Übersicht (Auswahl) Film / Hörspiel
Christian Wolff wurde am 11. März 1938 in Berlin geboren und wuchs auch dort auf. Nach der mittleren Reife und dem Besuch einer Handelsschule entschied er sich Schauspieler zu werden, absolvierte zwischen 1955 und 1957 die renommierte Berliner "Max-Reinhardt-Schule"1), welche damals von Hilde Körber (1906 – 1969) geleitet wurde. Diese war es auch, die den jungen Schauspieler noch während seiner Ausbildung für Veit Harlans umstrittenen Anti-Homosexuellen-Film "Anders als du und ich"1) vorgeschlagen hatte; mit der Figur des Primaners Klaus Teichmann gab Wolff hier 1957 neben Paula Wessely und Paul Dahlke als seinen Filmeltern das Leinwanddebüt. In nur kürzester Zeit avancierte Wolff zu einem der beliebtesten Jungfilmstars der 1950er Jahre, in rascher Folge trat er mit prägnanten Rollen in anspruchsvollen, aber auch eher seichten Kinoproduktionen auf, spielte vornehmlich romantische junge Liebhaber.
Zur Filmografie jener Jahre zählen beispielsweise Josef von Bákys "Die Frühreifen"1) (1957), Fritz Stapenhorsts "Es war die erste Liebe" (1958, mit Marion Michael), Gerd Oswalds Krimi "Am Tag als der Regen kam"1) (1959, mit Mario Adorf), das Abenteuer "Abschied von den Wolken"1) (1959) oder Ernst Marischkas romantische Literaturverfilmung "Alt Heidelberg"1) (1959) nach dem gleichnamigen, mehrfach verfilmten Bühnenstück von Wilhelm Meyer-Förster1), wo er an der Seite von Gert Fröbe und Sabine Sinjen den einsamen Erbprinz Karl-Heinrich mimte. Für seine großartige Darstellung des Schülers Fabian König in Alfred Vohrers Drama "Verbrechen nach Schulschluss"1) erhielt der damals 21-jährige aufstrebende Star 1959 den Kritikerpreis der "Film-Festspiele in San Sebastian".  


Foto (auch Hintergrund) mit freundlicher Genehmigung
von Michael Lucan (fotobox.lucan.org)

Christian Wolff 01
In den 1960ern folgten Rollen in so erfolgreichen Streifen wie William Dieterles Zuckmayer-Adaption "Die Fastnachtsbeichte"1) (1960), Wolfgang Liebeneiners musikalische Romanze "Schlußakkord"1) (1960), Paul Mays Knittel-Verfilmung "Via Mala"1) (1961) oder der von Kurt Hoffmann nach der Novelle von Kurt Tucholsky in Szene gesetzte Liebesfilm "Rheinsberg"1) (1967) mit Cornelia Froboess als Partnerin → Übersicht Kinofilme.
Christian Wolff; Copyright Edmond Frederik Auf der Bühne konnte der Schauspieler ebenfalls schon früh seine Vielseitigkeit unter Beweis stellen, sein Theaterdebüt hatte er 1958 in Shakespeares "Zwei Herren aus Verona"1) am Berliner "Hebbel-Theater"1) gegeben. Engagements unter anderem an der "Komödie" in Berlin und Düsseldorf, der "Kleinen Komödie"1) in München und dem Hamburger "Theater im Zimmer"1) schlossen sich an. Auftritte bei den Grillparzer-Festspielen auf Burg Forchtenstein1) sowie am "Deutschen Theater"1) in München folgten, hinzu kamen ausgedehnte Theatertourneen. Bis Anfang der 1980er Jahre stand Wolff immer wieder auf der Bühne, zeigte in Klassikern wie beispielsweise Shakespeares "Der Kaufmann von Venedig"1) (1961, "Freie Volksbühne Berlin"1)), zeitgenössischen Stücken wie "Das ohnmächtige Pferd" von Françoise Sagan1) oder Komödien wie "Mein Freund Harvey"1) von Mary Chase seine darstellerische Wandlungsfähigkeit.
 
 
 Das Foto wurde mir freundlicherweise von dem
Fotografen Edmond Frederik zur Verfügung gestellt.
© Edmond Frederik (Lizensiert)
Bereits in den 1960er Jahren startete Wolff eine umfangreiche TV-Karriere, kontinuierlich war der Schauspieler auf dem Bildschirm präsent. Neben Gastrollen in so beliebten Serien wie "Derrick", "Hamburg Transit" oder "Nesthäkchen" wurde er auch mit den melodramatischen Courths-Mahler1)-Verfilmungen zum Publikumsliebling: Unter der Regie von Tom Toelle spielte er 1974 zusammen mit Ulli Philipp in "Eine ungeliebte Frau", im gleichen Jahr mimte er den Baron Horst von Oldenau in "Der Scheingemahl", von Gert Westphal in Szene gesetzt.
 
