Yul Brynner 1969 in Sarajevo; Urheber: Stevan Kragujevi? (1922–2002), zur Verfügung gestellt von dessen Tochter Tanja Kragujevi?; Lizenz: CC BY-SA 3.0 RS Deed; Quelle: Wikimedia Commons Um seine Herkunft verbreitete Yul Brynner selbst die verschiedensten Legenden. Erst sein Sohn Rock lüftete 1989 in der Biographie "Yul: The Man Who Would Be King: A Memoir of Father and Son" einige Geheimnisse um den Star: Er wurde am 11. Juli 1920 als Juli Borissowitsch Briner, ebenso wie Schwester Vera (17.01.1916 – 03.12.1967) in der russischen Hafenstadt Wladiwostok1) geboren, sein Vater Boris Juljewitsch Brynner war ein schweizerisch-burjatischer1) Techniker bzw. Erfinder, der in Russland eine Zeit lang als Konsul für die Schweiz tätig war, seine Mutter Marussia Blagowidowa, die Tochter eines russischen Arztes; ein Elternteil hatte, so er selbst, eine Roma1)-Herkunft. Darüber hinaus behauptete er zeitlebens (fälschlicherweise), 1915 unter dem Namen "Taidje Khan" auf der russischen Insel Sachalin1) geboren zu sein.
Nachdem der Vater in den 1930er Jahren die Familie verließ, zog die Mutter mit ihren beiden Kindern zunächst nach China1), 1934 wanderten sie nach Paris aus, wo Yul Brynner das exklusive Gymnasium/Internat "Moncelle" besuchte. Jedoch nicht lange, denn schon bald musste er das Elite-Internat verlassen. Der junge Brynner schlug sich in Frankreich als Sänger, Zirkusartist und Mitglied eines Sinti und Roma1)-Orchesters durch, die Liebe zur Gipsy-Musik1) trieb ihn durch die Pariser Nachtclubs, ehe er an der Schule von Georges Pitoëff1) in Paris Schauspiel und Regie studierte. 1940 emigrierte Brynner mit seiner Mutter in die USA, wo er sich als Regisseur für das noch junge Medium Fernsehen einen Namen machte.
       
Yul Brynner 1969 in Sarajevo1)
Urheber: Stevan Kragujević (1922 – 2002)
→ Wikipedia (englisch), zur Verfügung gestellt von dessen
Tochter Tanja Kragujević; Lizenz: CC BY-SA 3.0 RS Deed;
Quelle: Wikimedia Commons
1941 betätigte er sich  unter anderem beim Rundfunk bzw. beim "United States Office of War Information1) als französischsprachiger Ansager und Kommentator in der Sendung "Voice of America"1) ("Die Stimme Amerikas").
Brynners Theaterkarriere begann 1945 am New Yorker Broadway1), als Filmschauspieler versuchte er sich zum ersten Mal in dem Streifen "Rauschgiftbrigade"1) (1949, "Port of New York") mit der Rolle eines Dogendealers– und fiel durch. Weniger bekannt ist jedoch, dass Brynner in den 1940er Jahren als Regisseur tätig war und zwar in mehreren Folgen der Fernsehserien "Studio One" (1948), "Life with Snarky Parker" (1950), "Sure As Fate" (1950) und "Danger" (1950).
Seine große Stunde kam 1951, als er – wohl nicht zuletzt wegen seiner mongolischen Gesichtszüge und seiner exotischen Ausstrahlung – die männliche Hauptrolle des Königs Mongkut1) in dem Broadway-Musical "Der König und ich"1) ("The King and I") erhielt. Das Stück von Richard Rodgers1) (Musik) und Oscar Hammerstein II1) (Text) entstand nach dem 1944 erschienenen, semi-fiktionalen Roman "Anna und der König von Siam" von Margaret Landon1), der wiederum auf den Tagebucheintragungen von Anna Leonowens1) in basierte, die als Lehrerin zwischen April 1862 und Juli 1867 die zahlreichen Kinder des Königs von Siam (Rama IV.) und dessen Höflinge in englischer Sprache unterrichte. Seit der Uraufführung am 29. März 1951 im "St. James Theatre"1) gab Brynner diese Figur, anfangs an der Seite von Gertrude Lawrence1) rund fünf Jahre lang, ließ sich für die Rolle eine Glatze rasieren. Sowohl Brynner als auch Lawrence erhielten 1952 für ihre schauspielerische Leistung einen "Tony Award"1), Bynner in der Kategorie "Bester Nebendarsteller in einem Musical"1), Lawrence in der Kategorie "Beste Hauptdarstellerin in einem Musical"1). Als Lawrence anderthalb Jahre nach der Premiere unerwartet am 6. September 1952 an den Folgen einer Krebserkrankung starb, wurde die Rolle der Anna im weiteren Verlauf der Broadway-Aufführung mit 1.246 Vorstellungen von mehreren Schauspielerinnen dargestellt. Auch in späteren Wiederaufführungen dominierte Brynner mit seinem Part das Musical, zuletzt noch 1985 kurz vor seinem Tod → Wikipedia (englisch).
1956 kam die Produktion in einer Filmversion mit Deborah Kerr als Partnerin in die Kinos und die Rolle des goldgewandeten Siamkönigs Mongkut, der seine Untertanen mit Peitsche und entblößter Brust Gehorsam lehrte, brachte dem glatzköpfigen Mimen den begehrten "Oscar"1) als "Bester Hauptdarsteller"1) ein. 
  
