Hilde Sessak wurde am 27. Juli 1915 als Hilde Czeszak in Berlin geboren. Ihr schauspielerisches Handwerk erlernte sie bei dem Schauspielerehepaar Julia Serda (1875 – 1965) und Hans Junkermann (1872 – 1943), 1934 erhielt sie dann ein erstes Engagement am Stadttheater in Guben1), später wechselte sie an das "Schauspielhaus Leipzig"1) sowie nach Berlin und war dort an verschiedenen Bühnen tätig.
Hilde Sessak mit Peter Mosbacher1) in dem Stück "Der steinerne Engel" ("Summer and Smoke") von Tennessee Williams, 1951 (?) am Berliner Schlosspark Theater"; Regie: Helmut Käutner; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000988_027); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek; Urheber: Abraham Pisarek (1901–1983); Datierung: 1951 (?); Quelle: www.deutschefotothek.de Seit Mitte der 1930er Jahre zeigte sich Hilde Sessak auch auf der Leinwand, ihr Debüt gab sie mit dem kleinen Part der Kellnerin Catella in der Adaption "Leichte Kavallerie"1) (1935), gedreht nach dem Roman "Unterwegs zur Heimat" von Heinz Lorenz-Lambrecht1). Rasch avancierte die attraktive, stets kühl-distanziert wirkende junge Frau mit prägnanten Nebenrollen zu einer vielgefragten Darstellerin in zahlreichen Filmproduktionen, verkörperte häufig elegante, kapriziöse Damen von Welt.
So erlebte man die Schauspielerin beispielsweise als Marianne, Frau des Arztes Dr. Leopold Neumeister (Hans Brausewetter), in der Komödie "Raub der Sabinerinnen"1) (1936) nach dem gleichnamigen Schwank1) von Franz und Paul von Schönthan1), in dem Hans Albers-Abenteuer "Wasser für Canitoga"1) (1939) war sie als Winifred Gardener Sekretärin bzw. Braut von Capitain Gilbert Trafford (Peter Voß1)) und in "Kleider machen Leute"1) (1940) nach der gleichnamigen Novelle1) von Gottfried Keller1) mit Heinz Rühmann als Schneidergeselle Wenzel das Fräulein von Serafin. Erneut mit Rühmann stand sie für "Quax, der Bruchpilot"1) (1941) vor der Kamera, ebenso wie für den Kinoklassiker "Die Feuerzangenbowle"1) (1944), wo sie die mondäne Freundin des Dr. Johannes Pfeiffer mimte.

Hilde Sessak mit Peter Mosbacher in dem Stück "Der steinerne Engel"
("Summer and Smoke") von Tennessee Williams1), 1951 (?) am
Berliner "Schlosspark Theater"1); Regie: Helmut Käutner1)
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000988_027)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek
Urheber: Abraham Pisarek1) (1901–1983); Datierung: 1951 (?)
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Zu ihren filmischen Arbeiten bis Mitte der 1940er Jahre zählen unter anderem die Rolle der Jutta, Tochter des Fabrikanten aus Berlin Dirksen (Hans Leibelt) in "Der kleine Grenzverkehr"1) (1943) nach dem gleichnamigen Roman von Erich Kästner1), das Melodram "Man rede mir nicht von Liebe"1) (1943) mit dem Part der Schauspielerin Marzella und der Krimi "Orient-Express"1) (1944) wo sie als Vera Panaid und (Noch)-Ehefrau des Toten auftauchte. In dem nach Motiven aus den Romanen "Stine"1) und "Irrungen, Wirrungen"1) von Theodor Fontane1) realisierten Streifen "Das alte Lied" (1945) gehörte sie als Tänzerin Wanda zur Besetzung, der noch ab Ende November 1944 gedrehte Abenteuer- und Kriminalfilm "Der große Fall"1) nach Motiven des Romans "Hölle ahoi!" von Georg Mühlen-Schulte1) gelangte erst am 30. Dezember 1949 zr Erstaufführung – hier mimte sie als Vera, "eine höchst gefährliche Dame" → Produktionen bis 1945.
  
Nach Ende des 2. Weltkrieges konnte Hilde Sessak ihre Arbeit für den Film neben ihren Theaterverpflichtungen fortsetzen, musste sich jedoch überwiegend mit eher kleinen Aufgaben begnügen. Falk Harnack1) beispielsweise gab ihr die Rolle der Anneliese Blüthe in dem DEFA-Drama "Das Beil von Wandsbek"1) (1951), in Szene gesetzt nach dem gleichnamigen Roman1) von Arnold Zweig1) mit Erwin Geschonneck) als Schlachtermeister Albert Teetjen, Kurt Maetzig1) besetzte sie neben den Protagonisten Yvonne Merin1) und Hans-Peter Thielen in dem propagandistisch gefärbten Streifen "Roman einer jungen Ehe"1) (1952). Im späteren bundesdeutschen Film war Hilde Sessak oft als undurchsichtiger, bisweilen boshafter Typ Frau in Krimis zu sehen. So erlebte man sie unter anderem auf der Leinwand als schurkische Bösewichtin in den Edgar Wallace-Streifen1) "Der Hexer"1) (1964), "Der Bucklige von Soho"1) (1966) und "Der Gorilla von Soho"1) (1968). Danach wurden ihre Auftritte seltener, letztmalig trat sie in dem von Heidi Genée1) nach der gleichnamigen Novelle1) von Theodor Fontane1) inszenierten Kinofilm "Grete Minde"1) (1977) auf der Leinand in Erscheinung und stellte die alte Haushälterin Regine dar, bei der die später wegen Brandstiftung hingerichtete Grete Minde1) (um 1593 – 1619) – verkörpert von Katerina Jacob1) – Trost und Zuwendung findet → Übersicht Nachkriegsproduktionen.
  
