Gerlinde Locker 01 Gerlinde Locker wurde am 28. April 1938 als Tochter eines Chemikers und einer Apothekerin im österreichischen Linz geboren, wuchs zusammen mit ihren drei Geschwistern in ihrer Geburtsstadt auf. Bereits früh hatte sie den Wunsch, Schauspielerin zu werden, stand bereits als 13-Jährige erstmals auf der Bühne des Linzer Landestheaters und spielte in der komischen Oper "Ero, der Schelm"1) einen Hirtenknaben. Nach Ende ihrer Schulzeit, die sie mit der sogenannten "Mittleren Reife" abschloss, begann Gerlinde Locker eine Ausbildung an der Kunstgewerbeschule für Handweberei, erlernte gleichzeitig am "Bruckner-Konservatorium"1) ihr Handwerk als Schauspielerin und spielte nebenher schon kleinere Theaterrollen.
Ein erstes festes Engagement erhielt sie dann 18-jährig am "Linzer Landestheater"1), trat dort unter anderem als Mädchen Kurubi in Friedrich Dürrenmatts "Ein Engel kommt nach Babylon"1), als Isabel in Caldéron de la Barcas "Der Richter von Zalamea"1) und als Perdita in Shakespeares "Das Wintermärchen"1) auf. Wenige Zeit später wurde sie von Otto Schenk nach Wien an das "Theater in der Josefstadt"1) geholt, wo sie unter anderem als Aksjuscha in Schenks Inszenierungen von Alexander Ostrowskis1) "Der Wald"  (Premiere: 01.09.1961) und in der Molière-Komödie "Scapins Streiche" (Premiere: 29.11.1961) an der Seite von Curt Bois (Scapin) das Publikum zu begeistern wusste. Bei den "Salzburger Festspielen"1) gab sie 1967 und 1968 an der Seite von O. W. Fischer (Hans Karl Bühl) die Helene Altenwyl in Hugo von Hofmannsthals Lustspiel "Der Schwierige"1) (Regie: Rudolf Steinboeck1)), bei den "Bad Hersfelder Festspielen"1) glänzte sie als Alkmene in "Amphitryon" von Peter Hacks1) und hatte Götz George als Partner, beeindruckte als Königin in Shakespeares "Hamlet"1) ebenso wie als reiche Gräfin Olivia in dessen "Was ihr wollt"1).
 
 
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
Im Laufe ihrer Karriere gab Gerlinde Locker zahllose Gastspiele beispielsweise in Berlin, Hamburg, München, Stuttgart oder Düsseldorf, feierte in Klassikern wie Goethes "Torquato Tasso"1) oder Tennessee Williams "Süßer Vogel Jugend"1) (Foto siehe hier) ebenso Triumphe wie in Komödien: So beispielsweise in Bernard Slades1) "Nächstes Jahr, gleiche Zeit", in Alan Ayckbourns1) "Halbe Wahrheiten", in Samuel Albert Taylors1) "Unsere liebste Freundin" oder in Neil Simons1) "Diner Party".
 
