Elma Karlowa wurde am 12. März 1932 als Selma-Karolina Karlowac im damals jugoslawischen Zagreb1) (heute Kroatien) geboren. Bereits Ende der 1940er/Anfang der 1950er Jahre stand das attraktive Mädchen in ihrer Heimat auf der Theater-Bühne, wirkte zudem in den Kinofilmen "Zastava" (1949), "Opstinsko dete" (1953) und "Ciganka" (1953) mit. Als Regisseur Géza von Bolváry1) ein neues Gesicht für den deutsch-jugoslawische Unterhaltungsstreifen "Einmal kehr' ich wieder"1) (1953, auch "Dalmatinische Hochzeit") suchte, erhielt sie als Partnerin von Heinz Drache die Rolle der Dalmatierin Marina. Drache überredete die dunkelhaarige Schönheit, ihr berufliches Glück in Deutschland zu suchen, Elma Karlowa verließ ihre Heimat und erhielt schon bald weitere Rollenangebote im deutschen Film. Meist waren es leichte Lustspiele oder banale Musikfilme, in denen sie das Klischee des süßen Mädels oder der exotischen Verführerin bediente, so beispielsweise in dem heiteren Sängerfilm "König der Manege"1) (1954) mit Rudolf Schock, in dem Lustspiel "Gitarren der Liebe"1) (1954) mit Vico Torriani oder in dem von Willi Forst in Szene gesetzten musikalischem Rührstück "Dieses Lied bleibt bei dir"1) (1954), zu dem Johannes Mario Simmel1) gemeinsam mit Forst das Drehbuch geschrieben hatte und in dem sie an der Seite von Paul Henreid1) die verführerische Soubrette Trixie Hell mimte.
Elma Karlowa blieb eine vielbeschäftigte Darstellerin auch wenn es nicht immer Hauptrollen waren, in rascher Folge drehte sie zahlreiche weitere Streifen.
 

Foto: © K.H. Vogelmann (1927 – 2011)
Mit freundlicher Genehmigung der Familie Vogelmann

Foto Elma Karlowa: Copyright K.H. Vogelmann (1927 – 2011);  mit freundlicher Genehmigung der Familie Vogelmann
So zeigte sie sich beispielsweise unter der Regie von Hans Quest neben Rudolf Schock und Waltraut Haas als berühmte Kammersängerin Rita Mehling in dem Heimatfilm "Der fröhliche Wanderer"1) (1955), im gleichen Jahr erlebte man sie in der Verwechslungskomödie "Zwei Herzen und ein Thron"1) (1955) als die russische Zarennichte Prinzessin Nina Charlotta von Russland, die schließlich mit dem Prinzen Eberhard von Preußen (Hans von Borsody) ihr Glück findet. In dem Melodram "Rosenmontag" (1955) nach dem gleichnamigen Bühnenstück1) von Otto Erich Hartleben1) von (Regie) und mit Willy Birgel (Georg von Grobitzsch) war sie als Ingeborg Wagner die Verlobte des Leutnants Hans Rudloff (Dietmar Schönherr), in Rudolf Jugerts1) Gesellschaftsdrama "Studentin Helene Willfüer" (1956) nach dem Roman von Vicky Baum1) mit Ruth Niehaus in der Titelrolle als Yvonne die Gattin von Professor Mathias (Hans Söhnker). In "Der Bettelstudent"1) (1956) nach der gleichnamigen Operette1) von Carl Millöcker1) (Musik) fühlte sie sich als Komtesse Bronislawa zum Leutnant Jan Janicki (Gunther Philipp) hingezogen, während Schwester Laura (Waltraut Haas) das Herz des "Bettelstudenten" Symon Rymanowicz (Gerhard Riedmann) gewann. Mit Haas und Riedmann stand sie dann auch wieder für Paul Verhoevens amüsante Geschichte "Jede Nacht in einem anderen Bett"1) (1957) nach dem Roman von Hans Gustl Kernmayr1) vor der Kamera und mimte die die temperamentvolle Prinzessin Reni von Wiesenberg. Erneut unter der Regie von Hans Quest drehte sie den, wie filmdienst.de notiert  "geschmacklosen Filmschwank" "Das Mädchen ohne Pyjama"1) (1957), "dessen Zweideutigkeiten sich auf ärgerliche Weise hinter der Fassade der "Wohlanständigkeit" zu verbergen versuchen", für Harald Reinl1) spielte sie Tänzerin und Kunstschützin Ilonka Ferency in der Heimatfilmkomödie "Almenrausch und Edelweiß"1) (1957) mit Theo Lingen in einer Paraderolle als näselnder Butler, für Harald Philipp1) die Dompteuse Yvonne, die sich in dem melodramatischen Zirkusfilm "Rivalen der Manege"1) (1958) in den verzweifelten Witwer bzw. Trapezkünstler Ras Tagore, genannt "Bimbo" (Claus Holm), verliebt. Ein weiterer Musikfilm war das Biopic "Der Czardas-König"1) (1958) über die von Gerhard Riedmann dargestellten Jugendjahre des Komponisten Emmerich Kálmán1), wo Elma Karlowa dessen Jugendfreundin Ilonka spielte, mit dem Kriegsdrama "Die grünen Teufel von Monte Cassino"1) (1958) wurde die Reihe der unbekümmerten Unterhaltungsfilme dann mal unterbrochen. Doch bereits mit der Verwechslungskomödie "Besuch aus heiterem Himmel"1) (1959) bediente sie als Filmtochter von Johannes Heesters wieder das heitere Genre, ebenso wie als Uschi Wolf, Nachbarin des mit Kathrin (Ingeborg Schöner) verheirateten Wolfgang Mertens (Peter Weck), in dem eher banalen Filmchen "Liebe verboten – Heiraten erlaubt"1) (1959) nach einer Erzählung von Hans Nicklisch1).
  
