Der Vater kehrte aus dem Krieg mit einer Lähmung der rechten
Hand zurück, erzog fortan seine Söhne mit Strenge. Der kleine Junge flüchtete sich vor den Schlägen seines Vaters in eine eigene Welt,
baute schon als Kind eine Art "Laterna
magica"1), unterhielt seine
Freunde mit einem Kasperletheater – die Hinterhöfe des
Berliner Arbeiterviertels Friedrichshain wurden seine Bühne.
Schon früh verließ Frankenfeld die Schule, nach der so
genannten "Mittleren Reife"1)
ging der erst 15-Jährige heimlich zu einem kleinen Wanderzirkus und trat als
"Frank der Zauberer" auf. Doch der Vater holte ihn nach
Hause zurück, Frankenfeld begann eine Ausbildung als Page im
exklusiven Berliner "Hotel
Adlon"1), wechselte dann zum
"Hotel Esplanade"1), wurde dort jedoch wenig später wegen
einer Unachtsamkeit er hatte am Direktionszimmer das Toilettenschild
"Herren" angebracht entlassen.2)
Nach einem Studium bei Professor
Willy Jaeckel1)
(1888 – 1944) bzw. Ausbildung zum Schaufensterdekorateur
verließ Frankenfeld mit 19 Jahren endgültig sein Elternhaus.
Fortan lebte er in einem möblierten Zimmer, stürzte sich in das
Berliner Nachtleben und hatte nur ein Ziel – er wollte
selbst auf die Bühne. Doch zunächst musste er sich mit diversen
Gelegenheitsarbeiten über Wasser halten, betätigte sich unter anderem als Vertreter,
Reklamemaler und Stepptänzer sowie als
Conférencier im Berliner Varieté "Plaza"1).
Als der Leiter des berühmten Berliner "Kabaretts der
Komiker"1) (KadeKo) Willi Schaeffers
(1884 – 1962) Nachwuchstalente suchte, bewarb sich
Frankenfeld und wurde angenommen.
Es folgen Auftritte an kleinen, aber auch großen Varieté-Bühnen,
rasch machte sich der junge Frankenfeld als Zauberer, Conférencier und
Kabarettist einen Namen in der Berliner Varieté-Szene. In dieser Zeit erwarb
er sich sein Rüstzeug für seine spätere Karriere als Entertainer, lernte
unter anderem wie man Pointen setzen muss.
"Frankenfelds Vornamen Willi, Julius und August waren zur Zeit seiner
Geburt beliebt, sie gefielen ihm aber alle drei nicht, weswegen er im Alter
von 25 Jahren den damals populären Namen "Peter" verwendete, zunächst
in Gestalt von "Willpeter", wenige Monate später nur noch "Peter".
Dabei ließ er auch den letzten Buchstaben des Nachnamens entfallen. Mit 42 Jahren folgte dann die
amtliche Eintragung des Namens Peter Frankenfeld; in
seinem Freundeskreis trug er den Spitznamen PF." (Quelle: Wikipedia3))
Während einer Tournee mit Hans Albers erreichte Frankenfeld
in Leuna1)
der Einberufungsbefehl zur Wehrmacht; Albers’ Versuche, eine Freistellung
zu erwirken, um die Tournee fortsetzen zu können, blieben ohne Erfolg.2) Anfangs eingezogen
zu einem Schreibtisch-Posten in die Oldenburger1)
"Hindenburg-Kaserne",
kam er zunächst zwecks Truppenbetreuung nach Frankreich, wurde dann Ende 1942 zum
Wehrmachts-Nachtkabarett "Atlantis" versetzt. Dem
damaligen Leiter des Radiosenders gingen Frankenfelds Witze jedoch bald zu
weit, was eine Versetzung an die Ostfront nach sich zog. Frankenfeld nahm
als Funker am Russlandfeldzug1) teil, wurde noch zwei Wochen vor Kriegsende in Rumänien
schwer verwundet und überstand im Lazarett Marienbad1) (heute: Mariánské Lázně, Tschechien) eine gefährliche
Infektion.
