Gert Fröbe (Karl Gerhart Fröbe) wurde am 25. Februar 1913
im damaligen Oberplanitz1) (heute
Stadtteil von Zwickau1)) in
bescheidene Verhältnisse hineingeboren und wuchs gemeinsam mit seiner älteren Schwester Hanni auf.
In seinem Geburtshaus in der Marktstraße (heute Edisonstraße 11) betrieb
Vater Otto Johannes Fröbe († 1947) im Erdgeschoss ein Geschäft für Lederwaren und eine Schuhreparaturwerkstatt,
die Familie wohnte im Obergeschoss, Mutter Alma trug als Näherin zum Lebensunterhalt
bei. Stets hatte Fröbe ein sehr enges Verhältnis zu seiner Mutter, die
bis zu ihrem Tod in Zwickau-Oberplanitz wohnte. Regelmäßig
reiste er, auch nach dem Mauerbau, in die DDR und besuchte seine
Familie, anfangs mit dem eigenen Auto, später mit dem Interzonenzug, da
der inzwischen zum Star avancierte Schauspieler Aufsehen zu vermeiden
wollte. Immer wieder holte er die Mutter mittels eines BRD-Passes in den
Westen, sein Schweizer Haus am Luganer See nannte er "Casa Alma". Erst als Alma Fröbe 1972 im Alter von 88 Jahren starb,
brach der Kontakt zu seiner alten Heimat ab; Schwester Hanni erlag zwei Jahre
später einer Krebserkrankung.
 |
Doch zurück zu den Anfängen von Fröbes grandiosen Karriere: Nach dem
Besuch der Grundschule ermöglichten die Eltern ihrem Sohn den Besuch
eines Gymnasiums, zudem erhielt er Klavier- und Geigenunterricht. Während
der großen Inflation1)
Anfang der 1920er Jahre ging das Geschäft des Vaters bankrott, zudem
begann dieser zu trinken. Um die Familie finanziell zu unterstützen trat
der Schüler Fröbe als Stehgeiger mit einem Tanzmusiktrio auf, spielte in Gartenlokalen, auf Hochzeitsfeiern und beim
Nachmittags-Tanzkaffee. Wegen seines rötlichen
Haarschimmers wurde er "Där rode Geicher von Zwigge genannt.
Nach dem Besuch des Realgymnasiums in Zwickau absolvierte er von 1933 bis 1935
eine Lehre als Bühnenmaler an der "Sächsischen
Staatsoper"1) in Dresden, sein schauspielerisches
Rüstzeug erwarb er sich bei Erich Ponto (1884 1957) in Dresden und später bei
Paul Günther1)
(1887 1962) in Berlin. 1937 erhielt Fröbe sein erstes Engagement als Schauspieler und Operettenbuffo an den
"Städtischen Bühnen
Wuppertal"1). Unter Intendant Hans Meissner1) spielte er im gleichen Jahr
an den "Städtischen
Bühnen Frankfurt"1), ab 1939 war er fest am
"Opernhaus"1) und
"Schauspiel
Frankfurt"1) verpflichtet.
1940 verschlug es Fröbe an das Wiener "Volkstheater"1), sein Engagement
beim "Burgtheater"1)
für das Jahr 1944 konnte jedoch durch den "totalen Krieg"
nicht mehr realisiert werden. Noch im Herbst 1944 wurde er zur Wehrmacht abkommandiert, wo er als Sanitätssoldat im
Heer bis zum Kriegsende diente. In Lazaretten, Wirtshäusern und auf
provisorischen Bühnen deklamierte er nun Texte von
Friedrich Schiller1) sowie Christian Morgenstern1).
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der Fotografin
Virginia Shue (Hamburg)
zur Verfügung gestellt. Das Copyright liegt bei Virginia Shue. |
Nach Kriegsende stand er 1947 gemeinsam mit dem legendären Karl Valentin
im Münchner "Simpl"1)
auf der Bühne. Dort und auch an anderen Kabarett-Bühnen, trat er als Jongleur, Pantomimiker
sowie mit Rezitationen unter anderem von Erich Kästner1) sowie seinem
hochverehrten Christian Morgenstern, auf.
Weitere Auftritte folgten im Frankfurter Großkabarett
"Skala", in verschiedenen Münchner Nachtclubs und dem
Hamburger literarischen Kabarett "Bonbonniere". 1950 glänzte er als Stargast in
dem Programm "Schwarzer
Jahrmarkt"1) von Günter
Neumann1) im "Frankfurter Komödienhaus", ging mit diesem Programm
anschließend auf eine Deutschlandtournee.
