Filmografie / Hörspiel
Paul Verhoeven als ehemaliger Theaterdirektor Harro Hassenreuter in der TV-Adaption von Hauptmanns "Die Ratten" (1969; Regie: Peter Beauvais); Foto freundlicherweise zur Verfügung gestellt von "Pidax film" Paul (Paulus Josef) Verhoeven wurde am 23. Juni 1901 als Sohn eines Fuhrunternehmers im nordrhein-westfälischen Unna1) geboren, wuchs mit seinen dreizehn Geschwistern in ärmlichen Verhältnissen auf; die Vorfahren stammten aus den Niederlanden und waren Bauern gewesen. Den ursprünglichen Berufswunsch, Architekt zu werden, gab Verhoeven nach kurzer Zeit auf, da er sich schon früh für alles interessiert hatte, was mit dem Theater zusammenhing. Er schlug die künstlerische Laufbahn ein, nahm Schauspielunterricht bei Karl Wüstenhagen1) (1893 – 1950) in Dortmund und profilierte sich schon bald als Charakterdarsteller, vornehmlich aber als Regisseur. Diesen Weg konnte er vor allem in Berlin fortsetzen, wo er innerhalb weniger Jahre zu den bedeutendsten Schauspielern und Regisseuren zählte.
   
Paul Verhoeven als ehemaliger Theaterdirektor
Harro Hassenreuter in der TV-Adaption (1969) der Tragikomödie
"Die Ratten"1) von Gerhart Hauptmann1)
Regie: Peter Beauvais1) → Die Krimihomepage (Spezial)
Foto freundlicherweise zur Verfügung gestellt von "Pidax film",
welche die Produktion im Juli 2012 auf DVD herausbrachte.
Sein Leinwanddebüt gab Verhoeven 1936 mit der kleinen Rolle des Barmixers Billy in Luis Trenkers frühem Western "Der Kaiser von Kalifornien"1), eine romantisierende und dramatisierende Filmbiografie des von Trenker dargestellten Siedlers Johann August Sutter1). Ein Jahr später trat Verhoeven erstmals als Regisseur mit dem Streifen "Die Fledermaus"2) (1937) nach Motiven der gleichnamigen Operette1) von Johann Strauss1) in Erscheinung. In der Folgezeit übernahm er Rollen in Filmen anderer Regisseure wie beispielsweise als "Juwelen-Max" in Arthur Maria Rabenalts1) Abenteuer "Die Drei Codonas"2) (1940) oder in Robert A. Stemmles1) Krimikomödie "Herr Sanders lebt gefährlich"2) (1944), wo er die Titelrolle des Kriminalroman-Autors Paul Sanders mimte. In vielen Filmen, für die er hinter der Kamera stand, übernahm  er auch kleinere Parts als Schauspieler, wie etwa in als Drehorgelspieler "Salonwagen E 417"1) (1939), als Direktionssekretär "Der große Schatten"1) (1942), als Buchhalter Schmitz "Die Nacht in Venedig"2) (1942) oder als Philharmoniker Grode in dem Musikfilm "Philharmoniker"1) (1944); zu etlichen Filmen schrieb er selbst das Drehbuch oder fungierte als Co-Autor.
Nach Ende des 2. Weltkrieges arbeitete Paul Verhoeven in München für das Theater, anfangs als Intendant des "Bayerischen Staatsschauspiels"1) (1945-1948), später als Gastregisseur und Gastschauspieler an den "Münchener Kammerspielen"1). Wegen der völligen Zerstörung des "Residenztheaters"1) 1944 richtete Paul Verhoeven im ebenfalls weitgehend zerstörten Ballsaal der "Münchner Residenz"1) eine vielgerühmte Spielstätte ein, das "Theater am Brunnenhof". Während der Bauzeit des "Brunnenhoftheaters" inszenierte Paul Verhoeven als erste Aufführung seiner Intendanz im "Prinzregententheater"1) Shakespeares "Sommernachtstraum"1) mit der bis Kriegsende verbotenen Musik des jüdischen Komponisten Felix Mendelssohn-Bartholdy1) (u.a. mit Rudolf Vogel, Käthe Braun, Elfie Beyer1)). Verhoeven eröffnete das "Theater am Brunnenhof" mit Lessings "Nathan der Weise"1), einem Stück, das im "Dritten Reich" verpönt war und nun den Neubeginn geistiger freier Auseinandersetzung markierte. Unter der Regie von Arnulf Schröder1) spielten u.a. Eva Vaitl1), Curd Jürgens und Hellmuth Renar1).
