Gustav von Wangenheim vor 1929; Urheber: Alexander Binder (1888–1929); Quelle: www.cyranos.ch; Lizenz: gemeinfrei Der Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor Gustav von Wangenheim wurde am 18. Februar 1895 als Ingo Clemens Gustav Adolf Freiherr von Wangenheim im hessischen Wiesbaden1) geboren. Der Sohn des Schauspielerehepaares Eduard von Winterstein (1871 – 1961; eigentlich Eduard Clemens Freiherr von Wangenheim) und Minna Mengers kam durch seine Familie schon früh mit dem Theater in Berührung. Nachdem seine Mutter sich das Leben genommen hatte, als er nur vier Jahre alt war, heiratete sein Vater die ebenfalls jüdische Schauspielerin Hedwig Pauly1) (1866 – 1965). Aufgewachsen in Berlin, besuchte er dort ein Gymnasium, welches er jedoch noch vor dem Abitur verließ, um auf Wunsch des Vaters eine landwirtschaftliche Lehre (1911/12) zu beginnen – und wieder abzubrechen. Nach einer einjährigen militärischen Ausbildung bei den Gardekürassieren (Kaiser-Alexander-Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1) entschied er sich ebenfalls für die Schauspielerei, ließ er sich ab 1913 an der von Max Reinhardt1) gegründeten "Schauspielschule des Deutschen Theaters zu Berlin" (heute: Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" Berlin"1)) zwei Jahre lang entsprechend ausbilden; eine beginnende Schauspielerkarriere wurde zunächst wegen des 1. Weltkrieges unterbrochen. Als Soldat an der Westfront (Belgien) eingesetzt, war der Kriegsdienst aufgrund einer Augenverletzung bzw. Ruhrerkrankung1) schon 1915 beendet und der im Rang eines Leutnants entlassene von Wangeheim konnte sich nun ganz seiner künstlerischen Laufbahn widmen. 
 
Foto: Gustav von Wangenheim vor 1929
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: www.cyranos.ch; Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
Zur Spielzeit 1915/16 erhielt er ein Engagement am renommierten Wiener "Burgtheater", wirkte dann ab 1916 überwiegend am "Deutschen Theater"1) in Berlin. Dort erlebte man ihn unter anderem als jugendlichen Shakespeare-Interpreten in Inszenierungen von Max Reinhardt, so im Oktober 1916 und April 1917 als Laertes in der Tragödie "Hamlet"1), als Demetrius in der Komödie "Ein Sommernachtstraum"1) (12.1916) und als schottischen Königssohn Donalbain in dem Drama "Macbeth"1).  Zu Jahresbeginn 1917 ging von Wangenheim unter Reinhardts Leitung auf Tournee in die Schweiz und trat dort (Basel, Bern, Zürich) im Januar bis März desselben Jahres in der Shakespeare-Komödie "Was ihr wollt"1) und in der Tragödie "Orestie"1) des Aischylos1) auf.*)    
Seit Mitte der 1910er Jahre interessierte sich von Wangenheim zudem für die aufstrebende Kinematographie und stand für eine Reihe von Stummfilm-Produktionen meist als jugendlicher Liebhaber vor der Kamera. Sein Leinwanddebüt gab er (vermutlich) in dem Kriegs-Melodram "Passionels Tagebuch"1) (1916), wurde von Otto Rippert1) auch im 3. Teil der "Homunculus"1)-Geschichte besetzt (1916, "Die Liebestragödie des Homunculus"1)). In dem Biopic "Ferdinand Lassalle. des Volkstribunen Glück und Ende"1) (1918) mit Erich Kaiser-Titz als Führer der Arbeiterbewegung Ferdinand Lassalle1) trat er als der rumänische Bojare Janko von Racowitza in Erscheinung, der Lassalle bei einem Pistolen-Duell – wegen Helene von Dönniges1) (Käthe Wittenberg), der Tochter eines bayerischen Diplomaten – am Morgen des 28. August 1864 in der Genfer Vorstadt Carouge tötet. Dass von Wangenheim auch in Lustspielen zu überzeugen wusste, bewies er als schüchterner Paul Seppl in Ernst Lubitschs1) Lustspiel "Kohlhiesels Töchter"1) (1920), gedreht nach dem gleichnamigen Bauernschwank mit Henny Porten in der Doppelrolle der hässlich-kratzbürstigen Liesel und hübschen Gretel Kohlhiesel – den draufgängerischen Burschen Peter Xaver mimte Emil Jannings. Schon zuvor hatte ihm Lubitsch in seiner Groteske "Romeo und Julia im Schnee"1) (1920) den Part des "Romeo" anvertraut, Lotte Neumann war als "Julia" seine Partnerin.
