Lotte Lang wurde am 11. Januar 1900 in Wien geboren. Nach dem Besuch einer Handelsschule arbeitete sie zeitweise als Sekretärin, entschied sich dann für den Beruf der Schauspielerin und ließ sich entsprechend ausbilden. Ihr Bühnendebüt gab sie 1924 am "Landestheater Linz"1) als Opernsoubrette und stand dort bis 1928 auf der Bühne, weitere Verpflichtungen führten die Schauspielerin ab 1932 bzw. im Laufe der Jahre unter anderem an die "Münchner Kammerspiele"1), in Wien an das "Raimund-Theater"1), die "Volksoper"1) sowie das "Theater in der Josefstadt"1), dem sie als Ensemblemitglied von 1945 bis Ende der 1970er Jahre und später als erstes Ehrenmitglied angehörte und dort in über 50 Rollen brillierte. So beispielsweise als Frau Miller in Schillers "Kabale und Liebe"1) (1958/59, Regie: Franz Reichert, mit Nicole Heesters als Luise und Walther Reyer als Ferdinand) oder als Frau Windischgruber in "Der Hofrat Geiger" von Martin Costa1) (1978/79; Regie: Erwin Strahl mit Hans Holt in der Titelrolle). Ihre letzte Bühnenrolle war 1984 unter der Regie von Gustav Manker1) die Tante Teresina in dem Stück "Die Kusinen" (Premiere: 02.02.1984) von Italo Svevo1) → josefstadt.org.2)
Sowohl auf der Bühne als auch im Film verkörperte Lotte Lang oft typische, resolute Wiener Frauenfiguren, die sie mit Witz zu gestalten wusste. Ihr Leinwanddebüt hatte sie 1932 mit einem kleinen Part in dem Streifen "Zwei vom Südexpress" gegeben, ein Jahr später mimte sie die Operettensängerin  Lissi in der Komödie "Muss man sich gleich scheiden lassen" (1933). In den kommenden Jahren avancierte die Schauspielerin in zahlreichen Kinoproduktionen mit profilierten Nebenrollen und einprägsamen Figuren zu einer beliebten Darstellerin im Film. So erlebte man sie unter anderem als kokette Schauspielerin Rosa Ferugas in Ucickys Abenteuer "Unter heißem Himmel"1) (1936) an der Seite von Hans Albers oder zwei Jahre später als charmantes Stubenmädchen Lotte in Werner Hochbaums Melodram "Ein Mädchen geht an Land"3). Helmut Käutner besetzte sie als Edelprostituierte Mizzi in dem Liebesfilm "Anuschka"1) (1942), Erich Engel als illusionslose, zynische Schauspielerin Mila in "Sommerliebe"1) (1942). Géza von Cziffra übertrug ihr die Rolle der Lu in dem Revuefilm "Der weiße Traum"1) (1943), in dem Krimi "Orientexpress"2) (1944) mimte sie die Mizzi Treff oder war in "Das Herz muss schweigen"1) (1944) zu sehen.
Auch im Nachkriegsfilm zählte Lotte Lang zu den vielbeschäftigten Darstellerinnen, oft erlebte man sie in Unterhaltungsfilmen an der Seite so unvergessener Komiker wie Theo Lingen und Hans Moser, beispielsweise in "Es schlägt 13
"1) (1950), "Der Theodor im Fußballtor"1) (1950) oder "Schäm dich, Brigitte"1) (1952). Mit Theo Lingen zeigte sie sich in dem Schwank "Die Mitternachtsvenus" (1951), mit Fritz Imhoff in der Komödie "Wenn eine Wienerin Walzer tanzt" (1951), mit Annie Rosar und Hans Holt in der Werfel-Adaption "Der veruntreute Himmel"1) (1958).
Zu Lotte Langs profiliertesten Charakterisierungen auf der Leinwand zählten die alternde, resignierende Operettensängerin Putzi Lorrant in Paul Verhoevens volkstümlichen Geschichte über das Schaustellergewerbe "Tingeltangel" (1953, auch "Hereinspaziert!") oder ihre scharf-pointierte Pensionsleiterin Martha von Hahn in dem mit Schlagern gespickten  Klamauk "Unsere tollen Tanten"1) (1961).
Eine schöne Rolle, die der satirisch-witzigen Signora Palpiti, spiele Lotte Lang 1965 in der Nestroy-Verfilmung "Lumpazivagabundus"1) an der Seite von Helmut Qualtinger, ihre letzten Auftritte vor der Kamera hatte sie in den TV-Produktionen "Die Bräute des Kurt Roidl
"4) (1979) und in "Eine blassblaue Frauenschrift"1) (1984), gedreht von Axel Corti1) nach der Erzählung von Franz Werfel1) → Übersicht Filmografie.

Lotte Lang 1973 anlässlich "Max-Reinhardt-Matinee"
im "Theater in der Josefstadt"1)
Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek1) (ÖNB)
Urheber/Autor: Alfred Cermak → Bildarchiv Austria; Datierung: 09.09.1973
© Alfred Cermak/ ÖNB Wien; Bildarchiv Austria (Inventarnummer CE 120/2)

Lotte Lang 1973 bei der "Max-Reinhardt-Matinee" im "Theater in der Josefstadt"; Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB); Urheber/Autor: Alfred Cermak; Datierung: 09.09.1973; Copyright Alfred Cermak/ ÖNB Wien; Bildarchiv Austria (Inventarnummer CE 120/2)
Lotte Lang, die 1965 mit der "Ehrenmedaille der Stadt Wien"1) in Silber und 1974 mit dem Österreichischen "Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse"1) geehrt worden war, starb am 13. Februar 1985 – vier Wochen nach ihrem 85. Geburtstag – in ihrer Heimatstadt Wien. Die letzte Ruhe fand sie in einem ehrenhalber gewidmeten Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof1) (Gruppe 40, Nummer 124) → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Am 7. Oktober 2008 wurde im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße der "Lotte-Lang-Platz" nach ihr benannt.
Siehe auch Wikipedia, cyranos.ch, geschichtewiki.wien.gv.at
Fremde Links: 1) Wikipedia, 3) filmportal.de, 4) fernsehserien.de
Quelle: 2) josefstadt.org (Seite nicht mehr abrufbar)
  
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de

(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, Murnau Stiftung,
wilhelm-koehler-verlag.de, Die Krimihomepage, data.onb.ac.at, fernsehserien.de)
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