Der König und ich
Titel USA: The King And I
Genre: Musical
Farbe, USA, 1956 (UA: 28. Juni 1956)
Regie: Walter Lang
Drehbuch: Ernest Lehman
Musik: Richard Rodgers, Alfred Newman, Ken Darby 
Kamera: Leon Shamroy
Darsteller/-innen:
Deborah Kerr: Anna Leonowens, Yul Brynner: Mongkut, König von Siam, 
Rita Moreno: Tuptim, Martin Benson: Kralahome,
Carlos Rivas: Lun Tha, und andere
(Fremde Links: Wikipedia
      
Vorlage:
Remake des erfolgreichen, auf dem Roman von Margaret London1) fußenden Films "Anna und der König von Siam"1) ("Anna and the King of Siam")  aus dem Jahre 1946, das mit Irene Dunne1) als Anna und Rex Harrison als König ebenfalls erfolgreich war. Walter Langs Remake basierte allerdings weniger auf Margaret Landons Romanvorlage, sondern mehr auf dem Musical "The King And I"1) von Richard Rodgers1) (Musik) und Oscar Hammerstein II.1) (Text). So sind die Gesangsnummern auch die absoluten Highlights in diesem opulent ausgestatteten Film, der mit einem charismatischen Yul Brynner aufwarten kann. 

Kurzinhalt:
Als Lehrerin kommt Anna Leonowens (Deborah Kerr) 1860 auf persönlichen Wunsch des Königs Mongkut (Yul Brynner) zusammen mit ihrem Sohn Louis (Rex Thompson) in das asiatische Königreich Siam1). Die Britin hat sich zum Ziel gesetzt, dort den Kindern etwas von der europäischen Lebenskultur zu vermitteln. Allerdings muss sie ziemlich bald feststellen, dass der König sein Reich ziemlich altmodisch und tyrannisch beherrscht. Frauen zählen wenig und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass der König die getroffenen Absprachen zunächst nicht einhält. Zu einer Änderung soll es kommen, als der König von Kriegswirren hört und vom anstehenden Besuch des britischen Botschafters (Alan Mowbray1)) bei Hofe. Anna suggeriert dem König, wenn dieser mitbekomme, wie rücksichtslos in Siam mit Frauen umgegangen wäre, könne sich die Krone gegen das Land wenden.
Sie bekommt freie Hand, mit einer Gruppe Frauen ein Theaterstück einzustudieren: "Onkel Thomas Hütte", eine asiatische Version des amerikanischen Sklavendramas, das der Siamese Kralahome (Martin Benson) geschrieben hat – der gerade unglücklich in Tuptim (Rita Moreno) verliebt ist – eine Liebe, die der König nicht sanktionieren will…
Quelle: www.moviemaster.de
 
Lexikon des internationalen Films: → filmdienst.de
Geprägt von naiver Demokratiegläubigkeit, bietet das mit künstlerischer Sorgfalt verfilmte, witzige Musical beste Unterhaltung.

Siehe auch Wikipedia
  
Fremde Links: 1) Wikipedia
  

Oscar für
→ "Oscar"-Verleihung 1957
Oscar-Nominierung

1972 legte er in der TV-Serie "Anna und der König von Siam" ("Anna and the King") 13 Folgen lang seine Paraderolle des herrischen Königs Mongkut noch einmal auf, die Lehrerin Anna Owens wurde diesmal von Samantha Eggar1) verkörpert.
  
