Übersicht (Auswahl) Filmografie / Hörspiel
Werner Kreindl 01; Copyright Virginia Shue Werner Kreindl wurde am 20. Oktober 1927 im oberösterreichischen Wels1) (Salzkammergut) als Sohn eines Polizeibeamten geboren; seine Mutter stammte aus einer Weinbauernfamilie. Der junge Werner wuchs im benachbarten Vöcklabruck1) auf, interessierte sich schon früh, für alles, was mit dem Theater zusammenhing und wirkte schon in der Volksschule bei Schüleraufführungen mit. Später besuchte er das Realgymnasium, machte sein Abitur und musste dann zunächst seine Pläne, Schauspieler zu werden, wegen des 2. Weltkrieges "begraben". Er wurde zum Wehrdienst einberufen und erlitt noch gegen Ende des Krieges als Granatwerfer-Richtschütze eine Kopfschuss-Verletzung, von der er sich jedoch wieder erholte. Nach Kriegsende begann Kreindl in Wien ein Studium der Germanistik und der Theaterwissenschaften und gehörte 1946 zu den Mitbegründern eines Studententheaters. 1948 brach er das Studium ab, da er unbedingt auf der Bühne stehen wollte, und nahm ein Engagement in Graz1) an.
   
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg)
zur Verfügung gestellt. Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
Weitere Stationen seiner Theaterkarriere wurden dann unter anderem das Wiener "Burgtheater"1) sowie die Theater in Bonn, Darmstadt, München, Berlin und Hamburg. Kreindl spielte alle wichtigen Rollen sowohl in Klassikern als auch Stücken des modernen Theaters, verkörperte beispielsweise den Franz Moor in dem Schiller-Schauspiel "Die Räuber"1), brillierte mit der Titelrolle in der Shakespeare-Tragödie "Hamlet"1), gab dämonisch den Mephisto in Goethes "Faust"1), war der Titelheld (Wallenstein1)) in der Schiller-Trilogie "Wallenstein"1), in den Shakespeare-Drama "Othello"1) und der Galileo Galilei1) in "Leben des Galilei"1) von Bertolt Brecht1). Er gestaltete den Philinte, Freund des Protagonisten Alceste, in der Moličre-Komödie "Der Menschenfeind"1), glänzte als Torvald Helmer in "Nora oder ein Puppenheim"1) von Henrik Ibsen1), als Kaufmann Lopachin in "Der Kirschgarten"1) von Anton Tschechow1) oder als Kammerherr Marinelli in dem Lessing-Trauerspiel "Emilia Galotti"1). Daneben arbeitete Kreindl erfolgreich als Regisseur und inszenierte Stücke von Johann Nestroy1), Moličre und Albert Drach1)
Seit Mitte der 1960er Jahre war Kreindl verstärkt für Film und Fernsehen tätig, wirkte in Hörspielen und Funklesungen mit; eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier.
Seinen ersten Leinwandauftritt hatte der Schauspieler 1962 in dem Schwank "Zwei Bayern in Bonn"1), im Verlaufe der Jahre folgten Rollen in Kinoproduktionen wie beispielsweise "Engel, die ihre Flügel verbrennen"1)  (1970), "Die Formel"1) (1980, "The Formula"), "So weit das Auge reicht"1) (1980), "Geld oder Leber"1) (1986) oder "Bei mir liegen Sie richtig"1) (1990), doch der Schwerpunkt seiner Arbeit war eindeutig das Fernsehen. Neben Auftritten in so beliebten Krimiserien/-reihen wie "Die fünfte Kolonne", "Der Kommissar", "Derrick"1), "Der Alte"1), "Sonderdezernat K1" oder dem Dauerbrenner "Tatort"1) sah man Kreindl unter anderem in dem mit Günter Mack als Umberto Nobile1) gedrehten Mehrteiler "Nobile – Sieben Wochen auf dem Eis"2) (1967) als Professor Dr. František Běhounek1) sowie als Hermann Göring1) in dem semi-dokumentarischen Zweiteiler "Der Reichstagsbrandprozess" (1967), von Tom Toelle1) gedreht nach Protokollen der damaligen Reichstagsbrandprozess-Hauptverhandlung gegen Marinus van der Lubbe1). In dem historisch-dokumentarischen Mehrteiler "Die Rote Kapelle"1)  (1972) übernahm Kreindl unter der Regie von Franz Peter Wirth1) die Rolle des "Großen Chef" bzw. des Widerstandskämpfers Leopold Trepper1) oder war als Dr. Ezra Jennings, Assistent des Hausarztes Dr. Candy (Hans Schweikart1)), in dem Zweiteiler "Der Monddiamant" (1974) nach dem Kriminalroman "The Moonstone"1) von Wilkie Collins1) zu sehen.

