Trotz des großen Erfolgs erhielt Margarete Schön in ihren nachfolgenden Filmen nie wieder eine derart bedeutende Aufgabe. Sie blieb zwar auch im Tonfilm eine vielbeschäftigte Darstellerin, musste sich jedoch mit kleinen bis kleinsten Rollen zufrieden geben und spielte meist Mütter oder Ehefrauen. Eine Ausnahme blieb die Prinzessin Amalie von Preußen2), jüngere Schwester des Preußenkönigs Friedrich II. (Otto Gebühr) in Gustav Ucickys Historienstreifen "Das Flötenkonzert von Sans-souci"2) (1930), als Filmmutter von Mathias Wieman präsentierte sie sich in Carl Hoffmanns Melodram "Viktoria"4) mit Luise Ulrich in der Titelrolle. In der unverwüstlichen Kinokomödie bzw. der Heinrich Spoerl-Verfilmung "Die Feuerzangenbowle"2) (1944) tauchte die Schauspielerin als Gattin des Schuldirektors Knauer (Hans Leibelt) auf, hatte auch einen kleinen Part in dem von Veit Harlan in Szene gesetzten propagandistischen Durchhaltestreifen "Kolberg"2) (1945), der bis heute zu den "Vorbehaltsfilmen"2) zählt. Margarete Schön selbst galt als unpolitisch bzw. stand den Nazis kritisch gegenüber, bis auf die Mitwirkung in "Kolberg" vermied sie es weitegehend, sich an den nationalsozialistischen Propaganda-Produktionen zu beteiligen. Nach Ende des 2. Weltkrieges blieb Margarete Schön im Film weiterhin auf Episodenrollen reduziert, stand bis Mitte der 1950er Jahre nur noch sporadisch vor der Kamera. Sie zeigte sich sowohl in westdeutschen als auch in DEFA-Produktionen und arbeitete zudem umfangreich für den Hörfunk bzw. wirkte als Sprecherin in Audio-Produktionen wie beispielsweise als Königin von Brobdingnag bzw. Kaiserin von Blefusco in der Kinder-Serie "Gullivers Reisen" → www.hoerspielwelten.de oder in anderen Kinder-Hörspielen wie "Michel aus Lönneberga" von Astrid Lindgren mit. Aber nicht nur in für Kinder produzierten Geschichten war (ist) sie zu hören, unter anderem bereicherte sie als Thérèse Quemeneur das von Robert Adolf Stemmle nach Gerichtsdokumenten für den Sender Freies Berlin (SFB) inszenierte Hörspiel "Bagnosträfling 4720" (1964) → www.hoerdat.in-berlin.de; weitere Hörspiele ebenfalls bei www.hoerdat.in-berlin.de. Ihr erste Nachkriegsarbeit für den Film war die frühe DEFA-Produktion bzw. Erich Engels Literaturadaption "Affäre Blum"2) (1948), in drei weiteren DEFA-Filmen war sie zu sehen: Nach dem Part der Frau Apotheker Zorn in Wolfgang Schleifs Biopic "Die blauen Schwerter"2) (1949) sah man sie als Oberschwester in Gerhard Lamprechts unterhaltsamen Geschichte "Quartett zu fünft" (1949), von Georg C. Klaren wurde sie als Schwester Angelika in dessen Filmbiografie "Semmelweis Retter der Mütter"2) (1950) besetzt. In Westdeutschland drehte sie unter anderem den zeitsatirischen Streifens "Der große Mandarin"2) (1949; Regie: Karl-Heinz Stroux), mimte eine Gefängnisbeamtin in dem ganz auf Willy Birgel zugeschnittenen Spionagefilm "Rittmeister Wronski"2) (1954; Regie: Ulrich Erfurth). Auf der Leinwand erlebte man sie zuletzt als neugierige Zeugin in Gerhard Lamprechts Drama "Oberwachtmeister Borck"5) (1955). Danach trat Margarete Schön lediglich noch einmal in dem TV-Film bzw. Dokumentarspiel "Ich rufe Dresden" (1960; Regie: Curt Goetz-Pflug) mit der Figur der Hilde Hentschel, Mutter des nach Westdeutschland geflohenen Klaus Hentschel (Paul Edwin Roth), als Schauspielerin in Erscheinung. Danach zog sie sich ins Privatleben bzw. aus der Öffentlichkeit zurück. Margarete Schön, die 1968 mit dem "Filmband in Gold" für "langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film" ausgezeichnet worden war, starb am 26. Dezember 1985 im Alter von 90 Jahren in West-Berlin. Ihre letzte Ruhe fand sie auf dem Waldfriedhof Heerstraße2) im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf an der Seite ihres bereits 1972 verstorbenen Ehemannes Robert Dinesen → Foto der Grabstätte bei www.knerger.de. |
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Quelle (unter anderem*)):
Wikipedia,
www.cyranos.ch Fotos bei www.virtual-history.com sowie bei filmstarpostcards.blogspot.de |
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*) F.-B. Habel & Volker Wachter: "Das große
Lexikon der DDR-Stars" (Verlag "Schwarzkopf & Schwarzkopf,
1999, S. 297) 1) Hans Calm war Hofschauspieler sowie Lehrer der Redekunst am Kgl. Predigerseminar in Wittenberg, am Herzoglichen Lehrerinnenseminar in Dessau und am Polytechnikum in Köthen (Anhalt), veröffentlichte zudem einige Bücher wie unter anderem "Lehrbuch der Sprechtechnik für Pädagogen, Theologen, Offiziere, Juristen, Schauspieler und Sänger, Lehrer- u. Lehrerinnenseminare" (ca. 1922) → www.zvab.com. Link: 2) Wikipedia, 3) Kurzportrait innerhalb dieser HP, 4) Murnau Stiftung, 5) filmportal.de Lizenz Foto Margarete Schön (Urheber Nicola Perscheid): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers. |
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