Beispielhafte Inszenierungen waren das höchst aktuelle Nachkriegsstück "Wir sind noch einmal davongekommen"
1) von Thornton Wilder1), das eine aufregende Begegnung mit amerikanischer Bühnendramaturgie bedeutete, "Ein Traumspiel"1) von August Strindberg1) und als Arbeit des Regiegastes Jürgen Fehling1) "Maria Magdalena"1) von Friedrich Hebbel1) (mit Joana Maria Gorvin und Otto Wernicke). Nach schwerer Krankheit und Querelen mit dem Kultusminister Alois Hundhammer1) legte Paul Verhoeven 1948 die Intendanz nieder. Als das "Residenztheater" wieder hergestellt war, inszenierte Paul Verhoeven unter der Intendanz seines Nachfolgers Alois Johannes Lippl1) 1952 Shakespeares "Wintermärchen"1). Noch ein letztes Mal war er an diesem Haus tätig – als Darsteller. Und wieder mit einem Stück von Shakespeare. Unter der Regie von Fritz Kortner spielte Verhoeven 1955 den Julius Caesar.3) Anmerkung: Das Schauspiel "Julius Caear" nach dem gleichnamigen Drama1) von William Shakespeare1) wurde 1955 auch als Hörspiel gesendet → ARD-Hörspieldatenbank.
   
Auch für den Film blieb der "Theatermann" Verhoeven unverzichtbar und so trat er auch hier weiterhin mit prägnanten Figuren auf der Leinwand in Erscheinung und setzte erfolgreich seine Arbeit als Regisseur fort. Meist war er mit Rollen in "seinen" Filmen präsent, wie in "Heidelberger Romanze"1) (1951) als Detektiv Schulze neben Liselotte Pulver und O. W. Fischer oder als Arzt in "Roman einer Siebzehnjährigen"1) (1955) mit Ingrid Andree. Ambivalente Kritiken erntete er für die DEFA-Produktion "Das kalte Herz"1) (1950) nach dem gleichnamigen Märchen1) von Wilhelm Hauff1) mit Lutz Moik als Peter Munk, Erwin Geschonneck als Holländer-Michel) und Paul Bildt als das Glasmännlein. So notiert Wikipedia: "Die zeitgenössische Kritik kritisierte den Film, dem eigentlich ein "wunderbares, von echtem Humanismus erfülltes Thema" zugrunde liegt. Verhoeven habe im Film "seiner eigenen (…) verworrenen Phantasie die Zügel schießen (…) lassen". Die Begegnung Peters mit dem Holländer-Michel werde so zu einer "blutrünstige(n) Folterkammergeschichte": "Kochende Bluttümpel werden gezeigt, scheußlich gurgelnde Geräusche, Bordellszenen "eingelegt", der Holländer-Michel zu einer Gestalt aus dem Abnormitätenkabinett gemacht. Eine schwüle, blutrünstige Atmosphäre vernebelt ganze Passagen des Films, so daß die auch vorhandenen guten Stellen (…) davon erdrückt werden". Dennoch sei der Film "meisterhaft in Farbe und Fotografie." (Herman Müller in: "Neues Deutschland", 12.12.1950) Auch Regisseur Verhoeven meinte rückblickend, dass der Film zwar vorwiegend gelobt worden sei, manche Kritiker aber meinten, dass "die grausamen Szenen das Fassungsvermögen von Kindern weit übersteigen würde(n). Als ob das Gute und das Böse nicht schon immer wesentliche Bestandteile der Märchen gewesen wären!" → mehr Kritiken bei Wikipedia.
Mit Luise Ullrich und Paul Dahlke drehte er die Ehekomödie "Vergiss die Liebe nicht"1) (1953), mit Karlheinz Böhm und Gardy Granass das Lustspiel "Hochzeit auf Reisen"1) (1953) nach dem Roman "Die Hochzeitsreise" von Heinrich Spoerl1), mit Gerhard Riedmann und Waltraut Haas die amüsante Geschichte "Jede Nacht in einem anderen Bett"1) (1957) oder mit seinem Freund  Heinz Rühmann das Drama "Der Jugendrichter"1) (1960), mit dem er 1973 an den "Kammerspielen" auch seinen letzten Theatertriumphe in der Neil Simon1)-Komödie "Sonny Boys" feierte. Ein schöner Erfolg wurde auch seine letzte Regiearbeit für das Kino "Ihr schönster Tag"1) (1962), inszeniert mit Inge Meysel und Rudolf Platte nach dem Bühnenstück "Das Fenster zum Flur" von Curth Flatow1), seine Regiearbeiten "Die Schuld des Dr. Homma"1) (1951) und "Vergiss die Liebe nicht" (1953) wurden mit dem "Deutschen Filmpreis"1) ausgezeichnet → Übersicht Kinofilme als Regisseur.
