![]() |
![]() |
Wim Thoelke wurde am 9. Mai 1927 als Georg Heinrich Wilhelm Thoelke
und erstes von drei Kindern des promovierten Studienrats Josef Wilhelm Thoelke (1889 1973)
sowie dessen Ehefrau Martha (1895 1969) in Mülheim an der Ruhr1)
in eine gutbürgerliche Familie hineingeboren, genoss eine behütete,
unbeschwerte Kindheit; Schwester Rosemarie erblickte 1928 das Licht der Welt, 1930 folgte
Bruder Karl († 1983).*).
Während des 2. Weltkrieges zunächst als Luftwaffenhelfer1) an eine
Flak1)-Batterie in
Duisburg-Beeck1) eingezogen,
wurde Thoelke noch kurz vor Kriegsende "im Jahr 1944 zum "Reichsarbeitsdienst"1) abkommandiert und schließlich noch zur Luftwaffe eingezogen. Er bekam eine kurze Fliegerausbildung, kam aber nicht mehr zum Einsatz, weil er in den letzten Kriegstagen eine Granatsplitterverletzung erlitten hatte."notiert
Wikipedia. Nach dem Abitur (1946) am Duisburger "Mercator-Gymnasium"1), das er schon ab 1937 besucht hatte, sowie einer kurzzeitig begonnen, kaufmännischen Lehre bei einer Bergbau-Firma, studierte er ab dem Sommersemester 1948 Jura an der "Universität zu Köln"1). 1951 begann er anstelle des Referendariats eine Dissertation über das Thema "Rechtliche, insbesondere urheberrechtliche Probleme des Fernsehens"**), wurde dann Hauptgeschäftsführer des "Deutschen Handballbundes"1) mit Sitz in Dortmund, eine Funktion, die er sieben Jahre lang ausübte. "1959 zog Thoelke nach Stuttgart und war als Vermögensverwalter für einen Kunden tätig. Daneben arbeitete er als freier Reporter für den "Süddeutschen Rundfunk"1) (SDR) und inzwischen auch für das Fernsehen. Im Anschluss daran wurde er kaufmännischer Leiter bei dem CharterflugUnternehmen "Bavaria Fluggesellschaft"1).*) Ende 1962 erhielt er ein Angebot vom gerade gegründeten ZDF1), die Sportredaktion zu leiten, fungierte 1963 zudem als Sprecher bei der Nachrichtensendung "Heute"1). Ungeheuren Bekanntheitsgrad erlangte Thoelke als Moderator des Dauerbrenners "Das aktuellen Sport-Studio"1), ab August 1963 bis Frühjahr 1970 präsentierte Thoelke die Sendung insgesamt 116 Mal, neben Rainer Günzler1) (1927 1977), Werner Schneider1) (1920 1995), Harry Valérien (1923 2012) und Dieter Kürten1) gehörte er zu den damals bekanntesten Sportmoderatoren des ZDF, prägte das Format maßgeblich. Einen ersten Ausflug ins Show-Genre unternahm Thoelke Mitte Mai 1965 mit dem ZDF-Quiz "Rate mit, Reise mit"2), die es bis 1967 im Vorabendprogramm auf 16 Ausgaben brachte. 1970 wollte das ZDF die legendäre Quiz-Show von Peter Frankenfeld "Vergissmeinnicht"1) (1964 1970) wiederbeleben und startete am 10. September 1970 mit Wim Thoelke als Moderator die von ihm erdachte, aus wechselnden Städten gesendete Live-Show "Drei mal Neun"1) zu Gunsten der "Aktion Sorgenkind"1) (heute: "Aktion Mensch"). "Zu "Drei mal Neun" gehörten neben Geldbriefträger Walter Spahrbier1) auch Max Greger1) mit seiner Bigband, das ZDF-Fernsehballett sowie die beiden Assistentinnen Gabi und Rabea, die stets passend zueinander gekleidet waren. ( ) Wim Thoelke hätte gerne ein Ende der Sendung gehabt wie jenes von Hans-Joachim Kulenkampff mit "Butler" Martin Jente1) in "Einer wird gewinnen"1) . Allerdings wollte er es nicht direkt nachmachen, zumal solch ein Ideenklau seinerzeit nicht üblich war. Daraufhin beschloss er die Sendung mit der Zeichentrickfigur Wum1), einem Hund, gezeichnet und gesprochen von Vicco von Bülow alias Loriot, mit der er sich unterhielt. Bei den Kindern war Wum äußerst beliebt. Damit diese nicht bis zum Ende der Sendung aufbleiben mussten, verlegte man "Wum" dann auf einen frühen Zeitpunkt in der Sendung.