Nachhaltigen Ruhm als Leinwanddarsteller erlangte von Wangenheim als jungvermählter Makler-Angestellter Thomas Hutter in Friedrich Wilhelm Murnaus1) Klassiker "Nosferatu, eine Symphonie des Grauens"1) (1921), einer nicht autorisierten Adaption von Bram Stokers1) Roman "Dracula"1). Erzählt wird die Geschichte des Grafen Orlok (Max Schreck), eines Vampirs aus den Karpaten, der in Liebe zur schönen Ellen (Greta Schröder) entbrennt und Schrecken über ihre Heimatstadt Wisborg bringt. 
Es folgten tragende Rollen in Melodramen wie "Der Liebe Pilgerfahrt"2) (1922) und "Schatten – Eine nächtliche Halluzination"1) (1923), danach machte von Wangenheim eine längere Pause vom Filmgeschäft und trat erst wieder in Fritz Langs1) Science-Fiction-Geschichte "Frau im Mond"1) (1929) auf der Leinwand in Erscheinung – zugleich seine letzte Arbeit für den Stummfilm. 

Gustav von Wangenheim und Gerda Maurus
in dem Ufa-Stummfilm "Frau im Mond"
von Fritz Lang (Fotografie (Weltpostkarte), Ross-Verlag, 1929)
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pos-2009-a_0000080)
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Quelle: www.deutschefotothek.de
Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Gustav von Wangenheim und Gerda Maurus in dem Ufa-Stummfilm "Frau im Mond" von Fritz Lang (Fotografie (Weltpostkarte), Ross-Verlag, 1929); Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pos-2009-a_0000080); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Unbekannter Fotograf; Quelle: www.deutschefotothek.de
Bei dem Streifen "Die zwölfte Stunde"2) (1930) mit dem Untertitel "Eine Nacht des Grauens" handelte es sich um eine nachsynchronisierte Tonfilm-Version bzw. nicht autorisierte Bearbeitung von "Nosferatu". Als Darsteller zeigte er sich dann nur noch in dem historischem Portrait "Danton"1) (1931) in einem Kinofilm und gestaltete den Danton-Freund und französischen Anwalt bzw. Revolutionär Camille Desmoulins1) – Fritz Kortner gab den französischen Revolutionsführer Georges Danton1), Gustaf Gründgens dessen Gegenspieler Robespierre1)
Mit Beginn der 1920er Jahre intensivierte von Wangenheim seine politisch geprägte Bühnenarbeit. Schon seit Ende des 1. Weltkrieges war er Mitglied der "Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands"1) (USPD), als sich diese 1922 spaltete, wechselte er zur "Kommunistischen Partei Deutschlands"1) (KPD) und engagierte sich für das proletarisch gefärbte Laien-Theater. 1923 berief man ihn zum Leiter des "Zentralen Sprechchors" der KPD, für das er das Stück "Chor der Arbeit" (1924) verfasst; seine Inszenierung des proletarischen Laienspiels "Massenpantomime gegen den Krieg" wurde noch vor der Uraufführung im Stadion in Berlin-Lichtenberg verboten. 1924 gründete er den "Arbeiter-Theater-Bund Deutschlands" und ging 1925/26 mit der "Barbusse-Truppe" auf eine Gastspielreise, präsentierte seine Dramatisierung des Romans "Das Feuer"1) von Henri Barbusse1) und die Szenen "Herthys Lager" von Andor Gábor1) sowohl in Berlin als auch vielen anderen Städten Deutschlands.
Nach einem Intermezzo bzw. Engagement am "Hoftheater Darmstadt"1) (1926) und am Hamburger "Deutschen Schauspielhaus"1) (1927/28) stand er zwischen 1928 und 1930 erneut am "Deutschen Theater" in Berlin mit klassischen Rollen auf der Bühne. Zudem war er zwischen 1928 und 1933 Gründer und Leiter der "Truppe 1931"1), die aus der kommunistischen Zelle in der "Künstlerkolonie Berlin"1) entstand. Zu den Mitwirkenden gehörten unter anderem Steffie Spira, Robert Trösch, Hans Meyer-Hanno und dessen jüdische Ehefrau Irene Meyer-Hanno (1899 – 1983) als Pianistin, Theodor Balk1) und Arthur Koestler1) lieferten die Texte und auch Ingeborg Franke1), ab  1931 von Wangenheims Ehefrau, gehörte zu dem Agitprop-Theater. Zu den bekanntesten und zugkräftigsten Stücken zählten die von Wangenheim verfasste Komödie "Die Mausefalle", die Revue "Da liegt der Hund begraben" und das im März 1933 von den Nazis verbotene Revolutionsstück "Wer ist der Dümmste?" von Karl August Wittfogel1); nach einer Großrazzia in der "Künstlerkolonie Berlin" am 15. März 1933 löste sich die Truppe auf.
