Filmografie / Hörspiel
Arno Assmann wurde am 30. Juli 1908 als Sohn eines Prokuristen in Breslau1) (heute: Wrocław, Polen) geboren. Nach dem Besuch der dortigen Realschule entschied er sich, Schauspieler zu werden, wurde jedoch aufgrund seines Alters sowie seines jugendlichen Aussehens zunächst nicht am Theater aufgenommen. Assmann, der unter anderem Geige und Bratsche spielte, begann nun ein Musikstudium und trat nebenher zeitweise in einer Kaffeehauskapelle auf. Nach drei Jahren Studium machte er einen erneuten Anlauf, bewarb sich beim Theater in Frankfurt/M und erhielt ein Engagement, obwohl er keine Schauspielausbildung nachweisen konnte. Weitere Stationen seiner Bühnelaufbahn wurden dann Görlitz1), Lübeck1), Kiel1) und Wiesbaden1), in den 1930er Jahren gehörte er zum Ensemble des "Düsseldorfer Schauspielhauses"1), wo er als Charakterdarsteller, aber auch mit komischen Rollen Erfolge feierte.
Nach Ende des 2. Weltkrieges ging Arno Assmann nach Hamburg1), stand dort auf verschiedenen Theaterbühnen, wirkte zudem beim Rundfunk in Hörspielen und Operettensendungen mit. 