Zum absoluten TV-Star wurde Christian Wolff Ende der 1980er Jahre mit der ZDF-Vorabendserie "Forsthaus Falkenau"1). Seit 1989 verkörperte der Schauspieler den so überaus beliebten Förster Martin Rombach und avancierte damit zum "Förster der Nation". 18 Jahre lang nahmen die Zuschauer in der malerischen Naturkulisse des Bayerischen Waldes Anteil an den Höhen und Tiefen der Fernsehfamilie, die nicht zuletzt durch seinen Protagonisten Wolff zum absoluten Quotenrenner geriet. Doch Ende Dezember 2006 hieß es Abschied nehmen von den vertrauten Gesichtern im "Forsthaus Falkenau", wo ab Januar 2007 mit Hardy Krüger jr.1) als Förster in Küblach eine neue Ära begann. Die letzte Folge mit der altbewährten Mannschaft rund um den Förster Rombach wurde am 29. Dezember 2006 ausgestrahlt; in einem 90-minütigen Special "Entscheidung in der Savanne" wanderte Rombach gemeinsam mit seiner neuen Filmpartnerin Sophie (Anja Schüte1)) nach Südafrika aus.
 

Christian Wolff mit Herlinde Latzko in "Der Scheingemahl" (1974)
Foto mit freundlicher Genehmigung von SWR Media Services; © SWR

Christian Wolff mit Herlinde Latzko in "Der Scheingemahl" (1974);  Foto mit freundlicher Genehmigung von SWR Media Services; Copyright SWR
Mit Christian Wolff ging nicht nur der Protagonist der Serie, auch Walter Buschhoff (1923 – 2010) alias Vinzenz Bieler gab die Rolle Medienberichten zufolge aus Altersgründen auf. Opa Vinzenz zog im Film mit seiner Frau Herta (Bruni Löbel) nach Mallorca, im wahren Leben verstarb die beliebte Bruni Löbel am 27. September 2006 im Alter von 85 Jahren. Doch auch sie hatte bereits Monate vorher angekündigt, dass sie für weitere Folgen nicht mehr zur Verfügung stünde.
Bereits 2004 ging durch die Presse, dass Wolff sich entschlossen habe, die Serie zu verlassen, nach einem 2003 erlittenen Herzinfarkt wollte der Schauspieler beruflich "kürzer treten", mehr Zeit für sein Privatleben haben und nur noch zwei bis drei Filme pro Jahr drehen.
Auch während seiner Zeit als Förster Rombach stand Wolff immer wieder mit anderen interessanten Rollen vor der Kamera, in denen er die Bandbreite seiner darstellerischen Kunst unter Beweis stellen konnte. Neben Auftritten beim "Traumschiff" oder der Reihe "Inseln unter dem Wind" übernahm er Rollen in TV-Spielen wie Thomas Nikels zweiteiligen Komödie "Jeans und rote Rosen" (1993) oder der erfolgreichen Rosamunde-Pilcher-Verfilmung "Eine besondere Liebe" (1996). In den unterhaltsamen TV-Filmen "Kap der guten Hoffnung" (1997 und 1999), "Stimme des Herzens"2) (2000), "Zugvögel der Liebe"2) (2001), "Anwalt des Herzens"2) (2001) und "Entscheidung auf Mauritius"2) (2002) konnte Wolff ebenfalls ein Millionenpublikum überzeugen. In jüngerer Zeit agierte er mit Hauptrollen in den abenteuerlich-melodramatischen Fernsehfilmen "Das Licht von Afrika"2) (2003) und "Geheimnis der Karibik"2) (2004).
  