  
Ab den 1960ern arbeitete Verhoeven auch vermehrt für das Fernsehen, unter seiner Regie entstanden erfolgreiche Fernsehspiele wie "Der Fehltritt"4) (1960), der Krimi "Bedaure, falsch verbunden"4) (1962), "Mamselle Nitouche" (1963) nach der Operette "Mam'zelle Nitouche"1) von Hervé1) (Musik) mit Chariklia Baxevanos in der Titelrolle, die beiden Dokumentarspiele "Der Fall Jeanne D'Arc"4) (1966) mit Kathrin Schmid1) als Jeanne d'Arc1) und "Der Fall Mata Hari"4) (1966) mit Louise Martini als berühmte Spionin Mata Hari – hier spielte er den Oberst Goubet –, die Romanadaption "Gottes zweite Garnitur"4) (1967) oder "Der Panamaskandal" (1967), ein Dokumentarspiel über den "Panamaskandal"1) mit Paul Hoffmann als Ferdinand de Lesseps1), erfolgloser erster Erbauer des Panamakanals1), Verhoeven selbst stellte den Politiker Pierre Waldeck-Rousseau1) dar. Zu seinen letzten TV-Regiearbeiten zählte das Doku-Drama "Der Hitler-Ludendorff Prozeß" (1971) über den Hitler-Ludendorff-Prozess1) mit Alf Marholm als Erich Ludendorff1) sowie der Psychokrimi "Verdacht gegen Barry Croft"4) (1972) (mit Karlheinz Böhm als Barry Croft. Die Krimihomepage urteilt: "Was diesen Film so sehenswert macht, ist neben der guten Inszenierung des Multitalents Paul Verhoeven, die vorzügliche Besetzung. Neben Karlheinz Böhm brilliert Karin Hübner, Lis Verhoeven und Herbert Fleischmann sowie Horst Sachtleben garnieren die Besetzungsliste. Lediglich Rosemarie Fendel wirkt etwas nervig, was vielleicht auch mit ihrer Rolle zu tun haben mag. Insgesamt aber eingelungenes Fernsehvergnügen!" → Übersicht TV-Produktionen als Regisseur
  
Als herausragender Schauspieler bleibt Verhoeven auf dem Bildschirm in nachhaltiger Erinnerung, meist verkörperte der Mann mit den markanten Gesichtszügen hintergründige Charaktere. So sah man ihn beispielsweise mit der Rolle des Geheimdienstagenten Porphyri in "Raskolnikoff"4) (1959) nach dem Roman "Schuld und Sühne"1) von Fjodor Dostojewski1), bei "Die Krimihomepage" wird festgehalten: "Gong1) 47/1959, Seite 28: (…) Auch als Porphyri meisterte Paul Verhoeven das verhalten Zugreifende, das Abwartende und zugleich Provozierende, das seine Rolle ihm vorzeichnete. Überraschend war der Raskolnikoff Hartmut Recks, sensibel gestaltet – wenn auch ohne den letzten, revolutionären Funken – und mit Wandlungsmöglichkeiten, die ihn sein Part bis zum Schluss mit Bravour durchstehen ließ. Der SDR hat wieder einmal gezeigt, dass seine Fernsehspiele ihr hohes Niveau nicht zufällig halten. Hörzu1) 47/1959, Seite 60: (…) Porphyri ist die Verkörperung des logischen, bohrenden, unausweichlichen Gewissens. So wird er zur tragenden Figur des Stücks. Diese Verlagerung des Schwergewichts wurde unterstrichen durch Paul Verhoevens überragende Gestaltung der Rolle. (…) Hartmut Reck spielte die Titelrolle mit jugendlichem Feuer, als Revolutionär wie als Büßer gleich intensiv. Regisseur Franz Peter Wirth1) hat die Dostojewskijsche Atmosphäre durch das teils düster-realistische, teils surrealistische Bühnenbild Gerd Richters, durch das überlegene Spiel mit Licht und Kameras spürbar gemacht. So war der Abend alles in allem ein starkes Erlebnis."