DVD-Cover: Anna und der König von Siam;  Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Pidax film" Yul Brynner als König Mongkut in der TV-Serie "Anna und der König von Siam" (1972); Foto freundlicherweise zur Verfügung gestellt von "Pidax film
Abbildung DVD-Cover sowie Yul Brynner als König Mongkut1) in der
TV-Serie "Anna und der König von Siam"2) (1972)
Foto freundlicherweise zur Verfügung gestellt von "Pidax Film",
welche die Serie Ende Oktober 2012 auf DVD herausbrachte. → www.pidax-film.de

Durchaus begrenzt in seinem filmischen Repertoire, avancierte Brynner zum umjubelten Leinwandstar, der sich als charismatischer Helden wie der Pharao Ramses II.1) in dem als "größter Monumentalfilm aller Zeiten" bezeichneten Bibel-Epos "Die zehn Gebote"1) (1956, "The Ten Commandments") von Regisseur Cecil B. DeMille1) neben Charlton Heston in der Rolle des Moses1) zeigte. Als Anatole Litvak1) das Drama "Anastasia"1) (1956) nach dem Bühnenstück von Marcelle Maurette (1903 – 1972) mit Ingrid Bergman als Anna Anderson1), die behauptete, die russische Großfürstin Anastasia Nikolajewna Romanowa1), Tochter des letzten Zaren Nikolaus II.1) zu sein, inszenierte, besetzte er Brynner als Wortführer der Russen General Bounine. Eine ganz andere Figur, die des leidenschaftlichen Spielers bzw. Soldaten Dimitri, verkörperte Brynner in der von Richard Brooks1) nach dem gleichnamigen Roman1) von Fjodor Dostojewsk1) gedrehten Adaption "Die Brüder Karamasow"1) (1957, "The Brothers Karamazow") –  William Shatner1) und Richard Basehart1) gaben Dimitris Brüder Alexej und Iwan, die alle im Streit mit ihrem unmoralischen Vater Fjodor (Lee J. Cobb1)) liegen, Albert Salmi1) den Halbruder und Mörder Smerdjakow, Maria Schell die schöne, von der Gesellschaft geächtete Gruschenka. 
  

Die Brüder Karamasow
nach dem gleichnamigen Roman von Fjodor Dostojewski
Titel USA: The Brothers Karamazow
USA, 1957
Regie: Richard Brooks 
Drehbuch: Julius J. Epstein, Philip G. Epstein, Richard Brooks 
Musik: Bronislau Kaper 
Kamera: John Alton 
Darsteller/-innen:
Yul Brynner: Dimitri Karamasow, Maria Schell: Gruschenka, 
Claire Bloom: Katja, Lee J. Cobb: Fjodor Karamasow, 
Albert Salmi: Smerdjakow, William Shatner: Alexei Karamasow, 
Richard Basehart: Iwan Karamasow, Judith Evelyn: Anna Chochlakowa,
Harry Townes: Kirillow, David Opatoshu: Hauptmann Snegirjow,
Simon Oakland: Mawrajek, und andere
(Fremde Links: Wikipedia)
Kurzinhalt:
Der alte Fjodor Karamasow (Lee J. Cobb) ist seinen Söhnen gegenüber ein Geizhals, aber ein Verschwender, was sein eigenes ausschweifendes Leben betrifft. Er macht der schönen Gastwirtin Gruschenka (Maria Schell) den Hof; wenn sie ihn heiratet, will er ihr bei seinem Tod sein ganzes Vermögen hinterlassen. Zugleich hofft er, mit Gruschenkas Hilfe seinen ältesten Sohn Dimitri (Yul Brynner) ins Gefängnis zu bringen. Zwischen dem alten Karamasow und Dimitri besteht erbitterte Feindschaft, da der Sohn sich vom Vater um sein mütterliches Erbe betrogen glaubt.
Dimitri könnte seine finanziellen Probleme lösen, wenn er die reiche Erbin Katja (Claire Bloom) heiraten würde. Katjas Hoffnungen auf ihn zerschlagen sich jedoch, als Dimitri der verführerischen Gruschenka begegnet und ihr verfällt. Gruschenka gibt ihm bald Anlass zur Eifersucht. Eines Nachts glaubt Dimitri, sie habe heimlich seinen Vater aufgesucht. In rasender Wut dringt er in das Haus des alten Karamasow ein. Einen Diener, der sich ihm entgegenstellt, schlägt er nieder; er flieht dann, weil er fälschlich annimmt, ihn getötet zu haben. Stunden später erfährt Dimitri bei Gruschenka, dass der Diener lebt und außer Gefahr ist.
Gleichzeitig aber beschuldigt man ihn eines furchtbaren Verbrechens: er soll seinen eigenen Vater ermordet haben. Da der wirkliche Täter sich nicht stellt, kommt Dimitri vor Gericht. Sein Bruder Iwan (Richard Basehart) bemüht sich vergeblich, ihm zu helfen. Als vermeintlicher Vatermörder wird Dimitri zu langjähriger Zwangsarbeit verurteilt und soll nach Sibirien gehen…  
Quelle (unter anderem): www.moviemaster.de 