Arno Assmann 1946 in der Rolle des Maceath, genannt "Mackie Messer",
in "Die Dreigroschenoper"1) von Bertolt Brecht/Kurt Weill1)
am Hamburger "Haus Altona",
fotografiert von Gerd Mingram1) (1910–2001), genannt Germin
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_ger-pos_0000800)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Germin; Datierung: 1946;
Quelle: www.deutschefotothek.de
Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Arno Assmann 1946 in der Rolle des Maceath, genannt Mackie Messer in "Die Dreigroschenoper" von Bertolt Brecht/Kurt Weill am Hamburger "Haus Altona", fotografiert von Gerd Mingram (1910–2001), genannt Germin; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_ger-pos_0000800); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Germin; Datierung: 1946; Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017
In Hamburg begann auch seine Filmkarriere, Ende der 1940er übertrug ihm Helmut Käutner1) die Rolle des Dr. Lutz (Lucifer) in der Komödie "Der Apfel ist ab"1)  (1948) und in den nächsten drei Jahren folgten Rollen in Produktionen wie dem semi-autobiografischen Film "Der Ruf"1) (1949) um und mit Fritz Kortner, dem Drama "Hafenmelodie"1) (1949) und der amüsanten Geschichte "Die Freunde meiner Frau"1) (1949). In dem sentimentalen, musikalischen Streifen "Gabriela"1)  (1950) präsentierte er sich neben Titelheldin Zarah Leander als skrupelloser Revuedirektor oder war in der Adaption "Weh dem, der liebt" (1951) nach dem gleichnamigen Lustspiel2) mit Musik von Paul Burkhard1) nach Eugène Labiche1) als Kapellmeister Tobias Schramm, Ehemann der Operetten-Diva Adrienne Dymo (Gretl Schörg1)) zu sehen. Ab Mitte der 1950er Jahre übernahm Assmann nur noch in wenigen Kinoproduktionen Aufgaben, man sah ihn unter anderem in dem mit der jungen Christine Kaufmann gedrehten Klassiker "Rosen-Resli"1) (1954) als Verlobten der Gärtnerei-Besitzerin Herta Wieland (Josefin Kipper1)), als Verehrer von Susanne (Christiane Jansen1)) in dem Lustspiel "Hilfe – sie liebt mich"1) (1956) und als Kommissar Friedrich in der ganz auf Heinz Rühmann zugeschnittenen Komödie "Max, der Taschendieb"1) (1962). Einen letzten Leinwandauftritt hatte er zehn Jahre später als Chefredakteur Herford in dem Spionagestreifen "Der Stoff, aus dem die Träume sind"1) (1972), in Szene gesetzt von Alfred Vohrer1) nach dem Roman von Johannes Mario Simmel1) → Übersicht Kinofilme.
Vielmehr zeigte sich Assmann in etlichen  Fernsehproduktionen und glänze vorwiegend in Literaturadaptionen, aber auch in Krimis wie als Polizei-Chef La Regnie in der Story "Cardillac"3) (1967), als britischer Doppelagent Kim Philby1) in "Kim Philby war der dritte Mann"3) (1969) und als Spion Richard Sorge1) in "Der Fall Sorge"3) (1970). in dem Zweiteiler
"Deutschstunde"(1971) nach dem gleichnamigen Roman1) von Siegfried Lenz1) beeindruckte Assmann als der fanatische, von Pflichterfüllung getriebene Polzei-Beamte Jens Jepsen, Vater von Siggi (Andreas Poliza/Jens Weisser1)) und Klaas (Jörg Marquardt), Wolfgang Büttner gab den Maler Max Ludwig Nansen. In dem Mehrteiler"Bauern, Bonzen und Bomben" (1973) nach dem gleichnamigen Roman1) von Hans Fallada1) mit Ernst Jacobi als Abonnentenwerber Tredup trat er als der national eingestellte, desillusionierte Lokalredakteur Stuff in Erscheinung, als verwitweter Major a. D. Dubslav von Stechlin in dem Dreiteiler "Der Stechlin" (1975) nach dem gleichnamigen Roman1) von Theodor Fontane1). Eine bemerkenswerte Rolle spielte er auch als der alte Gutsbesitzer Baron Joachim von Quindt in der Serie "Jauche und Levkojen" (1978), dem ersten Teil der "Poenichen"-Trilogie von Christiane Brückner1), welche das Schicksal der pommerschen Gutsbesitzerfamilie von Quindt in der Zeit von 1918 bis 1945 beschreibt. Ebenfalls in Erinnerung geblieben ist  Assmann mit der Rolle des schurkischen Dr. Downward in dem dreiteiligen Straßenfeger "Der rote Schal" (1973) nach dem Krimi  "Armadale" von Wilkie Collins1), noch kurz vor seinem Tod erlebte man in dem TV-Film über eine späte Liebe mit dem Titel "Altmodische Komödie"4) (1979) als den verwitweten Chefarzt des Sanatoriums Rodión Nikolájewitsch an der Seite von Agnes Fink als die Patientin Lidija Wassiljewna, von Franz Josef Wild1) inszeniert nach dem Theaterstück des russischen Autors Alexej Arbusow1). Die Erst-Ausstrahlung (25.12.1979) der österreichisch-deutschen Co-Produktion "Wunder einer Nacht"1) (Regie: Konrad Sabrautzky1)) erlebte Assmann nicht mehr, erzählt wurde von der Suche des Musiklehrers Ferdinand Lukas (Assmann) und seiner verwaisten Nichte Eva Borchers (Ulrike Bliefert) im Auftrag des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm IV.1) (Walter Richter) nach dem Komponisten des berühmten Weihnachtsliedes "Stille Nacht, heilige Nacht"1) – Josef Meinrad verkörperte diesen Franz Xaver Gruber1) → Übersicht TV-Produktionen (als Darsteller).
 
Während seiner gesamten Karriere blieb Assmann stets dem Theater treu, stand nach seiner Hamburger Zeit wieder Frankfurt/M auf der Bühne, wo man ihn unter anderem als Napoleon Bonaparte1) in der historischen Komödie "Madame-Sans-Gêne"5) von Victorien Sardou1) über Catherine Hubscher1) (genannt "Madame Sans-Gêne") oder mit der Titelrolle des Georges Danton1) in dem Drama "Dantons Tod"1) von Georg Büchner1) erleben konnte. 1955 wechselte Assmann nach München an die "Münchner Kammerspiele"1), trat dort beispielsweise in dem Schauspiel "Der gute Menschen von Sezuan"1) von Bertolt Brecht1) oder in dem Drama "Nach Damaskus"1) von August Strindberg1) auf. 1959 wurde er als Nachfolger von Willy Duvoisin6) zum Intendanten des "Staatstheaters am Gärtnerplatz"1) berufen, zwischen 1964 und 1968 war er als Nachfolger von Oscar Fritz Schuh1) Generalintendant der "Städtischen Bühnen Köln"1). Danach arbeitete er als freischaffender Schauspieler und Regisseur, eine seiner letzten Rollen auf der Bühne war der alte Herr von Briest in der Bühnenfassung des Romans "Effi Briest"1) von Theodor Fontane1).
  
