|
Der Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor Gustav von Wangenheim wurde am 18. Februar 1895
als Ingo Clemens Gustav Adolf Freiherr von Wangenheim im hessischen
Wiesbaden1) geboren. Der Sohn des Schauspielerehepaares Eduard von Winterstein
(1871 1961; eigentlich Eduard Clemens Freiherr von Wangenheim) und Minna Mengers
kam durch seine Familie schon früh mit dem Theater in Berührung.
Nachdem seine Mutter sich das Leben genommen hatte, als er nur vier Jahre alt war, heiratete sein Vater die ebenfalls jüdische
Schauspielerin Hedwig Pauly1)
(1866 1965).
Aufgewachsen in Berlin, besuchte er dort ein Gymnasium, welches er
jedoch noch vor dem Abitur verließ, um auf Wunsch des Vaters eine landwirtschaftliche Lehre (1911/12) zu beginnen und wieder abzubrechen. Nach einer einjährigen militärischen
Ausbildung bei den Gardekürassieren (Kaiser-Alexander-Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1)
entschied er sich ebenfalls für die Schauspielerei, ließ er
sich ab 1913 an der von Max Reinhardt1) gegründeten
"Schauspielschule des Deutschen Theaters zu Berlin" (heute: Hochschule
für Schauspielkunst "Ernst Busch" Berlin"1))
zwei Jahre lang entsprechend
ausbilden; eine beginnende Schauspielerkarriere wurde zunächst wegen
des 1. Weltkrieges unterbrochen. Als Soldat an der Westfront (Belgien)
eingesetzt, war der Kriegsdienst aufgrund einer Augenverletzung bzw. Ruhrerkrankung1)
schon 1915 beendet und der im Rang eines Leutnants entlassene von Wangeheim konnte sich nun ganz seiner
künstlerischen Laufbahn widmen.
Foto: Gustav von Wangenheim vor 1929
Urheber: Alexander
Binder1) (1888 1929)
Quelle: www.cyranos.ch;
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei)
siehe hier
|
Zur Spielzeit 1915/16 erhielt er ein
Engagement am renommierten Wiener "Burgtheater", wirkte dann
ab 1916 überwiegend am "Deutschen Theater"1) in Berlin. Dort
erlebte man ihn unter anderem als jugendlichen Shakespeare-Interpreten
in Inszenierungen von Max Reinhardt, so im Oktober 1916 und April 1917 als Laertes
in der Tragödie "Hamlet"1), als Demetrius in der Komödie
"Ein Sommernachtstraum"1) (12.1916) und als schottischen
Königssohn Donalbain in dem Drama "Macbeth"1).
Zu Jahresbeginn 1917 ging
von Wangenheim unter Reinhardts Leitung auf Tournee in die Schweiz und trat dort (Basel,
Bern, Zürich) im Januar bis März desselben Jahres in der
Shakespeare-Komödie "Was ihr wollt"1) und in der Tragödie
"Orestie"1)
des Aischylos1) auf.*)
Seit Mitte der 1910er Jahre interessierte sich von Wangenheim zudem für
die aufstrebende Kinematographie und stand für eine Reihe von
Stummfilm-Produktionen meist als jugendlicher Liebhaber vor der Kamera. Sein
Leinwanddebüt gab er (vermutlich) in dem Kriegs-Melodram "Passionels
Tagebuch"1) (1916), wurde von
Otto Rippert1)
auch im 3. Teil der "Homunculus"1)-Geschichte
besetzt (1916, "Die Liebestragödie des Homunculus"1)).
In dem Biopic "Ferdinand Lassalle.
des Volkstribunen Glück und Ende"1) (1918) mit
Erich Kaiser-Titz als Führer der Arbeiterbewegung Ferdinand Lassalle1)
trat er als der rumänische Bojare Janko von Racowitza in Erscheinung, der Lassalle bei einem
Pistolen-Duell wegen Helene von Dönniges1) (Käthe Wittenberg), der Tochter eines bayerischen
Diplomaten am Morgen des 28. August 1864 in der Genfer Vorstadt Carouge tötet.