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Werner Kreindl 02; Copyright Virginia Shue
Ungeheure Popularität erlangte Kreindl ab 1978 als Hauptkommissar Karl Göttmann in der Krimiserie "SOKO 5113"1), eine Rolle, mit der er sch  150 Folgen lang bis zu seinem Tod 1992 präsentierte. "Werner Kreindl war nicht mit seiner Figur verschmolzen wie viele seiner Fernsehpolizistenkollegen. Er konnte mehr und durfte es auch zeigen. Kantige Züge, vielseitiger Blick: Seine Augen konnten jede Rolle, jede Stimmung widerspiegeln – schneidend, stechend und kalt oder liebevoll klug, bösartig glitzernd oder grantelnd, knurrig wie ein Hinterwäldler-Original." notierte "DER SPIEGEL"1) (25/1992).Kreindl mimte den Doktor Banks in dem Dreiteiler "Der Winter, der ein Sommer war" (1976), stand als Maximilian I.1) für den Vierteiler "Wallenstein" (1978) nach der Wallenstein-Biografie von Golo Mann1) an der Seite von Rolf Boysen (Feldherr Wallenstein1)) vor der Kamera, in dem viel diskutierten US- amerikanischen Mehrteiler "Holocaust"1) mit dem Untertitel "Die Geschichte der Familie Weiss" gehörte er als Vater von Inga Helms-Weiss (Meryl Streep1)) zur Besetzung. Viel Beachtung fand er als Professor Kupfer in der von Wolfgang Glück1) nach dem gleichnamigen Roman1) von Friedrich Torberg1) mit Gabriel Barylli1) in der Titelrolle in Szene gesetzten Kino-Adaption "Der Schüler Gerber"1) (1981) und wurde für diese darstellerische Leistung mit dem "Filmband in Gold"1) ausgezeichnet. Wenig später tauchte er als Stadtstreicher in dem vierteiligen ZDF- Abenteuer "Der schwarze Bumerang"1) (1982) auf.
In dem von Rainer Erler1) unter anderem mit Robert Atzorn, Judy Winter und Götz George gedrehte Science-Thriller "Das Schöne Ende dieser Welt"1) (1984) trat er als Dr. Raben neben in Erscheinung . Ein Jahr zuvor hatte Kreindl in der Rolle des NS-Verbrechers Adolf Eichmann1) für heftige Reaktionen des Publikums gesorgt: Gezeigt wurde mit "Das Protokoll – Die Vernehmung des Adolf Eichmann"2) in einer Live-Übertragung aus der "Halle Beuel"1) der "Bühnen der Stadt Bonn"1) die zweistündige Bühnenfassung des "Eichmann-Protokoll" von Jochen von Lang1) bzw. die Dialogsequenzen nach Tonbandaufzeichnungen der israelischen, 275-Stunden-Verhöre durch Avner Werner Less1) (gesprochen von Peter Eschberg1)), Die Aufführung wurde (bewusst) vorzeitig abgebrochen, als der Eichmann-Darsteller mit dem Satz "Ich kann physisch nicht mehr" die Bühne vorzeitig verließ – wie sich später herausstellte ein überraschender, theatraler Kunstgriff des Regisseurs Dieter Wedel1), der damit die Zuschauer/-innen irritieren wollte, "als Verwirklichung von Leere und geistiger Konfusion"  → yadvashem.org. Diese Gestaltung des ehemaligen SS-Obersturmbannführers1) Eichmann gehörte sicherlich zu Kreindls eindrucksvollsten Rollen.
  
Überzeugend war sein Pater Provinzial in dem von Max Peter Ammann1) inszenierten TV-Film "Das heilige Experiment" (1986) nach dem gleichnamigen Theaterstück3) von Fritz Hochwälder1), im selbe Jahr zeigte er sich als der Bundestagsabgeordnete und Frauenschwarm Friedrich Dax in dem Polit-Thriller "Auf den Tag genau"4) (1986), basierend auf dem gleichnamigen Roman von Bernhard Horstmann1) alias Stefan Murr. Letztmalig sahen die Fernsehzuschauer/-innen den Charakterdarsteller – neben seiner Dauerrolle in "SOKO 5113" – als Generaldirektor Korten in dem Krimi "Der Tod kam als Freund"2) (1991) nach dem Roman "Selbs Justiz" von Walter Popp1) und Bernhard Schlink1) mit Martin Benrath als Privatdetektiv Gerhard Selb sowie als Bischof in dem Dreiteiler " Der Dido – Das Geheimnis des Fisches"2) (1991, "Dido") auf dem Bildschirm. Erst nach seinem plötzlichen Tod wurde am 26. November 1992 die letzte "SOKO 5113"-Episode "Für ein Gramm Heroin" mit Kreindl als Hauptkommissar Göttmann augestrahlt, die Folge "Frische Brötchen"2) aus der Krimiserie "Hecht & Haie"1) mit Kreindl als Bäcker Richard Sandner ging erst am 25. März 1993 auf Sendung → Übersicht Filmografie.

Werner Kreindl starb am 6. Juni 1992 mit nur 64 Jahren im oberösterreichischen Wagrein (Stadtgemeinde Vöcklabruck1)) an den Folgen eines Herzinfarktes. Die letzte Ruhe fand er auf dem "Friedhof Bogenhausen"1) in München (Grab Mauer rechts 12a) → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Kreindl war zuletzt seit 1980 in vierter Ehe mit seiner Kollegin, der Schauspielerin Diana Körner verheiratet; aus der Verbindung stammt die 1982 geborene Tochter Jenny-Joy Kreindl1), die ebenfalls Schauspielerin wurde.  Der 1965 in  Darmstadt geborene Sohn Michael Kreindl1) arbeitet als Regisseur.
Siehe auch Wikipedia
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) fernsehserien.de, 3) theatertexte.de, 4) filmdienst.de
      
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
Fremde Links: Wikipedia, deutsches-filmhaus.de, Die Krimihomepage, filmportal.de, fernsehserien.de; R = Regie)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen /Hörbücher (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia)
Hörspielproduktionen Hörbücher (als Sprecher)
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