Nach der berühmten Vorlage von Fjodor M. Dostojewski entstand ein opulenter Historienfilm um die tragische Fehde zwischen Vater und Sohn. Was meinte Woody Allen zum Inhalt der Romanvorlage nach einem Schnell-Lesekurs: "Ein Frosch wird seziert. Der Frühling kommt, die Leute heiraten und sterben. Pinkerton kehrt nicht zurück." Ähnlichkeiten zum Film sind durchaus vorhanden. Die amerikanische Kritik lobte besonders Maria Schells lebendige Darstellung der jungen Gruschenka. Es war die erste Hollywood-Rolle der Schell. Auch Marilyn Monroe hatte sich um diese Rolle bemüht, um endlich ihr Schauspieltalent unter Beweis stellen zu können. (Quelle: prisma.de)

Siehe auch Wikipedia

  
In King Vidors1) monumentalen Historien-Epos "Salomon und die Königin von Saba"1) (1959, "Solomon and Sheba") mimte Brynner den König Salomon1) an der Seite der attraktiven Gina Lollobrigida in der Rolle der Königin von Saba1), seine späteren Filme setzen fast durchweg auf die Figur des ebenso anmaßenden wie faszinierenden Übermenschen. So trat er unter der Regie von John Sturges1) in dem auf dem japanischen Film "Die sieben Samurai"1) (1954) basierenden Western-Klassiker "Die glorreichen Sieben"1) (1960, "The Magnificent Seven") als Chris Adams neben Charles Bronson, Steve McQueen, Horst Buchholz, Brad Dexter1), Robert Vaughn und James Coburn einer der sieben titelgebenden Helden in Erscheinung. Für diese Darstellung erhielt er den "Laurel Award"1) in der Kategorie "Top Action Performance".
Während seiner Zeit in Paris studierte Brynner Philosophie, war unter anderem fasziniert von chinesischen Spruchweisheiten, bewunderte Pablo Picasso1) und Jean Cocteau1). Es war also kein Zufall, dass er sich wie etliche andere Künstler/-innen, unter ihnen auch Picasso und Françoise Sagan1),  mit einem Gastauftritt in dem von (Regie) und mit Cocteau sowie dessen Lebensgefährten Jean Marais entstandenen experimentell-avantgardistischen Kinofilm "Das Testament des Orpheus"1) (1960, "Le testament d'Orphée") beteiligte. 
Brynner präsentierte sich als Kosaken-Anführer Taras Bulba, Vater von Andrej (Tony Curtis) und Ostap (Perry Lopez1)), in dem von J. Lee Thompson1) nach der gleichnamigen Erzählung1) von Nikolai Gogol1) gedrehten, pompösen Abenteuer "Taras Bulba"1) (1962)  oder als Häuptling "Schwarzer Adler" in dem Historienabenteuer "Könige der Sonne"1) (1963, "Kings of the Sun"). Er stand unter anderem für den von Bernhard Wicki nach dem autobiografischen Roman von Werner Jörg Lüddecke1) gedrehten Kriegsfilm "Morituri"1) (1965) neben Marlon Brando als Kapitän Müller vor der Kamera, zeigte sich im selben Jahr in einem weiteren Kriegsfilm und spielte in "Der Schatten des Giganten"1) (1966, "Cast a Giant Shadow") nach dem Roman von Ted Berkman (1914 – 2006) über die reale Person des von Kirk Douglas dargestellten ersten Brigadegenerals1) (Aluf) der israelischen Armee Colonel David "Mickey" Marcus1) den Haganah1)-Kommandant Asher Gonen. Mitte der 1960er legte Regisseur Burt Kennedy1) mit "Die Rückkehr der glorreichen Sieben"1) (1966, "Return of the Seven") eine Fortsetzung des berühmten Westerns auf, von der ursprünglichen Star-Besetzung war allerdings nur noch Yul Brynner übrig geblieben. Man erlebte den Hollywoodstar als Monokel-tragenden General von Grünen in dem an die Lebensgeschichte des Kriminellen und Spions Edward Arnold Chapman1) bzw. dessen Biografie angelehnten Agententhriller "Spion zwischen zwei Fronten"1) (1967, "Triple Cross") neben Protagonist Christopher Plummer (Chapman alias "Franz Graumann") und unter anderem Romy Schneider (Komtess Helga Lindström). In dem Biopic bzw. Western "Pancho Villa reitet"1) (1968, "Villa Rides") gab er den mexikanischen Revolutionär Pancho Villa1), in dem international produzierten Kriegsfilm "Die Schlacht an der Neretva"1) (1969, "Bitka na Neretvi") über die Schlacht an der Neretva1) Januar bis April 1943 den Kommandanten Vlado.
Des öfteren trat Brynner als "Bösewicht" in Erscheinung wie als Kopfgeldjäger Sabata alias "Indio Black" in der Western-Parodie "Adios Sabata"1) (1971, "Indio Black, sai che ti dico: Sei un gran figlio di…"), als der berüchtigte Piraten-Anführer Jonathan Kongre in der Adaption "Das Licht am Ende der Welt"1) nach dem Roman "Le phare du bout du monde"1)  von Jules Verne1) mit Kirk Douglas als der von Kongres Bande überfallene Leuchtturmwächter Will Denton oder als der gutmütige Gauner Bijah Catlow in der Western-Komödie "Catlow – Leben ums Verrecken"1) (1971, "Catlow"). Eine interessanteste Rolle war wohl der Androide/Revolverheld in Michael Crichtons1) Science-Fiction-Thriller "Westworld"1) (1972), wo in einem Vergnügungspark im Westernstil die Illusions-Roboter außer Kontrolle geraten. Mit dieser Figur präsentierte er sich auch in der von Richard T. Heffron1) gedrehten Fortsetzng "Futureworld – Das Land von Übermorgen"1) (1976, "Futureworld"). Zu Brynners letzte Auftritten vor der Kamera zählten der Endzeit-Streifen "New York antwortet nicht mehr!"1) (1975, "The Ultimate Warrior") mit dem Part des vagabundierenden Schlägers Carsondes an der Seite von Max von Sydow als das charismatische Oberhaupt, genannt "der Baron", sowie die Rolle des ehemaligen Auftragsmörders Peter Marciani in der italienischen Produktion "Höllenhunde bellen zum Gebet"3) (1977, "Con la rabbia agli occhi!") → Übersicht Filmografie.
  
