Nach Jaap Speyers Stummfilm "Die Sache mit Schorrsiegel" (1928), der Adaption des gleichnamigen Krimi von Fred Andreas, verabschiedete sich die Schauspielerin mit der Rolle der Frau van der Wal vom Publikum und beendete aus unbekannten Gründen ihre Leinwandkarriere. Mit Beginn des Nazi-Regimes verließ Helga Molander aufgrund ihrer jüdischen Wurzeln Deutschland und ging 1933 ins französische Exil. Wenige Monate vor Ausbruch des 2. Weltkrieges emigrierte sie von Le Havre aus zunächst in die USA, wo sie am 23. Mai 1939 in New York eintraf. In Frankreich hatte sie auch wieder Max Glass getroffen, der ebenfalls im Mai 1939 nach Amerika ausreiste. Die Kriegjahre verbrachten Molander und Glass in Brasilien und in den USA, kehrten erst Ende 1945 nach Europa zurück. Nach der Scheidung von seiner ersten Ehefrau, der in Wien geborenen Dr. phil. Hélène Münz (1879 ?), die Glass 1908 geehelicht und mit der er die zwei gemeinsame Söhne Paul (* 1909) und Georges (* 1917) hatte, heiratete das langjährige Paar Glass und Molander im Jahre 1957, nachdem die inzwischen 78-jährige Hélène Münz endlich der offiziellen Trennung zugestimmt hatte. Nach wenigen gemeinsamen Ehejahren starb Max Glass laut Wikipedia am 18. Juli 1964 (nach anderen Quellen 1965) in Paris, Helga Molander überlebte ihn um mehr als zwanzig Jahre und starb am 27. Juli 1985 in Esher1) (Großbritannien)6). In erster Ehe hatte Helga Molander vermutlich noch vor Beginn des 1. Weltkrieges ihren Schauspielerkollegen, den attraktiven Variete-Künstler Eduard Eysenck (ca. 1889 1972), geheiratet, mit dem sie unter anderem für den Streifen "Cagliostros Totenhand"4) (1919) vor der Kamera stand. Der gemeinsame Sohn Hans-Jürgen Eysenck2) erblickte am 4. März 1916 in Berlin das Licht der Welt, nur wenige Jahre später sollen sich Molander und Eysenck getrennt haben. Hans Jürgen Eysenck, der 1934 ins britische Exil floh, machte sich einen Namen als Psychologe, der besonders mit seinen Forschungen zu Unterschieden in der menschlichen Intelligenz und Persönlichkeit bekannt wurde; er starb am 4. September 1997 in London. Molanders Enkel Michael W. Eysenck2) (* 1944) studierte ebenfalls Psychologie und war als Professor an der "Royal Holloway, University of London" tätig. |
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Quellen (unter anderem)*): Wikipedia, cyranos.ch | ||||
*) Kay Weniger: Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben
Lexikon der aus Deutschland und Österreich
emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. (ACABUS Verlag, Hamburg 2011, S. 595) 1) Geburtsjahr laut Wikipedia und Kay Weniger "Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben "; IMDb, cyranos.ch, filmportal.de sowie Kay Weniger "Zwischen Bühne und Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- und Musikkünstler 1933 bis 1945" (Metropol, Berlin 2008, S. 405) weisen als Geburtsjahr 1896 aus; die Angabe (= 1893) in Kay Wenigers*) neuerem Werk ist jedoch korrekt. Link: 2) Wikipedia, 3) filmportal.de, 4) Murnau Stiftung 5) Mac Walten, das ist der Verwandlungskünstler Max Grünthal, der als "Mac Walten" bzw. der "Mann mit dem geheimnisvollen Rock" auftrat. Er verabschiedete sich 1920 von der Bühne, eröffnete in der Berliner Friedrichstraße ein Fotostudio und lichtete viele Artistenkollegen in Originalposen ab. Seine Spur verliert sich im Jahre 1936, nachdem er als Jude vor den Nazis in die Niederlande geflohen war. (Quelle: www.scheinschlag.de) 6) Laut Wikipedia: England und Wales, nationaler Nachlasskalender, Jahr 1985, Eintrag Ruth Glass/Ruth Werner (Quelle: ancestry.com) Lizenz Foto Helga Molander (Urheber Mac Walten): Die Schutzdauer (von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers) für das von dieser Datei gezeigte Werk ist nach den Maßstäben des deutschen, des österreichischen und des schweizerischen Urheberrechts abgelaufen. Es ist daher gemeinfrei. |
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