Foto*): Privatarchiv Thomas Frankenfeld1)
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Im Mai 1945 wurde Marienbad von den US-amerikanischen Truppe besetzt,
Frankenfeld betätigte sich nun nach seiner Genesung als Dolmetscher und
als ihm die US-Army einen Job als Entertainer für die Truppenbetreuung
("Special Entertainment Service") anbot, tourte er durch amerikanische Clubs, imitierte
unter anderen sehr erfolgreich amerikanische Showmaster. Anfang 1948 ging Frankenfeld nach Frankfurt, wurde
bald darauf vom Unterhaltungschef des "Hessischen
Rundfunks"1) (HR), Toni Hofbauer, für das Radio entdeckt.
Erste Aufmerksamkeit erregte er mit der Morgenmusik-Sendung
"Guten Morgen allerseits"1) (1948),
die er zwei- bis drei Mal in der Woche präsentierte.
In der Nachkriegszeit avancierte Peter Frankenfeld durch seine
innovativen Rundfunk- und Fernseh-Shows bald zu einem der populärsten
Vertreter der deutschen Unterhaltungsbranche, machte Furore mit seinem
ureigenen Humor. Mit eigenen Rundfunksendereihen, für die er sowohl als
Autor wie auch als Moderator verantwortlich zeichnete, wurde er schnell beim
Publikum überaus beliebt.
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Der morgendlichen Sendung "Guten Morgen allerseits" folgten
"Bunte
Abende"1) für verschiedene
Sender sowie beim HR "So ein Zufall: Kleine Melo-Diebereien"1) (1948–1951) und "Funk und Flax"1) (1948–1955),
laut Frankenfeld "eine Sendung mit geballtem Witz und Kalauern". Weitere Programme
waren die gemeinsam mit Hans-Joachim Kulenkampff gestaltete Quiz-Sendung "Eintritt frei"1)
(1949–1952) und die abwechselnd mit Kulenkampff präsentierte, wöchentliche HR-Sendereihe
"Lieblingsmelodien
unserer Hörer"1) (19521955)
sowie die HR-Frühsendung "Frankfurter
Wecker"1) (19521957), durch die
er im ersten Jahr (ab 4. Mai 1952) im Wechsel mit Kulenkampff führte;
dann kamen weitere Moderatoren
wie Otto Höpfner,
Heinz Erhardt, Wolf Schmidt,
Fred Metzler1),
Maxi Böhm1)
oder Heinz Schenk dazu. Die
vom "NWDR Köln"1)
alle zwei Wochen ausgestrahlte Unterhaltungsreihe
"Wer
zuletzt lacht
"1) (19531955)
diente später als Vorlage für Frankenfelds
TV-Show "1:0 für Sie"1) (1954/55).
Furore machte er mit der langlebigen, 30-minütigen, nächtlichen Hörfunksendung
"Peters
Bastelstunde"1) (19481978) diese Urform aller
Nonsens-Sendungen geriet zum Kult und wurde zudem unter dem gleichen
Titel4), wenn auch nur
kurzfristig, im Fernsehen gezeigt. Am 6. Januar 1973 flimmerte dieses
Comedy-Format erstmals über die Bildschirme, doch gemessen an Frankenfelds
Triumphen als Show-Master blieb die Zuschauerresonanz aufgrund des
speziellen Humors eher verhalten; nach
zwei weiteren Sendungen (27.01./10.02.1973) gab es keine weiteren Ausgaben.
Abbildung DVD-Cover mit freundlicher
Genehmigung von "Pidax
Film",
welche die drei Teile von "Peters Bastelstunde" am 31.10.2013
aud DVD herausbrachte.
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"Peter Frankenfelds Spaß besteht aus einer nicht geringen Portion Schadenfreude in diesen drei
Frankenfeld-Spezial-Mischungen lacht nicht immer er zuletzt. Peter Frankenfeld, Erfinder vieler Gags und Pointen,
serviert hier mit leichter Hand einige der besten, die von einem roten Faden zusammengehalten werden,
der wiederum Frankenfeld selbst ist: Peter Frankenfeld als Moderator seiner eigenen Sendung auf der
Suche nach seinem Büro und auf der Hetzjagd von einem Studio ins andere. Was
er dabei entdeckt, geschieht so en passant, unabsichtlich und ohne Zeigefinger: die
Doppelbödigkeit der Werbung, die Fragwürdigkeit von Interviews, das Allzumenschliche des Showmasters denn
Peter Frankenfeld scheut sich in dieser Sendung nicht einmal davor, nackt gemalt zu
werden
" notiert "Pidax Film".