Ab Ende der 1970er Jahre Jahren feierte Brynner, der sich jeden Morgen seinen Kopf rasieren musste, mit dem Musical "The King And I" bzw. seiner Parade-Rolle des Königs Mongkut glanzvolle Broadway-Comebacks. Das Stück blieb bis 1984 auf dem Spielplan – mit einigen Zwangspausen wegen Brynner's Erkrankung. Meist konnte er sich nur noch im Rollstuhl fortbewegen, doch wenn Besserung eintrat, ging er sogar noch auf Tournee und 1985 gab er eine glanzvolle Abschiedsvorstellung – insgesamt spielte Brynner im Verlauf der Jahrzehnte diese Figur in 4.265 Aufführungen.   
Am 10. Oktober 1985 starb Yul Brynner, der seit den 1960er Jahren die Schweizer Staatsbürgerschaft besaß,  im Alter von 70 Jahren in New York City1) an den Folgen seiner Lungenkrebs-Erkrankung; zuvor hatte er sich unter anderem in der "Paracelsus-Klinik"1) am Silbersee in Langenhagen1) behandeln lassen. Eine seiner letzten Aktivitäten war der Auftritt in einem Werbefilm gegen das Rauchen, außerdem rief er die "Yul-Brynner-Foundation" ins Leben, eine Stiftung zur Bekämpfung des Rauchens.
Die letzte Ruhe fand er auf dem russisch-orthodoxen Friedhof "St. Robert" der ehemaligen königlichen Abtei von Saint-Michel Bois-Aubry in der französischen Gemeinde Luzé1) (Département Indre et Loire1)) → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Der beliebte Hollywood-Star hatte vier Ehen hinter sich: Seine erste, am 6. September 1944 geschlossene Verbindung mit der Schauspielerin Virginia Gilmore1) (1919 – 1986) endete am 26. März 1960 vor dem Scheidungsrichter, aus der Ehe ging der 1946 geborene Sohn Yul 'Rock' Brynner II hervor, der später Historiker und Schriftsteller wurde. Wenig später gab der Star am 31. März 1960 dem chilenischen Model Doris Kleiner das Ja Wort, die Ehe scheiterte 1967; aus dieser Beziehung stammt Tochter Victoria Brynner (geb. 1962). Ehefrau Nummer 3 wurde am 23. September 1971 die Französin Jacqueline de Croisset (1932 – 2013), mit der er die aus Vietnam1) stammenden Kinder Mia (1974) und Melody (1975) adoptierte – nach 10 Ehejahren ging auch diese Verbindung in die Brüche. Bis zu Brynners Tod war die in Malaysia geborene Tänzerin Kathy Lee an seiner Seite, der Schauspieler ehelichte die damals 24-Jährige am 4. April 1983.
Laut Wikipedia hatte Brynner mit der österreichischen Schauspielerin Frances Martin1), Tochter von Jane Tilden und deren zweiten Ehemann, dem Komponisten Alexander Steinbrecher1), eine außereheliche Beziehung, aus der seine älteste Tochter Lark (geb. 1958) hervorging.
 
