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Anthony Quinn (Antonio Rodolfo Quinn Oaxacan) wurde am 21. April 1915
als Sohn eines Iren und einer Mexikanerin in Chihuahua (Mexiko) in ärmliche
Verhältnisse hineingeboren. Anthonys Vater Frank
kämpfte in der mexikanischen Revolution für Pancho Villa, später galt er als verschollen.
Seine Mutter Manuella war eine 15-jährige Mexikanerin, die mit Anthony illegal über
die Grenze nach El Paso und von dort nach Kalifornien ging, wo sie sich schließlich
nur fünf Meilen von Hollywood entfernt ansiedelten. Hier fand Vater Frank später seine Familie
wieder und arbeitete dann in Hollywood als Kameramann, bis er 1927 bei einem Autounfall starb.
So musste de junge Quinn schon im Alter von zwölf Jahren als Schuhputzer, Schlachterlehrling
und Wasserträger arbeiten, um nach dem Tod des Vaters die Familie zu ernähren.
Wegen eines Sprachfehlers wurde Quinn mit 17 Jahren an der Zunge operiert,
er bekam dabei zusätzlich einen therapeutischen Sprachunterricht, wodurch er
ein Interesse an der Schauspielerei entwickelte.
Bevor er sich jedoch für dieses Metier entschied, arbeitete er noch in
verschiedenen Jobs, so auch als Boxer und Taxifahrer.
Erste schauspielerische Erfahrungen sammelte er bei einem "Federal
Theatre Project" und war unter anderem Partner von Mae West in dem
Theaterstück "Clean
Beds". 1936 gab er sein Leinwanddebüt in den Streifen "Ausgerechnet Weltmeister"
(The Milky Way) und "Mord in Sing Sing" (Parole!), spielte
in den folgenden 16 Jahren immer wieder
exotische Draufgänger, wie (meist blutrünstige) Indianer, Mexikaner oder Chinesen.
Von Anfang an war Quinn mit seiner exotisch-markanten Physiognomie auf einfache,
vitale Charaktere
festgelegt und sein Gesicht wurde sein Markenzeichen.
An dem verhaltenen Karrierestart änderte auch 1937 die Heirat mit der
Adoptivtochter von Regisseur Cecil B. DeMille
nichts und so schlug sich Quinn bis Ende der 1940er Jahre als Nebendarsteller
in zahlreichen Kinostreifen durch.
Foto: Anthony Quinn 1988 (Ausschnitt Originalfoto)
Quelle: Wikimedia
Commons von www.flickr.com
Urheber: Alan Light; Lizenz: CC
BY 2.0
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Den Durchbruch schaffte er 1952 in einer entscheidenden Nebenrolle als
Filmbruder von Marlon Brando in Elia Kazans Historienabenteuer "Viva
Zapata!"1), einer Filmbiographie des mexikanischen
Revolutionärs Emiliano Zapata1)
(1879 1919).
Der Part brachte Quinn den ersten Oscar ein und ebnete seinen Weg nach Europa.
Dort übernahm er 1954 die Rolle des
ungeschlachten, brutalen Straußengauklers Zampanò in Fellinis Meisterwerk und
Filmklassiker "La Strada"1)
(Das
Lied der Straße2)). Hier feierte Quinn einen umwerfenden
Erfolg neben der brillanten, 1994 verstorbenen Giulietta Masina.
Zurück in den USA, erhielt er 1956 für die Darstellung des Paul Gauguin
in Vincente Minnellis Biopic "Vincent van Gogh Ein Leben in Leidenschaft"1)
(Lust
for Life2)) seinen zweiten Oscar.
Angeblich zerbrach dadurch
Quinns Freundschaft mit Kirk Douglas, der mit seiner Van-Gogh-Rolle alles daran
gesetzt hatte, selbst den Oscar zu gewinnen; bereits ein Jahr zuvor hatte er
neben Douglas, der den Titelhelden gab, für das aufwendig inszenierte
Monumental-Abenteuer "Die
Fahrten des Odysseus"1) (1955, Die Fahrten des Odysseus)
als Antinoos vor der Kamera gestanden.