Der überzeugte Nazi-Gegner von Wangenheim verließ mit seiner Ehefrau zwei Tage später Deutschland und emigrierte über Frankreich (Paris) im August 1933 in die Sowjetunion1), leitete in Moskau bis 1935 die deutschsprachige, sozialistische Emigrantenbühne "Kolonne links". Zudem war er eine Zeit lang Leiter eines Ressorts beim Sender "Nationalkomitee Freies Deutschland"1) (NKFD) sowie während der Kriegsjahre Sprecher bei "Radio Moskau"1).
1935 realisierte er nach einem eigenen Drehbuch mit Exil-Kollegen/Kolleginnen wie Lotte Loebinger, Ernst Busch1) und Alexander Granach oder dem damals zehnjährigen Autoren-Sohn Konrad Wolf1) den Streifen "Kämpfer"1) und thematisierte den Widerstand der Arbeiter gegen den Faschismus vor dem Hintergrund des Reichstagsbrandprozesses1) (1933) gegen den Bulgaren Georgi Dimitrow1) – "ein sozialistisches, linientreues Lehrstück und zugleich das bedeutendste Zelluloidwerk deutschen Emigrantenschaffens in der Sowjetunion" wie Kay Weniger*) vermerkt. Kay Weniger1) führt weiter aus: "Zur Zeit der stalinistischen Säuberungen spielte Stalinist Wangenheim mutmaßlich eine sehr zweifelhafte Rolle: Er soll seine Kollegin Carola Neher1) und deren Mann Anatol Becker als "Trotzkisten"1) denunziert haben, woraufhin beide verhaftet wurden. Becker wurde hingerichtet (1937) und seine Frau in ein stalinistisches Lager deportiert, das sie ebenfalls nicht überlebte. Auch Wangenheim geriet für kurze Zeit in Haft, als die deutsche Wehrmacht bei Jahresende 1941 mittlerweile vor den Toren Moskaus stand. Als Deutscher seit dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion im Juni 1941 unter Generalverdacht, siedelten sowjetische Stellen ihn zwangsweise in die östlich gelegene Stadt Kasan1) um." Von Wangenheims Sohn Friedel Freiherr von Wangenheim wies die, auf von Reinhard Müller publizierten Dokumenten (2001, "Menschenfalle Moskau. Exil und stalinistische Verfolgung") basierende Position, sein Vater habe Carola Neher und ihren Mann als "Trotzkisten" denunziert, später als einseitig und unzutreffend zurück.3)

Portrait des Schauspielers und Regisseurs Gustav von Wangenheim
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000086_018)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek
Urheber: Abraham Pisarek1) (1901–1983); Datierung: ungenannt;
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Portrait des Schauspielers und Regisseurs Gustav von Wangenheim; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000086_018); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek; Urheber: Abraham Pisarek (1901–1983); Datierung: ungenannt; Quelle: www.deutschefotothek.de
"Nachdem Gustav von Wangenheim von den Nationalsozialisten in Abwesenheit zum Tode verurteilt wurde, nahm er 1940 schließlich die sowjetische Staatsbürgerschaft an. Bei Kriegsausbruch begann er für die "7. Politische Abteilung" der "Roten Armee"1) zu arbeiten. Er entwarf Flugblätter, besprach Platten für die Front, die über Lautsprecher ausgestrahlt wurden. 1941 wurde er für zwei Jahre nach Taschkent1) evakuiert. Im Juni 1943 konnte er nach Moskau zurückkehren und seine Arbeit fortsetzen." notiert Wikipedia.