In "Egmont" (1962) nach dem gleichnamigen Trauerspiel1) von Johann Wolfgang von Goethe1) mit Max Eckard als Graf Egmont glänzte er als Herzog von Alba1), in "Caesar und Cleopatra"4) nach der Komödie von George Bernard Shaw1) als Gaius Iulius Caesar1), Uta Sax1) war als ägyptische Königin Cleopatra1) seine Partnerin. Bei dem Film "An der schönen blauen Donau"4) (1965) handelte es sich um eine österreichischen Pseudo-Dokumentation über Nationalsozialisten, die den Sturz der Regierung von Engelbert Dollfuß1) planen, hier stellte er den Legationsrat von Guben dar, für die Interpretation der Titelrolle des katholischen Priesters und NS-Widerstandskämpfers Bernhard Lichtenberg1) in Peter Beauvais'1) Biopic "Bernhard Lichtenberg"1) (1965) erhielt Verhoeven die "Goldene Kamera"1). In "Walther Rathenau – Untersuchung eines Attentats"1) (1967) über die Ermordung Walther Rathenaus1) verkörperte Verhoeven den deutschnationalen Abgeordneten Dr. Karl Helfferich1), erneut unter der Regie von Peter Beauvais präsentierte er sich 1968 als Fabrikant Samuel Fielding, der in dem dreiteiligen Francis Durbridge1)-Straßenfeger "Ein Mann namens Harry Brent" von Barbara Smith (Barbara Frey1)) erschossen wird. Ein weiterer spannender Krimi war der Dreiteiler "Babeck" (1968), hier sollte er als Körner den Protagonisten bzw. Journalisten Manfred Krupka (Helmuth Lohner) aus dem Weg räumen.
Viel Beachtung fand Verhoeven auch in der von Franz Josef Wild1) in Szene gesetzten Theateradaption "König Richard II." (1968) nach dem gleichnamigen Drama1) von William Shakespeare1), überzeugte als John of Gaunt, 1. Duke of Lancaster1), Onkel des von Hannes Messemer gespielten Richard II.1). Im Folgejahr gestaltete er den Theaterdirektor Hassenreuter in Beauvais' Hauptmann-Adaption "Die Ratten"4) (EA: 12.01.1969), stand zusammen mit Inge Meysel (Frau John) vor der Fernsehkamera. "(…) Was einmal soziale Anklage, Kritik an den Verhältnissen war, wirkt heute antiquiert. Inszenator Peter Beauvais war sich dessen offenbar bewusst. Um der Gefahr der Unglaubwürdigkeit zu entgehen, verlegte er das Hauptgewicht auf die Hassenreuter-Szenen (ausgezeichnet: Paul Verhoeven in der Rolle des Theaterdirektors!). Daraus folge zwangsläufig, das die Tragödie der Frau John (Inge Meysel) empfindlich geschmälert und die Zwiespältigkeit der Handlung überdeutlich wurde. Beauvais' Verliebtheit ins Milieu tat ein übriges, die Spannung zu strapazieren. Ergriffenheit breitete sich nicht aus." (Hörzu 5/1969, Seite 12; Quelle: Die Krimihomepage) 1971/72 zeigte sich Verhoeven zudem in zwei "Tatort"-Produktionen mit Sieghardt Rupp als Zolloberinspektor Kressin, spielte in "Kressin und der tote Mann im Fleet"1) (1971) den Professor Petersen, in "Kressin und der Mann mit dem gelben Koffer" (1972) den Waffenhändler Nobiling. Zu seinen letzten darstellerischen Arbeiten für das Fernsehen zählte die Figur des Johann Georg II. Fuchs Freiherr von Dornheim1), Fürstbischof von Bamberg und genannt "Hexenbischof", in "Cautio Criminalis oder Der Hexenanwalt"4) (1974) nach dem Roman "Der Hexenanwalt" um den von Gerd Böckmann gespielten Pater Friedrich Spee von Langenfeld1) (→ Cautio Criminalis1)) sowie der Rembrandt van Rijn1) in "
Comenius" (1975) nach dem Drama von Oskar Kokoschka1) über den Philosophen und Theologen Johann Amos Comenius1) (1592 – 1670), dargestellt von Thomas Holtzmann → Übersicht TV-Produktionen als Darsteller. Im Kino konnte man Verhoeven zuletzt in der Komödie "Oh Jonathan – oh Jonathan!"1) (1973) als Monsignore Berghammer neben Protagonist Heinz Rühmann bewundern.
Darüber hinaus stand der vielseitige Künstler wiederholt im Hörspielstudio, vor allem als Sprecher, aber auch sporadisch als Regisseur; eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier.