Trotzdem galt Quinn noch immer nicht als wirklicher Superstar und es mussten
erst weitere beeindruckende Leistungen folgen, bevor er zu Weltruhm gelangte.
Unvergessen seine Darstellung des buckligen Quasimodo, der sich in Jean Delannoys Victor Hugo-Adaption
"Der Glöckner von Notre Dame"1) (1956,
Notre
Dame de Paris2)) in die schöne Esmeralda,
gespielt von Gina Lollobrigida, verliebt. Nach seinen bemerkenswerten Rollen als
vermeintlicher Killer Bob Kallen in dem Western "Der
Ritt zurück"1) (1957, The Ride Back), als griechischer Offizier des
Widerstandes Andrea Stavros in dem Kriegsstreifen "Die Kanonen von Navarone"1) (1961,
The
Guns of Navarone2)) und als hakennäsiger Araber Auda ibu Tayi
in David Leans Filmklassiker "Lawrence von Arabien"1) (1962,
Lawrence
of Arabia2))
brachte Quinn es 1964 als
"Alexis Sorbas" in Michael Cacoyannis' gleichnamiger Filmballade nach
dem Roman von Nikos Kazantzakis dann zu unnachahmlichen internationalem
Bekanntheitsgrad.
Die Figur des "Alexis Sorbas" war ihm auf den Leib geschrieben. Quinn
verkörperte einen vitalen griechischen Bauern, dessen lebensfrohe, leidenschaftliche
Einstellung mit der Haltung eines von der Zivilisation angekränkelten englischen
Schriftstellers kontrastiert wird, der schließlich zum einfachen Leben bekehrt wird.
Er verkörperte den unbändigen Griechen meisterlich und wurde dafür als bester
Darsteller für einen Oscar
nominiert
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Kurzinhalt:
Der britische Autor Basil (Alan Bates) ist des Dichtens müde. Da kommt es ihm gerade
recht, dass er von seinem Vater eine Braunkohlenmine auf Kreta geerbt hat und er steigt aus.
Er entschließt sich, dorthin zu fahren und vor Ort einmal "praktische
Arbeit" zu leisten. In der Hafenkneipe lernt er den Makedonier Alexis Sorbas
(Anthony Quinn) kennen, dessen ungestüme Vitalität und Emotionalität ihn faszinieren.
Sorbas ist ein richtiger Lebemann, der Basil die griechischen Bräuche und die
griechischen Frauen näher bringt.
Er drängt sich Basil als Helfer auf und überredet ihn, das alte Bergwerk wieder in Betrieb zu
nehmen; die beiden werden Freunde. Sie ziehen zusammen in das Hotel der
alternden französischen Kurtisane Mme. Hortense, der Sorbas den Hof zu machen beginnt.
Doch Basils Begeisterung für das einfache Leben auf der Trauminsel weicht bald tiefer
Betroffenheit. Eine französische Chansonette stirbt mit der Illusion, Sorbas werde
sie heiraten. Eine junge Witwe, die sich Basil hingibt, wird Opfer eines grausamen
Ehrenkodexes und von den Dorfbewohnern zu Tode gesteinigt. Das hoffnungslos veraltete Bergwerk verschlingt wegen
Sorbas' abenteuerlicher
Pläne das letzte Geld. Über alle Misserfolge und Schicksalsschläge helfen
der Tanz des Sirtaki und eine bedingungslose Freundschaft hinweg.
Quelle (teilweise): www.moviemaster.de
Michael Cacoyannis hat einen poetischen Film über das höchst unterschiedliche
Lebensgefühl verschiedener
Menschen geschaffen und ist eine meisterhafte Verfilmung des Romans von Nikos Kazantzakis;
er stellt eine Liebeserklärung an Kreta und seine Menschen, an das Leben in all seinen Facetten
dar und ist ein Schelmenroman von antiker Heiterkeit.
Der Film lebt nicht zuletzt von der eindrucksvollen Verkörperung der Titelfigur
durch Anthony Quinn, für den diese Rolle ein Meilenstein in seiner Karriere war.