Gustav von Wangenheim und Käthe Dorsch 1946; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000228_005); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek; Urheber: Abraham Pisarek (1901–1983); Datierung: 1946.08 / Lizenz CC-BY-SA 3.0.; Originalfoto und Beschreibung: Wikimedia Commons Kurz nach Kriegsende kehrte von Wagenheim Mitte Juni 1945 nach Deutschland zurück und wurde von der sowjetischen Besatzungsmacht als Mitglied der "Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands"1) (SED) zunächst zum Intendanten des "Theaters am Schiffbauerdamm"1), dann zum Leiter des "Deutschen Theaters" in Ost-Berlin berufen. Nach Aufführungen von Friedrich Schillers "Der Parasit" (Premiere: 26.07.1945), der Nachdichtung von "Der Parasit oder Die Kunst, sein Glück zu machen"1) von Louis-Benoît Picard1), und der deutschen Erstaufführung des Stücks "Unsere kleine Stadt"1) von Thornton Wilder1) (Premiere: 03.08.1945) wurde das traditionsreiche Haus am 7. September 1945 mit dem von Fritz Wisten1) in Szene gesetzten Lessing-Drama "Nathan der Weise"1) (Premiere: 07.09.1945) mit Paul Wegener in der Titelrolle offiziell wiedereröffnet. Er selbst inszenierte Stücke wie Shakespeares "Hamlet" (Premiere: 12.1945, mit Horst Caspar), aber auch Schauspiele der Moderne wie "Stürmischer Lebensabend" (Premiere: 29.05.1946, mit Paul Wegener) des sowjetischen Dichters Leonid Rachmanow (1908 – 1988). Bereits nach kurzer Zeit wurde von Wangenheim 1946 von Wolfgang Langhoff1) als Intendant abgelöst.
Er wandte sich erneut der Filmregie zu, setzte bei der DEFA1) – erneut nach eigenem Drehbuch – den aufwendigen Streifen "Und wieder 48"1) (1948) mit seiner Ehefrau Inge von Wangenheim1), Ernst Wilhelm Borchert, Viktoria von Ballasko und anderen bekannten Schauspielern/-innen in Szene, auch sein Vater Eduard von Winterstein wirkte mit, Horst Drinda gab sein Leinwanddebüt; Premiere feierte die Produktion 5. November 1948 anlässlich des 100. Jahrestages der "Märzrevolution"1) im Jahre 1848. 
 
Foto: Gustav von Wangenheim und Käthe Dorsch 1946
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000228_005); © SLUB Dresden/Deutsche Fotothek
Urheber: Abraham Pisarek1) (1901–1983); Datierung: 1946.08 / Lizenz CC-BY-SA 3.0;
Originalfoto und Beschreibung: Wikimedia Commons Genehmigung der Deutschen Fotothek
zur Veröffentlichung innerhalb dieser Webpräsenz wurde am 12.11.2010 erteilt.
Danach inszenierte von Wangenheim, den von der der Ideologie des "Kalten Krieges" geprägten, pathetischen Industrie-Spionage-Streifen "Der Auftrag Höglers"1) (1950; auch Drehbuch) mit seiner Ehefrau und Fritz Tillmann in den Hauptrollen, erstmals gezeigt in der Thüringer "Max-Hütte" am 24. Januar 1950 → spiegel.de.
Nach mehrjähriger Pause lieferte er mit dem dramatischen Abenteuer "Gefährliche Fracht"1) (1954) seine vierte Regie-Arbeit ab, die 1954 bei dem "VIII. Internationalen Filmfestival"1) im böhmischen Kurort Karlsbad1) (Karlovy Vary, Tschechien) mit dem "Friedenspreis" ausgezeichnet wurde. Es folgte noch die Komödie "Heimliche Ehen"4) (1956; auch Drehbuch), in der Armin Mueller-Stahl an der Seite von Eduard von Winterstein erstmals in einem Kinofilm spielte. Seine letzte, im Januar 1956 begonnene Arbeit, die Liebesgeschichte "Lied über dem Tal"4), musste nach nur 19 Tagen Drehzeit wegen unüberbrückbarer Meinungsunterschiede zwischen dem Drehbuchautoren und ursprünglichen Regisseur Helmut Brandis1) und seinem Nachfolger Wangenheim abgebrochen werden.*)
Von Wangenheim inszenierte in den folgenden Jahren noch einige Theaterstücke (unter anderem im Thüringischen Altenburg), trat auch wieder als Schauspieler auf und gab Gast-Vorstellungen an der "Volksbühne Berlin"1). Hier zeigte sich der hochgewachsene, stets soigniert wirkende Mime in dem Schiller-Drama "Die Verschwörung des Fiesco zu Genua"1) (Premiere: 10.11.1955; Regie: Fritz Wisten) mit Wilfried Ortmann1) in der Titelrolle (→ Szenenfotos bei "Deutsche Fotothek") und als Bischof Cauchon in "Die heilige Johanna"1) von George Bernard Shaw1) (Premiere: 22.12.1956; Regie: Walther Suessenguth1)) mit Elfie Garden als Jeanne d'Arc1) → Szenenfotos bei "Deutsche Fotothek".

