Filmografie / Hörspiel
Tilly Lauenstein wurde am 28. Juli 1916 (nach anderen Quellen 1915) als Tochter eines Konditors und Molkereibesitzers im hessischen Bad Homburg vor der Höhe1) geboren und wuchs auch dort auf. Nach ihrem Schulabschluss an einem Lyzeum ging sie nach Berlin und nahm dort Schauspielunterricht. Sie debütierte am "Staatstheater Stuttgart"1) und nach verschiedenen Engagements in der Provinz kam sie nach Berlin zurück, wo sie ab 1947 zum Ensemble des "Deutschen Theaters"1) gehörte. Hier war ihre erste große Rolle unter der Regie von Wolfgang Langhoff1) die der Marie in dem Dramenfragment "Woyzeck"1) von Georg Büchner1) mit Ernst Wilhelm Borchert in der Titelrolle. Später wirkte sie elf Jahre lang als Ensemble-Mitglied an den "Staatlichen Schauspielbühnen Berlin"1), trat am "Schillertheater"1) und am "Schlosspark Theater"1) auf. Sie gestaltete von der Naiven über jugendliche Liebhaberinnen bis hin zum Heldenfach unzählige prägnante Frauenfiguren.
 

Tilly Lauenstein (Titelrolle) mit Curt Trepte1) in dem Stück
"Ljubow Jarowaja" von Konstantin Trenjow (1876–1945),
1948 im "Haus der Kultur der Sowjetunion"1)
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000297)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek
Urheber: Abraham Pisarek1) (1901–1983); Datierung: 1948;
Quelle: www.deutschefotothek.de
Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Tilly Lauenstein (Titelrolle) mit Kurt Trepte in dem Stück "Ljubow Jarowaja" von Konstantin Trenjow, 1948 im "Haus der Kultur der UdSSR"; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000297); Copyright: SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek; Urheber: Abraham Pisarek (1901–1983); Datierung: 1948; Quelle: www.deutschefotothek.de
Tilly Lauenstein, 1948 fotografiert von Fritz Eschen (1900–1964); Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_e_0053418); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Fritz Eschen; Urheber: Fritz Eschen; Datierung: 12.04.1948; Quelle: www.deutschefotothek.de Tilly Lauenstein wurde am 28. Juli 1916 (nach anderen Quellen 1915) als Tochter eines Konditors und Molkereibesitzers im hessischen Bad Homburg vor der Höhe1) geboren und wuchs auch dort auf. Nach ihrem Schulabschluss an einem Lyzeum ging sie nach Berlin und nahm dort Schauspielunterricht. Sie debütierte am "Staatstheater Stuttgart"1) und nach verschiedenen Engagements in der Provinz kam sie nach Berlin zurück, wo sie ab 1947 zum Ensemble des "Deutschen Theaters"1) gehörte. Hier war ihre erste große Rolle unter der Regie von Wolfgang Langhoff1) die der Marie in dem Dramenfragment "Woyzeck"1) von Georg Büchner1) mit Ernst Wilhelm Borchert in der Titelrolle. Später wirkte sie elf Jahre lang als Ensemble-Mitglied an den "Staatlichen Schauspielbühnen Berlin"1), trat am "Schillertheater"1) und am "Schlosspark Theater"1) auf. Sie gestaltete von der Naiven über jugendliche Liebhaberinnen bis hin zum Heldenfach unzählige prägnante Frauenfiguren.
 
