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1899 hatte Fields die Tänzerin Harriet (Hattie) Hughes (1878 1963) kennen und lieben gelernt, die ihn fortan als Assistentin unterstützte, ein Jahr später heirateten beide, 1904 erblickte der gemeinsame Sohn William C. "Claude" Dukenfield das Licht der Welt. Die Ehe verlief jedoch nicht glücklich und nach wenigen Jahren trennte sich das Paar ohne sich je scheiden zu lassen. Verhältnisse mit mehreren Frauen sowie mindestens ein unehelicher Sohn sind überliefert, 1919 wurde William Rexford Fields Morris aus der Verbindung mit Bessie Poole geboren. Ab 1901 ging Fields als Jongleur mit seiner Truppe auf eine Tournee durch Europa und bewies auch hier, dass er inzwischen zu den Besten seines Fachs zählte. Seine Show mit Slapstickeinlagen zeigte er unter anderem in Berlin, London und Paris, gehörte bald zu den Stars der Künstlerszene jener Zeit und wurde in einem Atemzug mit Charles Chaplin und Maurice Chevalier genannt, mit denen er im selben Programm auftrat. 1905 gab er in dem Stück "The Ham Tree" sein Broadway-Debüt, Mitwirkungen in weiteren Broadway-Produktionen, Revuen und Musicals schlossen sich an. 1915 erhielt Fields in New York ein Engagement bei den berühmten "Zigfeld Follies", etwa aus dieser Zeit stammt sein erster stummer Kurzfilm "Pool Shark", in dem er außergewöhnliche Billardtricks zeigte. Bis 1922 war er bei den "Zigfeld Follies" engagiert und stand Abend für Abend auf der Bühne, anschließend gehörte er zur Besetzung des Musicals "Poppy", das 1923 in New York Premiere hatte, ein Jahr lang erfolgreich aufgeführt wurde und in dem Fields eine der Hauptfiguren spielte; als D. W. Griffith das Stück unter dem Titel "Sally of the Sawdust" (1925) verfilmte, übernahm Fields auch hier seine Bühnenrolle. In den nächsten Jahren folgten insgesamt 37 weitere Streifen, für die Fields meist das Drehbuch verfasst hatte und in denen er "gewichtige" Rollen verkörperte. Nicht immer trat er unter seinem Künstlernamen "W. C. Fields" auf, im Nachspann von Filmen ließ er sich auch Charles Bogle, Otis Criblecoblis oder Mahatma Kane Jeeves nennen. Seine Vorliebe für kuriose Namen zeigte sich auch in seinen Filmfiguren, die er beispielsweise Elmer Prettywillie, Augustus Q. Winterbottom, J. Effingham Bellweather, Rollo La Rue, Harold Bissonette oder T. Frothingill Bellows nannte. Die "Paramount" hatte Fields 1926 einen Vertrag gegeben und drehte acht Stummfilme mit ihm, darunter "It's the Old Army Game" (1926), "The Potters" (1927), "Two Flaming Youths" (1927) und "Fools for Luck" (1928). Der Erfolg war jedoch nicht übermäßig, die Filmbosse kündigten 1928 den Vertrag und Fields konzentrierte sich vorerst wieder auf seine Arbeit auf der Bühne. Hier war er nach wie vor der Star, kassierte beispielsweise am Broadway 5.000 Dollar die Woche eine Traumgage für damalige Verhältnisse. Dem Medium Film blieb Fields trotz der Fehlschläge treu, er drehte einige Kurzfilme für den berühmten Mack Sennett, wie "The Golf Specialist" (1930), "The Dentist" (1932) und "The Fatal Glass of Beer" (1933), in denen er seine Bühnen-Sketche weiter entwickelte und auch für einige Drehbücher verantwortlich zeichnete. 