Viele werden nur auf die Passage warten, wenn Basil und Alexis Sorbas nach der Musik
von Mikis Theodorakis Sorbas' berühmten Sirtaki tanzen.
Lexikon des internationalen Films:
Mit ausgezeichneten Darstellern in kraftvollem Stil inszenierte Verfilmung eines
Kazantzakis-Romans, die freilich die Vorlage nicht voll ausschöpft. Auf die Faszination des Hauptdarstellers hin inszeniert, entzieht sich der Film jeder Verbindlichkeit und stellt eine exotisch-fesselnde Welt aus.
Oscar 1965 für
Lila Kederova: Beste Nebendarstellerin
Walter Lassaly: Beste Kameraführung s/w
Vassilis
Photopoulos1): Bestes Szenenbild
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Der Schriftsteller Nikos
Kazantzakis1) wurde am 18. Februar 1883 in Heraklion
geboren. Er studierte zunächst Jura in Athen, dann Staatswissenschaften in Paris.
Neben seiner Professur an der juristischen Fakultät von Athen übersetzte er und schrieb
Romane, darunter
"Die letzte Versuchung" und "Griechische Passion".
Mit dem 1946 erschienen autobiographischen Roman
"Alexis Sorbas" erlangte er Weltruf.
Kazantzakis starb am 26. Oktober 1957 in Freiburg.
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Siehe auch Wikipedia,
www.prisma.de,
www.dieterwunderlich.de
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In den folgenden Jahren galt Anthony Quinn als der Leinwand-Grieche
schlechthin und verkörperte diesen Typ in Filmen wie "Teuflische
Spiele" (1968, The Magus), "Matsoukas, der
Grieche" (1969, A Dream of Kings) und 1978 in dem eher zu
vernachlässigenden Melodram "Der große Grieche"2)
(The Greek Tycoon), der ebenso frei wie sentimental nacherzählten
Lebensgeschichte von Aristoteles Onassis mit Jaqueline Bisset als
Partnerin.
Quinn war auch häufiger in TV-Produktionen und in Historienfilmen zu finden.
So 1961 als "Barabbas"1)
in dem gleichnamigen Film, 1977 als Kaiphas in dem Bibelstreifen "Jesus von Nazareth"1)
(Jesus of Nazareth) oder 1981 als Beduinenführer "Omar
Mukhtar – Löwe der Wüste"1)
(Omar Mukhtar – Lion of the Desert). In einigen
Hercules-Fantasyspektakeln, die 1994 im Fernsehen gezeigt wurden, spielte
er den Göttervater Zeus.
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Barabbas
Italien 1961
Genre: Historienfilm, Länge 132 Minuten
Regie: Richard Fleischer
Drehbuch: Nigel
Balchin, Diego
Fabbri,
Christopher Fry, Ivo Perillin
nach dem Nobelpreis-gekrönten Roman "Barabbas"
von
Pär Lagerkvist
Produktion: Dino De Laurentis
Musik: Mario Nascimbene
Kamera: Aldo Tonti
Darsteller:
Anthony Quinn: Barabbas, Silvana
Mangano: Rahel,
Arthur Kennedy: Pontius Pilatus, Katy
Jurado: Sara,
Harry Andrews: Simon Petrus, Vittorio
Gassman: Sahak,
Jack Palance: Torvald, Ernest Borgnine: Lucius,
Norman Wooland: Rufius, Valentina Cortese: Julia,
Arnoldo Foà: Josef von Arimathea, Michael Gwynn: Lazarus,
Laurence Payne: Jünger, Douglas Fowler: Vasasius,
Guido Celano: Scorpius, Ivan Triesault: Nero,
und andere
(Die Links führen zu Wikipedia (deutsch/englisch)
bzw. zum Kurzportrait
innerhalb dieser HP)
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Kurzinhalt:
In Jerusalem muss der römische Statthalter Pontius Pilatus
(Arthur Kennedy) entscheiden, wen er begnadigen soll den von vielen Menschen als Messias verehrten
Jesus von Nazaret oder den Mörder und Aufrührer
Barabbas (Anthony Quinn). Er lässt dem Volk die Wahl, dieses entscheidet sich für
Barabbas.
