Inge Egger wurde am 27. August 1923 als Ingeborg Gertrud Josefine Egger und Tochter des Kaufmanns Josef Egger und dessen Frau Gertrud im österreichischen Linz1) geboren. Nach dem Besuch eines Mädchenpensionats absolvierte sie, mit dem Abitur in der Tasche, eine Ausbildung zur Schauspielerin am Wiener "Max Reinhardt-Seminar"1). Anschließend erhielt die junge Frau 1945 ein Engagement am "Theater in der Josefstadt"1), stand dort bis 1951 auf der Bühne. 
Inge Egger 1952; Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB); Urheber/Autor: United States Information Service (USIS); Copyright/Rechteinhaber/United States Information Service (USIS) / ÖNB Wien; Datierung: 27.02.1952; Bildarchiv Austria (Inventarnummer US 23.531 POR MAG) Unter anderem trat sie in Stücken wie dem Lustspiel "Der Schwierige"1) von Hugo von Hofmannsthal1), der Komödie "Zum goldenen Anker" von Marcel Pagnol1), der Märchendichtung "Der Kreidekreis"1) von Klabund1) oder dem Schiller-Drama "Kabale und Liebe"1) in Erscheinung. 1949/50 ging sie gemeinsam mit Hauptdarstellerin Paula Wessely und dem Schauspiel "Die Frau vom Meer"1) von Henrik Ibsen1) auf eine ausgedehnte Deutschlandtournee. Die Premiere der Inszenierung von Ernst Ginsberg1) fand am 1. November 1949 im "Theater in der Josefstadt"  statt, Attila Hörbiger gab den Bezirksarzt Dr. Wangel, Paula Wessely dessen zweite Frau Ellida und Inge Egger Tochter Bolette aus erster Ehe → josefstadt.org.
 
Bereits 1944 stand Inge Egger erstmals vor der Kamera und mimte als Barbara in Géza von Bolvárys1) weinselig-musikalischem Unterhaltungsstreifen "Schrammeln"1) die Tochter des Anton Strohmayer (Hans Moser) bzw. Verlobte von Josef Schrammel1) (Hans Holt). Nach weiteren, eher unbedeutenden Auftritten – etwa als "dicker Engel" in Géza von Cziffras1) Musikkomödie "Der himmlische Walzer"1) (1949) – begann für Inge Egger mit der Rolle der Josefa, Tochter des in wirtschaftliche Not geratenen Wiener Handwerkers Schalanter (Attila Hörbiger) und dessen Frau Barbara (Dagny Servaes), in Eduard von Borsodys1) Adaption "Das vierte Gebot"1) (1950) nach dem gleichnamigen Familiendrama1) von Ludwig Anzengruber1) eine steile, wenn auch kurze Leinwandkarriere.
 
Inge Egger 1952
Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek1) (ÖNB)
Urheber/Autor: United States Information Service (USIS)1)
© Rechteinhaber/United States Information Service (USIS) / ÖNB Wien
Datierung: 27.02.1952
Bildarchiv Austria (Inventarnummer US 23.531 POR MAG)
Rasch avancierte die attraktive Österreicherin  in ganz dem Zeitgeschmack entsprechenden Heimat- und Schlagerfilmen sowie Komödien und Melodramen zum vielbeschäftigten Publikumsliebling. Zum Kassenschlager geriet Kurt Hoffmanns1) turbulenter Schwank "Fanfaren der Liebe"1) (1951), basierend auf der gleichen Geschichte von Robert Thoeren1) und Michael Logan1) wie Billy Wilders1) legendärer Komödien-Klassiker "Manche mögens heiß"1) (1959) – Inge Egger war die Sängerin Gaby,  Frauenschwarm Dieter Borsche der Bassist Hans und Komiker Georg Thomalla der Pianist Peter. Sie gibt sich als "reizendes, frisches Persönchen, dem die eingängigen Schlagerlieder von Franz Grothe1) wohl anstehen" notierte damals die "Stuttgarter Zeitung" (01.12.1951).*) Aufgrund des riesigen Erfolgs an den Kinokassen setzte Regisseur Hans Grimm1) die Story mit "Fanfaren der Ehe"1) (1953) fort.
Dazwischen lagen Produktionen wie der Streifen "Die Alm an der Grenze"1) (1951) nach der Novelle "Der Besondere" von Ludwig Ganghofer1) als Partnerin von Paul Richter und Richard Häussler, in Robert A. Stemmles1) sozialkritischem Schmugglerdrama "Sündige Grenze"1) (1951) stand sie erneut mit Dieter Borsche vor der Kamera. In "Der eingebildete Kranke"1) (1952), frei nach der gleichnamigen Komödie von Molière1), tauchte Inge Egger als Tochter des Titelhelden Eusebius Daxenmeyer (Joe Stöckel) auf, Hans Holt musste als frisch verheirateter Chemiker Dr. Robert Bruhn feststellen "Meine Frau macht Dummheiten"1) (1952),Wolf Albach-Retty fand in ihr die "ideale Frau" (1952; "Ideale Frau gesucht"1)), O.W. Fischer meinte "Ich hab' mich so an Dich gewöhnt"1) (1952). In dem von Richard Häussler in Szene gesetzten, dramatischem Heimatstreifen "Das Dorf unterm Himmel"1) (1952) nach der Novelle "Der Jauck" von Rolf Olsen1) kam sie als Witwe Maria Firner bzw. vermeintliche Gattenmörderin daher, "still und ruhig, ohne die gemachte Forschheit, die sie in anderen Filmen an den Tag legt, ohne pin-up und ohne bewußten sex-appeal" so die "Kölnische Rundschau" (23.05.1953).*)
Mit Peter Pasetti als österreichischem Erzherzog Johann Salvator1) drehte sie die im Wien des 19. Jahrhunderts angesiedelte romantische Liebesgeschichte "Der rote Prinz"1) (1954) und zeigte sich als die Geliebte des Erzherzogs bzw. Tänzerin und Sängerin Milly Stubel, mit dem soignierten Herzensbrecher Willy Birgel in der Titelrolle entstand das Melodram "Konsul Strotthoff"1) (1954), in dem sich der kultivierte "Herr in den besten Jahren" in die deutlich jüngere Musikstudentin Marianne Roedern verliebt, die sich jedoch schließlich für den Dirigenten Hans Hellmer (Erik Schumann) entscheidet.
Im Grunde waren es, bis auf wenige Ausnahmen, eher banal-belanglose, seichte Kinostreifen, in denen Inge Egger "als schlichtes, bescheidenes und charmantes Girl und Hascherl"*) vermarktet wurde. Das sollte sich in den nachfolgenden Produktionen nicht ändern, in "Ein Mann muß nicht immer schön sein"1) (1956), ein musikalischer, "einfallslos-schmierigen Schwank zwischen Klamauk und Klamotte", so filmdienst.de, sah man sie mit Peter Alexander, in "Kann ein Mann sooo treu sein…"1) (1956), Erik Odes Remake des Rühmann-Lustspiels "Der Mustergatte"1) aus dem Jahre 1937, mit Harald Juhnke

