Als Manfred Noa sein zweiteiliges Troja-Epos "Helena"1) (1924) mit Edy Darclea als Titelheldin auf die stumme Leinwand bannte, gehörte auch Hanna Ralph als Andromache, Ehefrau des trojanischen Helden Hektor (Carl de Vogt4)) zur hochkarätigen Besetzung: Die italienische Stummfilm-Diva Edy Darclea mimte die Titelheldin Helena, Wladimir Gaidarow4) den strahlender Königssohn Paris, Albert Steinrück4) den König Priamos, Adele Sandrock4) dessen Frau Hekabe und Friedrich Ulmer4) den König von Sparta, Menelaos. Der aufwendige Monumentalfilm, basierend auf der antiken Ilias-Sage1) von Homer (Drehbuch: Hans Kyser), erregte auch durch spektakuläre Massenszenen Aufsehen, ist heute jedoch nicht mehr als Originalfassung erhalten → Fünf-Seen-Filmfestival sowie www.film.at. Ein weiteres monumentales, viel beachtetes Werk war Fritz Langs, ebenfalls als Zweiteiler angelegte epische Verfilmung der mittelalterlichen "Nibelungen"-Sage, in dem sie vor allem im ersten Teil "Siegfried"1) (1924) neben Protagonist Paul Richter als kriegerische Amazone Brunhild Furore machte. "Der Film überzeugte durch seine perfekte, malerische Bildkomposition, einen großen Aufwand an Ausstattung und Masken, innovative Tricks und visuelle Effekte sowie durch hervorragende schauspielerische Leistung. Für Paul Richter4) war die Heldenrolle des Siegfried wie maßgeschneidert. Theodor Loos4) spielt den schwachen, wankelmütigen König Gunther herausragend, Hans Adalbert Schlettow4) verkörpert einen grimmigen, finsteren Hagen Tronje, Rudolf Klein-Rogge4) einen wilden und exotischen König Etzel." notiert Wikipedia. Im zweiten Teil "Krimhilds Rache"1) tauchte Brunhild nur noch in der Rückblende auf → www.filmzentrale.com. Die DVD "Die Nibelungen" ist im Rahmen der "SZ Stummfilm Edition" (→ Murnau Stiftung) veröffentlicht worden und erschien im Oktober 2012.
Danach begann Hanna Ralphs Stern allmählich zu sinken, in ihren nachfolgenden Filmen musste sie sich mit kleineren, wenn auch prägnanten Nebenrollen zufrieden geben, so beispielsweise als Herzogin von Parma in Friedrich Wilhelm Murnaus Klassiker "Faust Eine deutsche Volkssage"1) (1926), welches vom dominanten Spiel Gösta Ekmans4) (Faust), Emil Jannings (Mephisto) und Camilla Horns4) (Gretchen) geprägt war. Zu ihren letzten Stummfilmrollen zählte die tragende Figur der Madame Bertrand in Lupu Picks historischem Streifen "Napoleon auf St. Helena"1) (1929) mit dem legendären Charaktermimen Werner Krauß4) als französischem, in die Verbannung geschickten Imperator Napoléon Bonaparte. Mit Beginn des Tonfilms war die filmische Karriere von Hanna Ralph so gut wie beendet, lediglich in zwei Produktionen zeigte sie sich noch einmal auf der Leinwand: In Franz Ostens Literaturadaption bzw. Heimat-Drama "Der sündige Hof" (1933) spielte sie die Ehefrau des Bauern Thomas (Theodor Autzinger, konnte dann in Karl Antons freien Flotow-Verfilmung "Martha" (1936) neben den Opernstars Carla Spletter (Lady Harriet) und Helge Roswaenge (Pächter Lyonel) sowie Georg Alexander (Lord Tristan Mickleford) noch einmal als Königin Anna von England1) glänzen → Oper "Martha" bei Wikipedia. Auch ihre Arbeit am Theater fand Ende der 1930er Jahre ein Ende, letzte Bühnenengagements erhielt sie zur Spielzeit 1937/38 an den "Münchner Kammerspielen" sowie etwas später am Berliner "Deutschen Theater", danach zog sie sich ins Privatleben zurück. Lediglich im Nachkriegsfilm übernahm sie in der Gaunerkomödie "Der blaue Stern des Südens" (1951; Regie: Wolfgang Liebeneiner sowie in dem Melodram "Hinter Klostermauern" (1952; Regie: Harald Reinl) mit Olga Tschechowa und Frits van Dongen noch einmal kleinere Aufgaben. Hanna Ralph, die 1968 mit dem "Filmband in Gold"1) für "langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film" ausgezeichnet worden war, starb am 25. März 1978 im hohen Alter von 89 Jahren in Berlin. Ihre um 1920 geschlossene Ehe mit Emil Jannings hatte nur kurz gedauert, auch die zweite Verbindung mit Regisseur Fritz Wendhausen1) (1890 1962) Anfang der 1930er Jahre war ebenfalls nur verübergehend. |
||||||||
![]() |
||||||||
Quellen (unter anderem*)):
Wikipedia,
www.cyranos.ch Fotos bei www.virtual-history.com |
||||||||
*) Weitere Quelle: Hanna Ralph. In: Dr. Hermann Treuner (Hrsg.): Filmkünstler Wir über uns selbst (Sybillen Verlag, Berlin, 1928) Link: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de, 3) Murnau Stiftung, 4) Kurzportrait innerhalb dieser HP Lizenz Portrait Hanna Ralph (Urheber: Friedrich August von Kaulbach): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 90 Jahren nach dem Tod des Urhebers. Lizenz Foto Hanna Ralph als "Brunhild" (Urheber: Unbekannt): Dieses Medium (Bild, Gegenstand, Tondokument, ) ist gemeinfrei, da das Urheberrecht abgelaufen ist und die Autoren unbekannt sind. Das gilt in der EU und solchen Ländern, in denen das Urheberrecht 70 Jahre nach anonymer Veröffentlichung erlischt. Lizenz Foto Hanna Ralph (Urheber Alexander Binder): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers. |
||||||||
![]() |
||||||||
|
![]() |
Um zur Seite der Publikumslieblinge zurückzukehren, bitte dieses Fenster schließen.
Home: www.steffi-line.de |