 
Tilly Lauenstein, 1948 fotografiert von Fritz Eschen1) (1900–1964)
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_e_0053418)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Fritz Eschen
Urheber: Fritz Eschen; Datierung: 12.04.1948;
Quelle: www.deutschefotothek.de;
Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017
In den 1950er und 1960er Jahren folgten Rollen in westdeutschen Kinoproduktion wie beispielsweise in Wolfgang Staudtes1) Abenteuer "Madeleine und der Legionär"1) (1958) mit Hildegard Knef und u. a. Bernhard Wicki, Gottfried Reinhardts1) Biopic "Liebling der Götter" (1960) über den unter nie ganz geklärten Umständen aus dem Leben geschiedenen Ufa-Star Renate Müller (1906 – 1937) mit Ruth Leuwerik oder Alfred Weidenmanns1) Adaption "Julia, du bist zauberhaft"1) (1962) nach dem Roman "Theatre"1) von William Somerset Maugham1), wo sie als Evie die Zofe von Schauspielerin Julia Lambert (Lilli Palmer) mimte.
Danach wurden ihre Leinwandauftritte eher und Tilly Lauenstein konzentrierte sich verstärkt auf das Fernsehen. Ungeheure Popularität erlangte sienbsp;1962/63 als Gerda Hofer bzw. Filmehefrau von Gustav Knuth in der Serie "Alle meine Tiere" sowie 1965/66 als Ruth Buchner, tatkräftige Schwester von Hotelchef Otto Buchner (Hans Söhnker), in "Der Forellenhof". Man sah sie mit durchgehenden Rollen in etlichen weiteren populären Serien, so beispielsweise als Heimleiterin Henriette Below in "Das Kurheim"1) (1972), als Oma Düwel in "Ravioli"1) (1983), als Rosalinde, Ehefrau von Emanuel von Rödermark (Ferdy Mayne), in "Rivalen der Rennbahn"1) (1989), als Martha Hagenbeck, Mutter von Direktor Christoph Hagenbeck (Peter Striebeck) in "Unsere Hagenbecks"1) (1992) oder als Gloria von Ahlefeld, Vorsitzende des Stiftungsrats der Schule, in "Die Schule am See"1) (1998). Dazwischen lagen Gastauftritte in anderen beliebten Serien/Reihen, zu denen auch "Derrick"1), "Der Alte"1) oder der Dauerbrenner "Tatort"1) zählten, wo sie in der Folge "Freiwild"1) (1984) als Elise Ansbach auftauchte.
Sie zeigte sich in etlichen Einzelproduktionen unter anderem als Francoise, Frau von Gefängnisdirektor Fernand Chillon (Sigurd Lohde1)), in dem Stück "Das Paradies von Pont l'ÉvÊque"3) (1961), als Carla, Frau des Kleinkriminellen bzw. Ex-Häftlings Dickie Gray (Carl-Heinz Schroth), in dem Krimi "Das ganz große Ding"3) (1966) oder als Kirsty McHarr in der spannenden Story "Das Geheimnis von Lismore Castle"3) (1986) nach dem Theaterstück "The Man Who Changed His Name" (("Der Mann mit den zwei Gesichtern") von Edgar Wallace1)

Abbildung DV-Cover mit freundlicher Genehmigung
von in-akustik GmbH & Co. KG

Alle meine Tiere: Abbildung DV-Cover mit freundlicher Genehmigung von in-akustik GmbH & Co. KG
Die Krimihomepage notiert: Ein hervorragend besetzter Fernsehkrimi, Tilly Lauenstein brilliert in einer Rolle die auch Elisabeth Flickenschild zugestanden hätte. Hans Clarin verstärkt die Atmosphäre als Butler dessen Dialoge auch von Eddie Arendt hätten sein können, "Ich schleiche nicht Sir, ich gehe nur unaufdringlich". Gottlieb1)-typische Kameraeinstellungen und Schwenks, schöne Landschaftsaufnahmen in Schottland vor alten Kulissen. Weitere mysteriös wirkende Personen wie z. B. ein Messerschleifer, zieren das Geschehen. Die kammerspielartige Inszenierung erinnert ein wenig an das "indische Tuch" jedoch ist hier die Atmosphäre, Gottlieb-Typisch, eher etwas entspannter. Carl Heinz Schroth gelingt es dramaturgisch geschickt für den Zuschauer immer ein Stück weiter undurchschaubar zu bleiben: "Ein Mensch der sich langweilt kommt auf die dümmsten Ideen". Was dem Stück fehlt ist das "WhoDoneIt", doch darauf wurde dieses Fernsehspiel nicht ausgelegt und das ist auch kein Kriterium für einen guten Film. Es fehlt eine passende Szenenmusik, vielleicht das größte Manko des sonst sehr gut aufgebauten Krimis, der in größeren Abständen durchaus sehenswert ist."
Auf der Leinwand war Tilly Lauenstein nur noch sporadisch zu sehen, unter anderem holte sie Xaver Schwarzenberger als "Dame" für den Erfolgsstreifen "Otto – Der Film"1) (1985) vor die Kamera, in der Komödie "Cosimas Lexikon"1) (1992) trat sie neben Protagonistin Iris Berben als Charlotte Steinhöfel in Erscheinung und in der Horror-Komödie "Sieben Monde"1) (1998) als Großmutter. Zu ihren letzten Arbeiten für das Kino zählte der ebenfalls mit Otto Waalkes1) gedrehte Klamauk "Otto – Der Katastrofenfilm"1) (2000) → Übersicht Filmografie.
  