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Szenenfotos aus "Peters Bastelstunde"
Mit freundlicher
Genehmigung von "Pidax Film",
welche die Produktion" am 31.10.2013
aud DVD herausbrachte.
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Bundesweit ausgestrahlt wurde die als "Was hätten Sie gesagt?"
untertitelte Hörfunkreihe "Valsch
Ferbunden"1) (19521963) von und
mit Peter Frankenfeld. "Sie war die erste von später zahlreichen Hörfunksendungen
in Deutschland, deren Sendekonzept auf dem Prinzip des Telefonstreichs
basierte. Für die Anrufe nutzte Frankenfeld seine Schauspiel- und
Dialektbegabung, verstellte zum Beispiel seine Stimme und sprach während der
insgesamt 90 Sendungen in nahezu sämtlichen deutschen Dialekten."
vermerkt Wikipedia.
Die Ansage
"…von und mit Peter Frankenfeld" fesselte seit den
1950er Jahren Millionen Zuschauer/-innen vor dem neuen Medium Fernsehen, die
Einschaltquoten erreichten Rekorde von annähernd 90 Prozent. Mit Shows wie "Eine nette Bescherung"1) (Premiere: 26.12.1952),
"1:0 für Sie"1)
(31.01.195431.08.1955),
"Bitte recht freundlich"1) (01.01.19561957),
"Viel Vergnügen"4) (21.12.195720.12.1958),
die Talent-Show "Toi Toi Toi"4) (23.02.19571961)
oder der Sendung
"Heute Abend Peter Frankenfeld"1) (23.05.195913.02.1960)
avancierte er zum deutschen
Entertainer schlechthin, zum ersten Showmaster und Superstar der Nation.
Erstmals bei "1:0 für Sie" trat er mit der legendären
karierten Jacke auf, die zu seinem Markenzeichen wurde. Den Reiz der
Live-Sendung machten die Zufallskandidaten aus, die er sich mit einem
Kinder-Propeller auf die Bühne holte, sie warnend fragte "Machen
Sie alles mit?" und diese dann beispielsweise kaputte
Liegestühle aufstellen oder Luftballons rasieren ließ → mehr bei
peter-frankenfeld.de.
Auch in den 1960er und 1970er Jahren blieb Frankenfeld durch weitere Shows
einer der beliebtesten Unterhalter der bundesdeutschen Fernsehkultur.
Sein Name war Garant für hohe Sehbeteiligung, die kurzweiligen Sendungen hießen
"Guten Abend! Das kleine Fernseh-Spielmagazin mit Peter Frankenfeld"1) (1960/61),
"Kleine
Leute ganz groß"4)
(19641967) oder "Und
Ihr Steckenpferd?"1) (19631974).
Zum
absoluten Erlebnis der TV-Unterhaltung geriet ab 1964 die erste große
ZDF-Spielshow "Vergissmeinnicht"1),
am 9. Oktober um 20:15 Uhr kam das legendäre Lotteriespiel mit
Wohlfahrtsmarken1) bzw. dem Postleitzahlen-Quiz erstmals in die heimischen Wohnzimmer. Damit begann eine
Erfolgsgeschichte, die nicht nur dem ZDF1) ein
Millionenpublikum mit bis zu 80 Prozent Einschaltquoten bescherte, sondern
der
"Aktion Sorgenkind" (heute "Aktion
Mensch"1)) einen zweistelligen Millionenbetrag einspielte.
Neu im deutschen Fernsehen war die Verbindung von Show und
Wohltätigkeitsveranstaltung: Die Lotterie zugunsten der neu
gegründeten "Aktion Sorgenkind" bildete das Rahmenprogramm. Hierfür
nahm Frankenfeld den Geldbriefträger/Glückspostboten
Walter Spahrbier1) mit
in seine
neue Show, der die Gewinnerlose aus seiner Ledertasche zog und bekannt
gab. (…) Zur Sendung gehörte stets Max Greger1) mit seiner
Bigband, der die musikalischen Gäste begleitete. Zudem wurden
vorwiegend deutsche Show- und Schlagerstars wie Peter Alexander,
Curd Jürgens, Rudolf Schock
oder Caterina Valente eingeladen.