Während seiner Zeit in München und später in Köln trugen etliche Inszenierungen seine Handschrift, wobei er sich des Öfteren der Oper und Operette widmete. Verschiedene Aufführungen wurde auch im Fernsehen ausgestrahlt, so aus dem "Staatstheaters am Gärtnerplatz" unter anderem die komische Oper "La fille du régiment"1) (1962, "Die Regimentstochter") von Gaetano Donizetti"1), die Operette "Der arme Jonathan"1) (1962) von Carl Millöcker, die Oper "La fanciulla del West"1) (1964, "Das Mädchen aus dem goldenen Westen") von Giacomo Puccini1) nach dem Schauspiel "The Girl of the Golden West" von David Belasco1) und 1965 zwei einaktige Opern von Carl Orff1) –  "Die Kluge"1) mit dem Untertitel "Die Geschichte vom König und der klugen Frau", basierend auf dem Märchen "Die kluge Bauerntochter"1) der Gebrüder Grimm1), sowie ""Der Mond"1) nach dem Grimm'schen Märchen "Der Mond"1). Ein Highlight war sicherlich die an Silvester 1964 aus der "Oper Köln"1) gesendete Operette "Die Fledermaus"1) von Johann Strauss1), nicht zuletzt, weil Publikumsliebling Heinz Erhardt für die Rolle des Gerichtsdieners Frosch gewonnen werden konnte.
Aber auch mit Regie-Arbeiten anderen Genres konnte Assmann beim TV-Publikum punkten, 1967 brachte er die Krimikomödie "Heiraten ist immer ein Risiko"3) nach dem Schauspiel "Risky Marriage" von Peter Hacks1) (unter dem Pseudonym "Saul O'Hara") mit Bruno Hübner (Inspektor Campbell) und Edith Heerdegen als Mrs. Lydia Barbent, später Gattin von Oberst John Brocklesby (Carl-Heinz Schroth) auf den Bildschirm. Eine weitere Krimikomödie war das Stück "Wer ist der nächste?"3) (1970) aus der Feder von Herbert Asmodi mit Helmuth Lohner als Peter Body, Sohn des unter Rheuma leidenden Detektivs Mister Body (Alfred Balthoff). Nur einmal zeichnete er als Regisseur für einen Kinofilm verantwortlich, "Immer will ich dir gehören" (1960) hieß das mit Tanz und Schlagergesang angereicherte Verwechslungslustspiel, in dem Heidi Brühl, Hans Söhnker, Helmut Lohner und Peter Weck in den Hauptrollen auftraten. Eine seiner letzten Regie-Arbeiten war die Adaption "Barfuß im Park"7) nach dem Theaterstück "Baarefoot in the Park" von Neil Simon1) mit Helmut Förnbacher1) und Anita Lochner1) als frisch verheiratetes Ehepaar Paul und Corie Bratter, ein TV-Film, der erst nach Assmanns Tod am am 9. Juli 1980 gesendet wurde → Übersicht Regie-Arbeiten (Auszug).
Arno Assmann war neben seiner Tätigkeit als führender Theater-/Filmschauspieler und Regisseur zudem ein gefragter Sprecher, sowohl für die Synchronisation als auch für das Hörspiel. Nach Kriegsende synchronisierte er 1949 erstmals Stan Laurel in dem "Laurel&Hardy"-Streifen "Auf hoher See"1) (1940, "Saps at Sea"), zwischen 1954 und 1964 lieh er fünfzehn Mal Eddie Constantine seine Stimme, angefangen als FBI1)-Agent Lemmy Caution1) in "Serenade für zwei Pistolen"1) (1954, "Les femmes s’en balancent") bis zu Super-Detektiv Nick Carter in "Nick Carter schlägt alles zusammen" (1964, "Nick Carter va tout casser"). Weitere berühmte Kollegen waren unter anderem Jacques Tati als Monsieur Hulot in "Die Ferien des Herrn Hulot"1) (1952, "Les vacances de Monsieur Hulot"), Marcello Mastroianni als Paolo in "Schade, dass Du eine Kanaille bist"1) (1954, "Peccato che sia una canaglia"), als Piero in "Mädchen und Männer"7) (1956, "La ragazza della salina") und als Ferdinando Cefalù in "Scheidung auf italienisch"1) (1961, "Divorzio all’italiana"), Daniel Gélin als Jean Collinet in "Wenn Versailles erzählen könnte"1) (1954, "Si Versailles m’était conté") und als Napoleon Bonaparte1) (jung) in "Napoléon"1) (1955), Gérard Philipe als Amadeo Modigliani1) in "Montparnasse 19" (1958, "Les amants de Montparnasse") oder Alec Guinness als König Charles I.1) in "Cromwell – Krieg dem König"1) (1970, "Cromwell") → mehr bei synchronkartei.de.
Arno Assmann spricht den Schriftsteller Oliver Goldsmith in dem Hörspiel ""Die Geisterseherin von London"; von Hans José Rehfisch (EA: 24.01.1955); Foto mit freundlicher Genehmigung der "hr media" / Copyright: HR/Kurt Bethke; Quelle: ARD Hörpieldatenbank Ebenfalls seit Kriegsende stand Assmann im Hörspielstudio, die ARD-Hörspieldatenbank listet rund 100 Sendungen, an denen er als Sprecher beteiligt war; zudem fungierte er vereinzelt als Regiseur; eine Auswahl der Produktionen mit Arno Assmann findet man hier.
 
