Arthur Schröder erblickte am 20. November 1892 in dem heute zu Hamburg
gehörenden Dorf Groß-Borstel das Licht der Welt. Bevor er sich ganz der
Schauspielerei verschrieb, hatte er eine Banklehre absolviert und bereits
während der Ausbildung als Statist am Hamburger "Deutschen Schauspielhaus"
Bühnenluft geschnuppert. 1910 gab er ohne je Schauspielunterricht genommen
zu haben sein Debüt am Stadttheater von Harburg
gezeigt wurde
Schillers "Don Carlos". Es folgten Engagements an den
Stadttheatern in Göttingen (19121914) und Bremen, 1915 zog es den jungen
Mimen in die Metropole Berlin, wo er bis 1918 am "Lessingtheater"
wie schon zuvor vornehmlich als jugendlicher Held und Liebhaber
besetzt wurde. Anschließend ging Schröder 1918 für vier Jahre wieder nach
Hamburg zurück und spielte am "Thalia Theater", 1922 ließ
er sich endgültig in Berlin nieder; sein Zuhause wurde Ende der 1920er Jahre die
dortige "Künstlerkolonie"1).
|
||||
So erlebte man Schröder beispielsweise am "Schlossparktheater" in dem Drama "Goldregen" (OT: "Laburnum
Grove") von J. B. Priestley (1946, Regie: Gert Weymann) oder an
der Seite von O. E. Hasse und Aribert Wäscher in Friedrich Schillers
"Wallenstein"-Trilogie (1948/49; Regie: Willi Schmidt). Er
brillierte in Inszenierungen von Boleslaw Barlog1), etwa als Gerichtspräsident
in der Curt Goetz-Komödie "Hokuspokus" (1945), in Shakespeares
Komödie "Wie es euch gefällt" (1953/54; u.a. mit Martin Held und Luitgard Im) oder
in "Onkel Wanja" (1958/59) von Anton Tschechow. Mit Karl Heinz Stroux1)
erarbeitete er am "Schillertheater" die Rolle des Triumvirn Marcus
Aemilius Lepidus in Shakespeares Trauerspiel "Julius Caesar" (1952) Walter Franck
gestaltete die Titelfigur , feierte dort auch in weiteren Inszenierungen von
Willi Schmidt1) Erfolge, so in Friedrich Schillers Lustspiel "Der Parasit oder Die Kunst sein Glück zu machen"
(1953) und in
der
Aufführung von Jean Giraudoux' "Die Irre von Chaillot" (1958/59) neben Titelheldin Hermine Körner um nur einige
der zahlreichen Theateraufführungen zu nennen, in denen
Schröder mit seinem kraftvollen Spiel die Zuschauer begeisterte. Dass vielseitig talentierte Schröder in den 1930er Jahren in Operetten auch sein gesangliches Können unter Beweis stellte, belegen seine Auftritte am "Metropol-Theater", allein in drei Uraufführungen stand er auf der Bühne: Am 23. Dezember 1932 als Marquis Aristide de Faublas und Partner von Gitta Alpár in der Paul Abraham-Operette "Ball im Savoy"1), sowie am 27. September 1935 in der Operette "Ball der Nationen" und am 27. September 1937 in der Revue-Operette "Maske in Blau"1), jeweils mit der Musik von Fred Raymond.