Daneben gab es eine artistische oder komische Einlage, letztere mit
bekannten Schauspielern wie Gert
Fröbe. Selbstverständlich gehörte auch, wie
bei praktisch allen größeren Shows der damaligen Zeit, ein Ballett
dazu.
(Quelle: Wikipedia)
Peter Frankenfeld und Ehefrau
Lonny Kellner1)
Foto*): Privatarchiv Thomas Frankenfeld1)
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Ende der 1960er Jahre wandelte sich der Geschmack des Publikums, das ZDF setzte "Vergissmeinnicht" ab,
am 16. April 1970 war mit der 47. Sendung endgültig Schluss. Für den erfolgsverwöhnten Peter Frankenfeld
begann eine schwierige Zeit, in den folgenden Jahren musste er sich mit
Gastauftritten, etwa in Shows von Rudi Carrell, begnügen. Doch am 2. Januar 1975 war er wieder da,
konnte mit der legendären Unterhaltungsreihe
"Musik ist Trumpf"1)
an alte Erfolge anknüpfen und ein grandioses Comeback feiern. Dieses Format, eine Mischung aus
geistreichen Sketchen
und Auftritten bekannter Schlagergrößen, wurde zu einem Meilenstein der Fernsehunterhaltung.
Frankenfeld erreichte erneut ein Millionenpublikum, zeigte auch hier den Zuschauern/Zuschauerinnen immer wieder sein komödiantisches
Talent. Unvergessen bleiben seine Sketche, die er zusammen mit seiner Ehefrau Lonny Kellner1) präsentierte, unvergessen
seine Parodien in verschiedensten Dialekten, wie beispielsweise "Die
Wetterkarte". Auch wie man eine Bowle mit Leichtigkeit zubereitet oder
verzweifelt versucht, die Gattin ans Telefon zu bekommen ("Pappi geht's
gut"), ist vielen noch in Erinnerung.
Mit Leichtigkeit brachte er das Publikum zum
Lachen, dass dahinter viel Arbeit steckte, wusste keiner besser als er; er konzipierte
seine Sendungen selbst und schrieb jeden Gag eigenhändig.5)
Foto*): Privatarchiv Thomas Frankenfeld1)
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Als Frankenfeld im Herbst 1978 schwer an einer Gesichtsrose1)
erkrankte, wurde die Sendung
von mehreren Kollegen, darunter
Wim Thoelke,
moderiert. Ab 1979 bis 1981 fungierte Harald Juhnke,
assistiert von Barbara Schöne1),
als Gastgeber, nach der 43. Ausgabe wurde die Sendung, nicht zuletzt
wegen Juhnkes Alkoholproblemen, am 31. Dezember 1981 eingestellt.
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Nur wenige Monate nach Bekanntwerden seiner Erkrankung starb der legendäre
Entertainer Peter Frankenfeld in der Nacht vom 3. zum 4. Januar 1979 mit nur
65 Jahren in einer Hamburger1)
Klinik an den Folgen einer Virusinfektion. Rund 4.000 Trauergäste, darunter viele Prominente des Showgeschäfts, nahmen bei seiner Beisetzung auf dem
"Friedhof Wedel" bei Hamburg Abschied von dem vielseitigen Künstler
→ Foto der
Grabstelle bei knerger.de
sowie Wikimedia Commons.
Auch Jahrzehnte nach seinem plötzlichen Tod zählt er immer noch zu den
Lieblingen des deutschen Fernsehens und ist dem Publikum unvergessen. In
seiner Karriere moderierte Frankenfeld, der zu Recht als "Vater der deutschen
Fernsehunterhaltung" bezeichnet wird, über 1.500 Sendungen,
schrieb rund 15.000 Sketche und entwickelte diverse Show-Konzepte, womit er nicht nur zu einem der beliebtesten, sondern auch zum
produktivsten Entertainer der deutschen TV-Geschichte wurde. Am 8. Juni 2009
erinnerte die ARD in seiner Doku-Reihe "Legenden"1)
noch einmal an den genialen Spielmeister und TV-Pionier → fernsehserien.de.
1982 kam im Münchener "F. A. Herbig Verlag" das Buch "Peter Frankenfeld. Das war mein Leben", aufgezeichnet von
Ehefrau Lonny Kellner-Frankenfeld auf den Markt.