*) "Drei mal Neun" wurde nach der 31. Sendung am 27. Juni 1974 von der Ratesendung "Der Große Preis"1) abgelöst, die Thoelke seit 5. September 1974 monatlich 18 Jahre lang bis 1992 präsentierte und die unter den Spielshows mit "sozialen Anliegen" zu einer der erfolgreichsten der Welt wurde. Beibehalten wurden die Zeichentrick-Einspielungen mit Hund Wum, ebenso die "Aktion Sorgenkind" mit Walter Spahrbier und dem Bericht im Anschluss der Show. Angelehnt an die italienische Quiz-Show "Rischia tutto" lag die durchschnittliche Sehbeteiligung für die deutsche Version allein in den Jahren zwischen 1977 und 1981 bei 51 Prozent und bis zur 50. Show hatte man über 300 Millionen DM für die "Aktion Sorgenkind" eingenommen. Thoelke bot Millionen ein Quiz mit Niveau und machte mit Inhalt "Quote" die Zeichentrickfigur "Wum" war mit dem legendären Ruf "Thöööööölke" immer dabei. Thoelke betrat die Szenerie und unterhielt sich mit Wum, beendet wurde das Gespräch mit einem deutlichen Hinweis von "Wum", bis wann Lose für die nächste Sendung gekauft werden konnten Samstag in acht Tagen", wobei er sich einen Knoten ins rechte Ohr machte. Später bekam Hund "Wum" noch Verstärkung durch den ebenfalls von Loriot geschaffenen Elefanten "Wendelin"1) sowie gelegentlich den "Blauen Klaus"1). Ähnlich wie Hans Rosenthals "Das ist Spitze!" in der Show "Dalli Dalli"1) gehörte Thoelkes gerauntes "Riiiiiisiiiikooooo!" während der Raterunde bald zu den unvergessenen Ausrufen des deutschen Fernsehens. Nach 219 Ausgaben von "Der Große Preis" trat damals 65-jährige Wim Thoelke am 10. Dezember 1992 auf eigenen Wunsch von der Showbühne ab, mit dem Wunsch, die Sendung möge danach von einem jüngeren Kollegen fortgeführt werden Hans-Joachim Kulenkampff übernahm (nach einem Intermezzo von Wolfgang Lippert1), 1 Sendung 1991) jedoch die Ratesendung. "Nachdem Wim Thoelke nach vielen Jahren die Moderation von "Der Große Preis" abgegeben hatte", sollte zunächst Sabine Sauer1) die Sendung übernehmen. Das ZDF entschied sich dann aber für Kulenkampff, was Sauer angeblich aus der Presse erfuhr. Der Sendetermin wurde vom bisherigen Donnerstagstermin auf Samstagabend verschoben. Kulenkampff moderierte nach eigenen Vorstellungen, indem er etwa entgegen den Spielregeln eine Ersatzfrage forderte. Einmal verriet er aus Versehen eine Lösung, indem er die Frage umformulierte zu "Wie heißt dieser Vesuv?" Weil seine Sendung meist parallel zu konkurrierenden Shows der ARD lief, blieb ihre Zuschauerzahl hinter den Erwartungen zurück. Nach sechs Ausgaben gab Kulenkampff am 9. Januar 1993 die Sendung ab. Der "Große Preis" wurde danach ab 10. Juli 1993 bis 11. Dezember 1993 von Carolin Reiber1) moderiert, am 11. Dezember des selben Jahres wurde die damals letzte Folge der legendären ZDF-Ratesendung ausgestrahlt." (Quelle: Wikipedia). "Eine Wiederbelebung von "Der Große Preis" mit geändertem Konzept präsentierte Marco Schreyl1) in den Jahren 2002 und 2003. Anschließend gab es keine eigenen Sendungen für die "Aktion Sorgenkind" (ab 2000 umbenannt in "Aktion Mensch") mehr, und die wöchentlichen Lotterie-Gewinner werden seitdem in kurzen Einspielern während des