil erworben hatte. Verschiedene Ehrungen würdigten das Lebenswerk von Bruni Löbel, unter anderem wurde sie am 7. Februar1988 mit dem "Bundesverdienstkreuz am Bande"1) ausgezeichnet, eine "Goldene Kamera"1) zählte ebenfalls zu ihren Preisen, die auch sie, wie das gesamte Team, am 17. Februar 1993 für "Forsthaus Falkenau" in der Kategorie "Beliebteste Serie" erhalten hatte. Ein Jahr später konnte sie 1994 die "Goldene Kaleidoskop-Nadel" vom Münchener "Künstlerkreis Kaleidoskop" für "langjährige, schauspielerische Verdienste" entgegennehmen. |
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Siehe auch Wikipedia,
filmportal.de,
cyranos.ch
sowie den Nachruf bei spiegel.de Fotos bei virtual-history.com |
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Fremde Links: 1) Wikipedia, 3) filmportal.de, 4)
theatertexte.de, 5) Die Krimihomepage, 6) fernsehserien.de, 7) tittelbach.tv, 8) filmdienst.de, 9) suhrkamptheater.de, 10) ARD Hörspoeldatenbank 2) Quelle Wikipedia |
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Filme Kinofilme / Fernsehen Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de (Fremde Links: filmportal.de, Wikipedia, theatertexte.de, Die Krimihomepage, fischer-theater.de, fernsehserien.de, deutsches-filmhaus.de) |
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Kinofilme
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Hörspielproduktionen (Auszug) (Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), theatertexte.de, Wikipedia, br.de) |
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