1933 ging er einen neuen Vertag bei der "Paramount" ein und schaffte nach einigen weiteren kurzen Comedy-Streifen wie "The Pharmacist" (1933) oder "The Barber Shop" (1933) dann den Übergang zu abendfüllenden Spielfilmen und avancierte zu einem der originellsten Charakterkomiker des amerikanischen Kinos. Sein markantes Gesicht mit der roten Knollennase, angeblich das Ergebnis unzähliger Straßenkämpfe während seiner Jugend, wurde zum Markenzeichen, ebenso wie seine diversen Kopfbedeckungen, die Hauptfiguren, die sich vor allem durch gehässigen Wortwitz auszeichneten, waren ganz auf Fields zugeschnitten. Lustspiele und Melodramen wie "Tillie and Gus" (1933), "International House" (1933), "Six of a Kind" (1934), "You're Telling Me!" (1934) oder "Mrs. Wiggs of the Cabbage Patch" (1934) bedienten sich des Field'schen misanthropischen, skurrilen Humors, so auch "The Old Fashioned Way" (1934), wo er als aufgeblasener Schwindler agierte. In "Alice in Wonderland"1) (1933, Alice im Wunderland) mimte er herrlich den angeberischen Humpty Dumpty, in dem satirischen Streifen "It's a Gift"1) (1934, Das ist geschenkt) wohl einer seiner besten Filme den Gemischtwarenhändler Harold Bissonette: Seit zwanzig Jahren ist Bissonette seiner ewig nervenden Frau (Kathleen Howard) ausgesetzt, auch die Kinder treiben ihn an den Rand der Verzweiflung. Als er eine Erbschaft macht, hat er die grandiose Idee, ins Orangengeschäft einzusteigen und kauft eine Orangenplantage in Kalifornien, die sich vor Ort als absoluter Reinfall entpuppt Diese und andere Rollen ließen den Komiker zum Star werden, seine wenig einnehmende, trinkfreudige Persönlichkeit entwickelte nun endlich ihren wahren Witz: Eine ewig nörgelnde Reibeisenstimme mit scheinbar unendlichen Möglichkeiten der Modulation war offensichtlich das richtige Vehikel für seine notorischen Wichtigtuereien, gemeinen Gehässigkeiten und hinterhältigen Durchtriebenheiten. Auch mit der Figur des Mr. Micawber in George Cukors Literaturverfilmung des Charles Dickens-Romans "David Copperfield"2) (1935) konnte er seinen ureigene Darstellungskraft demonstrieren, hier bot er allerdings eine dramatische Variante seiner sonst üblichen Selbstkarikatur. Nach den Filmen "Mississippi" (1935), "Man on the Flying Trapeze" (1935) und "Poppy" (1936) war Fields längere Zeit nicht mehr auf der Leinwand zu sehen, da er sich wegen seines seit Jahren exzessiven Alkoholkonsums zu einer Entziehungskur entschlossen hatte. Schon seit seiner Jugend war er recht trinkfreudig gewesen und auch seine Filmfiguren hatten oft einen Drink in der Hand. Anschließend folgten Hauptrollen in den Komödien "The Big Broadcast of 1938"1) (1938) und "You Can't Cheat an Honest Man" (1939, Ehrlich währt am längsten), wo er neben dem Bauchredner Edgar Bergen den betrügerischen Zirkusdirektor Larson E. Whipsnade spielte. Mit Mae West drehte er die Westernkomödie "My Little Chickadee" (1940, Mein kleiner Gockel), in "The Bank Dick"1) (1940, Der Bankdetektiv) erlebte man ihn in seiner vielleicht erfolgreichsten und zugleich letzten großen Rolle als inkompetenten Bankdetektiv Egbert Sousé: Ein arbeitsscheuer, von seiner Familie tyrannisierter Trinker und Angeber fängt durch Zufall einen Bankräuber, erhält zur Belohnung eine Anstellung als Hausdetektiv der Bank und steigt schließlich zum reichen und infolgedessen auch geachteten Mann auf. Bissige Komödie mit sarkastischen Seitenhieben auf die amerikanische Gesellschaft und ihre Erfolgsmythen. (Quelle: www.kabel1.de) Nach der Komödie "Never Give a Sucker an Even Break"1) (1941, Gib keinem Trottel eine Chance), wo er sich als ein Schauspieler und Drehbuchautor in Hollywood mehr oder weniger selbst darstellte, nahmen Fields Alkoholprobleme erneut dramatisch zu, 1942 kündigte die Filmfirma den Vertag. Der