Brynner, der seit den 1970er Jahren in Hollywood kaum noch gefragt war, setzte seine Popularität verstärkt für soziale Zwecke ein. Er arbeitete für die UNESCO1) an einer Studie über das Schicksal verschleppter Menschen, beteiligte sich unter US-Präsident John F. Kennedy1) an dem Hilfsprogramm "Food For Peace" und baute 1969 in Verbindung mit "Terre des Hommes"1) ein Heim für Waisen aus Vietnam und in Biafra1). Brynner engagierte sich zudem für die Rechte der Sinti und Roma1) und war Mitglied bei verschiedenen Menschenrechts-Organisationen.
Trotz seiner vielen Rollen die ihn glatzköpfig, als kraftvollen bis derben Helden zeigten – etwa als König von Siam oder als Ramses in "Die zehn Gebote" – war Brynner ein zurückhaltender Star. Obwohl er doch sehr einem kleinen Monarchen, wie das Publikum ihn aus dem Siam-Musical "Der König und ich" kennt, glich. 1960 veröffentlichte er das Buch "Bring Forth the Children" mit dem Untertitel "A Journey to the Forgotten People of Europe and the Middle East", ein persönlicher Bericht über das Leid einiger Flüchtlinge und ihrer Kinder, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in den Flüchtlingslagern geboren wurden. Im zweiten Teil der Publikation schildert er nach einer ausgedehnten Reise für die UN Anfang 1960 seine Eindrücke vom Leben in palästinensischen Flüchtlingslagern im Nahen Osten.
  
Ein ihm am 8. Februar 1960 gewidmeter "Stern" auf dem "Hollywood Walk of Fame"1) (6162 Hollywood Blvd.) erinnert an den Schauspieler und "Oscar"-Preisträger, der in der Filmszene nachhaltige Spuren hinterließ → Foto bei Wikimedia Commons. Am 28. September 2012 wurde im "Yul Brynner-Park" in Wladiwostok vor dem Haus, in dem Brynner das Licht der Welt erblickte, eine 2,4 Meter hohe Statue eingeweiht → Foto bei Wikimedia Commons, Die Aargauer Gemeinde Möriken-Wildegg1) ehrte ihren Bürger Yul Brynner im Juni 2014, indem sie den neu gestalteten Dorfplatz nach ihm benannte. Das ehemalige Wohnhaus der Familie Briner in einem Vorort von Wladiwostok ist heute ein "Yul Brynner-Museum".

Textbausteine des Kurzportraits von prisma.de
Siehe auch Wikipedia (deutsch), Wikipedia (englisch), tls.theaterwissenschaft.ch
Fotos bei filmstarpostcards.blogspot.com, virtual-history.com

Fremde Links: 1)  Wikipedia, 2) fernsehserien.de, 3) filmdienst.de
      
Filme (Auszug)
Filmografie bei der Internet Movie Database
(Fremde Links: Wikipedia, prisma.de (deutscher Titel), fernsehserien.de; R = Regie)
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