Seit Mitte der 1950er Jahre betätigte sich Hilde Sessack neben ihrer Arbeit für das Theater, unter anderem in Berlin an der "Komödie am Kurfürstendamm"1) und am "Renaissance-Theater"1), sowie den Kinofilm zudem, wenn auch eher sporadisch, beim Fernsehen. Beispielsweise sah man sie in dem Drama "Thérèse Raquin"2) (1956) nach dem gleichnamigen Roman1) von Émile Zola1) neben Anneliese Römer1) (Thérèse), Peter Lehmbrock (Camille Raquin) und Ida Ehre (Madame Raquin) als Susanne, Frau des Polizeibeamten Olivier Michaud (Max-Walter Sieg)) und in "Die große Woge"2) (1958) nach dem Roman "The Big Wave" ("Die große Welle") von Pearl S. Buck1) als Mutter von Bauernsohn Kino (Wolfgang Condrus1)). In dem Vierteiler "Parkstraße 13"2) (1961) trat sie als Baronin Bornegg in Erscheinung, gab in "Der Biberpelz"1) (1962) nach dem gleichnamigen Theaterstück1) von Gerhart Hauptmann1) mit Inge Meysel als Waschfrau Mutter Wolffen und Ernst Schröder als Amtsvorsteher von Wehrhahn die Ehefrau des Redakteurs Herrrn Motes (Konrad Georg). Einmal mehr stand sie für Falk Harnack1) vor der Kamera, als dieser mit "Jeder stirbt für sich allein"1) 1962) den gleichnamigen Roman1) von Hans Fallada1) mit Alfred Schieske und Edith Schultze-Westrum als Ehepaar Quangel für des Fernsehen adaptierte, in dem Dreiteiler "Der Fall Rohrbach"1) (1963) über den Fall der wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilten Maria Rohrbach1) wirkte sie in den ersten beiden Teilen als Anna Jenrich neben der Protagonistin Anita Höfer1) mit. Hilde Sessack spielte die Frau Brunner in der nach dem Hörspiel von Heinz Oskar Wuttig1) gedrehten Geschichte "Großer Ring mit Außenschleife" (1966) mit Gustav Knuth als Straßenbahnfahrer Franz Lehmhuhn oder als Hilde Polk die Freundin des Witwers Heinrich Vollweg (Siegfried Lowitz), dessen Lebenszeit sich in "Drei Tage bis Allerseelen"2) (1970) dem Ende zuneigt. In dem Melodram "Das Geheimnis der alten Mamsell"1) (1972) nach dem gleichnamigen Roman1) von E. Marlitt1) gehörte sie an der Seite vom unter anderem Dieter Borsche (Fritz Hellwig), Inge Langen1) (dessen Frau Brigitte), Volkert Kraeft (beider Sohn Johannes) und Brigitte Horney (Cordula, die alte Mamsell) als Dienstmädchen Friederike zur prominenten Darstellerriege. In "Frau Jenny Treibel"3) (1982) nach dem gleichnamigen Roman1) von Theodor Fontane1) mit Maria Schell als Jenny Treibel überzeugte sie als Frau Majorin von Ziegenhals. Noch im hohen Alter sah man sie unter anderem als Frau Zieselmann in "Die Zauberkinder"4) (1988), dem Pilotfilm zu der Kinder-/Jugendserie "Hals über Kopf"1) → Übersicht TV-Produktionen.
  
Ihre letzten Lebensjahre verbrachte Hilde Sessak zurückgezogen in Berlin, wo sie am 17. April 2003 im Alter von 87 Jahren im "Sankt Gertrauden Krankenhaus"1) (Berlin-Wilmersdorf1)) starb. Nach einem Sturz in ihrer Wohnung war sie dort wegen eines Oberschenkelhalsbruchs eingeliefert worden → www.bz-berlin.de.
In einem Nachruf schrieb die "Bwerliner Morgenpost" unter anderem: "Sie wirkte immer ein wenig zu kantig, zu derb, zu modern. Davor schreckten die Männer wohl zurück, vor wie hinter der Kamera. Ihren Höhepunkt hatte sie mit diesem Rollenfach in der Kriegszeit, als starke, autarke Frauen gefragt waren. Im Nachkriegskino wurden ihr dagegen nurmehr Nebenrollen angeboten: bedrohliche, geheimnisvolle, wenn nicht schurkische Charaktere, "mit Aufseherinnen- oder Puffmutter-Charakter in diversen Gruselkrimis oder Melodramen im Prostituierten-Milieu", wie das so schön bei Wenigers1) "großen Personenlexikon des Films" heißt." → morgenpost.de
Siehe auch Wikipedia, cyranos.ch
Fotos bei virtual-history.com
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) Die Krimihomepage, 3) filmportal.de, 4) fernsehserien.de
  
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, Murnau Stiftung, filmportal.de, krimilexikon.de,
Die Krimihomepage, deutsches-filmhaus.de, fernsehserien.de)
Kinofilme Fensehen (Auszug)
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