Filmografie / TV-Shows / Hörfunk
Peter Frankenfeld01; Privatarchiv Thomas Frankenfeld Peter Frankenfeld erblickte am 31. Mai 1913 als Willi Julius August Frankenfeldt und zweiter Sohn von Max und Hedwig Frankenfeldt in einer Klinik in Berlin-Kreuzberg1) das Licht der Welt; deren erster Sohn Hans war wenige Monate zuvor verstorben, es folgte noch Bruder Kurt. Vater Max stammte aus Stolp1) (heute: Słupsk, Polen), erlernte um die Jahrhundertwende den Beruf des Mechanikers und war als Mechanikermeister nach Berlin gegangen, wo er der aus Graudenz1) (heute: Grudziądz, Polen) stammenden Hedwig Sawatzki begegnete, die in der Hauptstadt als Porzellanverkäuferin arbeitete. 1910 heiratete das Paar, als der kaisertreue Vater während des 1. Weltkriegs als Soldat seinen Dienst versah, zog Mutter Hedwig noch zu dieser Zeit vom Berliner Stadtrand in den Stralauer Kiez1), der ab 1920 zum dicht besiedelten Arbeiterbezirk Friedrichshain1) gehörte. Dort eröffnete sie in der Bödikerstraße 33 ein Ladengeschäft für "Cigarren, Cigaretten, Rauch-Kau-Schnupftabake" und einen öffentlichen Fernsprechapparat.2) "Solche Läden existierten in großer Zahl, dennoch ermöglichte das zusätzliche Einkommen der Familie nach dem Krieg einen zwar bescheidenen, aber überdurchschnittlichen Wohlstand. Frankenfeld beschrieb seine Mutter als Verkäuferin mit Leib und Seele. Sie habe ungeachtet der Mehrarbeit den Tabakladen voller Vorfreude eröffnet, nicht nur im Hinblick auf die Mehreinnahmen, sondern auch wegen der Kundengespräche." notiert Wikipedia.2) → Foto Mutter Hedwig 1916 vor dem Laden mit ihren beiden kleinen Söhnen bei Wikimedia Commons

Foto*): Privatarchiv Thomas Frankenfeld1)

Der Vater kehrte aus dem Krieg mit einer Lähmung der rechten Hand zurück, erzog fortan seine Söhne mit Strenge. Der kleine Junge flüchtete sich vor den Schlägen seines Vaters in eine eigene Welt, baute schon als Kind eine Art "Laterna magica"1), unterhielt seine Freunde mit einem Kasperletheater – die Hinterhöfe des Berliner Arbeiterviertels Friedrichshain wurden seine Bühne. 
Schon früh verließ Frankenfeld die Schule, nach der so genannten "Mittleren Reife"1) ging der erst 15-Jährige heimlich zu einem kleinen Wanderzirkus und trat als "Frank der Zauberer" auf. Doch der Vater holte ihn nach Hause zurück, Frankenfeld begann eine Ausbildung als Page im exklusiven Berliner "Hotel Adlon"1), wechselte dann zum "Hotel Esplanade"1), wurde dort jedoch wenig später wegen einer Unachtsamkeit – er hatte am Direktionszimmer das Toilettenschild "Herren" angebracht – entlassen.2) Nach einem Studium bei Professor Willy Jaeckel1) (1888 – 1944) bzw. Ausbildung zum Schaufensterdekorateur verließ Frankenfeld mit 19 Jahren endgültig sein Elternhaus.
Fortan lebte er in einem möblierten Zimmer, stürzte sich in das Berliner Nachtleben und hatte nur ein Ziel – er wollte selbst auf die Bühne. Doch zunächst musste er sich mit diversen Gelegenheitsarbeiten über Wasser halten, betätigte sich unter anderem als Vertreter, Reklamemaler und Stepptänzer sowie als Conférencier im Berliner Varieté "Plaza"1).
Als der Leiter des berühmten Berliner "Kabaretts der Komiker"1) (KadeKo) Willi Schaeffers (1884 – 1962) Nachwuchstalente suchte, bewarb sich Frankenfeld und wurde angenommen. Es folgen Auftritte an kleinen, aber auch großen Varieté-Bühnen, rasch machte sich der junge Frankenfeld als Zauberer, Conférencier und Kabarettist einen Namen in der Berliner Varieté-Szene. In dieser Zeit erwarb er sich sein Rüstzeug für seine spätere Karriere als Entertainer, lernte unter anderem wie man Pointen setzen muss.
"Frankenfelds Vornamen Willi, Julius und August waren zur Zeit seiner Geburt beliebt, sie gefielen ihm aber alle drei nicht, weswegen er im Alter von 25 Jahren den damals populären Namen "Peter" verwendete, zunächst in Gestalt von "Willpeter", wenige Monate später nur noch "Peter". Dabei ließ er auch den letzten Buchstaben des Nachnamens entfallen. Mit 42 Jahren folgte dann die amtliche Eintragung des Namens Peter Frankenfeld; in seinem Freundeskreis trug er den Spitznamen PF." (Quelle: Wikipedia3))
Während einer Tournee mit Hans Albers erreichte Frankenfeld in Leuna1) der Einberufungsbefehl zur Wehrmacht; Albers’ Versuche, eine Freistellung zu erwirken, um die Tournee fortsetzen zu können, blieben ohne Erfolg.2) Anfangs eingezogen zu einem Schreibtisch-Posten in die Oldenburger1) "Hindenburg-Kaserne", kam er zunächst zwecks Truppenbetreuung nach Frankreich, wurde dann Ende 1942 zum Wehrmachts-Nachtkabarett "Atlantis" versetzt. Dem damaligen Leiter des Radiosenders gingen Frankenfelds Witze jedoch bald zu weit, was eine Versetzung an die Ostfront nach sich zog. Frankenfeld nahm als Funker am Russlandfeldzug1) teil, wurde noch zwei Wochen vor Kriegsende in Rumänien schwer verwundet und überstand im Lazarett Marienbad1) (heute: Mariánské Lázně, Tschechien) eine gefährliche Infektion.

