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Man sah ihn beispielsweise
in Paul Merzbachs Verfilmung von "Das Geheimnis der alten
Mamsell" (1925) nach dem Roman der beliebten Autorin E. Marlitt1),
in der heiteren Literatur-Adaption "Die sieben Töchter der Frau Gyurkovics"3) (1927)
mimte er den folgsamen Sohn Toni Gyurkovics, der von seiner
Mutter dazu auserkoren ist, eine seiner hübschen Kusinen zu
heiraten, sich aber bereits anders entschieden hat. In Richard Eichbergs Verwechslungs-Romanze "Liebe und Trompetenblasen" (1925), im Untertitel
als "eine lustige Begebenheit aus dem heiteren Wien
vergangener Tage" angekündigt, spielte er als Leutnant Karl Edler von Eppenstein bzw. Film-Vetter von Harry Liedtke
erstmals an der Seite der jungen Lilian Harvey2),
mit der er in den folgenden Jahren mehrfach vor der Kamera stand: So als Prinz
Arnulf in Erich Schönfelders Lustspiel "Prinzessin Trulala" (1926)
und in der ebenfalls von Schönfelder in Szene gesetzten witzigen Geschichte
"Vater werden ist nicht schwer
"3) (1927), wo er
als Abenteurer Lord Douglas Fairfax das Herz der Millionärstochter
Harriet (Harvey) eroberte. Richard Eichberg drehte mit Lilian Harvey "Die tolle Lola" (1927), die
als Tänzerin Lola Cornero den Varietédirektoren Bendler (Harry Halm) und Dornwald (Hans Junkermann) den Kopf verdreht, in Victor Jansons
"Eheferien" (1927) tauchte er als Violin-Virtuose bzw.
Ehemann der Harvey auf. Halm spielte neben Lilian Harvey in
Johannes Guters abenteuerlichen Romanze "Wenn du einmal dein Herz verschenkst"3) (1929)
sowie in Wilhelm Thieles turbulenten Literaturverfilmung "Adieu Mascotte"3) (1929)
nach einer Novelle von Michael Linsky. In Guters Kriminalkomödie "Ihr dunkler Punkt"3) (1929)
kam mit Willy Fritsch2) auch ein Schauspieler zum Einsatz, der ebenfalls in
einigen der genannten Stummfilme neben Lilian Harvey agiert hatte und vor
allem im Tonfilm mit ihr Furore machen sollte.
Im Gegensatz zu Fritsch konnte Harry Halm
diesen unvergessenen Ruhm nicht erringen, trotz seines guten Aussehens fehlte
ihm wohl das Charisma eines Willy Fritsch. Harry Halm zeigte sich bis Ende der 1920er Jahre auch an der Seite anderer populärer weiblicher Darstellerinnen, etwa mit Lya Mara in "Heut tanzt Mariett" (1928; Regie: Friedrich Zelnik), mit Liane Haid in "Zwei rote Rosen" (1928; Regie: Robert Land), mit La Jana in "Der Ladenprinz" (1928; Regie: Erich Schönfelder) mit Jenny Jugo in "Die blaue Maus"1) (1928; Regie: Johannes Guter) oder mit Dina Gralla in "Wer wird denn weinen, wenn man auseinandergeht?" (1929; Regie: Richard Eichberg), ein als Stummfilm gedrehtes und nachträglich synchronisiertes Lustspiel. Schon mit seinem ersten (richtigen) Tonfilm, Gustav Ucickys Curt Goetz-Verfilmung bzw. der Komödie "Hokuspokus"1) (1930) mit Lilian Harvey und Willy Fritsch, rückte er in die hintere Reihe und musste sich mit der Rolle des Gerichtsreferendars Kolbe zufrieden geben. Auch in den nachfolgen Filmen wurde er nur noch mit Nebenrollen besetzt. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten war Harry Halms Leinwandkarriere faktisch beendet und er erhielt wie übrigens auch sein Vater "aus rassischen Gründen" keine Filmangebote mehr. Er emigrierte nach Österreich, betrieb in Wien zeitweilig (ab Mai 1936) eine Bar namens "Top Hat", (angelehnt an den gleichnamigen Fred-Astaire-Tanzfilmklassiker von 1935) und arbeitete zum Jahresbeginn 1938 als Verkäufer eines Tabakwarengeschäfts (dort Trafik genannt). Offensichtlich blieb er den gesamten 2. Weltkrieg über in Wien, eine Abmeldung Halms in Wiens Melderegister liegt nicht vor.*) Erst nach Ende des 2. Weltkrieges versuchte Harry Halm wieder im Filmgeschäft Fuß zu fassen, trat in den 1950er Jahren jedoch nur noch mit kleinen bis kleinsten Rollen sporadisch in Unterhaltungsstreifen wie "Die Försterchristl"1) (1952) oder "Königswalzer"1) (1955) in Erscheinung. Seine letzten Arbeiten vor der Kamera waren der Kino-Klamauk "Der kühne Schwimmer"1) (1957) mit Gunther Philipp sowie 1964 zwei Auftritte in TV-Produktionen. Danach zog sich Harry Halm endgültig ins Privatleben zurück. Erwähnt werden sollte noch, dass sich der Schauspieler auch als Drehbuch-Schreiber versuchte und zu den Co-Autoren der von Willi Forst inszenierten Operetten-Verfilmung "Im weißen Rößl"1) (1952) gehörte. Harry Halm starb von der Öffentlichkeit vergessen am 22. November 1980 im Alter von 78 Jahren in München. |
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Quellen (unter anderem**)): Wikipedia,
www.cyranos.ch Fotos bei www.virtual-history.com |
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*) Aus: "Filmkünstler:
Wir über uns selbst", Hrsg. Dr. Hermann Treuner, Sibyllen Verlag,
Berlin 1928 **) Weitere Quelle: Kay Weniger: "Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben ". Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945: Eine Gesamtübersicht (Verlag Acabus, 2011, S. 230) Link: 1) Wikipedia, 2) Kurzportrait innerhalb dieser HP Lizenz Foto Harry Halm (Urheber: Alexander Binder): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers. |
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