Werner Fuetterer wurde am 10. Januar 1907 in Barth1) (LandkreisVorpommern-Rügen1)) geboren, verbrachte seine Kindheit und Jugend in Guatemala1), wo sein Vater eine Hacienda bewirtschaftete. Nach Ende des 1. Weltkrieges kehrte die Familie 1919 nach Deutschland zurück und ließ sich in Lübeck1) nieder. Den jungen Fuetterer drängte es zum Theater, 1924 begann er in Berlin eine Ausbildung zum Schauspieler, die er jedoch wegen eines Rollenangebots in dem von Karin Swanström2) (1873 – 1946) in Szene gesetzten schwedischen Stummfilm "Flygande Holländaren" (1925) vorzeitig abbrach.
Wenig später gab er mit der Rolle des Georg Weidenbach in dem Stummfilm "Die Brüder Schellenberg"1) (1926) nach dem Roman von Bernhard Kellermann an der Seite von Protagonist Conrad Veidt in Deutschland sein Leinwanddebüt, nach Auftritten in Produktionen wie "Die Abenteuer eines Zehnmarkscheines"1) (1926) und "Die Wiskottens"1) (1926) folgte dann im gleichen Jahr seine Darstellung des Erzengels Gabriels1) in Friedrich Wilhelm Murnaus1) Meisterwerk "Faust – Eine Deutsche Volkssage"1), welches auf Motiven von Goethes "Faust"1) basierte. Hier brillierte Fuetterer an der Seite von Gösta Ekman (Faust) und Emil Jannings (Mephisto), Camilla Horn als Gretchen galt als die große Entdeckung, sie begann mit diesem Film ihre Karriere.
Danach erlebte man den Schauspieler in stummen Streifen wie "Die keusche Susanne"1) (1926), "Der Fürst von Pappenheim"1) (1927), "Die tolle Komtess"1) (1928) oder "Das Girl von der Revue"1) (1928). 

Werner Fuetterer fotografiert von Gregory Harlip (? – 1945)
Quelle: www,cyranos.ch; Link: Wikipedia (englisch)
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier

Werner Fuetterer fotografiert von Gregory Harlip (? – 1945); Quelle: www,cyranos.ch; Lizenz: gemeinfrei
Werner Fuetterer (oben links) als Graf Casimir Conjak und Hans Junkermann als Kriegsminister Fürst Tinnefka in dem Stummfilm "Durchlaucht Radieschen" (1927) von Richard Eichberg ("Eichberg-Film"); Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pos-2006-a_0000865); aus "Vom Werden deutscher Filmkunst/1. Teil: Der stumme Film" von Dr. Oskar Kalbus (Berlin 1935, S. 134) / Sammelwerk Nr. 10 bzw. Ross-Verlag 1935; Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Unbekannter Fotograf; Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017 Zu seinen letzten Stummfilmen zählten "Das Mädel mit der Peitsche"1) (1929) nach einem Lustspiel von Hans H. Zerlett1) mit Anny Ondra und das Melodram "Morgenröte" (1929) → Übersicht Stummfilme.
Vor allem in den 1930er Jahren gehörte Fuetterer zu den vielbeschäftigten und beliebten Darstellern auf der nun "tönenden" Leinwand. So spielte er beispielsweise an der Seite der Stars Richard Tauber, Paul Hörbiger und Gustaf Gründgens in der Geschichte "Ich glaub' nie mehr an eine Frau"1) (1930) oder mit Charlotte Susa und Hans Moser in "Ehe mit beschränkter Haftung"3) (1931). Zusammen mit Käthe von Nagy und Wolf Albach-Retty zeigte er sich in dem Streifen "Einmal eine große Dame sein"3) (1934), in Wolfgang Liebeneiners1) Kassenschlager "Der Mustergatte"1) nach dem Schwank "Fair and Warmer" von Avery Hopwood (1882 – 1928) neben Heinz Rühmann und Leny Marenbach. In dem ganz auf Hans Albers zugeschnittenen Abenteuer "Ein Mann auf Abwegen"1) (1940) nach dem Roman "Percy auf Abwegen" von Hans Zehrer1) alias Hans Thomas mimte er den Journalisten Nils Nilsen, den Filmsohn von Otto Wernicke in dem Melodram "Der Seniorchef"4) (1942), erneut mit Rühmann stand er für die Komödie "Ich vertraue dir meine Frau an"1) (1943) vor der Kamera, gedreht von Kurt Hoffmann1) nach dem Bühnenstück von Johann von Vásáry1).
  