Foto*): Privatarchiv Thomas Frankenfeld1)

Peter Frankenfeld02; Privatarchiv Thomas Frankenfeld
Im Mai 1945 wurde Marienbad von den US-amerikanischen Truppe besetzt, Frankenfeld betätigte sich nun nach seiner Genesung als Dolmetscher und als ihm die US-Army einen Job als Entertainer für die Truppenbetreuung ("Special Entertainment Service") anbot, tourte er durch amerikanische Clubs, imitierte unter anderen sehr erfolgreich amerikanische Showmaster. Anfang 1948 ging Frankenfeld nach Frankfurt, wurde bald darauf vom Unterhaltungschef des "Hessischen Rundfunks"1) (HR), Toni Hofbauer, für das Radio entdeckt. Erste Aufmerksamkeit erregte er mit der Morgenmusik-Sendung "Guten Morgen allerseits"1) (1948), die er zwei- bis drei Mal in der Woche präsentierte. In der Nachkriegszeit avancierte Peter Frankenfeld durch seine innovativen Rundfunk- und Fernseh-Shows bald zu einem der populärsten Vertreter der deutschen Unterhaltungsbranche, machte Furore mit seinem ureigenen Humor. Mit eigenen Rundfunksendereihen, für die er sowohl als Autor wie auch als Moderator verantwortlich zeichnete, wurde er schnell beim Publikum überaus beliebt.
DVD-Cover: Peters Bastelstunde; Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Pidax film" Der morgendlichen Sendung "Guten Morgen allerseits" folgten "Bunte Abende"1) für verschiedene Sender sowie beim HR "So ein Zufall: Kleine Melo-Diebereien"1) (1948–1951) und "Funk und Flax"1) (1948–1955), laut Frankenfeld "eine Sendung mit geballtem Witz und Kalauern". Weitere Programme waren die gemeinsam mit Hans-Joachim Kulenkampff gestaltete Quiz-Sendung "Eintritt frei"1) (1949–1952) und die abwechselnd mit Kulenkampff präsentierte, wöchentliche HR-Sendereihe "Lieblingsmelodien unserer Hörer"1) (1952–1955) sowie die HR-Frühsendung "Frankfurter Wecker"1) (1952–1957), durch die er im ersten Jahr (ab 4. Mai 1952) im Wechsel mit Kulenkampff führte; dann kamen weitere Moderatoren wie Otto Höpfner, Heinz Erhardt, Wolf Schmidt, Fred Metzler1), Maxi Böhm1) oder Heinz Schenk dazu. Die vom "NWDR Köln"1) alle zwei Wochen ausgestrahlte Unterhaltungsreihe "Wer zuletzt lacht …"1) (1953–1955) diente später als Vorlage für Frankenfelds TV-Show "1:0 für Sie"1) (1954/55). Furore machte er mit der langlebigen, 30-minütigen, nächtlichen Hörfunksendung "Peters Bastelstunde"1) (1948–1978) – diese Urform aller Nonsens-Sendungen geriet zum Kult und wurde zudem unter dem gleichen Titel4), wenn auch nur kurzfristig, im Fernsehen gezeigt. Am 6. Januar 1973 flimmerte dieses Comedy-Format erstmals über die Bildschirme, doch gemessen an Frankenfelds Triumphen als Show-Master blieb die Zuschauerresonanz aufgrund des speziellen Humors eher verhalten; nach zwei weiteren Sendungen (27.01./10.02.1973) gab es keine weiteren Ausgaben.  
 
Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Pidax Film",
welche die drei Teile von "Peters Bastelstunde" am 31.10.2013
aud DVD herausbrachte.
"Peter Frankenfelds Spaß besteht aus einer nicht geringen Portion Schadenfreude – in diesen drei Frankenfeld-Spezial-Mischungen lacht nicht immer er zuletzt. Peter Frankenfeld, Erfinder vieler Gags und Pointen, serviert hier mit leichter Hand einige der besten, die von einem roten Faden zusammengehalten werden, der wiederum Frankenfeld selbst ist: Peter Frankenfeld als Moderator seiner eigenen Sendung auf der Suche nach seinem Büro und auf der Hetzjagd von einem Studio ins andere. Was er dabei entdeckt, geschieht so en passant, unabsichtlich und ohne Zeigefinger: die Doppelbödigkeit der Werbung, die Fragwürdigkeit von Interviews, das Allzumenschliche des Showmasters – denn Peter Frankenfeld scheut sich in dieser Sendung nicht einmal davor, nackt gemalt zu werden …" notiert "Pidax Film".
   
Szenenfoto aus "Peters Bastelstunde"; mit freundlicher Genehmigung von "Pidax Film", welche die Produktion" am 31.10.2013 aud DVD herausbrachte. Szenenfoto aus "Peters Bastelstunde"; mit freundlicher Genehmigung von "Pidax Film", welche die Produktion" am 31.10.2013 aud DVD herausbrachte.
Szenenfotos aus "Peters Bastelstunde"
Mit freundlicher Genehmigung von "Pidax Film", welche die Produktion" am 31.10.2013 aud DVD herausbrachte.

Bundesweit ausgestrahlt wurde die als "Was hätten Sie gesagt?" untertitelte Hörfunkreihe "Valsch Ferbunden"1) (1952–1963) von und mit Peter Frankenfeld. "Sie war die erste von später zahlreichen Hörfunksendungen in Deutschland, deren Sendekonzept auf dem Prinzip des Telefonstreichs basierte. Für die Anrufe nutzte Frankenfeld seine Schauspiel- und Dialektbegabung, verstellte zum Beispiel seine Stimme und sprach während der insgesamt 90 Sendungen in nahezu sämtlichen deutschen Dialekten." vermerkt Wikipedia.
   
Die Ansage "…von und mit Peter Frankenfeld" fesselte seit den 1950er Jahren Millionen Zuschauer/-innen vor dem neuen Medium Fernsehen, die Einschaltquoten erreichten Rekorde von annähernd 90 Prozent. Mit Shows wie "Eine nette Bescherung"1) (Premiere: 26.12.1952), "1:0 für Sie"1) (31.01.1954–31.08.1955), "Bitte recht freundlich"1) (01.01.1956–1957), "Viel Vergnügen"4) (21.12.1957–20.12.1958), die Talent-Show "Toi – Toi – Toi"4) (23.02.1957–1961) oder der Sendung "Heute Abend Peter Frankenfeld"1) (23.05.1959–13.02.1960) avancierte er zum deutschen Entertainer schlechthin, zum ersten Showmaster und Superstar der Nation. Erstmals bei "1:0 für Sie" trat er mit der legendären karierten Jacke auf, die zu seinem Markenzeichen wurde. Den Reiz der Live-Sendung machten die Zufallskandidaten aus, die er sich mit einem Kinder-Propeller auf die Bühne holte, sie warnend fragte "Machen Sie alles mit?" und diese dann beispielsweise kaputte Liegestühle aufstellen oder Luftballons rasieren ließ → mehr bei peter-frankenfeld.de. Auch in den 1960er und 1970er Jahren blieb Frankenfeld durch weitere Shows einer der beliebtesten Unterhalter der bundesdeutschen Fernsehkultur.