Auf der Grundlage dieser Anfang Dezember 1947 uraufgeführten
Kabarett-Revue hatte Neumann das Drehbuch für die Filmsatire "Berliner
Ballade"1) geschrieben, die 1948
mit Gert Fröbe als Hauptdarsteller in die Kinos kam und ihn bundesweit
bekannt machte. Als spindeldürrer
"Otto Normalverbraucher"1)
wurde er zum Synonym des Deutschen und mit der
Zunahme seines Körperumfangs symbolisiert Fröbe bald das Wirtschaftswunder.
Erste Erfahrungen vor der Kamera machte Fröbe bereits mit einem kleinen Part als lustiger Bauernbursche
mit der Zither in der 1944 gedrehten Anzengruber-Adaption
"Die Kreuzlschreiber"1),
die jedoch erst 1951 in die Lichtspielhäuser gelangte. Da jedoch
nach dem Erfolg von "Berliner Ballade" weitere erhoffte große
Rollen ausblieben und sich Fröbe mit kleineren, wenig bemerkenswerten
Parts begnügen musste, arbeitete er
eine Zeit lang beim Varieté und Zirkus. Die
Unfähigkeit des deutschen Nachkriegsfilms, ihn seinem Typ entsprechend
einzusetzen, begründete dann jedoch Fröbes internationale
Filmkarriere, die anfangs mit ebenfalls kleineren Aufgaben startete.
|
Ebenfalls 1957 tauchte er mit prägnanten Rollen in den Produktionen "Der Mann, der sterben muss"
("Celui qui doit mourir"), "Kavaliere" ("Charmants garçons")
und "Polizeiaktion
Dynamit"1) ("Échec au porteur")
auf. Inzwischen schenkte man Fröbe auch im deutschen Film mehr Beachtung und gab
dem markanten Mimen tragende, beachtenswerte Rollen, die ihn jedoch meist
auf schurkische Charaktere festlegten. In Helmut Käutners1)
Zuckmayer-Adaption "Ein Mädchen aus Flandern"1) (1955)
mit Nicole Berger1) und
Maximilian Schell
überzeugte er als bornierter deutscher Rittmeister Kupfer im besetzten
Flandern, in "Robinson soll nicht sterben"1) (1957),
gedreht von Josef von Bàkys1)
nach dem Theaterstück von Friedrich Forster
mit Romy Schneider und
Horst Buchholz war er
der Menschenschinder Mr. Gillis und in
dem Krimi "Grabenplatz 17"1) (1958) der Titu Goritsch,
Mörder des Buchmachers Eugen Machon (Werner Peters).
Unvergessen bleibt Fröbe mit der Figur des unglückseligen Kindermörders Schrott in
dem Rühmann-Film
"Es geschah am helllichten Tag"1),
nach einem Drehbuch von Regisseur Ladislao Vajda1)
sowie Hans Jacoby1)
und Friedrich Dürrenmatt1); Dürrenmatt
schrieb dann seinen Kriminalroman "Das
Versprechen"1) noch im selben Jahr. Auch
seine Gestaltung des Wirtschaftswunder-Managers Generaldirektor Bruster in
dem Biopic "Das Mädchen Rosemarie"1)
mit Nadja Tiller
als Edel-Prostituierte Rosemarie Nitribitt1) bleibt durchaus sehenswert.
Gunter Groll1), einer der prominentesten Kritiker der
1950er und 1960er Jahre schrieb damals in
der "Süddeutschen Zeitung" über Fröbe:
"Seine Skala reicht vom Pantomimiker bis zum schweren Helden, er hat verspielte,
gewichtige, vitale und morbide, komödiantisch-temperamentvolle und gehalten dezente Rollen
mit reicher Bravour und Intensität
gestaltet."
Gert Fröbe in dem Film "Es geschah am hellichten Tag"
(1958)
Quelle/Link: cyranos.ch
bzw. Archiv "Praesens-Film AG" Zürich",
mit freundlicher Genehmigung von Peter Gassmann (Praesens-Film AG, Zürich)
© Praesens-Film AG
|
Bemerkenswert war auch sein alter, starrköpfiger Großbauer Dag in "Und ewig singen die Wälder"1) (1959),
inszeniert von Paul May1)
nach dem Roman von Trygve Gulbranssen1)
mit unter anderem Hansjörg Felmy
als Dags temperamentvollem Sohn Tore. Als Fritz Lang1)
sein
Dr.