Nachdem Wolff den grünen Rock des Försters Rombach an den Nagel gehängt hatte, blieb er dem Publikum dennoch mit leichter Unterhaltungskost erhalten. Erstmals nach seinem Weggang aus der populären TV-Serie war er am 11. März 2007 wieder in einer neuen Fernseh-Hauptrolle zu sehen. In Susanne Hakes Melodram "Fjorde der Sehnsucht"2) stand er mit Filmpartnerin Barbara Wussow1) als Hamburger Tierarzt Dr. Michael Schäfer vor der Kamera, der eigentlich nur einen Jugendfreund (Günther Schramm) besuchen will, dann aber seine ehemalige Jugendliebe Anna wiedertrifft – vor der Traumkulisse Norwegens konnten die Zuschauer wieder einmal an großen Gefühlen teilhaben. Nur zwei Wochen später wurde eine weitere emotional beladene Geschichte mit Wolff ausgestrahlt; in der Inga Lindström-Liebesgeschichte "Vickerby für immer" (2007) war er diesmal nicht der attraktive Liebhaber, sondern der Großvater Hakon Petersson, der nach dem Unfalltod seiner Tochter seit Jahren mit seinem Schwiegersohn Jonas (André Röhner1)) hadert, seine Enkelin Lilli (Ella-Maria Gollmer1)) dagegen, die er nach langer Zeit wiedersieht, in sein Herz schließt; zu Wolffs weiteren Fernsehauftritten zählt unter anderem die "Traumhotel"-Folge "China"1) (2008). Nette Unterhaltungskost war am 31. Oktober 2009 auch die kriminalistisch angehauchte ARD-Romanze "Für immer Venedig"2), bei der auch der Humor nicht zu kurz kam. Diesmal war Christian Wolff als ehemaliger Versicherungsexperte Partner von Gaby Dohm, die in die Rolle der Trattoria-Besitzerin Mia Remo schlüpfte. Vor der romantischen Kulisse der Lagunenstadt erlebt das ungleiche Pärchen den Raub einer wertvollen Vase aus altvenezianischem Glas und heftet sich an die Fersen der dreisten Diebe. Dass die beiden Hobby-Detektive nicht nur in Sachen Verbrechens-Aufklärung erfolgreich sind, sondern sich auch privat näher kommen, versteht sich von selbst.
Anschließend erlebte man den sympathischen Schauspieler wieder einmal bei der "SOKO 5113"1), wo er als Dr. Eberhard Jakob in der Episode "Auf der Jagd" (EA: 27.12.2010) auftauchte. Auch beim "Bergdoktor"1) schaute er vorbei, mimte in der Geschichte "Der Gang der Dinge" (EA: 24.03.2011) den Sägewerksbesitzer Rudolf Behrendt, der kurzfristig sein Erinnerungsvermögens verloren hat. Danach zeigte sich Wolff in der "SOKO Wismar"-Episode "Das schönste Auto der Welt" (EA: 08.02.2012) als Oldtimer-Liebhaber Jakob Jehlen → Übersicht TV-Produktionen.
Nach langer Zeit stand Wolff seit Herbst 2014 wieder für eine Kinoproduktion vor der Kamera und gehörte zur Besetzung von Mia Meyers ambitioniertem Spielfilm "
Treppe Aufwärts"1). Das Crowdfunding-Projekt erzählt die Geschichte dreier Generationen einer Familie, deren Leben auf unterschiedliche Weise durch die einstige Spielsucht des demenzkranken Großvaters Woyzek (Christian Wolff) beeinträchtigt wird. Das Drehbuch stammt von Wolffs Sohn Patrick1) und Marco Braun, in weiteren Rollen sah man unter anderem Hanno Koffler1) als Woyzeks Sohn Adam, Matti Schmidt-Schaller1) als dessen Sohn Ben, Patrick Wolff als selbsternannte Kiezgröße Bardo und Ken Duken1) als arbeitslosen Beyer; allgemeiner Kinostart war der 23. Juni 2016. Kurz zuvor war am 9. Juni 2016 das von Andreas Gruber in Szene gesetzte Drama "Hannas schlafende Hunde"3) an den Start gegangen. Nach dem autobiografischen Roman von Elisabeth Escher wird die authentische Geschichte des halbjüdischen Mädchens Hanna (Nike Seitz1)) erzählt, das – von den Eltern als braves katholisches Kind getarnt – Ende der 1960er Jahre in der österreichischen Provinzstadt Wels aufwächst; unter anderem spielte Hannelore Elsner die Großmutter Ruth, Christian Wolff sah man als Bankdirektor Öllinger → www.epd-film.de, www.br.de.
  