Sein Name war Garant für hohe Sehbeteiligung, die kurzweiligen Sendungen hießen "Guten Abend! – Das kleine Fernseh-Spielmagazin mit Peter Frankenfeld"1) (1960/61), "Kleine Leute – ganz groß"4) (1964–1967) oder "Und Ihr Steckenpferd?"1) (1963–1974). Zum absoluten Erlebnis der TV-Unterhaltung geriet ab 1964 die erste große ZDF-Spielshow "Vergissmeinnicht"1), am 9. Oktober um 20:15 Uhr kam das legendäre Lotteriespiel mit Wohlfahrtsmarken1) bzw. dem Postleitzahlen-Quiz erstmals in die heimischen Wohnzimmer. Damit begann eine Erfolgsgeschichte, die nicht nur dem ZDF1) ein Millionenpublikum mit bis zu 80 Prozent Einschaltquoten bescherte, sondern der "Aktion Sorgenkind" (heute "Aktion Mensch"1)) einen zweistelligen Millionenbetrag einspielte.
Neu im deutschen Fernsehen war die Verbindung von Show und Wohltätigkeitsveranstaltung: Die Lotterie zugunsten der neu gegründeten "Aktion Sorgenkind" bildete das Rahmenprogramm. Hierfür nahm Frankenfeld den Geldbriefträger/Glückspostboten Walter Spahrbier1) mit in seine neue Show, der die Gewinnerlose aus seiner Ledertasche zog und bekannt gab. (…) Zur Sendung gehörte stets Max Greger1) mit seiner Bigband, der die musikalischen Gäste begleitete. Zudem wurden vorwiegend deutsche Show- und Schlagerstars wie Peter Alexander, Curd Jürgens, Rudolf Schock oder Caterina Valente eingeladen. Daneben gab es eine artistische oder komische Einlage, letztere mit bekannten Schauspielern wie Gert Fröbe. Selbstverständlich gehörte auch, wie bei praktisch allen größeren Shows der damaligen Zeit, ein Ballett dazu. (Quelle: Wikipedia) 

Peter Frankenfeld und Ehefrau Lonny Kellner1)
Foto*): Privatarchiv Thomas Frankenfeld1)

Peter Frankenfeld und seine Frau Lonny Kellner; Privatarchiv Thomas Frankenfeld
Peter Frankenfeld03; Privatarchiv Thomas Frankenfeld Ende der 1960er Jahre wandelte sich der Geschmack des Publikums, das ZDF setzte "Vergissmeinnicht" ab, am 16. April 1970 war mit der 47. Sendung endgültig Schluss. Für den erfolgsverwöhnten Peter Frankenfeld begann eine schwierige Zeit, in den folgenden Jahren musste er sich mit Gastauftritten, etwa in Shows von Rudi Carrell, begnügen. Doch am 2. Januar 1975 war er wieder da, konnte mit der legendären Unterhaltungsreihe "Musik ist Trumpf"1) an alte Erfolge anknüpfen und ein grandioses Comeback feiern. Dieses Format, eine Mischung aus geistreichen Sketchen und Auftritten bekannter Schlagergrößen, wurde zu einem Meilenstein der Fernsehunterhaltung. Frankenfeld erreichte erneut ein Millionenpublikum, zeigte auch hier den Zuschauern/Zuschauerinnen immer wieder sein komödiantisches Talent. Unvergessen bleiben seine Sketche, die er zusammen mit seiner Ehefrau Lonny Kellner1) präsentierte, unvergessen seine Parodien in verschiedensten Dialekten, wie beispielsweise "Die Wetterkarte". Auch wie man eine Bowle mit Leichtigkeit zubereitet oder verzweifelt versucht, die Gattin ans Telefon zu bekommen ("Pappi geht's gut"), ist vielen noch in Erinnerung.
Mit Leichtigkeit brachte er das Publikum zum Lachen, dass dahinter viel Arbeit steckte, wusste keiner besser als er; er konzipierte seine Sendungen selbst und schrieb jeden Gag eigenhändig.5) 
 