Foto*): Privatarchiv Thomas Frankenfeld1)
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Neben seinen TV-Auftritten bewährte sich Frankenfeld auch auf der
Theaterbühne: 1968 brillierte er in Zürich in der
von Leopold Lindtberg1) am
"Schauspielhaus Zürich"1)
inszenierten Uraufführung (01.02.1968) des Stück "Biografie: Ein Spiel"1)
von Max Frisch1) mit der
Figur des Registrators an der Seite von Ullrich Haupt
in der Rolle des todkranken Verhaltensforschers Hannes Kürmann und Ellen Schwiers
als Kürmanns Ehefrau Antoinette; auch in
allen weiteren, mit diesem Ensemble gezeigten Aufführungen wirkte er mit.
Auf der Leinwand sah man Frankenfeld erstmals in dem von Erik Ode gedrehten Musikstreifen
"Wunschkonzert"1) (1955), einer Komödie rund um die einst so beliebten
Spielshow "1:0 für Sie"1),
Georg Thomalla
mimte als Hilfsbuchhalter Willy Vogel einen der Kandidaten. In dem von Kurt
Wilhelm1) nach dem Bühnenstück "Der Sprung in die Ehe" von Max
Reimann1) und Otto
Schwartz6) in Szene gesetzten Spielfilm
"Paprika"1) (1959) trat er als als Direktor der "Paprika-Bar" auf, in der
ganz auf Heinz Erhardt
zugeschnittenen, amüsanten Geschichte "Natürlich
die Autofahrer"1) (1959)
zeigte er sich als Karl Bierbaum, Nachbar des pedantischen Polizeihauptwachtmeisters
Eberhard Dobermann (Erhardt). Letztmalig in einer Kinoproduktion
präsentierte er sich als Jahrmarktschreier in der Satire
"Genosse
Münchhausen" (1962) von (Regie/Drehbuch/Produktion) und
mit Wolfgang Neuss.
Sporadisch übernahm Frankenfeld zudem Aufgaben als Schauspieler in einigen
Fernsehfilmen, spielte in "Der
eingebildete Doktor"7) (1963) nach der Farce
von Hans Weigel1) unter
der Regie von Rolf von Sydow1)
den Versicherungsagenten Harry, der von der Familie Vandermill für den erwarteten Arzt,
den den berühmten Psychotherapeuten Dr. Frost (Fritz Rémond) gehalten wird.
In "Die Zirkusprinzessin"4) (1970)
nach der gleichnamigen Operette1) von
Emmerich Kálmán1)
gehörte er an der Seite von Ingeborg Hallstein1)
(Fürstin Fedora Palinska)
und Rudolf Schock
(Fedja Palinski alias "Mister X") als Regisseur und Clown Luigi Pinelli
zur Besetzung. Darüber hinaus trat Frankenfeld mit Episodenrollen in Serien
wie "Die
Bräute meiner Söhne" (1965),
"Stewardessen"1) (1969),
"Hei-Wi-Tip-Top"1) (1972)
oder "Rabe,
Pilz & dreizehn Stühle"1) (1972)
in Erscheinung → Übersicht Filmografie.
Erwähnt
werden sollte, dass wir Peter Frankenfeld den TV-Dauerbrenner den bzw.