Foto: Inge Egger 1955 bei einer Autogrammstunde in Frankfurt/M
anlässlich des Erscheinens des Films "Musik, Musik und nur Musik"1),
wo sie die Musikstudentin Anni Pichler mimte (Regie: Ernst Matray)
Urheber: Kurt Liese/Harald-Reportagen1); Lizenz: CC BY-SA 3.0
Quelle: Wikimedia Commons

Inge Egger 1955 bei einer Autogrammstunde in Frankfurt/M anlässlich des Erscheinens des Films "Musik, Musik und nur Musik"; Urheber: Kurt Liese/Harald-Reportagen; Lizenz: CC BY-SA 3.0; Quelle: Wikimedia Commons
Nach ihrer Rolle der Privatdetektivin Claudia in dem ganz auf den Schlagerbarden Vico Torriani zugeschnittenen Filmchen "Der Fremdenführer von Lissabon"1) (1956) zog sich Inge Egger krankheitsbedingt, aber auch wegen privater Probleme sowie der negativen Berichterstattung in den Medien, mehr und mehr vom Filmgeschäft zurück. Sie ging nach Berlin und arbeitete am Theater, ihr "Comeback" mit dem Part der Ehefrau des Schornsteinfegers Alois Knopf (Eddi Arent) in der Komödie "Kleine Leute mal ganz groß"1) (1958) brachte nicht den erwünschten Erfolg.
Inge Egger stand danach noch für wenige Kinofilme wie "Wir Kellerkinder"1) (1960) und "Die junge Sünderin"1) (1960) mit Nebenrollen vor der Kamera, einen letzten Auftritt hatte sie im Fernsehen als Lehrerin Ruth Calthorpe in dem spannenden Durbridge-Mehrteiler "Es ist soweit" (1960) → Übersicht Filmografie.
Nach dem endgültigen Rückzug vom Filmgeschäft arbeitete Inge Egger zwischen 1960 und 1973 als medizinisch-technische Assistentin beim Berliner Bundesgesundheitsamt.
 
Am 5. September 1976 erlag der einstige Publikumsliebling Inge Egger kurz nach ihrem 53. Geburtstag im "Wenkebach-Klinikum"1) in Berlin-Tempelhof1) ihrem Krebsleiden.
1984 entstand von Hans Sachs und Hedda Rinneberg der 15-minütige Dokumentarfilm "Nachaufnahme: Inge Egger"2): Der Film unternimmt es, den Spuren einer Anfang der 50er Jahre sehr erfolgreichen, heute nahezu vergessenen, jungen Filmschauspielerin – Inge Egger – nachzugehen. Er liefert damit ein Stück Filmgeschichte und zugleich ein Beispiel dafür, wie schnell ein Star aus dem Gedächtnis des Publikums verschwindet. Das Thema besitzt eine gewisse Faszination durch die Art, in der hier eine filmische Spurensicherung betrieben wird; es gelingt dem Film aber dennoch nicht, soweit möglich Aufklärung darüber zu geben, warum der gefeierte Star plötzlich abtritt, sich abkapselt und Zuflucht in einem ganz anderen Beruf nimmt. (Quelle: "Deutsche Filmbewertung und Medienbewertung FBW")
Quellen: Wikipedia sowie
CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film, LG 10*)
Fotos bei virtual-history.com
*) Wolfgang Jacobsen in "CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film" (Lieferung 10, 1988)  mit den Quellen
  • Sibylle: Der Regisseur und seine Diva. (Gespräch mit Egger und Max Neufeld) In: "Film-Revue" (Karlsruhe, Nr. 3, 23.02.1954, S.10–11)
  • F. E. O.: Inge Egger. In: "Der Tag" (Berlin, 28.09.1958)
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, Die Krimihomepage)
Kinofilme Fernsehen
Um zur Seite der Publikumslieblinge zurückzukehren, bitte dieses Fenster schließen.
Home: www.steffi-line.de