Verhoeven war seit Ende der 1950er Jahre lange Zeit Präsident der "Deutschen Film-Union" (Defu), dem Dachverband der deutschen Filmschaffenden. In den 1960er Jahren zählte er zu den Dozenten der ersten Stunde am "Deutschen Institut für Film und Fernsehen" (DIFF), dem Vorläufer der "Hochschule für Fernsehen und Film München"1)
   
Der berühmte Schauspieler, Dramaturg und Regisseur Paul Verhoeven starb während einer Gedenkfeier für die kurz zuvor verstorbene Schauspielerin Therese Giehse (1898 – 1975) am 22. März 1975 an Herzversagen – wenige Wochen vor seinem 74. Geburtstag. Er saß an einem Tisch auf der Bühne der "Münchner Kammerspiele" und hatte gerade die ersten Sätze ihres Nachrufs gesprochen, als er plötzlich tot zusammenbrach. Die letzte Ruhe fand er in einem Familiengrab auf dem "Münchner Waldfriedhof" (Alter Teil) neben seiner Gattin (Grab Nr. 95–W–3) → Foto der Grabstelle bei Wikimedia Commons sowie knerger.de. "Der Spiegel" schrieb in seinem Nachruf auf ihn unter anderem, der untersetzte Verhoeven sei nie gewesen, "was man einen Star nennt, aber die zweiten Rollen, die er spielte, hat er von aller Kraftmeierei, zu der ihm seine Statur hätte verführen können, freigehalten." → spiegel.de
Der Künstler  war seit 1930 mit der Theaterschauspielerin Doris Kiesow1) (1902 – 1973) verheiratet, die ihre eigene Karriere für die Familie zurückgestellt hatte; aus der Verbindung stamm(t)en die Kinder Lis, Monika und Michael. Lis Verhoeven (1931 – 2019) wurde ebenfalls eine renommierte Schauspielerin, Sohn Dr. Michael Verhoeven1) (geb. 1938), der seit 1966 mit der Schauspielerin Senta Berger verheiratet ist, gehört zu den bedeutenden deutschen Regisseuren bzw. Filmproduzenten und stand in seinen frühen Jahren in verschiedenen Filmen ebenfalls als erfolgreicher Schauspieler vor der Kamera; Monika Verhoeven wurde Grafikerin. Auch Paul Verhoevens Enkel bzw. Michael Verhoevens und Senta Bergers Söhne Luca Verhoeven1) (geb. 1979) und Simon Verhoeven1) (geb. 1972) haben sich inzwischen einen Namen als Schauspieler bzw. Regisseur gemacht und führen somit erfolgreich die Tradition der Verhoeven-Dynastie fort. Paul Verhoeven war überdies der Schwiegervater von Mario Adorf, der Anfang der 1960er kurze Zeit mit Lis Verhoeven verheiratet gewesen war. Die gemeinsame Tochter Stella Adorf1) ist ebenfalls Schauspielerin, unter anderem war sie in Michael Verhoevens Film "Das schreckliche Mädchen"1) (1990) zu sehen.
Aus der Beziehung Paul Verhoevens mit der Schauspielerin Edith Schultze-Westrum (1904 – 1981) ging der 1937 geborene Sohn Thomas Schultze-Westrum1) hervor, der sich als Zoologe, Ethnologe, Verhaltensforscher und Tierfilmer einen Namen machte.
 
Ende Oktober 2003 strahlte der "Bayerische Rundfunk" die Dokumentation "Die Verhoevens"2) aus, in dem der Regisseur und Autor Felix Moeller2) drei Generationen Theater, Film und Fernsehen bzw. eine außergewöhnliche Familie porträtierte. "In sehr persönlichen Gesprächen, raren Archivaufnahmen und Ausschnitten aus 70 Jahren deutscher Filmgeschichte entsteht ein liebevolles Panorama", so "Der Spiegel"; der Film ist inzwischen auch auf DVD erhältlich.
Im Oktober 2005 erschien dann von Dr. Michael Verhoeven unter dem Titel "Paul, ich und wir" ein ebenso persönliches wie unterhaltsames Buch, in dem der Autor ein schillerndes Bild seiner berühmten Familie bis hin zu seiner Frau Senta Berger und seinen Söhnen nachzeichnet. Fast ein ganzes Jahrhundert wird in der Familiengeschichte gespiegelt und macht mit den Menschen das lebendig und nacherlebbar, was geschah.
Textbausteine des Kurzportraits von prisma.de (Seite nicht mehr online)
Siehe auch Wikipedia, cyranos.ch, filmportal.de, deutsches-filmhaus.de
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de, 4) Die Krimihomepage
3) Quelle: prisma.de
(Seite nicht mehr online)
  
Filme
Kinofilme: als Darsteller / als Regisseur
Fernsehen: als Darsteller / als Regisseur
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia (deutsch/englisch), filmportal.de, Die Krimihomepage,
tls.theaterwissenschaft.ch, fernsehserien.de, deutsches-filmhaus.de, vvb.de, prisma.de)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia (deutsch/englisch))
Als Sprecher Als Regisseur
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