In den 1960ern wurde Elma Karlowa in wenig anspruchsvollen, typischen Streifen jener Jahre zunehmend als "Ulknudel" eingesetzt, in denen nur selten ihr komödiantisches Talent zum Tragen kam. So sah man sie unter anderem in "Schick deine Frau nicht nach Italien"1) (1960) als frustrierte Ehefrau von Karl Beetz (Harald Juhnke), als die mit ihrem Mann (Juhnke) einen Campingplatz betreibende Corinna  in "Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln gehn"1) (1961), als Privatdetektivin Ira Jovanovic in "So liebt und küsst man in Tirol"1) (1961) oder als Elisabeth, genannt "Liz", in dem ganz auf Freddy  Quinn zugeschnittenen Schlagerfilm "Freddy und das Lied der Südsee"1) (1962). Es folgten noch Produktionen wie "Und wenn der ganze Schnee verbrennt"1) (1963, auch "Zwei blaue Vergissmeinnicht") mit dem Part der Köchin Selma, "Übermut im Salzkammergut"1) (1963) mit der Rolle der Anka Grabovac, Angebetete von Gendarm Eckzahn (Walter Gross) oder "Holiday in St. Tropez"1) (1964), wo sie zusammen mit Kurt Großkurth als Besitzer des halbfertigen Hotels "St. Tropez" auftauchte.
Dann begann der Stern der Schauspielerin zu sinken – nicht zuletzt wegen ihrer Figurprobleme. Sie hatte aufgrund einer Diabetes-Erkrankung erheblich an Gewicht zugenommen und verschwand für längere Zeit fast ganz von der Leinwand. Elma Karlowa war nicht mehr gefragt, verfiel in Depressionen, versuchte sich mit Schlaftabletten das Leben zu nehmen.
  
Erst in den 1970er Jahren erhielt sie wieder Rollenangebote und war aufgrund ihrer finanziellen Situation (sie soll zeitweise als Putzfrau, Krawattennäherin und in einer Bar gearbeitet haben) nicht grade wählerisch. Zur Filmografie jener Jahre zählen so auch eher unwichtige Chargenrollen in seichten Sexfilmchen wie "Junge Mädchen mögen's heiß, Hausfrauen noch heißer"1) (1973) oder Ivan Passers1) belanglose Satire "Frankensteins Spukschloß"1) (1975, "Ace Up My Sleeve") nach dem Roman "There’s an Ace Up My Sleeve" von James Hadley Chase1). Doch durch Rainer Werner Fassbinder1) gelang Elma Karlowa mit der Nebenrolle der Frau Kargus in dem Drama "Angst essen Seele auf"1) (1974) noch einmal ein bescheidenes Comeback in anspruchsvollen Kinoproduktionen. Fassbinder hatte ihr bereits in dem zweiteiligen TV-Film "Welt am Draht"1) (1973) eine Mini-Rolle gegeben und auch in seinen TV-Film "Martha"1) (1974) und dem Kinofilm "Faustrecht der Freiheit"1) (1975) erhielt sie kleinere Parts. Weitere winzige Aufgaben gaben ihr Peter Patzak1) in der Martin Walser1)-Verfilmung "Das Einhorn"1) (1978), Billy Wilder in dem Hollywood-Drama "Fedora"1) (1978), May Spils1) in der skurrilen Geschichte "Wehe, wenn Schwarzenbeck kommt"1) (1979), Franz Seitz jr.1) in der Thomas Mann-Adaption1) "Doktor Faustus"1) (1982), Christian Rischert1) in dem Drama "Wenn ich mich fürchte"1) (1984) und Helmer von Lützelburg1) in der schwarzen Satire "Im Himmel ist die Hölle los"1) (1984). Zu ihren letzte Auftritten vor der Kinokamera zählte die internationale Produktion "Sieben auf einen Streich"1) (1989) nach dem Märchen "Das tapfere Schneiderlein"1) der Gebrüder Grimm1), wo sie als Musfrau in Erscheinung trat, und der Arbeiterfilm "Herz in der Hand"2) (1991) mit der kleinen Rolle einer Friseuse → Übersicht Kinofilme.
Elma Karlowa war die typische Repräsentantin des wirtschaftswunderlichen Nachkriegskinos mit seinen u.a. unzähligen, oft romantisch-verkischten und bis zur albernsten Schnulze reichenden Amüsierstreifen. Insgesamt drehte sie 35 Filme, stand u.a. auch zusammen mit David Niven, Gina Lollobrigida, Vico Torriani, Caterina Valente oder Joachim Fuchsberger vor der Kamera. Die Männer schwärmten für die zierliche Frau mit den braunen Katzenaugen. (Quelle: Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1996)
 