Foto*): Privatarchiv Thomas Frankenfeld1)
Als Frankenfeld im Herbst 1978 schwer an einer Gesichtsrose1) erkrankte, wurde die Sendung von mehreren Kollegen, darunter Wim Thoelke, moderiert. Ab 1979 bis 1981 fungierte Harald Juhnke, assistiert von Barbara Schöne1), als Gastgeber, nach der 43. Ausgabe wurde die Sendung, nicht zuletzt wegen Juhnkes Alkoholproblemen, am 31. Dezember 1981 eingestellt.
Nur wenige Monate nach Bekanntwerden seiner Erkrankung starb der legendäre Entertainer Peter Frankenfeld in der Nacht vom 3. zum 4. Januar 1979 mit nur 65 Jahren in einer Hamburger1) Klinik an den Folgen einer Virusinfektion. Rund 4.000 Trauergäste, darunter viele Prominente des Showgeschäfts, nahmen bei seiner Beisetzung auf dem "Friedhof Wedel" bei Hamburg Abschied von dem vielseitigen Künstler  → Foto der Grabstelle bei knerger.de sowie Wikimedia Commons.
  
Auch Jahrzehnte nach seinem plötzlichen Tod zählt er immer noch zu den Lieblingen des deutschen Fernsehens und ist dem Publikum unvergessen. In seiner Karriere moderierte Frankenfeld, der zu Recht als "Vater der deutschen Fernsehunterhaltung" bezeichnet wird, über 1.500 Sendungen, schrieb rund 15.000 Sketche und entwickelte diverse Show-Konzepte, womit er nicht nur zu einem der beliebtesten, sondern auch zum produktivsten Entertainer der deutschen TV-Geschichte wurde. Am 8. Juni 2009 erinnerte die ARD in seiner Doku-Reihe "Legenden"1) noch einmal an den genialen Spielmeister und TV-Pionier → fernsehserien.de.
1982 kam im Münchener "F. A. Herbig Verlag" das Buch "Peter Frankenfeld. Das war mein Leben", aufgezeichnet von Ehefrau Lonny Kellner-Frankenfeld auf den Markt.

Foto*): Privatarchiv Thomas Frankenfeld1)

Peter Frankenfeld04; Privatarchiv Thomas Frankenfeld
Neben seinen TV-Auftritten bewährte sich Frankenfeld auch auf der Theaterbühne: 1968 brillierte er in Zürich in der von Leopold Lindtberg1) am "Schauspielhaus Zürich"1) inszenierten Uraufführung (01.02.1968) des Stück "Biografie: Ein Spiel"1) von Max Frisch1) mit der Figur des Registrators an der Seite von Ullrich Haupt in der Rolle des todkranken Verhaltensforschers Hannes Kürmann und Ellen Schwiers als Kürmanns Ehefrau Antoinette; auch in allen weiteren, mit diesem Ensemble gezeigten Aufführungen wirkte er mit.
    
Peter Frankenfeldt im Januar 1968 bei den Hauptproben zu dem Theaterstück "Biografie" von Max Frisch;im Hintergrund Leopold Lindtberg (l.) und Ullrich Haupt; Quelle: "ETH-Bibliothek" (Zürich) bzw. ba.e-pics.ethz.ch (file: Com_A0911-02-02); Urheber: Schmid/Comet Photo AG (Zürich); Lizenz: CC BY-SA 4.0
Peter Frankenfeldt im Januar 1968 bei den Hauptproben
zu dem Theaterstück "Biografie" von Max Frisch;
im Hintergrund Leopold Lindtberg (l.) und Ullrich Haupt
Quelle: "ETH-Bibliothek"1) (Zürich) bzw. ba.e-pics.ethz.ch (file: Com_A0911-02-02)
Urheber: Schmid/Comet Photo AG1) (Zürich); Lizenz: CC BY-SA 4.0