Dieser genießt seine Freiheit in vollen Zügen. Jesu Schicksal interessiert ihn herzlich wenig;
er will als erstes nur seine frühere Geliebte Rahel
(Silvana Mangano) wiedersehen. Diese verhält sich ihm gegenüber jedoch distanziert, weil Jesus anstatt seiner
gekreuzigt wird. Als sich Rahel nicht von
Barabbas' Gleichgültigkeit beirren lässt, beobachtet der ungläubige Barabbas Jesu Kreuzigung und Grablegung.
Als er am dritten Tag Jesu leeres Grab vorfindet und bei den Jüngern nach Jesus sucht, führen ihn diese zu
Lazarus (Michael Gwynn), welcher Barabbas von
seiner Auferweckung durch Jesus berichtet.
Nach einer Zusammenkunft mit anderen Jüngern Jesu wird Rahel von den Römern festgenommen und gesteinigt.
Der wütende Barabbas überfällt die Männer, welche Rahel verhaftet haben, und tötet einen von ihnen.
Da Barabbas bereits begnadigt wurde und kein zweites Mal zum Tode verurteilt werden kann, verbannt
Pilatus ihn nach Sizilien in die dortigen Schwefelminen, wo Barabbas unter Tage schwere Bergmannsarbeit
verrichten muss und im Verlauf der nächsten zwanzig Jahre an den Sträfling Sahek
(Vittorio Gassman) gekettet wird. Dieser hasst Barabbas, weil dieser freigelassen und statt seiner Jesus gekreuzigt wurde.
Eines Tages wird die Grube bei einer Explosion verschüttet; Barabbas und Sahek sind die einzigen Überlebenden.
Als Sahek und Barabbas daraufhin bei der Feldarbeit eingesetzt werden, versucht Sahek, Barabbas seinen
Glauben näherzubringen. Da beide das Grubenunglück als Einzige überlebten, wird die Frau des Präfekten
auf die beiden aufmerksam. Als dieser zum Senator befördert wird, nehmen er und seine Frau Sahek und Barabbas
nach Rom mit. Dort werden die beiden Männer zu Gladiatoren ausgebildet. Als sich Sahek wegen seines Glaubens
weigert, bei einem Wettkampf seinen Kontrahenten zu töten, und für seinen Glauben eintritt, werden er und Barabbas
wegen Aufruhr verhaftet; Sahek wird hingerichtet, weil er sich standhaft weigert, seinem Glauben abzuschwören.
Bei einem Wettkampf in der Kampfarena besiegt Barabbas einen bis dahin als unbesiegbar geltenden
Gladiator und beeindruckt damit Kaiser
Nero (Ivan Triesault), der Barabbas daraufhin frei lässt. Barabbas findet Saheks
Leichnam und bringt ihn in die Katakomben, wo sich die Christen verstecken. Sahek erhält eine
angemessene Bestattung. Während des Brandes von Rom bekennt Barabbas vor römischen Soldaten, ein Christ zu
sein und wird von diesen verhaftet. Unter den Christen, welche nach dem Brand von Rom gekreuzigt werden, befindet sich auch
Barabbas.
Quelle (und Links): Wikipedia
(Stand: 10.06.2011)
prisma.de
notiert:
Richard Fleischer inszenierte mit beeindruckender Besetzung das
Historienspektakel nach dem Roman des schwedischen Nobelpreisträgers Pär Lagerkvist. Hier dient die Geschichte des an Stelle von Christus freigelassenen
Verbrechers als Aufhänger für einen Monumentalfilm mit religiöser
Einfärbung. Weit über 10.000 Statisten, 300 geschulte Gladiatoren und ein
kompletter Zirkus mit Löwen, Bären und Elefanten wirkten bei der aufwändigen
Inszenierung mit. Doch die Regie vermittelt kaum mehr das existentielle Drama
eines von Gott angerührten und dennoch zweifelnden Menschen, sondern vielmehr
das aufwändige Schauspiel eines zu Grubenarbeit und Gladiatorenkämpfen
verurteilten Sklaven.