Dass von Wangenheim auch in Lustspielen zu überzeugen wusste, bewies er als
schüchterner Paul Seppl in Ernst Lubitschs1)
Lustspiel "Kohlhiesels
Töchter"1) (1920), gedreht nach dem
gleichnamigen Bauernschwank mit Henny Porten in der Doppelrolle der hässlich-kratzbürstigen
Liesel und hübschen Gretel Kohlhiesel den draufgängerischen Burschen
Peter Xaver mimte Emil Jannings. Schon zuvor hatte ihm Lubitsch in seiner
Groteske "Romeo
und Julia im Schnee"1) (1920) den Part des
"Romeo" anvertraut, Lotte Neumann war als "Julia" seine
Partnerin.
Nachhaltigen Ruhm als Leinwanddarsteller erlangte von Wangenheim als jungvermählter
Makler-Angestellter Thomas Hutter in Friedrich Wilhelm Murnaus1) Klassiker "Nosferatu,
eine Symphonie des Grauens"1) (1921), einer
nicht autorisierten Adaption von Bram Stokers1) Roman
"Dracula"1).
Erzählt wird die Geschichte des Grafen Orlok (Max Schreck), eines Vampirs aus den Karpaten, der in Liebe zur schönen Ellen
(Greta Schröder) entbrennt und Schrecken über ihre Heimatstadt Wisborg bringt.
Bei dem Streifen "Die
zwölfte Stunde"2) (1930) mit dem Untertitel "Eine Nacht des Grauens" handelte es
sich um eine nachsynchronisierte Tonfilm-Version bzw. nicht autorisierte Bearbeitung von "Nosferatu". Als Darsteller zeigte er sich dann nur noch in
dem historischem
Portrait "Danton"1) (1931)
in einem Kinofilm und gestaltete den Danton-Freund und französischen
Anwalt bzw. Revolutionär Camille Desmoulins1)
Fritz Kortner gab
den französischen Revolutionsführer Georges Danton1),
Gustaf Gründgens dessen Gegenspieler Robespierre1).
Mit Beginn der 1920er Jahre intensivierte von Wangenheim seine politisch geprägte Bühnenarbeit.
Schon seit Ende des 1. Weltkrieges war er Mitglied der "Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands"1) (USPD),
als sich diese 1922 spaltete, wechselte er zur
"Kommunistischen Partei Deutschlands"1) (KPD) und engagierte
sich für das proletarisch gefärbte Laien-Theater.
1923 berief man ihn zum Leiter des "Zentralen Sprechchors" der KPD, für das
er das Stück "Chor der Arbeit" (1924) verfasst; seine Inszenierung
des proletarischen Laienspiels "Massenpantomime gegen den
Krieg" wurde noch vor der Uraufführung im Stadion in
Berlin-Lichtenberg verboten. 1924 gründete er den "Arbeiter-Theater-Bund Deutschlands" und ging 1925/26
mit der "Barbusse-Truppe" auf
eine Gastspielreise, präsentierte seine Dramatisierung des Romans "Das
Feuer"1) von Henri Barbusse1)
und die Szenen "Herthys Lager" von Andor Gábor1) sowohl in Berlin als auch vielen anderen Städten
Deutschlands.