Werner Fuetterer (oben links) als Graf Casimir Conjak und
Hans Junkermann als Kriegsminister Fürst Tinnefka
in dem Stummfilm "Durchlaucht Radieschen"1) (1927) → filmportal.de
von Richard Eichberg1) ("Eichberg-Film")
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pos-2006-a_0000865)
aus "Vom Werden deutscher Filmkunst/1. Teil: Der stumme Film"
von Dr. Oskar Kalbus (Berlin 1935, S. 134) / Sammelwerk Nr. 10 bzw. Ross-Verlag 1935
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Unbekannter Fotograf
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017
Bis Kriegsende wirkte Fuetterer als Harald Heimendahl, Verlobter von Edith Gedeye (Irene von Meyendorff), in dem Krimi "Um 9 kommt Harald"3) (1944) und als Senatorensohn Wilhelm Kersten in dem Familiendrama "Die Jahre vergehen"1) (1945) nach dem Bühnenstück "Romanze" von Erich Ebermayer1) mit. Die 1944/45 nach einem Script von Thea von Harbou1) gedrehte Komödie "Fahrt ins Glück"3) gelangte erst Anfang August 1948 in die Lichtspielhäuser, hier trat Fuetterer als der erpresserischer Verlobte der jungen Susanne (Hildegard Knef) in Erscheinung.
Im deutschen Nachkriegsfilm konnte sich Fuetterer weiterhin behaupten, wurde jedoch überwiegend mit prägnanten Nebenrollen besetzt. Er zeigte sich beispielsweise einmal mehr zusammen mit Hildegard Knef in der von Willi Forst mit sich in der männlichen Hauptrolle inszenierten Liebeskomödie "Es geschehen noch Wunder"1) (1951), mit Heinz Rühmann in den amüsanten Geschichten "Das kann jedem passieren"1) (1952) und "Keine Angst vor großen Tieren"1) (1953).
Mit Sonja Ziemann und Rudolf Prack erlebte man ihn in "Die Privatsekretärin"1) (1953), wo er den als notorischer Verführer seiner Sekretärinnen bekannten Bürochef Ostermann spielte und auch in "Meine Schwester und ich"1) (1954) nach dem gleichnamigen Singspiel1) von Ralph Benatzky1), gehörte er neben Protagonistin Ziemann als Minister Graf Kollinoff zur Besetzung. In Helmut Käutners1) Adaption "Des Teufels General"1) (1955) nach dem gleichnamigen Drama1) von Carl Zuckmayer1) mit Curd Jürgens als General Harras stellte er den Baron von Pflunck dar.

"Die Privatsekretärin": Abbildung DVD-Cover sowie
Szenenfoto mit Sonja Ziemann als Sekretärin Gerda Weber
und Werner Fuetterer als deren Bürochef Ostermann;
mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die
Liebeskomödie Mitte Dezember 2020 auf DVD herausbrachte

"Die Privatsekretärin": Szenenfoto mit Sonja Ziemann als Sekretärin Gerda Weber und Werner Fuetterer als Bürochef Ostermann; mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Liebeskomödie Mitte Dezember 2020 auf DVD herausbrachte "Die Privatsekretärin": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Produktion Mitte Dezember 2020 auf DVD herausbrachte.
Bis Ende der 1950er Jahre tauchte Fuetterer noch in Produktionen wie "Nick Knattertons Abenteuer"1) (1958), "Frau im besten Mannesalter"1) (1959) oder "La Paloma"1) (1959) auf, in den 1960ern wurden seine Filmauftritte seltener, einen seiner letzten Auftritte hatte er als Colonel Probst in dem Agententhriller "Mister Dynamit – Morgen küßt Euch der Tod"1) (1967) mit Lex Barker, danach wurde es still um den ehemals beliebten Schauspieler. Seine Mitwirkung als Offizier in dem von Ottokar Runze1) nach dem Roman von Alexander Lernet-Holenia1) gedrehten Kriegdrama "Die Standarte"1) scheint nicht gesichert, weder filmportal.de noch die "Internet Movie Database" weisen ihn (im Gegensatz zu Wikipedia) als Darsteller aus → Übersicht Tonfilme.
 
Werner Fuetterer starb am 7. Februar 1991 – von den Medien kaum beachtet – mit 85 Jahren im spanischen Benidorm1). "Seit 1957 lebte er in Spanien und betrieb dort eine Camping- und Bungalowanlage" notiert Wikipedia.
Siehe auch cyranos.ch, Wikipedia 
Fotos bei virtual-history.com
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) cyranos.ch, 3) filmportal.de, 4) Murnau Stiftung
Lizenz Foto Werner Fuetterer: Der Urheber dieses Werks ist 1945 gestorben; es ist daher gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für das Herkunftsland des Werks und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers.
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(Fremde Links: cyranos.ch, Wikipedia, filmportal.de, Murnau Stiftung, Die Krimihomepage)
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