Schauspieler tauchte anschließend nur noch als er selbst in den Produktionen "Follow the Boys"1) (1944), "Song of the Open Road"1) (1944) "Sensations of 1945" (1944, Sensationen für Millionen) auf. Während eines Sanatoriumsaufenthaltes hatte man bei Fields Leberzirrhose diagnostiziert, gezeichnet von seiner Sucht starb das Komiker-Genie W. C. Fields am 25. Dezember 1946 im Alter von 66 Jahren im kalifornischen Pasadena ironischerweise am Weihnachtstag, einem Fest, dass er zeitlebens gehasst hatte; die letzte Ruhe fand er im "Columbarium of Nativity" des "Forest Lawn Memorial Park" im kalifornischen Glendale → Foto der Grabstelle bei knerger.de. Überliefert ist Fields Abneigung gegen Kinder ("I like children, cooked!"), Tiere ("Never work with animals or children") und eine spezielle Art von Frauen ("I'm very fond of children girl children, around 18 or 20!"); er galt als Egoist und großer Exzentriker, sein Privatleben war von dem Öffentlichen kaum zu trennen. Nach seinem Tode fand man im Schlafzimmer seiner Villa 700 Kästen Bier, im Haus gab es drei Bars, ferner eine rollende Bar im Garten und eine weitere in seiner Limousine. Bei der Schätzung seines Vermögens stellte man fest, dass Fields in jenen Städten, durch die seine Varietélaufbahn geführt hatte, Bankkonten teilweise unter erfundenen Namen eröffnet hatte: beispielsweise in London, Sydney, Südafrika, Neuseeland, Russland und Madrid alles in allem sollen es 700 Konten gewesen sein. Aufgrund seiner Kindheits- und Jugenderlebnisse hatte er ständig Angst, eines Tages ungesichert dazustehen, wenn er ausging, soll er nie weniger als 350.000 Dollar in Tausenddollarscheinen versteckt bei sich getragen haben. (Nach Robert Benayoun "Der letzte Exzentriker") Neben seiner Arbeit für den Film sowohl als Darsteller als auch Drehbuchautor wirkte W. C. Fields schon früh bei zahlreichen Rundfunksendungen mit und erhielt Ende der 1930er Jahre auch eine eigene Radio-Show bei NBC. Außerdem war er ein talentierter Cartoonzeichner, viele seiner Zeichnungen wurden veröffentlicht. Als Autor erregte er mit dem Buch "Fields for President" Aufsehen, in dem er neben anderen Themen unter anderem harsche Kritik an der amerikanischen Regierung und der Gesellschaft übte. Aus Anlass des einhundersten Geburtstages von Fields erschien am 29. Januar 1980 in den USA eine 15c-Gedenkbriefmarke in der "Performing Arts and Artists"-Serie, natürlich ist Fields auch mit einem Stern auf dem Hollywood "Walk of Fame" verewigt. Eine seiner Geliebten, Carlotta Monti, veröffentlichte die Biografie "W. C. Fields and Me", welche 1976 mit Rod Steiger in der Rolle des notorischen Alkoholikers in die Kinos kam. Von Simon Louvish erschien 1999 das Buch "Man on the Flying Trapeze The Life and Times of W. C. Fields", James Curtis brachte im Jahre 2003 "W. C. Fields: A Biography" auf den Markt; von Robert Lewis Taylor stammt das Buch "W. C. Fields: His Follies & Fortunes". |
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Siehe auch Wikipedia | ||
Link: 1) Wikipedia, 2) prisma.de Lizenz Foto W. C. Fields: Der Urheberrechtsinhaber dieser Datei hat ein unentgeltliches, bedingungsloses Nutzungsrecht für jedermann ohne zeitliche, räumliche und inhaltliche Beschränkung eingeräumt. Sämtliche Rechte an den Fotografien der "Bain Collection" wurden uneingeschränkt der US-Kongressbibliothek übertragen, welche die Bilder ausdrücklich in die Gemeinfreiheit entließ. |
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