Nach Kriegsende konnte Schröder seine Karriere als Leinwanddarsteller problemlos fortsetzen und spielte anfangs in einigen DEFA-Produktionen: Gustav von Wangenheim besetzte ihn als Professor Helbig in seinem aufwendigen Streifen "Und wieder 48"1) (1948), Erich Engel als Abgeordneten Hinkeldey in der Geschichte um einen Magdeburger Justizskandal1) im Jahre 1925/26 "Affaire Blum"1) (1948), Falk Harnack als Gefängnisdirektor Dr. Koldewey in der Arnold Zweig-Adaption "Das Beil von Wandsbek"1) (1951) und Wolfgang Staudte als Landgerichtsdirektor in "Der Untertan"1) (1951), gedreht nach dem gleichnamigen Roman von Heinrich Mann. Bis Anfang der 1960er Jahre wirkte Schröder in verschiedenen westdeutschen Kinoproduktionen mit, beispielsweise als jüdischer Zeitungsredakteur von Harbeck in Alfred Weidenmanns, die Historie verfälschenden Filmbiografie "Canaris"1) (1954) mit O. E. Hasse als Admiral Wilhelm Canaris. Auch in einem weiteren Biopic, Wolfgang Schleifs "Made in Germany Ein Leben für Zeiss"5) (1957) mit Werner Hinz als Mechaniker und Unternehmer Carl Zeiss1), war er zu sehen und verkörperte den berühmten Mediziner Dr. Robert Koch1). Letztmalig erlebte man Schröder in Kurt Hoffmanns Verfilmung der bitterbösen Dürrenmatt-Komödie "Die Ehe des Herrn Mississippi"5) (1961) auf der Leinwand, hier hatte er neben den Hauptdarstellern O. E. Hasse (Florestan Mississippi), Johanna von Koczian (Anastasia) und Martin Held (Frédéric René Saint-Claude) den Part des Professor Haberkern übernommen. Danach agierte er noch in drei TV-Produktionen, mit der Figur des Onkel Waldemar Sedemund in "Die echten Sedemunds", von Hans Lietzau in Szene gesetzt nach dem gleichnamigen Drama von Ernst Barlach mit Ernst Schröder als der alte und Gerd Baltus als der junge Sedemund, verabschiedete sich der Mime Mitte November 1965 als Filmschauspieler von seinem Publikum. Bis ins hohe Alter blieb der inzwischen auf das Fach des vornehmen Herrn abonnierte Arthur Schröder schauspielerisch aktiv, neben seiner umfangreichen Arbeit für Theater und Film war er auch für den Hörfunk sowie als Synchronsprecher tätig. Er lieh unter anderem Robert Taylor in der Erstsynchronisation von "Die Kameliendame"1) (1936, Camille), Gig Young in "Die drei Musketiere"1) (1948, The Three Musketeers) und Charles Boyer in "Die vier apokalyptischen Reiter"1) (1962, The 4 Horsemen of the Apocalypse) seine Stimme. Arthur Schröder, Ehrenmitglied der Berliner "Staatlichen Schauspielbühnen"1) starb am 4. Februar 1986 im Alter von 93 Jahren in Berlin (West). |
||||
![]() |
||||
Quellen (unter anderem)*): Wikipedia,
www.cyranos.ch Fotos bei www.virtual-history.com |
||||
*) F.-B. Habel & Volker Wachter: Lexikon der DDR-Stars (Schwarzkopf & Schwarzkopf,
1999, S. 301) Link: 1) Wikipedia, 2) Kurzportrait innerhalb dieser HP, 4) Murnau Stiftung, 5) filmportal.de 3) gemeint ist vermutlich die Schauspielerin Ludmilla Hell (18861966) → IMDb Lizenz Foto Arthur Schröder (Urheber "Fotoatelier Zander & Labisch", Berlin): Das Atelier von Albert Zander und Siegmund Labisch († 1942) war 1895 gegründet worden; die inaktive Firma wurde 1939 aus dem Handelsregister gelöscht. Externe Recherche ergab: Labisch wird ab 1938 nicht mehr in den amtlichen Einwohnerverzeichnissen aufgeführt, so dass sein Tod angenommen werden muss; Zander wiederum war laut Aktenlage ab 1899 nicht mehr aktiv am Atelier beteiligt und kommt somit nicht als Urheber dieses Fotos in Frage. Die Schutzdauer (von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers) für das von dieser Datei gezeigte Werk ist nach den Maßstäben des deutschen, des österreichischen und des schweizerischen Urheberrechts abgelaufen. Es ist daher gemeinfrei. (Quelle: Wikipedia) |
||||
![]() |
||||
|
![]() |
Um zur Seite der Publikumslieblinge zurückzukehren, bitte dieses Fenster schließen.
Home: www.steffi-line.de |