Foto: Arno Assmann spricht den Schriftsteller
Oliver Goldsmith1) in dem Hörspiel
"Die Geisterseherin von London"8)
von Hans José Rehfisch1) (EA: 24.01.1955)
Foto mit freundlicher Genehmigung
der "hr media" / © HR/Kurt Bethke

Quelle: ARD Hörspieldatenbank
Der Schauspieler war in erster Ehe mit der Tänzerin Heide Heidemann verheiratet; 1961 ehelichte er die Journalistin Lore Ostermann, die 1979 durch Freitod aus dem Leben schied. Wenige Tage, nachdem sich seine Frau das Leben genommen hatte, beging auch Arno Assmann im Alter von 71 Jahren am 30. November 1979 durch Einnahme einer Überdosis Schlaftabletten in seiner Villa in Breitbrunn am Ammersee1) Suicid; der Versuch einer Rettung schlug fehl, er verstarb noch auf dem Transport ins Krankenhaus. Die letzte Ruhe fand Assmann auf dem Münchener "Waldfriedhof"1) (neuer Teil, in der Anatomie-Gräberanlage (451–W–15)); der Grabstein trägt die Inschrift "Die Toten lehren die Lebenden" → Foto der (anonymen) Grabstelle bei knerger.de.
Im Münchener Stadtbezirk Ramersdorf-Perlach1) erinnert die "Arno-Assmann-Straße" an den vielseitigen Künstler.
Siehe auch Wikipedia
Fotos bei virtual-history.com
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) felix-bloch-erben.de, 3) Die Krimihomepage, 4) fernsehserien.de,
5) theatertexte.de, 6)  tls.theaterwissenschaft.ch, 7) deutsches-filmhaus.de, 7) filmportal.de, 8) ARD Hörspieldatenbank
  