Auf der Leinwand sah man Frankenfeld erstmals in dem von Erik Ode gedrehten Musikstreifen "Wunschkonzert"1) (1955), einer Komödie rund um die einst so beliebten Spielshow "1:0 für Sie"1), Georg Thomalla mimte als Hilfsbuchhalter Willy Vogel einen der Kandidaten. In dem von Kurt Wilhelm1) nach dem Bühnenstück "Der Sprung in die Ehe" von Max Reimann1) und Otto Schwartz6) in Szene gesetzten  Spielfilm "Paprika"1) (1959) trat er als als Direktor der "Paprika-Bar" auf, in der ganz auf Heinz Erhardt zugeschnittenen, amüsanten Geschichte "Natürlich die Autofahrer"1) (1959) zeigte er sich als Karl Bierbaum, Nachbar des pedantischen Polizeihauptwachtmeisters Eberhard Dobermann (Erhardt). Letztmalig in einer Kinoproduktion präsentierte er sich als Jahrmarktschreier in der Satire "Genosse Münchhausen" (1962) von (Regie/Drehbuch/Produktion) und mit Wolfgang Neuss. Sporadisch übernahm Frankenfeld zudem Aufgaben als Schauspieler in einigen Fernsehfilmen, spielte in "Der eingebildete Doktor"7) (1963) nach der Farce von Hans Weigel1) unter der Regie von Rolf von Sydow1) den Versicherungsagenten Harry, der von der Familie Vandermill für den erwarteten Arzt, den den berühmten Psychotherapeuten Dr. Frost (Fritz Rémond) gehalten wird. In "Die Zirkusprinzessin"4) (1970) nach der gleichnamigen Operette1) von Emmerich Kálmán1) gehörte er an der Seite von Ingeborg Hallstein1) (Fürstin Fedora Palinska) und Rudolf Schock (Fedja Palinski alias "Mister X") als Regisseur und Clown Luigi Pinelli zur Besetzung. Darüber hinaus trat Frankenfeld mit Episodenrollen in Serien wie "Die Bräute meiner Söhne" (1965), "Stewardessen"1) (1969), "Hei-Wi-Tip-Top"1) (1972) oder "Rabe, Pilz & dreizehn Stühle"1) (1972) in Erscheinung → Übersicht Filmografie.
Erwähnt werden sollte, dass wir Peter Frankenfeld den TV-Dauerbrenner den bzw. Sketch "Dinner for One"1) von Lauri Wylie1) zu verdanken haben, der in der Fassung des englischen Komikers Freddie Frinton1) (1909 – 1968) mit seiner Partnerin May Warden1) (1891 – 1978) ungeheure Popularität erlangte und bis heute zum Standard-Programm aller dritten Programme der ARD1) an Silvester gehört. Wikipedia führt aus: "Im deutschen Fernsehen lief der Sketch das erste Mal am 9. Dezember 1961 in der Live-Sendung "Lassen Sie sich unterhalten", die von der Sängerin Evelyn Künneke moderiert wurde; von dieser Ausstrahlung gibt es keine Aufzeichnung. 1962 wurde "Dinner for One" von Peter Frankenfeld und dem Regisseur Heinz Dunkhase1) im englischen Blackpool1), einer Hochburg des Varieté-Theaters, für das Fernsehen wiederentdeckt. Am 8. März 1963 wurde der Sketch in der von Frankenfeld moderierten Live-Sendung "Guten Abend, Peter Frankenfeld"1) gezeigt. Der Sketch kam so gut an, dass der NDR1) Frinton und Warden vom 30. April bis 4. Mai 1963 für eine Aufzeichnung des Sketches ins "Studio B" des NDR in Hamburg-Lokstedt1) erneut einlud. Freddie Frinton wollte eigentlich nicht in Deutschland auftreten, als Truppenbetreuer war er während des 2. Weltkriegs tätig gewesen und hatte keine hohe Meinung von Deutschland, sodass er sich weigerte, den Sketch auf Deutsch aufzuführen." Somit ist der Dialog zwischen Butler James (Frinton) und Miss Sophie (Warden) komplett in englischer Sprache, bekanntermaßen spricht Heinz Piper1) (1908 – 1972) die deutschen, einleitenden Worte. Inzwischen existieren unzählige Sprach-/Dialekt-Versionen und Abwandlungen dieses Kult-Sketches → Wikipedia.