Seit Ende der 1960er Jahre war Elma Karlowa zudem verschiedentlich im Fernsehen präsent, zeigte sich meist mit Episodenrollen in Serien, Neben den beiden bereits erwähnten Filmen "Welt am Draht" und "Martha" besetzte sie Fassbinder noch in dem Zweiteiler "Bolwieser"1) (1977) und in seiner hochgelobten, 14-teiligen Adaption "Berlin Alexanderplatz" (1980) nach den weltberühmten, expressionistischen Großstadtroman "Berlin Alexanderplatz"1) von Alfred Döblin1), wo sie in Folge 4 und im Epilog neben den Protagonisten Franz Biberkopf (Günter Lamprecht) als Frau Gerner in Erscheinung trat. Sie übernahm seit Mitte der 1970er Jahre Gastrollen in verschiedenen TV-Serien, hatte kleinere Auftritte in der "Tatort"-Episode "Schwarzer Einser"1) (1978), der Serie "Merlin"1) (1980)" sowie in der Kult-Reihe "Kir Royal"1) (1986). Zu Elma Karlowas letzten Arbeiten für das Fernsehen zählten die "Tatort"-Krimis "Kainsmale"1) (1992) und "Laura mein Engel"1) (1994) sowie das Lustspiel "Liebling, ich muss auf Geschäftsreise" (1995), bei dem Peter Kraus als Autor und Regisseur verantwortlich zeichnete und als Hauptdarsteller mitwirkte → Übersicht TV-Produktionen.
Sporadisch beteiligte sich Elma Karlowa an Hörspiel-Produktionen, so sprach sie die Frau Bilic in "Im Kreis"3) nach dem Theaterstück von Benno Meyer-Wehlack1) (EA: 04.02.1974, Regie: Otto Kurth1)), die türkische Frau in dem Mundarthörspiel (schwäbisch) "Alt und Jung"3) von Robert Naegele1) (auch Regie, EA: 28.01.1979), die Fjokla in "Warenka Olessowa"3) nach dem Roman von Maxim Gorki1) mit Elisabeth Augustin1) in der Titelrolle (EA: 25.12.1979, Regie: Gert Westphal, auch Erzähler) oder die Frau in "Die Hölzerne Maria"3) von Slobodan Šnajder mit Elisabeth Orth als Maria Lorger (EA: 08.10.1985, Regie: Günter Bommert1)). In der Folge "Maria Birnbaum"3) (EA: 21.03.1991, Regie: Erwin Weigel) aus der BR-Reihe zum mitraten "Wer ist der Täter?" gehörte sie als Friedl zur Besetzung.
  
Elma Karlowa starb am 31. Dezember 1994 im Alter von nur 62 Jahren in München1) an den Folgen ihrer Diabetes-Erkrankung4); die letzte Ruhe fand sie laut Wikipedia in Sydney1) (Australien). 
Siehe auch Wikipedia, filmreporter.de
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmdienst.de, 3) ARD Hörspieldatenbank
Quelle: 4) DER SPIEGEL (2/1995; Artikel nicht mehr online)
  
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de

(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, Die Krimihomepage, fernsehserien.de)
Kinofilme Fernsehen
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