Filme
Als Darsteller: Kinofilme / Fernsehen / Als Regisseur
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, felix-bloch-erben.de, operetten-lexikon.info, theatertexte.de,
Die Krimihomepage, fernsehserien.de, tls.theaterwissenschaft.ch, deutsches-filmhaus.de; R = Regie)
Kinofilme (als Darsteller) Fernsehen (Auszug; ala Darsteiier) Arbeiten als Regisseur (TV-Filme/Aufzeichnungen, wenn nicht anders vermerkt)
  • 1954: Mit und ohne Begleitung (nach einer Kurzgesichte von Judith Ashe) → IMDb
  • 1958: Jim und Jill (nach dem musikalischen Lustspiel "Mr. Cinders" mit den Libretti von Clifford Grey und 
    Greatrex Newman (1892–1984)
    )
  • 1960: Es geschah in Paris (nach der Vorlage von Max Colpet mit der Musik von Walter Baumgartner) → IMDb
  • 1960: Immer will ich dir gehören (Kinofilm) → filmportal.de
  • 1962–1965: Inszenierungen "Staatstheater am Gärtnerplatz", München
    • 1962: Die Regimentstochter (nach der komischen Oper "La fille du régiment" von Gaetano Donizetti (Musik);
       mit Rosl Schwaiger als Marketenderin Marie
      ) → IMDb
    • 1962: Der arme Jonathan (nach der gleichnamigen Operette von Carl Millöcker (Musik); mit Ferry Gruber) → IMDb
    • 1964: Das Mädchen aus dem goldenen Westen (nach der Oper "La fanciulla del West" von
      Giacomo Puccini (Musik) nach dem Schauspiel "The Girl of the Golden West" von David Belasco;
      mit Isabel Strauss (1928–1973) als Minnie und Heinz Friedrich (1921–1983) als Sheriff Jack Rance
      ) → IMDb
    • 1965: Die Kluge – Die Geschichte von dem König und der klugen Frau (nach der Oper "Die Kluge" von Carl Orff,
      basierend auf dem Märchen "Die kluge Bauerntochter" der Gebrüder Grimm;

      "Hörzu" (4/1965): (Die) Oper verwendet Motive aus einem Märchen der Gebrüder Grimm. Carl Orff hat sich das
      Textbuch selber geschrieben. Es enthält viel Volksweisheit, derben Witz und inniges Gefühl. Die musikalische
      Sprache ist klar und einprägsam. Stampfende Rhythmen halten den Zuhörer ständig in Atem. Aber auch die
      Melodie kommt zu ihrem Recht. Arno Assmanns Münchner Inszenierung ist vom Komponisten als authentisch
      bezeichnet worden.

      "Gong" (7/1965): Man hat sich damit abgefunden, dass das Fernsehen die Atmosphäre des lebendigen Theaters
      nicht einzufangen vermag. Das gilt vor allem für Opernaufführungen, (…). Um so erfreulicher, dass sich die märchenhafte
      Geschichte (…) als eine für das Fernsehen bestens geeignete zeitgenössische Oper erwies. Unter Verzicht auf eine
      überhöhte Akzentsetzung durch Nahaufnahmen folgte die Kamera mit gutgewählten Bildausschnitten der mimisch
      stark geprägten Inszenierung. Nur manchmal wurde die Handlung zum Nachteil des dann zur illustrativen Musik
      abgleitenden Orchesters zu sehr in den Vordergrund gespielt. Das Playback-Verfahren bei getrennter Aufnahme
      von Ton und Bild erbrachte zwar eine gute Akustik, konnte einen aufmerksam beobachtenden Zuschauer durch eine
      nicht immer nahtlose musikalische Übereinstimmung aber auch etwas stören. Die optisch geschickt eingeblendeten
      Lösungen der Rätsel, die der König der klugen Bauerstochter aufgab, waren dem Verständnis des Bildschirmpublikums
      förderlich. In Anmt und Komik boten die Sänger ausgezeichnete Leistungen.