Im Verlaufe ihrer langen Karriere als Schauspielerin wirkte die Schauspielerin in mehr als 100 Film- und Fernsehproduktionen mit, war in Dramen ebenso zu sehen wie in Komödien, Krimis oder Familienserien. Daneben betätigte sie sich äußerst erfolgreich als Synchronsprecherin und lieh zahlreichen berühmten Kolleginnen ihre Stimme. So führt Wikipedia aus: "Tilly Lauenstein war jahrzehntelang Synchronstimme von Katharine  Hepburn und Ingrid Bergman. Seit Beginn ihrer Synchronisationstätigkeit 1949 war ihre Stimme in über 350 Spielfilmen zu hören. Bekannte Darstellerinnen wie Simone Signoret, Barbara Stanwyck, Deborah Kerr, Susan Hayward, Rita Hayworth, Lauren Bacall und auch die englischsprechende Marlene Dietrich wurden von ihr ebenso gesprochen wie Lupus, die Haushälterin Cornelius Buttons, in der Kinderserie "Die Grashüpfer-Insel"4), das Fräulein Rottenmeier in der Anime-Serie "Heidi"1) und Mania, die Uralthexe in den beliebten "Bibi-Blocksberg"1)–Hörspielen und die Eule Ula in der Hörspielreihe "Xanti"1). In dem bereits 1939 gedrehten Film, aber erst im Dezember 1953 in Deutschland erstmals gezeigten synchronisierten Fassung von "Vom Winde verweht", sprach Olivia de Havilland als Melanie Hamilton mit der Stimme von Tilly Lauenstein. 1985 lieh sie Giulietta Masina in "Frau Holle" und 1987 Billie Bird1) als Mrs. Feldman in "Police Academy IV"1) ihre Stimme. Außerdem sprach sie für Sally Grace die Eule in der Serie "Als die Tiere den Wald verließen"1) ("The Animals of Farthing Wood"). Zu einem ihrer letzten Einsätze gehörte die Synchronisation von Gloria Stuart1) als alte Rose in "Titanic" (1997) und June Foray1) im Disney-Zeichentrickfilm "Mulan" (1998) als Großmutter Fa."
Zu den bei  synchronkartei.de rund 1.120 Sprechrollen ausgewiesenen Produktionen zählen weiterhin unter anderem die Schauspielerinnen bzw. Filme:
(Fremde Links: Wikipedia)

Zudem stand der Schauspieler seit Ende der 1940er Jahre immer wieder regelmäßig im Hörspielstudio, eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier.
 
Tilly Lauenstein, die für schauspielerische Präzision bekannt war und zu einer der gefragtesten Darstellerinnen Deutschlands gehörte, starb am 8. Mai 2002 im Alter von 85 Jahren in Potsdam1); die letzte Ruhe fand sie in dem ehemaligen Erbbegräbnis Aschen (heute Gemeinschaftsgrab) auf dem "Friedhof Wilmersdorf"1) im Berliner Ortsteil Wilmersdorf1) → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Die 1984 mit dem "Großen Hersfeld-Preis"1) ausgezeichnete Künstlerin war geschieden und Mutter eines Sohnes, Detlef Lauenstein. Ihr Enkel Jonas Lauenstein1) ergriff ebenfalls den Beruf des Schauspielers und arbeitet überdies als Synchronsprecher.

Siehe auch Wikipedia sowie
den Nachruf bei www.spiegel.de
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de, 3) Die Krimihomepage, 4) fernsehserien.de
      
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, geschichtewiki.wien.gv.at, filmportal.de, fernsehserien.de,  Die Krimihomepage)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia (deutsch/englisch),
theaterderzeit.de, krimi-couch.de, ohrenbaer.de)
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