Mabuse1)-Remake "Die 1000 Augen des Dr. Mabuse"1)
(1960) drehte, besetzte er Fröbe als Kommissar Kras, sein volltrunkener
Sägewerkbesitzer bzw. gewalttätiger Familientyrann Jonas Lauretz in
dem Drama "Via Mala"1) (1961),
ebenfalls von Paul May nach dem gleichnamigen
Roman1) von John Knittel1)
in Szene gesetzt, erwies sich als exzellente Charakterstudie. Wolfgang
Staudtes1) Brecht-Verfilmung der
"Dreigroschenoper"1) (1962)
mit Curd Jürgens
als Mackie Messer und Fröbe als Jonathan Jeremiah Peachum wurde zwar von
der Kritik ambivalent aufgenommen. doch Fröbes Jeremiah Peachum
zählt zu seinen besten schauspielerischen Leistungen.
Schließlich war er als preußischer Oberst von Holstein
in dem Spaß "Die tollkühnen
Männer in ihren fliegenden
Kisten"1) (1965, "Those
Magnificent Men in Their Flying Machines"), wie auch als
kinderhassender Schurke Baron Bomburst in dem Fantasy-Streifen
"Tschitti Tschitti Bäng Bäng"1) (1968,
"Chitty Chitty Bang Bang") in herzerfrischenden Rollen zu
sehen.
Gert Fröbe und der britische Komiker Terry-Thomas1)
am 15. Juli 1965
beim Eintreffen auf dem Amsterdamer Flughafen "Schiphol"
anlässlich
der Premiere von "Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten";
Terry-Thomas mimte den Sir Percy Ware-Armitage
Rechteinhaber: Nationaal
Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 917-9690)
Urheber/Fotograf: Eric Koch / Anefo; mehr bei → nationaalarchief.nl
Quelle: Wikimedia
Commons;
Lizenz: CC0 1.0 |
 |
Sein TV-Debüt gab Fröbe 1973 anlässlich des 60. Geburtstages
mit seinem Programm "Morgenstern am Abend ": Fröbe hatte sich die
Aufzeichnung und Ausstrahlung seines Morgenstern-Abends im Mainzer
"Unterhaus"1) vom ZDF als eine Art Geburtstagsgeschenk gewünscht:
"Ich hatte einfach das Bedürfnis, die Werke des Dichters Christian Morgenstern so, wie ich sie seit Jahren immer wieder im kleinen Kreis
zitiere, auch im Fernsehn vorzutragen." Die Fernsehausstrahlung wurde
ein Riesenerfolg. (Quelle: christian-morgenstern.de)
Die berühmt gewordene Lesung ist inzwischen auf DVD verfügbar, mit
den einzigartigen Morgenstern-Interpretationen ging er später,
beginnend 1981 im "Grenzlandtheater
Aachen", zudem auf eine ausgedehnte Tournee.
Fröbes Bildschirm-Auftritt blieben überschaubar, hinterließen jedoch
stets nachhaltigen Eindruck. Beispielsweise war er in der von Wolfgang Liebeneiner in
Szene gesetzten Senioren-Romanze "Der Garten" (1983) Partner
der wunderbaren Elisabeth Bergner und erfreute
das Publikum als munterer Rentner Mr. Hayward,
der das Herz seiner Nachbarin, der Witwe Mrs. Merriman erobert. Er brillierte
als Schmierentheaterdirektor Emanuel Striese in Rolf von Sydows1)
TV-Fassung des unverwüstlichen Klassikers "Der Raub der Sabinerinnen"2) (1983)
nach dem gleichnamigen
Schwank1) von Franz und Paul Schönthan1)
zusammen mit Martin Held
(Prof. Gollwitz) und Edda Seippel (dessen Tochter Friederike),
machte Furore als sächsischer Kurfürst Friedrich August I. in dem inzwischen auf DVD erhältlichen Fernsehspiel "August der Starke" (EA: 03.01.1984).
Für seine Darstellungen in "Der Garten", "Der Raub der Sabinerinnen",
"August der Starke, aber auch als "Otto Normalverbraucher"
wurde Fröbe am 3. Februar 1984 mit der "Goldenen
Kamera"1) geehrt. Letzte
filmischen Arbeiten waren die Figur des Vampirjägers und Friedhofswärters
Geiermeier in der Serie "Der kleine Vampir"1) (1986,
"The Little Vampire"), die
Ausstrahlung seiner Gastrolle in der Episode "Hochzeit mit Hindernissen"3)
(EA: 25.03.1989) aus dem Quotenrenner
"Die Schwarzwaldklinik"1), wo er
den 100-jährigen, eigensinnigen Patienten Theodor Katz mimte,
erlebte Fröbe nicht mehr → Übersicht TV-Produktionen.