      "Hörzu" (7/1965): (…) Der siebzigjährige Carl Orff (…) durfte seinen Spaß an seiner "Klugen" haben.
      Eine Münchner Inszenierung fürs Theater war mit Glanz und Pfiff auf Bildschirmmaße umgeschneidert worden.
      Das saftige Märchen- und Rüpelspiel und seine behexende rhythmische Musik schienen damit überhaupt erst
      ihre richtige Form gefunden zu haben. Vollkommen freilich ist nichts: Hier störten gelegentlich Mundstellungen,
      die zu den Tönen nicht stimmten. Nur Bauchredner könnten so singen.
      (Quelle: tvprogramme.shoutwiki.com))   → IMDb
    • 1965: Die Liebe zu den drei Orangen (nach dem Märchen-Komödie "L’amore delle tre melarance"
      von Carlo Gozzi
      ) → IMDb; siehe auch Info zur gleichnamigen Oper
    • 1965: I commedianti (nach der Opera buffa von Johann(es) Simon Mayr (1763–1845; in Italien: Giovanni Simone Mayr);
      Deutsche Erstaufführung; TV-Regie: Volker von Collande
      ) → IMDb
    • 1965: Der Mond – Ein kleines Welttheater (nach der Oper "Der Mond" von Carl Orff, basierend auf dem
      Märchen "Der Mond" der Gebrüder Grimm; Musikalische Leitung: Kurt Eichhorn
      ;
      Kurzinfo: Vier Burschen (Willi Brokmeier, Claudio Nicolai, Werner Kotzerke (1923–?), Erich Winkelmann) aus
      einem Land, in dem es keinen Mond gibt, erleben auf ihrer Wanderschaft den Zauber des milden, natürlichen Lichts.
      Sie stehlen den an einem Baum hängenden Mond und nehmen ihn mit. Alt und jung erfreuen sich viele Jahre lang
      an der neuen, ebenso romantischen wie praktischen Lichtquelle, bis die vier Burschen, alt geworden, jeder ein Stück
      des Mondes mit ins Grab nehmen. In der Hölle kommt man wieder zusammen und fügt die Teile des Mondes
      zueinander. Sein Licht erweckt nun die in ihren Särgen Liegenden zu neuem Leben und es beginnt im Reich der
      Toten mit Liebe, Spiel, Zechen und Rauferei ein höchst weltliches Treiben. Petrus kommt herbei, um nach dem
      Rechten zu sehen und hängt den Mond nun am Himmel auf. Die Toten begeben sich wieder zur Ruhe und die Kinder
      sehen und staunen: "Ach, da hängt ja der Mond!" …

      "Gong" (27/1965): Dramatisierte und in Musik gesetzte Geschichte vom gestohlenen "Mond" aus dem Märchenbuch
      der Brüder Grimm, gestaltet in beschwingtem Komödiengeist – nicht ohne tiefere Bedeutung. Wer mit Carl Orff hinter
      die Dinge zu schauen gewillt ist, wird bald erkennen, dass man es hier nicht mit einer Märchen-"Oper" zu tun hat,
      sondern mit einem Werk, das eigentlich der Gattung des epischen Musiktheaters zuzurechnen ist.

      Das "Hamburger Abendblatt" schrieb am 05.07.1965: Vorausgegangen (Anm.: dem Porträt), sozusagen als Musterbeispiel,
      war eine poetisch starke Münchner Aufführung des Märchenstücks "Der Mond" mit großartig singenden und,
      was selten beieinander ist, ebenso großartig agierenden Darstellern. (…)

      "Gong" (30/1965): Die Aufführung des von Carl Orff ursprünglich als Marionettenspiel konzipierten kleinen
      Welttheaters "Der Mond" (…) hatte in ihrer Geschlossenheit von Handlung, Darstellung und Dekor den Vorzug
      des Eindrucks der Unmittelbarkeit. Bühnenbild und Regie verdeutlichten in symbolträchtiger Dichte die Doppelnatur
      des Mondes als Unruhestifter und als tröstender Lichtspender. Ein Plusfaktor war auch die technisch einwandfreie
      Wiedergabe der Singstimmen und des von Kurt Eichhorn ausgezeichnet betreuten Orchesters. Herzhaft spielten
      die vier Burschen (…). Der geschmeidig singende und vorzüglich deklamierende Tenor John van Kesteren behandelte
      vorbildlich die Rolle des Erzählers. Chorisch wurde eine konzentrierte Leistung geboten. Nach dem zum Totenreich
      führenden Szenenwechsel verlor das Spiel auf dem Bildschirm dadurch an Kontur, dass die für die Orff-Bühne so
      typischen Raumdimensionen in einem Geschehen von erdrückender Turbulenz nicht erfasst werden konnten.