Lonny Kellner-Frankenfeld; Copyright Virginia Shue Peter Frankenfeldm, der bis dato als eingefleischter Junggeselle galt, war seit Juni 1956 mit der Schauspielerin und Sängerin Lonny Kellner1) (1930 – 2003) verheiratet, die den damals 5-jährigen Sohn Thomas1) mit in die Ehe brachte, der von Frankenfeld adoptiert wurde. Die Familie lebte in einem großzügigen Haus in Wedel1), wenige hundert Meter von Hamburgs Stadtgrenze entfernt. Das Paar führte 23 Jahre lang eine glückliche und skandalfreie Ehe, erst lange nach dem Tod ihres Mannes gewann Lonny Kellner-Frankenfeld ihren Optimismus zurück. Die Künstlerin, die ihre eigene Karriere aus Liebe zu ihrem Mann hinten angestellt hatte, trat mit Peter Frankenfeld öfter gemeinsam vor Kameras und Mikrofonen auf, beide absolvierten Shows und Tourneen  → peter-frankenfeld.de. Zum Andenken an Frankenfeld stiftete Lonny Kellner-Frankenfeld im Jahre 2000 den "Peter-Frankenfeld-Preis"1) für künstlerische Vielseitigkeit und humanitäres Engagement → mehr bei peter-frankenfeld.de.
  
Lonny Kellner-Frankenfeld erlag am 23. Januar 2003 im Alter von 72 Jahren ihrem Krebsleiden; bis zuletzt verwaltete sie den Nachlass ihres Ehemannes. Die letzte Ruhe fand sie auf dem Friedhof Wedel bei Hamburg, neben ihrem Ehemann Peter Frankenfeld → Foto der Grabstelle bei knerger.de sowie Wikimedia Commons.
    
Lonny Kellner-Frankenfeld
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg)
zur Verfügung gestellt. © Virginia Shue.
Bereits zu Lebzeiten wurde Frankenfeld für seine Leistungen mehrfach ausgezeichnet: 1959 konnte er den "Goldenen Bildschirm"1) entgegennehmen, 1966 erhielt er die "Goldene Kamera"1) in der Kategorie "Bester Showmaster" für "Vergißmeinnicht"1). 1970 würdigte man sein Engagement zugunsten der "Aktion Sorgenkind" mit dem "Bundesverdienstkreuz 1. Klasse"1). Posthum ehrte man Frankenfeld 1979 mit einem "Bambi"1) für das Lebenswerk sowie mit einer weiteren "Goldenen Kamera" in der Kategorie "Größter Unterhaltungsstar" (3. Platz der "Hörzu"1)-Leserwahl), ebenso wie Peter Alexander (1. Platz) und Hans Rosenthal (2. Platz) → Wikipedia.

Foto*): Privatarchiv Thomas Frankenfeld1)

Peter Frankenfeld05; Privatarchiv Thomas Frankenfeld
Heute tragen die "Peter Frankenfeld Schule" (seit 1982) für geistig und schwerst mehrfachbehinderte Kinder in Berlin-Lankwitz1) sowie die "Peter Frankenfeld Halle" des "Vereins für Körper- und Mehrfachbehinderte" im nordhessischen Hofgeismar1) seinen Namen aufgrund seiner großen Verdienste um die "Aktion Sorgenkind"1). Zudem wurde 1966 eine Rosensorte nach ihm benannt → Foto bei Wikimedia Commons.
Offizielle Webpräsenz: peter-frankenfeld.de
Siehe auch Wikipedia, whoswho.de sowie die Artikel
bei ndr.de und www1.wdr.de
*) Alle Fotos wurden mir von Thomas Frankenfeld aus seinem Familienalbum zur Verfügung gestellt. Eine Weiterverwendung jedweder Art ist nicht gestattet.
Fremde Links: 1) Wikipedia, 4) fernsehserien.de, 6) felix-bloch-erben.de, 7) Die Krimihomepage
2) Quelle: Wikipedia nach "Das war mein Leben" (1982) von Peter Frankenfeld, aufgezeichnet von Lonny Kellner-Frankenfeld
3) Quelle: Wikipedia nach: Simon Philip: "Millionen zum Lachen zu bringen ist Lebenshilfe" (in " Hamburger Abendblatt" , 05.01.1979)
5) Quelle: www.peter-frankenfeld.de
Filme / TV-Shows
Kino/-Fernsehfilme / TV-Shows / Sonstiges
Filmografie bei der Internet Movie Database
(Fremde Links: Wikipedia, www.felix-bloch-erben.de; Die Krimihomepge; fernsehserien.de; R = Regie, Prod. = Produktion)
Kino-/Fernsehfilme TV-Shows
Hörfunk (Auszug)
(Fremde Links: Wikipedia, ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung); R = Regie)
Hörfunk-Sendungen mit Peter Frankenfeld (überwiegend auch Autor)

Hörspiele (als Sprecher; Produktion: "Hessischer Rundfunk" (HR), wenn nicht anders vermerkt)

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