Nach einem Intermezzo bzw. Engagement
am "Hoftheater Darmstadt"1) (1926) und am Hamburger "Deutschen Schauspielhaus"1) (1927/28)
stand er zwischen 1928 und 1930 erneut am "Deutschen Theater"
in Berlin mit klassischen Rollen auf der Bühne. Zudem war er zwischen 1928 und 1933
Gründer und Leiter der "Truppe 1931"1),
die aus der kommunistischen Zelle in der "Künstlerkolonie Berlin"1) entstand. Zu den Mitwirkenden
gehörten unter anderem Steffie Spira,
Robert Trösch,
Hans Meyer-Hanno und dessen
jüdische Ehefrau Irene Meyer-Hanno (1899 1983) als Pianistin,
Theodor Balk1)
und Arthur Koestler1) lieferten
die Texte und auch Ingeborg Franke1), ab 1931 von Wangenheims
Ehefrau, gehörte zu dem Agitprop-Theater. Zu den bekanntesten und zugkräftigsten Stücken
zählten die von Wangenheim verfasste Komödie "Die
Mausefalle", die Revue "Da liegt der Hund begraben" und das im März 1933
von den Nazis verbotene Revolutionsstück "Wer ist der Dümmste?"
von Karl August Wittfogel1); nach einer Großrazzia in der "Künstlerkolonie Berlin" am
15. März 1933 löste sich die Truppe auf.
Der überzeugte Nazi-Gegner von Wangenheim verließ mit seiner Ehefrau zwei
Tage später Deutschland und emigrierte über Frankreich (Paris) im August 1933 in die Sowjetunion1), leitete in Moskau
bis 1935 die deutschsprachige, sozialistische Emigrantenbühne "Kolonne links". Zudem war er eine
Zeit lang Leiter eines Ressorts beim Sender "Nationalkomitee
Freies Deutschland"1) (NKFD) sowie während der Kriegsjahre Sprecher bei "Radio Moskau"1).
1935 realisierte
er nach einem eigenen Drehbuch mit Exil-Kollegen/Kolleginnen wie Lotte Loebinger,
Ernst Busch1) und
Alexander Granach oder
dem damals zehnjährigen Autoren-Sohn Konrad Wolf1) den Streifen "Kämpfer"1) und thematisierte
den Widerstand der Arbeiter gegen den Faschismus vor dem
Hintergrund des Reichstagsbrandprozesses1)
(1933) gegen den Bulgaren Georgi Dimitrow1) "ein sozialistisches, linientreues
Lehrstück und zugleich das bedeutendste Zelluloidwerk deutschen Emigrantenschaffens in der
Sowjetunion" wie Kay Weniger*) vermerkt.
Kay Weniger1) führt weiter aus: "Zur Zeit der stalinistischen Säuberungen spielte
Stalinist Wangenheim mutmaßlich eine sehr zweifelhafte Rolle: Er soll seine Kollegin
Carola Neher1) und
deren Mann Anatol Becker als "Trotzkisten"1) denunziert haben, woraufhin beide verhaftet wurden. Becker wurde hingerichtet (1937)
und seine Frau in ein stalinistisches Lager deportiert, das sie ebenfalls nicht überlebte. Auch Wangenheim geriet
für kurze Zeit in Haft, als die deutsche Wehrmacht bei Jahresende 1941 mittlerweile vor den Toren Moskaus stand.
Als Deutscher seit dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion im Juni 1941 unter
Generalverdacht, siedelten sowjetische Stellen ihn zwangsweise in die östlich gelegene Stadt
Kasan1) um."
Von Wangenheims Sohn Friedel Freiherr von Wangenheim wies die, auf von
Reinhard Müller publizierten Dokumenten (2001, "Menschenfalle Moskau. Exil und stalinistische Verfolgung")
basierende Position, sein Vater
habe Carola Neher und ihren Mann als "Trotzkisten" denunziert, später als
einseitig und unzutreffend zurück.3)
Portrait des Schauspielers und Regisseurs Gustav von Wangenheim
Quelle: Deutsche
Fotothek, (file: df_pk_0000086_018)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek
Urheber: Abraham
Pisarek1) (19011983); Datierung: ungenannt;
Quelle: www.deutschefotothek.de;
Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017
|
|
"Nachdem Gustav von Wangenheim von den Nationalsozialisten in
Abwesenheit zum Tode verurteilt wurde, nahm er 1940 schließlich die
sowjetische Staatsbürgerschaft an. Bei Kriegsausbruch begann er für die
"7. Politische Abteilung" der "Roten
Armee"1) zu arbeiten. Er entwarf
Flugblätter, besprach Platten für die Front, die über Lautsprecher
ausgestrahlt wurden. 1941 wurde er für zwei Jahre nach Taschkent1)
evakuiert. Im Juni 1943 konnte er nach Moskau zurückkehren und seine Arbeit
fortsetzen." notiert Wikipedia.