Seit Mitte der 1950er Jahre machte Gerlinde zudem auf der Leinwand mit ihrem jugendlichen Charme auf sich aufmerksam, spielte 1956 in der AnzengruberAdaption"Der Schandfleck"1) die Rolle der Leni und erhielt einen Fünfjahresvertrag von der Wiener " Schönbrunnfilm". In den kommenden Jahren folgten unzählige populäre Unterhaltungs- und Heimatfilme in denen sie meist das frische, unbeschwerte Mädel spielte, etwa in "Dort oben, wo die Alpen glühen"1) (1956), "Der Pfarrer von St. Michael"1) (1957) oder "Dort in der Wachau"1) (1957) mit Ufa-Star Wolf Albach-Retty. An der Seite von Hans Moser und Paul Hörbiger zeigte sie sich in "Hallo Taxi" (1958), mit "Urgroßmutter" Margarete Haagen, Paul Hubschmid, Gustav Knuth und Rudolf Platte in "Ihr 106. Geburtstag"1) (1958). In dem Musikfilm "Der Stern von Santa Clara"1) (1958) sah man sie mit Vico Torriani, in dem Biopic "Sebastian Kneipp – Ein großes Leben"1) (1958) mimte sie neben dem Protagonisten Carl Wery die Tochter des Erzherzogs Joseph alias Paul Hörbiger. In "Herrn Josefs letzte Liebe"1) (1959) präsentierte sie sich einmal mehr mit Hans Moser als Hausmeistertochter oder war die Titelheldin in Wolfgang Liebeneiners "Meine Tochter Patricia"2) (1959) mit Martin Held als Filmvater. Mit Peter Alexander drehte sie die unterhaltsamen Geschichte "Ich bin kein Casanova"1) (1959). In den 1960er Jahren stand sie für Kinoproduktionen wie "Hohe Tannen"1) (1960), "Schick deine Frau nicht nach Italien"1) (1960, mit Claus Biederstaedt und Harald Juhnke), "Der Orgelbauer von St. Marien"1) (1961), "Die Försterchristel"1) (1961), "Das Mädel aus dem Böhmerwald"1) (1965) oder "Die Banditen vom Rio Grande"1) (1968) vor der Kamera. In nachhaltiger Erinnerung ist Gerlinde Locker auch als May Pentecost in Kurt Hoffmanns Malpass-Adaption "Morgens um Sieben ist die Welt noch in Ordnung"1) (1969) geblieben. "Heintje – Ein Herz geht auf Reisen" (1969) oder "Hurra, die Schule brennt!"1)  (1969) sind weitere Unterhaltungsstreifen, in denen die sympathische Schauspielerin bis Ende der 1960er Jahre auftauchte. Als die große Zeit des eher seichten deutschsprachigen Unterhaltungskino zu Ende ging, konzentrierte sich Gerlinde Locker vermehrt auf ihre Arbeit am Theater und auf das Fernsehen.
Auf dem Bildschirm spielte und sang sie unter der Regie ihres zeitweiligen Lebensgefährten Kurt Wilhelm1) in verschiedensten Operetten-Adaptionen, so beispielsweise bereits 1959 neben Friedrich Schoenfelder als Gabriel von Eisenstein das Kammermädchen Adele in "Die Fledermaus"1), war 1960 die "Christel von der Post" in "Der Vogelhändler"1) mit Gerhard Riedmann als Adam oder ein Jahr später die Mi in "Das Land des Lächelns"1) – erneut neben Gerhard Riedmann, der den Prinzen Sou-Chong darstellte. 1962 verkörperte Gerlinde Locker die Maria Theresia1) in "Die Kaiserin" nach der Operette von Leo Fall1), im gleichen Jahr die weibliche Hauptrolle in "Karl III. und Anna von Österreich" an der Seite von Robert Graf oder 1964 die Agnes in der Jean Giraudoux-Adaption "Der Apoll von Bellac" mit Erich Schellow in der Titelrolle. In der Oscar Wilde-Komödie "Ein idealer Gatte" erlebte man sie 1965 als Lady Chiltern und Filmehefrau von Martin Benrath, in der Romanverfilmung "Porträt eines Helden" 1966 als Millicent Bishop erneut neben Robert Graf und 1968 in spielte sie in dem Schelmenstück "Der Holledauer Schimmel" die Tochter des Bürgermeisters Korbinian Blasl alias Alexander Golling.