Sketch "Dinner for One"1)
von Lauri Wylie1) zu verdanken haben, der in der
Fassung des englischen Komikers Freddie Frinton1)
(1909 1968) mit seiner Partnerin May Warden1)
(1891 1978) ungeheure Popularität erlangte und bis heute zum
Standard-Programm aller dritten Programme der ARD1)
an Silvester gehört. Wikipedia führt aus: "Im
deutschen Fernsehen lief der Sketch das erste Mal am 9. Dezember 1961 in der
Live-Sendung "Lassen Sie sich unterhalten", die von der
Sängerin Evelyn Künneke moderiert wurde;
von dieser Ausstrahlung gibt es keine
Aufzeichnung. 1962 wurde "Dinner for One"
von Peter Frankenfeld und dem
Regisseur Heinz Dunkhase1) im
englischen Blackpool1), einer Hochburg
des Varieté-Theaters, für das Fernsehen wiederentdeckt. Am 8. März 1963 wurde der Sketch in der
von Frankenfeld moderierten Live-Sendung "Guten Abend,
Peter Frankenfeld"1) gezeigt. Der Sketch kam so gut an, dass
der NDR1)
Frinton und Warden vom 30. April bis 4. Mai 1963 für eine Aufzeichnung des
Sketches ins "Studio B" des NDR
in Hamburg-Lokstedt1)
erneut einlud. Freddie Frinton wollte eigentlich nicht in Deutschland
auftreten, als Truppenbetreuer war er während des 2. Weltkriegs tätig
gewesen und hatte keine hohe Meinung von Deutschland, sodass
er sich weigerte, den Sketch auf Deutsch aufzuführen." Somit ist der Dialog zwischen
Butler James (Frinton) und Miss Sophie (Warden) komplett in englischer Sprache,
bekanntermaßen spricht Heinz Piper1)
(1908 1972) die
deutschen, einleitenden Worte. Inzwischen existieren unzählige Sprach-/Dialekt-Versionen und Abwandlungen dieses
Kult-Sketches → Wikipedia.
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Peter Frankenfeldm, der bis dato als eingefleischter Junggeselle galt, war seit Juni 1956 mit der Schauspielerin und Sängerin Lonny Kellner1)
(1930 – 2003) verheiratet, die den damals 5-jährigen Sohn Thomas1)
mit in die Ehe brachte, der von Frankenfeld adoptiert wurde. Die Familie lebte
in einem großzügigen Haus in Wedel1),
wenige hundert Meter von Hamburgs Stadtgrenze entfernt. Das Paar führte 23 Jahre lang eine glückliche
und skandalfreie Ehe, erst lange nach dem Tod ihres Mannes gewann Lonny Kellner-Frankenfeld
ihren Optimismus zurück. Die Künstlerin, die ihre eigene Karriere aus Liebe
zu ihrem Mann hinten angestellt hatte, trat mit Peter Frankenfeld öfter
gemeinsam vor Kameras und Mikrofonen auf, beide absolvierten Shows und
Tourneen → peter-frankenfeld.de. Zum Andenken an Frankenfeld stiftete Lonny Kellner-Frankenfeld im
Jahre 2000 den "Peter-Frankenfeld-Preis"1) für künstlerische
Vielseitigkeit und humanitäres Engagement → mehr bei peter-frankenfeld.de.
Lonny Kellner-Frankenfeld erlag am 23. Januar 2003 im Alter von
72 Jahren ihrem Krebsleiden; bis zuletzt verwaltete sie den Nachlass ihres
Ehemannes. Die letzte Ruhe fand sie auf dem Friedhof Wedel bei
Hamburg, neben ihrem Ehemann Peter Frankenfeld → Foto der
Grabstelle bei knerger.de
sowie Wikimedia Commons.
Lonny Kellner-Frankenfeld
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der Fotografin
Virginia Shue (Hamburg)
zur Verfügung gestellt.
© Virginia Shue.
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Bereits zu Lebzeiten wurde Frankenfeld für seine Leistungen mehrfach
ausgezeichnet: 1959 konnte er den "Goldenen Bildschirm"1)
entgegennehmen, 1966 erhielt er die "Goldene Kamera"1)
in der Kategorie "Bester Showmaster" für "Vergißmeinnicht"1). 1970 würdigte
man sein Engagement
zugunsten der
"Aktion Sorgenkind" mit dem "Bundesverdienstkreuz 1. Klasse"1).
Posthum ehrte man Frankenfeld 1979 mit einem "Bambi"1)
für das Lebenswerk sowie mit einer weiteren "Goldenen Kamera" in
der Kategorie "Größter Unterhaltungsstar" (3. Platz der "Hörzu"1)-Leserwahl),
ebenso wie Peter Alexander (1. Platz) und
Hans Rosenthal (2. Platz) → Wikipedia.
Foto*): Privatarchiv
Thomas Frankenfeld1)
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Heute tragen die "Peter Frankenfeld Schule" (seit 1982) für geistig und
schwerst mehrfachbehinderte Kinder in Berlin-Lankwitz1)
sowie die "Peter Frankenfeld Halle" des "Vereins für Körper- und Mehrfachbehinderte" im nordhessischen Hofgeismar1) seinen Namen aufgrund seiner
großen Verdienste um die "Aktion Sorgenkind"1).