      (Quelle: tvprogramme.shoutwiki.com)) → IMDb
  • 1964: Die Fledermaus (nach der gleichnamigen Operette von Johann Strauss (Musik)
    Inszenierung: "Oper Köln"; Dirigent: István Kertész; u. a. mit Heinz Erhardt als Gerichtsdiener Frosch
    )
    → IMDb, zauberspiegel-online.de
    "Die Fledermaus": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Produktion Mitte September 2021 auf DVD herausbrachte. Pidax Film vermerkt: "Was "Dinner for One" fürs Fernsehen ist,
    ist "Die Fledermaus" auf der Bühne: Ein Klassiker zu Silvester!
    "Pidax" präsentiert die gesuchte WDR-Produktion aus dem
    Jahr 1964, aufgeführt im "Kölner Opernhaus". Intendant und
    Regisseur Arno Assmann gelang neben der guten
    Operettenbesetzung mit Herbert Schachtschneider (Gabriel von Eisenstein),
    Hildegard Hillebrecht ((1925–2018); dessen Frau Rosalinde),
    Benno Kusche (Gefängnisdirektor Frank),
    Elisabeth Wendt (Ida) und Felicia Weathers (Prinz Orlofsky)
    mit der Verpflichtung von Heinz Erhardt als "Frosch"-Darsteller
    ein Glücksgriff."

    Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung
    von Pidax-Film, welche die Produktion Mitte September 2021
    auf DVD herausbrachte.
  • 1967: Heiraten ist immer ein Risiko (nach dem Schauspiel "Risky Marriage" von Peter Hacks (unter dem Pseudonym
    "Saul O'Hara"); mit  Bruno Hübner als Inspektor Campbell, Edith Heerdegen als Mrs. Lydia Barbent, später Gattin
    von Oberst John Brocklesby (Carl-Heinz Schroth)

    "Funk Uhr" (48/1967, S. 13: (…) Der Reiz der Komödie liegt in der Präzision, mit der sich alle an die parodierten Spielregeln
    britischer Wesensart halten: Fair Play, Skurrilität und ein unerschütterlicher Glaube an die Magie guter Manieren. (…)
    Man hätte dem schwarzen Humor ein bisschen von der Würze des Absurden gewünscht, den Stich ins Bösartige. Trotzdem
    war es ein recht unterhaltsamer Abend: Arno Assmanns Inszenierung traf den Kammerspielton, Edith Heerdegen und
    Carl Heinz Schroth waren einander ebenbürtige Mordpartner.

    "Gong" (49/1967, S. 62): Diese Inszenierung setzte erfolgreich auf die skurrilen Akzente der irischen Mordsgaudi.
    Das war schwarzer britischer Humor, schwärzer geht's nicht. Der kapriziöse Spaß verlangt keinerlei Glaubwürdigkeit,
    sondern lebt vom Spiel der Darsteller. Carl Heinz Schroth und Edith Heerdegen gaben zwei exzellente Komödienfiguren ab,
    doch auch die anderen Rollen gefielen vorzüglich. Der Spaß mit Leichen nahm die rüde Realistik der üblichen Krimiware
    hübsch aufs Ärmchen und zwar ebenso spannend wie amüsant. Fazit: wonnig gegruselt!
    (Quelle: Die Krimihomepage))
  • 1970: Wer ist der nächste? (Kriminalkomödie von Herbert Asmodi; mit Helmuth Lohner als Peter Body, Sohn des
    unter Rheuma leidenden Detektivs Mister Body (Alfred Balthoff)
    ) → IMDb
  • 1971: Hallo, wer dort? (nach dem Lustspiel "Say Who You Are" von Keith Waterhouse (1929–2009) und Willis Hall (1929–2005);
    Inszenierung: "Neue Schaubühne München"; mit Nadja Tiller (Sandra Lord), Harald Leipnitz (David Lord),
    Heidelinde Weis (Valerie Pitman) und Walter Giller (Stuart Wheeler)
    )  → IMDb
  • 1973: Fall nicht in den Schwanensee (nach dem Theaterstück "Chase me, Comrade!" von Ray Cooney)
  • 1974: Der Lügner (nach der Komödie "Il bugiardo" von Carlo Goldoni; Inszenierung: "Bühne 64", Zürich;
     mit Helmuth Lohner als Hochstapler Lelio
    ) → IMDb
  • 1974: Diplomatengepäck aus der Reihe "Boulevard Baden-Baden", von John Chapman (1927–2001);
    Kurzinfo: Barry Layton (Gunnar Möller) ist ein kleiner Angestellter im britischen Handelsministerium. Seine große
    Stunde schlägt, als er den durch Grippe ausgefallenen Chef bei Verhandlungen mit einem französischen Diplomaten
    vertreten muß. Um seine Unsicherheit zu vertuschen, spielt Barry den Schwerenöter, für den schöne Frauen und üppige
    Diners selbstverständlich sind. Gerade hat er sich an die Rolle gewöhnt, da taucht seine Frau (Karin Eickelbaum) auf!