Wikipedia:
"Barabbas", die zweite Verfilmung von Lagerkvists Roman (die erste Verfilmung wurde 1953 von Alf Sjöberg gedreht, ebenfalls unter dem Titel
"Barabbas"), gilt nach "Spartacus" als einer der aufwändigsten Spielfilme aller Zeiten. War Kirk Douglas
"Spartacus", so war Anthony Quinn "Barabbas". Die Geschichte von Barabbas,
über den weder die Evangelien noch antike Texte nach der Passionsgeschichte berichten, ist jedoch fiktiv.
Lexikon des internationalen Films:
Die Regie vermittelt kaum mehr das existentielle Drama eines von Gott angerührten und
dennoch zweifelnden Menschen, sondern vielmehr das aufwendige Schauspiel eines zu Grubenarbeit und Gladiatorenkämpfen verurteilten Sklaven.
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Dass der charismatische Schauspieler durchaus wandlungsfähig war, hatte er
bereits 1964 in Bernhard Wickis Dürrenmatt-Adaption "Der
Besuch"1) (La vendetta della signora) sowie 1968 in Michael Andersons
starbesetztem Filmdrama "In
den Schuhen des Fischers"1) (The
Shoes of the Fisherman2)) bewiesen. Seine Darstellung des ehemaligen Erzbischofs von Lemberg
Kiril Lakota, der schließlich zum Papst gekürt wird, zählt zu einer der
herausragenden Leinwand-Interpretationen des Schauspielers; weniger
überzeugend war er 1964 als Kublai Khan in dem Abenteuer "Im Reich des
Kublai Khan"1) (La fabuleuse aventure de Marco Polo), das farbenprächtig
die Chinareise Marco Polos auf die Leinwand bannte. Eine Paraderolle dagegen war 1972
die des Agenten Erasmus "Deaf" Smith in dem Italo-Western
"Das
Lied von Mord und Totschlag"1) (Los amigos) neben Franco Nero sowie 1976
die des Trickbetrügers Philipp Bang an der Seite von Adriano Celentano in der
Gangsterpersiflage "Der
große Bluff"1) (Bluff storia di truffe e di
imbroglioni).
In den 1980er Jahren trat Anthony Quinn nur noch gelegentlich vor die Kamera
und war in zweitklassigen und wenig lukrativen Actionthrillern wie
"Kennwort Salamander" (1981, The Salamander) oder Komödien wie "Mein Geist will immer nur das
Eine" (1988, Ghosts Can't Do It) zu sehen. Einen beachtlichen Erfolg verzeichnete er noch
einmal 1989 im Fernsehen mit der Hauptrolle in der Hemingway-Neuverfilmung "Der
alte Mann und das
Meer" diese Rolle hatte er sich zu seinem 75. Geburtstag
gewünscht und auch mit der Musical-Adaption
von "Alexis Zorbas" landete er 1985 einen Broadwayhit.
Weitere Filme waren unter anderem der Triller "Revenge Eine gefährliche Affäre"1) (1990, Revenge)
mit Kevin Costner als Partner und das Filmdrama "Dem
Himmel so nah"1) (1995, A Walk in the Clouds).
Auch wenn man Quinn nicht mehr so häufig auf der Leinwand sah, hatte der Schauspieler sich
nie wirklich zurückgezogen. Sein letzter Film, die Actionkomödie "Avenging Angelo"1) befand sich bei seinem Tod noch in der
Postproduktion und kam erst 2002 in die Kinos. Nur ein einziges Mal hatte er
sich im Verlaufe seiner langen, erfolgreichen Karriere auch hinter die Kamera
gewagt und lieferte 1958 mit "König der Freibeuter" (The Buccaneer)
mit sich selbst in einer Nebenrolle sein Regiedebüt ab; das Remake von Cecil B. DeMilles
"Der Freibeuter von Louisiana" (1938) geriet jedoch an den
Kinokassen zum Flop und
Quinn gab seine Pläne. weitere Filme zu inszenieren, auf.