Gert Fröbe war einer der ganz wenigen Charakterdarsteller, die es zu internationaler
Popularität gebracht haben. Seine Erfolgsbilanz umfasste das Kino ebenso wie Kabarett,
Pantomime und Theater.
Gert Fröbe selbst sagte einmal zu seiner Schauspielerkarriere: "Ich habe mehr
als zwanzig Jahre Theater gespielt. Habe in der Provinz angefangen was viele
Kollegen heute als unwürdig bezeichnen. Es muss eben nicht gleich München oder
Berlin sein
Als Schauspieler muss man
so was wie eine Persönlichkeit werden. Wenn man auf die Bühne kommt,
müssen die Leute sagen Ah da kommt jemand! Dazu muss aber
in einem etwas gewachsen sein. Und dazu trägt alles bei: die Liebe, die Trauer, der
Schmerz, die Hoffnung und auch das Unglücklichsein. Das alles trägt dazu bei, die
Persönlichkeit zu formen, von der man eines Tages sagen kann: das war ein vernünftiger
Schauspieler. Ich bin glücklich, wenn man mich für einen vernünftigen
Schauspieler hält aber ein Star bin ich nicht."
Fröbe zählt zu den ganz wenigen typisch deutschen Schauspieler-Persönlichkeiten, die es zu
internationalem Ansehen gebracht
haben. Er war sowohl der schwere Charakterkomiker und Bösewicht vom Dienst,
das schwammige Ungeheuer und der liebenswerte Großvater. Es steckte ein wenig
von Charles Laughton und
Michel Simon in ihm, nur
blieb er stets in jeder Maske der unverwechselbare Deutsche, dem nichts vom Weltbürger anhaftet.
Fröbe "tanzte auf allen Hochzeiten", als Komiker, Killer und
Kommissar, er repräsentierte das Bild des typischen Deutschen im
Weltkino, schwergewichtig, hässlich, aber auch gutmütig. So schnell wie
seine spindeldürre Gestalt an Gewicht zunahm, entwickelte sich das
deutsche Wirtschaftswunder: Er war dessen persönlichster Ausdruck. Dabei
verwandelte sich der Pantomime in den kaltherzigen Schurken, verstand es,
seine Figuren bis zum Wahnhaften zu verfremden. In seiner Mischung aus
dämonischem Weichling und ordinärem Kraftprotz verwaltete er das Erbe
von Peter Lorre und
Emil Jannings. Der Grimasseur und Übermime war ein
Komiker von valentineskem Format, er brillierte gleichermaßen als Mabuse,
Hotzenplotz oder Rasputin.4)
Gert Fröbe hat in mehr als 100 Film- und Fernsehproduktionen
seine Spuren hinterlassen, er war Komiker, Kindermörder, Gauner und
"Goldfinger", wurde für seine schauspielerischen Leistungen
mehrfach ausgezeichnet. Bereits 1959 erhielt er den "Preis
der deutschen Filmkritik"1), 1961 folgte der "Ernst-Lubitsch-Preis"1)
sowie der Darstellerpreis beim "Festival
Internacional de Cine de San Sebastián"1) für seine Rolle in
"Der
Gauner und der liebe Gott"1).
Zwei Mal konnte er einen "Bambi"1)
in Silber (1967, 1968) entgegennehmen, eine besondere Ehrung war
sicherlich das "Große
Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland"1) (1973). Zu nennen sind weiterhin
der "Deutsche
Kleinkunstpreis"1) (1976), der
"Karl-Valentin-Orden"1) (1976),
das "Filmband
in Gold"1) (1978) für "langjähriges
und hervorragendes Wirken im deutschen Film", der " Bayerische
Verdienstorden"1) (1982), die
erwähnte "Goldene
Kamera"1) für das Filmjahr 1983 sowie zuletzt
das "Silberne Blatt" (1985) der "Dramatiker-Union"1).