|
Kurz nach Kriegsende kehrte von Wagenheim Mitte Juni 1945 nach Deutschland zurück und wurde
von der sowjetischen Besatzungsmacht als Mitglied der "Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands"1) (SED)
zunächst zum Intendanten des "Theaters am Schiffbauerdamm"1), dann
zum Leiter des "Deutschen Theaters" in Ost-Berlin berufen. Nach Aufführungen von Friedrich Schillers
"Der Parasit" (Premiere: 26.07.1945), der Nachdichtung von "Der
Parasit oder Die Kunst, sein Glück zu machen"1) von Louis-Benoît Picard1), und der deutschen
Erstaufführung des Stücks "Unsere kleine Stadt"1) von
Thornton Wilder1)
(Premiere: 03.08.1945) wurde das traditionsreiche Haus am 7. September 1945 mit
dem von Fritz Wisten1) in Szene gesetzten Lessing-Drama "Nathan der Weise"1)
(Premiere: 07.09.1945) mit Paul Wegener in der Titelrolle offiziell wiedereröffnet.
Er selbst inszenierte Stücke wie Shakespeares "Hamlet"
(Premiere: 12.1945, mit Horst Caspar), aber auch Schauspiele der Moderne wie
"Stürmischer Lebensabend" (Premiere: 29.05.1946, mit Paul Wegener) des sowjetischen
Dichters Leonid Rachmanow (1908 1988). Bereits nach kurzer Zeit wurde von Wangenheim 1946 von Wolfgang Langhoff1) als Intendant abgelöst.
Er wandte sich erneut der Filmregie zu, setzte bei der DEFA1) erneut nach
eigenem Drehbuch den aufwendigen Streifen "Und
wieder 48"1) (1948) mit seiner Ehefrau
Inge von Wangenheim1),
Ernst Wilhelm Borchert,
Viktoria von Ballasko
und anderen bekannten Schauspielern/-innen in Szene, auch sein Vater Eduard von Winterstein wirkte mit,
Horst Drinda gab sein Leinwanddebüt;
Premiere
feierte die Produktion 5. November 1948 anlässlich des 100. Jahrestages der
"Märzrevolution"1) im Jahre 1848.
Foto: Gustav von Wangenheim und Käthe Dorsch 1946
Quelle: Deutsche Fotothek,
(file: df_pk_0000228_005);
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek
Urheber: Abraham Pisarek1) (19011983);
Datierung: 1946.08 / Lizenz CC-BY-SA
3.0;
Originalfoto und Beschreibung: Wikimedia Commons
Genehmigung der Deutschen Fotothek
zur Veröffentlichung innerhalb
dieser Webpräsenz wurde am 12.11.2010 erteilt. |
Danach inszenierte von Wangenheim, den von der
der Ideologie des "Kalten Krieges" geprägten, pathetischen
Industrie-Spionage-Streifen "Der Auftrag Höglers"1) (1950; auch Drehbuch)
mit seiner Ehefrau und Fritz Tillmann in den
Hauptrollen, erstmals gezeigt in der Thüringer "Max-Hütte" am
24. Januar 1950 → spiegel.de.
|
Während seiner Karriere wurde von Wangenheim für sein Schaffen mehrfach
ausgezeichnet und gehörte zu den angesehensten Künstlern der ehemaligen DDR. Zu seinen Preisen
zählte der "Nationalpreis der DDR III. Klasse für Kunst und Literatur"1) (1950),
der "Vaterländische Verdienstorden in
Silber"1) (1955), die "Ernst Moritz Arndt-Medaille"1) (1957), die
"Erich-Weinert-Medaille"1) (1959) und der "Vaterländische Verdienstorden in Gold" (1965); 1966 erhielt
er die Ehrendoktorwürde der "Humboldt-Universität
zu Berlin"1).