Der Mime konzentrierte sich in den letzten Jahren zunehmend auf die Arbeit als
Schriftsteller, Maler und Bildhauer und veröffentlichte 1973 seine Memoiren
"The Original Sin" (Der Kampf mit dem Engel) sowie 1989 das Buch
"Suddenly Sunset". Gegen Ende seines Lebens trat Anthony Quinn in der Öffentlichkeit
immer häufiger als Maler in Erscheinung. Schon in jungen Jahren hat
er begonnen, sich mit der Malerei zu befassen. Heute ist sein
künstlerisches Werk weltweit anerkannt.
Quinn gefiel sich nicht nur auf der Leinwand als temperamentvolles
Mannsbild, welches das Leben zu nehmen
wusste, sondern war auch privat als Vater von etlichen Kindern aus
drei Ehen bzw. Verbindungen immer für eine Schlagzeile gut.
Ständig wechselnde Liebschaften bis ins hohe Alter hinein bewiesen
zumindest den Anteil an mexikanischem Pfeffer in seinem Blut. Vielleicht hat
er seinen "Angebeteten" auch sein bekanntes Lied "I Love You"
des öfteren vorgetragen.
Quinns erste Ehe mit Katherine DeMille1) (1911 1995), die er 1937 geheiratet hatte, war 1964
nach 27 Jahren zerbrochen.
Aus dieser Ehe stammen fünf Kinder: Sohn Christopher (1939 1941), die
Töchter Christina (geb. 1941) und Catalina (geb. 1942), Sohn
Duncan (geb. 1945) sowie Tochter Valentina (geb. 1952).
Dramatisch war der Tod seines ersten
Sohnes Christopher, der 1941 mit nur zwei Jahren im Swimmingpool des Schauspielers W. C. Fields ertrank.
Im August 1997 machte Anthony Quinn nach 31 Ehejahren mit der Scheidung von seiner zweiten Frau,
der Kostümdesignerin Yolanda Addolori,
die er 1966 geheiratet hatte, von sich reden; mit ihr hatte er drei Kinder,
die Söhne Francesco1)
(1963 2011), Lorenzo (geb. 1965) und Danny1) (geb. 1964).
Vor der Scheidungsrichterin wurde schmutzige Wäsche
gewaschen, der zu dieser Zeit 82-jährige untreue Hollywoodstar soll angeblich
bei Auseinandersetzungen seine Ehefrau verprügelt haben. Mit
seiner neuen Liebe und dritten Ehefrau, seiner Sekretärin Kathy Benvin, hatte Quinn noch im hohen
Alter Tochter Antonia (geb. 1993) und Sohn Ryan Nicholas (geb. 1996)
bekommen. Quinn anerkannte auch die Vaterschaft aus seiner Beziehung mit Friedel Dunbar,
Sean Quinn war 1973, Alexander Anthony Quinn 1976 geboren worden.
Zwei Söhne
Quinns Duncan und Francesco
haben (bzw. hatten) wie Tochter Valentina3)
ebenfalls den Schauspielerberuf ergriffen. Francesco Quinn starb am 5. August 2011 im kalifornischen Malibu mit
nur 48 Jahren an einem Herzinfarkt.
Anthony Quinn starb im Alter von 86 Jahren am 3. Juni 2001 in einem Bostoner
Krankenhaus (Massachusetts) an den Folgen einer Lungenentzündung; seine
letzte Ruhe fand der charismatische Schauspieler in einem Familiengrab auf dem
Gelände seines Anwesens in Bristol (Rhode Island).
Obwohl sein Rollen-Repertoire relativ schmal erscheint, "war er unter
Kollegen stets aufs Höchste respektiert wegen der Herausforderung, die seine
unglaubliche Leinwandpräsenz selbst für die größten Stars bedeutete"
(Peter Buchka). Er spielte leidenschaftlich gern und leidenschaftlich gern die
anderen an die Wand: "Spielen bedeutet für mich Leben. Ich liebe es zu
leben, also lebe ich. Und ich liebe die Schauspielerei, also spiele ich",
sagte er einmal. (Quelle: www.br-online.de)
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Textbausteine von www.prisma.de
Siehe auch Wikipedia
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Link: 1) Wikipedia (deutsch), 2) prisma.de, 3) www.valentinaquinn.com
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