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Gerlinde Locker 02
In den 1970er Jahren machte sich Gerlinde Locker auf dem Bildschirm eher rar und stand vornehmlich auf der Theaterbühne; hin und wieder übernahm sie Gastrollen in so beliebten Krimi-Reihen wie "Der Kommissar", "Derrick", "Sonderdezernat K1" oder "Ein Fall für zwei" und auch in den 1980ern war sie selten im Fernsehen präsent. In jüngerer Zeit stand sie für Erich Neureuthers Remake von Heinrich Spoerls Lustspiel "Der Maulkorb" (1997) vor der TV-Kamera und in dem Rosamunde Pilcher-Melodram "Solange es dich gibt"1) erlebte man sie nach längerer TV-Abstinenz im Frühjahr 2004 wieder einmal auf dem Bildschirm: Gerlinde Locker spielte die Rolle der Cathy Cohen und geheimnisumwitterten Großmutter der Pilcher-Heldin Milly Cohen (Henriette Richter-Röhl1)). Im darauffolgenden Jahr spielte sie die Großtante Augusta der attraktiven Protagonistin Katarina Fredholm (Anne Brendler1)), die ihrer Tante in der romantischen Inga Lindström-Geschichte "Inselsommer" (2005) beim Erhalt ihres einstmals florierenden Ausflugslokals beisteht und dabei – wie könnte es anders sein – ihre große Liebe findet. 2006 erlebte man Gerlinde Locker in einem weiteren gefühlsbeladenen TV-Film aus der Reihe "Im Tal der wilden Rosen"1): In der Lovestory "Verzicht aus Liebe", mit Sonsee Neu1) als junge Ärztin und Hardy Krüger jr.1) als attraktiver, geheimnisumwitterter Siedler Jeremy in den kanadischen Rocky Mountains, spielte sie die eigenwillige, weise Kräutersammlerin Betty, die allein am Rande des Tals in einer Hütte lebt.
Gerlinde Locker 01; Copyright Hilde Zemann Nach Auftritten in populären Serien wie "Ein Fall für den Fuchs" und "Unser Charly" stand die Schauspielerin als Helene Bergsson für das Melodram "Fjorde der Sehnsucht"3) vor der Kamera, welches Mitte März 2007 ausgestrahlt wurde. Gemeinsam mit Christian Wolff und Barbara Wussow1) als Liebespaar, das sich nach Jahren wiedertrifft, mimte sie hier die Filmehefrau von Günther Schramm, der wieder einmal von seinem alten Freund Dr. Michael Schäfer (Christiam Wolff) besucht wird. Ende März war Gerlinde Locker unter der Regie von Michael Steinke erneut mit einer schönen Rolle auf dem Bildschirm präsent: Zusammen mit Barbara Wussow und Janina Flieger1) spielte sie in "Die Frauen der Parkallee" – angekündigt als "Drei Frauen, drei Generationen und dreimal die Liebe" – die Barbara Hubertus, Eigentümerin eines edlen, alteingesessenen Münchener Juweliergeschäfts. Danach tauchte sie in der Liebeskomödie "Der Prinz von nebenan"4) auf (EA: 01.04.2008 bei Sat.1), übernahm Episodenrollen in so populären Serien wie "In aller Freundschaft" und "Forsthaus Falkenau".
 
Foto mit freundlicher Genehmigung der Fotografin Hilde Zemann
© Hilde Zemann
"GELD.MACHT.LIEBE"1) hieß eine von der ARD und dem ORF in Auftrag gegebene Familiensaga, in dessen Mittelpunkt die alteingesessene und mächtig Familiendynastie von Rheinberg stand. Die Geschichte um Geld, Macht, Liebe, Neid und Intrigen wurde ab Ende April 2008 in Frankfurt am Main sowie Bad Homburg und Umgebung gedreht, Regie führte bei der ersten Staffel Christine Kabisch, bei der zweiten Staffel Helmut Metzger. Burgschauspieler Roland Koch1) kam als smartes Familienoberhaupt Markus von Rheinberg daher, Susanne Schäfer1) als dessen Ehefrau, Angela Roy1) als das "Schwarze Schaf" der Familie Mona sowie zahlreiche andere populäre Schauspieler wie Johannes Zirner1) (Frank von Rheinberg), Michael Brandner1) (Will Stern) oder Andrea L'Arronge1) (Ruth Markland) sorgten für zunächst hohe Einschaltquoten. Gerlinde Locker gab die Liselotte "Lilo" von Rheinberg, Patriarchin der von Rheinbergs bzw. Witwe des legendären Max von Rheinberg. Serienstart war der 6. Juli 2009, die weiteren Folgen wurden immer Montags um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt; siehe auch fernsehserien.de. Wikipedia notiert: "In der Berichterstattung zur Serie wurden häufig Vergleiche mit den Serien "Das Erbe der Guldenburgs"1) und "Dallas"1) gezogen, da "GELD.MACHT.LIEBE" nach einem vergleichbaren Muster konzipiert ist". 