Gustav von Wangenheim starb vereinsamt am 5. August 1975 im Alter von 80 Jahren
im damaligen Ost-Berliner Ortsteil Biesdorf1).
Die letzte Ruhe fand er auf dem
Berliner "Zentralfriedhof Friedrichsfelde"1) → Foto der Grabstätte bei knerger.de.
Noch im Todesjahr erschien von Veronika Otten der Dokumentarfilm
"Gustav von Wangenheim", mit dem sein Lebenswerk porträtiert
wurde.
Er hinterließ als Autor verschiedene Schriften, Erzählungen und Novellen
wie "Helden im Keller" (1935), "Olympisches Ziel: Erzählung" (1940) oder
"Fährmann, wohin?" (1941), aber auch neben der
bereits erwähnten Komödie "Die Mausefalle" Stücke wie "Der Mann Fjodor" (1917), "Lausbub Franz" (1918)
und "Die fromme Marta" (1946), eine Neufassung von Tirso de Molinas1) Lustspiel
"Marta la piadosa" → Katalog der
"Deutschen
Nationalbibliothek"1).
Den schriftlichen Nachlass bzw. das "Gustav von Wangenheim Archiv",
mit unter anderem acht unveröffentlichten Exil-Dramen, verwaltet die Berliner
"Akademie der Künste"1), dessen Mitglied von Wangenheim
seit 1970 in der Sektion "Darstellende Künste" war.
"Wangenheim steht für nicht wenige bürgerliche Künstler, die im Kommunismus die Erlösung,
zumindest die Lösung gesellschaftlicher Grundübel erblickten, aber bei der Herbeizwingung des Ideals Schaden an der eigenen Seele nahmen"
schrieb die "Berliner
Zeitung" am 17. Februar 1995 anlässlich des 100. Geburtstages des
Künstlers.
Vom 10. April 1931 bis zur Scheidung Anfang der 1960er Jahre (?) war von Wangenheim mit der Schauspielerin und Schriftstellerin
Ingeborg Franke1) (1912 1993)
verheiratet. Aus der Verbindung gingen der am 11. Mai 1939 in Moskau geborene Chanson- und Bühnenautor,
Schauspieler und Dramaturg Friedel von Wangenheim1)
hervor, der am 6. April 2001 in Berlin durch
Freitod aus dem Leben schied, sowie die Zwillinge Elisabeth (genannt
"Li") und Eleonora von Wangenheim (genannt "Lo").
|
*) Kay Weniger: Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben
Lexikon der aus Deutschland und Österreich
emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. (ACABUS Verlag, Hamburg 2011, S. 526)
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de, 4)
defa-stiftung.de
3) Quelle Wikipedia, mit der weiteren Ausführung: Von Wangenheims Sohn gab an,
sein Vater habe, selbst von der NKWD verhaftet und
"monarchistischer Umsturzpläne" bezichtigt, nach ausdauernden
Verhören lediglich ein Protokoll unterschrieben, das Carola Neher als
"antisowjetisch eingestellt" belastete. Den Vorwurf, Neher und ihr
Mann, Anatol Becker, hätten die Ermordung Stalins geplant, habe von
Wangenheim indessen ausdrücklich zurückgewiesen. Vgl. Friedel von Wangenheim: "Mein Vater Gustav Frhr. v. Wangenheim und der Fall der
Schauspielerin Carola Neher", in: Wangenheim Nachrichten Nr. 25 vom
Dezember 1998; siehe auch die Fußnote 3 bei Wikipedia.
Lizenz Foto Gustav von Wangenheim (Urheber:
Alexander Binder): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre
urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische
Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit
einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers.
|