Wohlfahrtsmarke "Gert Fröbe" aus der Serie
"Deutschsprachige Filmschauspieler" (Ausgabetag 12. Oktober 2000)
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des "Bundesministeriums der Finanzen"
sowie der Künstlerin Antonia Graschberger, München
(Entwurf)
|
|
Nach langer, schwerer Krebserkrankung, die er überwunden hatte, feierte Fröbe im Februar 1988 in Hamburg
noch seinen 75. Geburtstag,
doch im Herbst desselben Jahres erlag der großartige Schauspieler
am 5. September 1988 unerwartet im Münchener "Klinikum
Großhadern"1) den Folgen eines
Herzinfarktes, den er am Morgen nach seinem letzten Rezitationsabend
erlitten hatte; die letzte Ruhe fand er auf dem Waldfriedhof
im oberbayerischen Icking1),
bei München, wo er zwischen 1965 und 1984 gelebt hatte → Foto der Grabstelle bei knerger.de
sowie Wikimedia Commons.
In seiner Wahlheimat Icking kaufte Fröbe damals ein Anwesen mit 29 Zimmern, parkähnlichem Garten und Blick
auf das Isartal. Die Villa namens "Burg Sonnensturm" kannte er bereits seit 1945,
da er als Sanitätssoldat in Icking stationiert war. Anlässlich des 100. Geburtstages
wurde in der Gemeinde 2013 der "Gert-Fröbe-Weg" nach ihm benannt.
Gert Fröbe war fünf Mal verheiratet: Clara Peters war seine erste Frau,
aus der Verbindung stammte der von ihm adoptierte Sohn Utz (1940 2014). Die Ehe mit Journalistin bzw. Filmkritikerin Hannelore Görts dauerte von 1953 bis 1959.
Anschließend gab er der Schauspielerin Tatjana Iwanow1)
das Ja-Wort, deren 1945 geborener Sohn Andreas (aus Iwanows Ehe mit Wilfried Seyferth1))
ebenfalls von ihm adoptiert wurde; Andreas Seyfehrt1) ergriff später den Beruf des
Schauspielers.
Mit der RIAS-Journalistin Beate Bach war Fröbe seit 1962
verheiratet, als diese 1968 mit nur 38 Jahren an Magenkrebs
verstarb, brach für den Schauspieler eine Welt zusammen und er konnte
eine Zeit lang nicht mehr arbeiten. Karin Pistorius, eine
Freundin von Beate Bach, wurde 1970 dann seine fünfte und letzte Ehefrau, auch deren
Tochter Beate adoptierte er im Jahre 1978.
|
DER SPIEGEL (37/1988) schrieb unter anderem in einem Nachruf:
"Kein Zweifel, Fröbe hatte Format. Er füllte Bühne und Leinwand, in jeder Hinsicht. Aber noch wichtiger ist:
Er hatte die schauspielerische Intelligenz, dieses Format, diese raumgreifende Fülle in Frage stellen zu können.
Er spielte nie so ganz sich selbst, sondern kommentierte mit Skepsis und Schlauheit menschliche Ungetüme. Vielleicht blieb
deshalb die Sympathie auf seiner Seite." → www.spiegel.de
In der Reihe "Legenden" sendete die ARD erstmals am 16. August 2010
den von Michael Strauven1) gedrehten 45-minütigen Dokumentarfilm "Gert Fröbe. Der Mann mit den tausend Gesichtern"
→ daserste.de.
Inzwischen ist die SWR-Produktion seit Ende August 2013 auf DVD im Handel
erhältlich. Von Strauven stammt auch die 2012 veröffentlichte
Biografie mit dem Titel "Jedermanns Lieblingsschurke. Gert Fröbe".
Ebenfalls 2012 publizierte Beate Strobel das Buch "Gert Fröbe. Vom
Stehgeiger zum Goldfinger". Fröbe selbst hatte seine Erinnerungen
noch kurz vor seinem Tod 1988 unter dem Titel
"Auf ein Neues, sagte er
Und dabei fiel ihm das Alte ein. Geschichten aus meinem Leben"
auf den Markt gebracht.
Der MDR strahlte in der Reihe "Geschichte Mitteldeutschlands"1)
am 9. August 2015 erstmals den von Gunter Schoß moderierten und mit Spielszenen durchsetzten 45-minütigen Dokumentarfilm
"Gert Fröbe Der Hollywoodstar aus Zwickau" aus, in dem sich
Fröbes Neffen Wieland und Eckehart Baumann an ihren berühmten Onkel erinnern → www.mdr.de;
siehe auch den weiteren Artikel bei www.mdr.de
zum Thema.
An Fröbes Geburtshaus in Zwickau-Oberplanitz befindet sich eine eher schlichte Gedenktafel,
die 2013 von Eckehart Baumann angebracht wurde → Foto bei Wikimedia Commons.
Abbildung DVD-Cover mit freundlicher
Genehmigung von "Pidax
film"
|
|