Nach mehr als zwei Jahrzehnten war Christian Wolff ab 10. Januar 2011 auch wieder auf der Bühne zu bewundern, "Wenn der Kuckuck dreimal ruft" hieß die von Wolfgang Spier ins Deutsche übertragene Komödie von Hugh und Margaret Williams. Deren erfolgreiches Bühnenstück "Das Gras ist grüner" (The Grass Is Greener) wurde bereits Ende der 1950er Jahre verfilmt, in "Vor Hausfreunden wird gewarnt"1) (1960) spielten damals die Hollywoodstars Cary Grant und Deborah Kerr die Hauptrollen des Ehepaares Viktor und Hilary. Unter der Regie von Jürgen Wölffer1) verliehen nun Christian Wolff und Anja Kruse1) diesen Figuren neue Bühnenpräsenz und waren unter anderem im Rahmen einer Tournee der Münchner "Komödie im Bayerischen Hof"1) auch ab 10. Februar 2011 im Kölner "Theater am Dom" zu sehen. Bis Mai 2011 standen dort weitere Aufführungen auf dem Spielplan. Gastspiele in verschiedenen deutschen Städten schlossen sich bis Frühjahr 2012 an. Viel Applaus erhielt er zudem einmal mehr in der "Komödie im Bayerischen Hof", 2015 wurde das amüsant-kurzweilige Stück "Kerle im Herbst" von Katrin Wiegand1) uraufgeführt. Wolff präsentierte sich hier als Rentner Wolfgang an der Seite seiner nicht minder flotten Kollegen Horst Janson (Manfred) und Hans-Jürgen Bäumler1) (Rolf). Das Frauen-lose Trio hat sich in Manfreds Villa auf Mallorca niedergelassen und verbringt die Freizeit am liebsten mit gegenseitigem verbalem Kräftemessen; übrigens gehört Jansons Tochter Sarah Jane Janson mit der Rolle der jungen Haushälterin Dani ebenfalls zur Besetzung. Zur Spielzeit 2016/2017 ging es auf Tournee in verschiedene Städte, den Part des Rolf hatte nun Max Schautzer1) übernommen. 2019 kam es zu einer Neuauflage der witzigen Geschichte, zwischen dem 24. April und 9. Juni 2019 konnte man sich an der "Komödie Winterhuder Fährhaus"1) einmal mehr über das rüstige Männertrio freuen → komoedie-hamburg.de. Zuvor hatte Wolff vom 9. Januar bis 17. Februar 2019 bei einer Gastspielreise das Publikum mit der bittersüßen Altersromanze "Noch einmal verliebt – The Last Romance" von Joe DiPietro1) erfreut und war zusammen mit Gila von Weitershausen und Cordula Trantow sowie dem jungen Münchner Bariton Niklas Clarin, einem Enkel des verstorbenen Schauspielers Hans Clarin, aufgetreten. Aktuell kann man Wolff seit November 2022 auch am Kölner "Theater am Dom" als Protagonisten bzw. den alten, verwitweten Griesgram Pierre gemeinsam mit Sohn Patrick1) in der Komödie "Monsieur Pierre geht online" sehen, inszeniert von Horst Johanning nach der Bühnenversion ders Kinofilms "Un profil pour deux" (2017) von Folke Braband1)  → theateramdom.de.
Nicht unerwähnt bleiben dürfen Christian Wolffs Sprecherrollen in Hörspiele und Arbeiten für die Synchronisationen. So lieh der Schauspieler berühmten Kollegen wie beispielsweise Pierre Brice, Alain Delon und Anthony Perkins seine Stimme → synchronkartei.de. Eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen mit Christian Wolff findet man hier.
Zu Beginn jeder neuen Folge der ausgestrahlten Weihnachtsserien "Patrik Pacard" (1984) und "Anna"1) (1987) sprach er übrigens die Zusammenfassung der bisherigen Geschehnisse aus dem Off.
  
Wolff war in erster Ehe mit seiner Kollegin Corny Collins verheiratet, aus seiner zweiten Ehe mit der Schauspielerin Helga Lehner1) stammte der 1967 geborene Sohn Sascha († Dezember 2020), der im Immobilien-Geschäft tätig war. Am 27. Juni 1975 ging Wolff seine dritte Ehe mit der Münchner Journalistin Marina Handloser ein, die er zwei Jahre zuvor kennen und lieben gelernt hatte; das Paar lebt im oberbayerischen Aschau im Chiemgau1). Der am 11. November 1975 geborene Sohn Patrick Wolff1) trat in die Fußstapfen seines Vaters und stand schon verschiedentlich mit Christian Wolff vor der Kamera, unter anderem in den TV-Spielen "Zugvögel der Liebe" und "Entscheidung auf Mauritius"; auch in der erwähnten Komödie "Wenn der Kuckuck dreimal ruft" war er an der Seite seines Vaters zu sehen.
  

Foto mit freundlicher Genehmigung von Michael Lucan
(fotobox.lucan.org)

Christian Wolff 02
Siehe auch Wikipedia
Fremde Links: 1) Wikipedia,  2)  prisma.de, 3) filmportal.de Stand: November 2022
  
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, Beschreibung innerhalb dieser HP, 
Die Krimihomepage, fernsehserien.de, prisma.de)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia)
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