    (
    Quelle: tvprogramme.shoutwiki.com/SWF)
      → IMDb
  • 1976: Meine beste Feundin (Komödie von John van Druten; mit Ruth Leuwerik als Katharine Markham;
    Kurzinfo: Seit ihrer Jugend sind sie eng befreundet – Katherine und Mildred (Rosemarie Fendel). Beide haben auch
    den gleichen Beruf ergriffen: Sie schreiben Romane, allerdings von recht unterschiedlicher Qualität. Eine Zeitlang
    war die Freundschaft der beiden etwas gespannt. Grund: natürlich ein Mann, den die eine liebte, der aber die andere
    heiratete. Neues "Unheil" bahnt sich an in Gestalt von Mildreds Tochter Dorrit (Jutta Wirschaz). – "Das Stück
    plätscherte nicht ungeschickt im Kielwasser der sogenannten Gesellschaftskomödien", urteilte die "Rheinische Post"
    nach der deutschen Erstaufführung 1954 in den "Düsseldorfer Kammerspielen". Im Dezember des selben Jahres stand
    "Meine beste Freundin", mit Inge Meysel in der Rolle der Mildred, auf dem Spielplan des "Thalia" in Hamburg.
    1962 war Bildschirmpremiere beim ZDF mit Gisela Peltzer und Edith Teichmann in den Hauptrollen → Info.
    Anmerkung: Hier ist der "Hörzu" ein Fehler unterlaufen. Die Bildschirmpremiere war am 13. Januar 1962 in ARD 2.
    )
    (Quelle: tvprogramme.shoutwiki.com))
  • 1978: Ehrlich währt am längsten (nach der Vorlage von Ben Travers (1886–1980)) → Die Krimihomepage
  • 1978: Martha (nach der gleichnamigen Oper von Friedrich von Flotow (Musik); Dirigent: Horst Stein;
    mit Lucy Peacock in der Titelrolle →  lucypeacock.de
    )
  • 1978: Der Opernball (auch TV-Bearbeitung; nach der gleichnamigen Operette von Richard Heuberger (Musik), basierend
    auf dem Lustspiel "Die Rosa-Dominos" ("Les dominos roses") von Alfred-Charlemagne Delacour (1817–1883) und
    Alfred Hennequin (1842–1887); Inszenierung: "Deutsche Oper Berlin"; Dirigent: Caspar Richter;
    Kurzinfo: Paul Aubier (Barry McDaniel) und seine Frau Angèle (Gerti Zeumer) besuchen Georges (Siegfried Jerusalem)
    und Marguérite Duménil (Lucy Peacock) in Paris. Während Angèle ihrem Mann bedingungslos vertraut, zweifelt Marguérite
    an ihrem Georges. Um die Treue der Ehegatten zu prüfen, heckt Madame Duménil einen Plan aus: sie lässt den beiden
    Herren zwei gleichlautende Briefe zukommen, in denen sie eine adlige Dame anonym zu einem Stelldichein beim Opernball
    einlädt. Kennzeichen: ein rosa Domino …; weitere Besetzung u. a. Toni Blankenheim als Rentier Theophil Beaubuisson,
    Martha Mödl als dessen Gattin Madame Palmyra Beaubuisson (SFB)
    (Quelle: tvprogramme.shoutwiki.com)) → IMDb
  • 1979/80: Barfuß im Park (nach dem Theaterstück "Baarefoot in the Park" von Neil Simon; EA: 09.07.1980;
    mit Helmut Förnbacher und Anita Lochner als frisch verheiratetes Ehepaar Paul und Corie Bratter
    )
    → siehe auch Kinofilm 1967 mit Robert Redford und Jane Fonda
Hörspielproduktionen (Auszug)
Als Sprecher: 1940er Jahre 1950er Jahre ab den 1960er Jahren
Als Regisseur
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung),
Wikipedia, whoswho.de, franzgrillparzer.at, frankfurter-personenlexikon.de; R = Regie)
Als Sprecher

Als Regisseur

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