Wirken am Theater (Auszug) / Filmografie
Walther Reyer wurde am 4. September 1922 als Sohn eines Offiziers im österreichischen Hall in Tirol1) geboren. Nach der Matura (Abitur) begann er zunächst ein Medizinstudium, entschied sich dann aber für die Schauspielerei und nahm Unterricht bei bei dem Wiener Kammerschauspieler Fred Liewehr (1909 – 1993). Mit 23 Jahren bekam Reyer im Sommer 1945 eine Anstellung als Sprecher beim Radiosender "Studio Tirol" in Innsbruck, sein Bühnendebüt gab er 1947 an der "Vorarlberger Landesbühne" in Bregenz1).
Walther Reyer 1975; Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB); Urheber/Autor: Alfred Cermak; Datierung: 1975; Copyright Alfred Cermak/ ÖNB Wien; Bildarchiv Austria (Inventarnummer CE 115/5) Ab 1948 begann seine eigentliche Karriere als Theaterschauspieler, er wirkte zwei Jahre (bis 1949) an der "Exl-Bühne"1) in Innsbruck, es folgte ein Engagement am "Landestheater Innsbruck"1) (1949 – 1952), – parallel dazu spielte er auch wieder an der "Exl-Bühne", – um dann ab 1952 erneut an den "Vereinigten Bühnen" in Graz seine darstellerische Kunst zu zeigen. 1955 kam Reyer nach Wien an das "Theater in der Josefstadt"1) (bis 1960) sowie an das "Burgtheater"1), wo er zunächst als jugendlicher Held, später in Charakterrollen glänzte und dem er bis zu seinem Tod verbunden blieb. Reyer brillierte in allen großen Rollen Shakespeares, Schillers, Goethes, Schnitzlers oder Grillparzers, avancierte im Laufe der Jahre zu einer festen, unverzichtbaren Institution. Bei den "Salzburger Festspielen"1) war er der längstgediente "Jedermann"1), den er zwischen 1960 und 1968 in Folge brillant verkörperte und auch im Kino in einer Aufzeichnung (1961) damit zu bewundern war. Bereits in den "Jedermann"-Aufführungen 1956 und 1957 hatte er als "Jedermanns guter Gesell" mitgewirkt, eine Figur, die er erneut zwischen 1973 und 1977 an der Seite von Curd Jürgens (Jedermann) darstellte. Aber auch in anderen Inszenierungen erfreute Reyer das Salzburger Publikum, zuletzt 1979 und 1980 als Friedrich Hofreiter in "Das weite Land"1) von Arthur Schnitzler1) → Übersicht Wirken am Theater (Auszug).
 
Walther Reyer 1975
Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek1) (ÖNB)
Urheber/Autor: Alfred Cermak → Bildarchiv Austria; Datierung: 1975
© Alfred Cermak/ ÖNB Wien; Bildarchiv Austria (Inventarnummer CE 115/5)
Die Filmkarriere des Burgschauspielers war ebenfalls beachtlich: Erstmalig trat Walther Reyer 1954 in dem Schwank "Das sündige Dorf"1) auf der Leinwand in Erscheinung, rasch folgten für den gutaussehenden Mimen weitere Rollen wie die des Erzherzogs Johann Salvator1) in dem Historienstreifen "Kronprinz Rudolfs letzte Liebe"1) (1956) über Kronprinz Rudolf1) (Rudolf Prack) und dessen Freitod mit seiner Geliebten Mary Vetsera1) (Christiane Hörbiger), oder des feschen ungarischen Grafen Andrássy  in den Klassikern "Sissi – Die junge Kaiserin"1) (1956) und "Sissi – Schicksalsjahre einer Kaiserin" (1957). Doch erst mit seiner Rolle des klugen Maharadschas Chandra in Fritz Langs abenteuerlichem Zweiteiler "Der Tiger von Eschnapur"1) bzw. "Das indische Grabmal"1) wurde er 1959 als Filmschauspieler überaus populär und einem großen Kinopublikum bekannt. Er präsentierte sich bis Anfang der 1960er Jahre in einer Reihe weiterer Kinoproduktionen, hervorzuheben ist sein Part des Romanautors Andreas Hartmann in Claude Chabrols1) Psychothriller "Das Auge des Bösen"1) (1962, "L'oeil du malin"). Danach konzentrierte er sich dann aber wieder verstärkt auf die Arbeit am Theater, zuletzt sah man Walther Reyer 1997 als Prälat Sippel in dem Drama "Die Schuld der Liebe" auf der Leinwand  →  filmdienst.de.

Walther Reyer 1955
Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek1) (ÖNB)
Urheber/Autor: Photo Simonis; Datierung: 1955
© Photo Simonis / ÖNB Wien; Bildarchiv Austria (Inventarnummer SIM 345)

Walther Reyer 1955; Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB); Urheber/Autor: Photo Simonis; Datierung: 1955; Copyright Photo Simonis / ÖNB Wien; Bildarchiv Austria (Inventarnummer SIM 345)
Seit den 1960er Jahren wirkte Walther Reyer neben seiner umfangreichen Arbeit als Theaterschauspieler zudem in verschiedenen TV-Produktionen mit und "adelte" so manchen "Tatort", "Kommissar", "Derrick" oder TV-Serien wie "Insel der Träume"1) durch seine noble Erscheinung. Besonders als Tierarzt Dr. Pankraz Obermayr in der Fernsehserie "Der Bergdoktor"1) erlangte er Anfang der 1990er Jahre auf dem Bildschirm eine neuerliche Popularität → Übersicht Filmografie.
    