Gustav von Wangenheim als Bischof Cauchon in
"Die heilige Johanna" von George Bernard Shaw
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0004365_021)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek
Urheber: Abraham Pisarek1) (1901–1983); Datierung: 21.12.1956;
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Gustav von Wangenheim als Bischof Cauchon in "Die heilige Johanna" von George Bernard Shaw; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0004365_021); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek; Urheber: Abraham Pisarek (1901–1983); Datierung: 21.12.1956; Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017
Während seiner Karriere wurde von Wangenheim für sein Schaffen mehrfach ausgezeichnet und gehörte zu den angesehensten Künstlern der ehemaligen DDR. Zu seinen Preisen zählte der "Nationalpreis der DDR III. Klasse für Kunst und Literatur"1) (1950), der "Vaterländische Verdienstorden in Silber"1) (1955), die "Ernst Moritz Arndt-Medaille"1) (1957), die "Erich-Weinert-Medaille"1) (1959) und der "Vaterländische Verdienstorden in Gold" (1965); 1966 erhielt er die Ehrendoktorwürde der "Humboldt-Universität zu Berlin"1).
 
Gustav von Wangenheim starb vereinsamt am 5. August 1975 im Alter von 80 Jahren im damaligen Ost-Berliner Ortsteil Biesdorf1). Die letzte Ruhe fand er auf dem Berliner "Zentralfriedhof Friedrichsfelde"1) → Foto der Grabstätte bei knerger.de. Noch im Todesjahr erschien von Veronika Otten der Dokumentarfilm "Gustav von Wangenheim", mit dem sein Lebenswerk porträtiert wurde. Er hinterließ als Autor verschiedene Schriften, Erzählungen und Novellen wie "Helden im Keller" (1935), "Olympisches Ziel: Erzählung" (1940) oder "Fährmann, wohin?" (1941), aber auch neben der bereits erwähnten Komödie "Die Mausefalle" Stücke wie "Der Mann Fjodor" (1917), "Lausbub Franz" (1918) und "Die fromme Marta" (1946), eine Neufassung von Tirso de Molinas1) Lustspiel "Marta la piadosa" → Katalog der "Deutschen Nationalbibliothek"1). Den schriftlichen Nachlass bzw. das "Gustav von Wangenheim Archiv", mit unter anderem acht unveröffentlichten Exil-Dramen, verwaltet die Berliner "Akademie der Künste"1), dessen Mitglied von Wangenheim seit 1970 in der Sektion "Darstellende Künste" war.
"Wangenheim steht für nicht wenige bürgerliche Künstler, die im Kommunismus die Erlösung, zumindest die Lösung gesellschaftlicher Grundübel erblickten, aber bei der Herbeizwingung des Ideals Schaden an der eigenen Seele nahmen" schrieb die "Berliner Zeitung" am 17. Februar 1995 anlässlich des 100. Geburtstages des Künstlers.
  
Vom 10. April 1931 bis zur Scheidung Anfang der 1960er Jahre (?) war von Wangenheim mit der Schauspielerin und Schriftstellerin Ingeborg Franke1) (1912 – 1993) verheiratet. Aus der Verbindung gingen der am 11. Mai 1939 in Moskau geborene Chanson- und Bühnenautor, Schauspieler und Dramaturg Friedel von Wangenheim1) hervor, der am 6. April 2001 in Berlin durch Freitod aus dem Leben schied, sowie die Zwillinge Elisabeth (genannt "Li") und Eleonora von Wangenheim (genannt "Lo").
Quellen (unter anderem*)): Wikipedia, defa-stiftung.de, filmportal.de sowie
CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film, LG 8;
Siehe auch: Biografische Datenbank "Bundesstiftung Aufarbeitung"
*) Kay Weniger: Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben … Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. (ACABUS Verlag, Hamburg 2011, S. 526)
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de, 4) defa-stiftung.de
3) Quelle Wikipedia, mit der weiteren Ausführung: Von Wangenheims Sohn gab an, sein Vater habe, selbst von der NKWD verhaftet und "monarchistischer Umsturzpläne" bezichtigt, nach ausdauernden Verhören lediglich ein Protokoll unterschrieben, das Carola Neher als "antisowjetisch eingestellt" belastete. Den Vorwurf, Neher und ihr Mann, Anatol Becker, hätten die Ermordung Stalins geplant, habe von Wangenheim indessen ausdrücklich zurückgewiesen. Vgl. Friedel von Wangenheim: "Mein Vater Gustav Frhr. v. Wangenheim und der Fall der Schauspielerin Carola Neher", in: Wangenheim Nachrichten Nr. 25 vom Dezember 1998; siehe auch die Fußnote 3 bei Wikipedia.
Lizenz Foto Gustav von Wangenheim (Urheber: Alexander Binder): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers.
    
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(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, defa-stiftung.de)
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