Zudem wurde 1966 eine Rosensorte nach ihm benannt → Foto bei Wikimedia Commons.
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Filme / TV-Shows
Kino/-Fernsehfilme / TV-Shows /
Sonstiges
Filmografie bei der Internet Movie Database
(Fremde Links: Wikipedia, www.felix-bloch-erben.de; Die
Krimihomepge; fernsehserien.de; R = Regie, Prod. = Produktion)
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Kino-/Fernsehfilme
- Kinofilme
- TV-Produktionen (Auszug)
TV-Shows
Sonstiges (Auszug)
- 19631964: Waren Sie schon in
? (3-teilige Doku-Reportage, in der Frankenfeld die Hauptstädte London,
Stockholm und Athen vorstellt)
- 1964: Einmal anders
Prominente und ihre Hobbys (Frankenfeld spach
mit Prominenten über ihr Privatleben)
Kurzinfo zur Sendung vom 25.09.1964 (Quelle: tvprogramme.shoutwiki.com)
Vorgestellt von Peter Frankenfeld, der heute eine charmante Variante seines
"Steckenpferd"-Themas bringt:
Publikumslieblinge von Film und Bühne und aus der Sportarena und ein Modeschöpfer zeigen, dass sie neben
ihrem Beruf über erstaunliche Fähigkeiten verfügen: Unter den Amateursängern findet man nicht nur einen
Trabrennfahrer und einen Boxer, sondern auch einen Rennleiter, einen Meisterspringer und einen Amateurmaler.
Mit Ingrid van
Bergen, Marika Kilius (Reiterin),
Hans-Jürgen
Bäumler, Hans Frömming (Amateursänger),
Walter Gross, Carl
Kaufmann, Victor de Kowa (Amateurmaler),
Bob
Moore, Alfred
Neubauer,
Roy
Orbison,
Bubi Scholz (Amateursänger), Emilio Schuberth (Amateursänger),
Fritz Thiedemann (Mundharmonika) und
Gerhard Wendland (Amateurboxer) sowie den Mannen vom Ratzeburger
Weltmeister-Achter, die sich an
kabarettistischen Pointen versuchen; es spielt das Orchester Kurt Drabek.
Das "Hamburger Abendblatt" schrieb am 26.09.1964:
"Einmal anders" wagte man die Sendung (
) zu nennen.
Man muss ergänzen: einmal schlecht, Peter Frankenfeld! Der sonst so erfolgssichere Showman hat keine runde
Sache servieren können. Das lag an der zu langen Namensliste, an Zeitnot, an
"Künstlerpech", aber vor allem
an der fatalen Fehleinschätzung von Prominenz und ihrem oft so genannten Hobby. Mit drei Schlägen Pingpong
oder einem Auftritt zu Pferde ist da nichts zu gewinnen.
"Hörzu" (42/1964) schrieb in ihrer Kritik:
In Peter Frankenfelds Parade der Prominenten und ihrer Freizeitgestaltung
galt der Beifall allein den vielgenannten Persönlichkeiten und nicht ihren unerheblichen Darbietungen. Anders kam
es nur einmal: als der in Berlin geborene Hamburger Trabrenn-Champion Hans Frömming mit echt
"Weaner" Gefühl
(und hübscher Stimme) das "Fiakerlied" sang. Im übrigen war ein ungebetener Gast von der Partie: die Langeweile.
Liebhaber-Kunst kann eben meist nur dem Liebhaber selber die Zeit vertreiben. Regel: Man soll auf Steckenpferden
nicht "Hohe Schule" reiten wollen.
- 1972: Die Ivan-Rebroff-Show (6
Ausgaben mit Ivan Rebroff;
Gastauftritt in der ersten
Sendung (25.03.1972))
- 1972: Peters Bastelstunde
(3-teilige Adaption (06./27.01./010.02.1973) des gleichnamigen
Hörfunk-Klassikers von
und mit Peter Frankenfeld; Prod.: ARD)
- 1975: Treffpunkt Herz Gala-Abend zu Gunsten der
"Deutschen Krebshilfe" (R:
Ekkehard Böhmer;
Gastauftritt)
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