Walther Reyer, der zuletzt im Wiener "Rabenhof Theater"1) (3. Spielstätte des "Theater in der Josefstadt")  zusammen mit Erni Mangold in der Altersromanze "Elena und Robert" von Gundi Ellert1) (Premiere: 15.02.1998) auf der Bühne gestanden hatte, starb in der Nacht vom 5. auf den 6. September 1999 kurz nach seinem 77. Geburtstag in seiner Heimatstadt Hall in Tirol. Er wurde am 17. September 1999 neben berühmten Söhnen Wiens wie Johann Strauss1), Franz Schubert1), Helmut Qualtinger oder Josef Meinrad in einem Ehrengrab (Gruppe 40, Nr. 100) auf dem "Wiener Zentralfriedhof"1) beigesetzt → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Als einer der namhaftesten und beliebtesten Schauspieler des deutschen Sprachraumes war Kammerschauspieler Walter Reyer unter anderem 1973 mit dem "Grillparzer-Ring"1) und noch im Mai 1998 mit dem "Verdienstkreuz der Stadt Innsbruck" ausgezeichnet worden.
 
Der große Charaktermime war vier Mal verheiratet, die ersten beiden Male mit den Schauspielerinnen Erika Remberg1) und Gretl Elb1) (Scheidung 1960); aus der der Verbindung mit Erika Remberg (Heirat 1950) ging die 1950 in Innsbruck geborene Tochter Veronika hervor, aus der Liebesverbindung mit der ehemaligen Soubrette Käthe Lentsch1) Sohn Wolfgang. Aus der Ehe mit seiner dritten Frau Claudia), Tochter des Generaldirektors der "ESSO Wien" Dr. Walter Feldmann, hinterließ Reyer vier Kinder, darunter Cordula Reyer1) (geb. 1964), die in den USA eine Model-Karriere startete und als Mode-Journalistin arbeitet. Zuletzt war der Schauspieler seit 1992 mit seiner Frau Angela verheiratet, die ihren Mann auch managte. Zusammen mit Hanne Egghardt1) stellte Angela Reyer eine Biographie fertig, die im Februar 2000 unter dem Titel "Walther Reyer, Es fügte sich so… Erinnerungen und Betrachtungen" erschienen ist.

Das Foto wurden mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg)
zur Verfügung gestellt. Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Das Foto wurden mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
Quelle (unter anderem): "Henschel Theaterlexikon"*)
Siehe auch Wikipedia, geschichtewiki.wien.gv.at sowie
das Interview bei wolfgangfreitag.com und den Nachruf bei spiegel.de
*) "Henschel Theaterlexikon", Hrsg. C. Bernd Sucher (Henschel Verlag, 2010, S. 719)
Fremde Links: 1) Wikipedia
     
Theater-Wirken (Auszug)
Quelle (unter anderem): "Henschel Theaterlexikon",
 Hrsg. C. Bernd Sucher (Henschel Verlag, 2010, S. 719)
(Fremde Links: Wikipedia, whoswho.de, theaterwissenschaft.ch;  R = Regie, UA = Uraufführung)

"Vorarlberger Landesbühne" in Bregenz

"Exlbühne" in Innsbruck Wiener "Burgtheater" Wiener "Theater in de Josefstadt" "Salzburger Festspiele"
Walther Reyer als Fabrikant Friedrich Hofreiter in "Das weite Land" von Arthur Schnitzler
am "Landestheater Salzburg" anlässlich der "Salzburger Festspiele" (→ salzburgerfestspiele.at) mit …
Walter Reyer als Friedrich Hofreiter in "Das weite Land" von Arthur Schnitzler  (1980; Inszenierung: Maximilian Schell) am "Landestheater Salzburg" anlässlich der Salzburger Festspiele mit Birgit Doll; Copyright Virginia Shue Walter Reyer als Friedrich Hofreiter in "Das weite Land" von Arthur Schnitzler  (1980; Inszenierung: Maximilian Schell) am "Landestheater Salzburg" anlässlich der Salzburger Festspiele mit Birgit Doll; Copyright Virginia Shue Walter Reyer als Friedrich Hofreiter in "Das weite Land" von Arthur Schnitzler  (1980; Inszenierung: Maximilian Schell) am "Landestheater Salzburg" anlässlich der Salzburger Festspiele mit Regisseur Maximilian Schell; Copyright Virginia Shue
Birgit Doll (Rolle: Erna, Tochter von Frau Wahl) Regisseur Maximilian Schell
Die Fotos wurden mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt. Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
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Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, Die Krimihomepage, fernsehserien.de, deutsches-filmhaus.de)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
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