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Gerlinde Locker 02; Copyright Hilde Zemann
Danach stand Gerlinde Locker für die ganz auf Fritz Wepper zugeschnittene die humorige Geschichte "Vater aus heiterem Himmel"4) (EA: 24.10.2010) sowie für das von Christine Kabisch inszenierte romantische Melodram "Die geerbte Familie"3) (EA: 29.04.2011) vor der Kamera. Neben den Protagonisten Denise Zich1) und Hendrik Duryn1) spielte sie hier wieder gemeinsam mit Günther Schramm, der bei "GELD.MACHT.LIEBE" einige Folgen lang als Lilo von Rheinbergs ehemaliger Geliebter aufgetaucht war. Weiterhin zu erwähnen ist eine Gastrolle in der Episode "Der Ärger mit Bruno" (EA: 22.11.2010) aus der Krimiserie "SOKO 5113". In der Inga Lindström-Romanze "Der Tag am See"4) (EA: 01.04.2012) machte sie als liebenswerte Großmutter des attraktiven Landschaftsgärtners Stellan Mansfeld (Mike Hoffmann) eine gute Figur, die ganz besondere Erinnerungen an das als lange verschollenen geglaubte Gemälde "Der Tag am See" hat, welches sich nun im Besitz des Anwalts Gustaf Hagen (Dietrich Mattausch) befindet, zukünftiger Schwiegervater der jungen Juristin Clara Stellingbosch (Katharina Heyer1)).
In der Utta Danella-Story "Prager Geheimnis"1) (EA: 26.10.2012) war Peter Weck der Partner von Gerlinde Locker, beide spielten ein seit fünfzig Jahren glücklich verheiratetes Paar. Ausgerechnet am Fest der Goldenen Hochzeit wird der erfolgreiche Juwelier Claudius (Peter Weck) von seiner Vergangenheit eingeholt bzw. mit seinem inzwischen dreißigjährigen "Fehltritt" in Gestalt der Tochter Anica (Ellenie Salvo González1)) konfrontiert. Für Claudius' ahnungslose Gemahlin Christine (Gerlinde Locker) bricht eine Welt zusammen …→ tittelbach.tv. Zuletzt präsentierte sich die Österreicherin im Juni 2013 in zwei Episoden der vom Sender TNT produzierten ersten deutschen Pay-TV-Serie "Add a Friend"1) als Florence Laoupont → Folgen "Der Franky" und "Stripper oder Fotograf " bei fernsehserien.de.
  
Nach rund vier Jahrzehnten stand Gerlinde Locker wieder einmal auf der Besetzungsliste einer Kinoproduktion und trat in der von Felix Fuchssteiner in Szene gesetzten Fantasy-Geschichte "Rubinrot"1) nach dem gleichnamigen ersten Band der "Liebe geht durch alle Zeiten"-Trilogie1) bzw. des Bestsellers von Kerstin Gier1) als Lady Arista in Erscheinung. Neben Jungschauspielern wie Maria Ehrich1) (Gwendolyn Shepherd), Jannis Niewöhner1) (Gideon de Villiers, Gwendolyns Freund) oder Laura Berlin1) (Charlotte, Gwendolyns Cousine) zeigten sich renommierte Stars wie Veronica Ferres1) (Grace, Gwendolyns Mutter), Katharina Thalbach1) (Großtante Maddy), Axel Milberg1) (Gwendolyn Großvater Lucas Montrose), Uwe Kockisch ( Falk de Villiers), Gottfried John (Dr. White), Rüdiger Vogler (Mr. George) und Peter Simonischek1) (Graf von St. Germain); Kinostart war der 14. März 2013 → Übersicht Filmografie.

  
Die beliebte und sympathische Schauspielerin Gerlinde Locker, welche am 28. April 2018 ihren 80. Geburtstag feierte, ist seit 1974 mit ihrem Kollegen Richard Rüdiger1) verheiratet und lebt in München. Ihr 1963 geborener Sohn Anatol Locker1) aus der Verbindung mit dem Regisseur Kurt Wilhelm1) (1923 – 2009) arbeitet als Journalist.
Siehe auch Wikipedia,
Kontakt: www.agentur-dietrich.de
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de, 3) prisma.de, 4) tittelbach.tv Stand: Juni 2018
… und hier noch Gerlinde Locker 1992 als Alexandra del Lago
 (zusammen mit Sigmar Solbach als Chance Wayne) in
"Süßer Vogel Jugend" von Tennessee Williams (Regie: Folker Bohnet1))
Produktion "Neue Schaubühne München"
© Fotografin Virginia Shue (Hamburg)
Gerlinde Locker 1992 als Alexandra del Lago in "Süßer Vogel Jugend" von Tennessee Williams (Regie: Folker Bohnet); Copyright Virginia Shue Gerlinde Locker 1992 als Alexandra del Lago mit Sigmar Solbach in "Süßer Vogel Jugend" von Tennessee Williams (Regie: Folker Bohnet); Copyright Virginia Shue
Filme
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, 
Die Krimihomepage, fernsehserien.de, prisma.de, tittelbach.tv)
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