laufenden Programms bekanntgegeben. (Quelle: Wikipedia) Doch so ganz verschwand der begeisterte Hobbypilot Thoelke 1975 machte er seinen Flugschein vom Bildschirm nicht, von 1990 bis 1994 moderierte er als Nachfolger von Elke Heidenreich1) die 45-minütige, wöchentliche ZDF-Nachmittagsshow "Klassentreffen"2), in der Prominente auf ehemalige Klassenkameraden/-innen trafen und über die gemeinsame Schulzeit plauderten. Im Januar 1993 erhielt er bei den ARD-Sendern SFB1) und MDR1) eine eigene Talkrunde mit dem Titel "Talk Thoelke" → taz.de. Darüber hinaus hatte Thoelke, mitunter wegen seiner hünenhaften Statur "Big Wim" genannt, seit Arbeitsbeginn beim "Handballbund" ständig Nebentätigkeiten, war im Laufe der Jahre auf verschiedenen Geschäftsfeldern aktiv bzw. ein umtriebiger Unternehmer (Kleider-, Krawatten-, Oberhemdenkollektion). Mit zunehmender Bekanntheit vertrat er vor allem seine Firmen auf Messen und bei Verhandlungen. Automobile spielten ebenfalls eine Rolle, in den 1970er Jahren sah Thoelke gute Chancen für die gerade auf dem deutschen Markt erschienenen "Mitsubishi"1)-Modelle und gründete mit zwei Geschäftspartnern die "Mitsubishi"-Niederlassung in Frankfurt/M. Das Unternehmen geriet für ihn zu einem finanziellen Debakel, da ihn ein Geschäftspartner seit den 1980er Jahren um Millionenbeträge betrog. Daneben präsentierte Wim Thoelke zahlreiche Produkt auf Werbeveranstaltungen, moderierte Firmenjubiläen/-veranstaltungen und Galas oder hielt Vorträge ab. (Quelle: Wikipedia sowie rheinische-geschichte.lvr.de*)) Wim Thoelke war einer der "Stilleren" unter den großen deutschen Quizmastern, nicht so jovial und leutselig wie Hans-Joachim Kulenkampff und auch kein so begnadeter Humorist wie Peter Frankenfeld, knallige Gags und schrille Auftritte mochte er nicht. Dennoch war er nicht zuletzt wegen seiner Seriosität und Korrektheit beim Publikum äußerst beliebt, was sich auch in der "Goldenen Kamera"1) ablesen lässt, die er am 12. Februar 1975 in der Kategorie "Bester Spielshow-Moderator" für "Drei mal Neun" und "Der Große Preis" (3. Platz "Hörzu"-Leserwahl) entgegennehmen konnte den 1. Platz errang Rudi Carrell für die "Rudi Carrell Show", Platz 2 ging an Hans Rosenthal für "Dalli Dalli"1) → Wikipedia. Dies war nicht Thoelkes einzige "Goldene Kamera", bereits am 25. Januar 1966 erhielt er diesen Medienpreis in der Kategorie "Teamkamera" gemeinsam mit Rainer Günzler1) und Harry Valérien für "Das aktuelle Sport-Studio". Weiterhin wurde er am 18. Februar 1970 mit einem "Bambi"1) als "Beliebtester Sportreporter" ausgezeichnet. Bei rheinische-geschichte.lvr.de*) kann man lesen: "Beliebt war er auch wegen seiner teilweise lehrerhaften Art, in der er komplexe Sachverhalte dem Publikum durch Vereinfachung verständlich darzustellen verstand. Kritiker hielten ihm hingegen sein oft unbeholfenes Auftreten vor. Sie fanden ihn zudem zu langweilig und bieder. Dabei war gerade das Image des gemütlichen, normalen Menschen "von nebenan", mit dem sich das Publikum identifizieren konnte, zu einem Großteil für seine Popularität verantwortlich. Der Beliebtheit des Moderators tat es auch keinen Abbruch, als 1972 ein außereheliches Verhältnis Thoelkes mit Monika Krebs an die Öffentlichkeit kam." 1991 musste sich der populäre Moderator einer schweren Herzoperation unterziehen, seine 200. Sendung des "Großen Preis" konnte er im April 1992 nur sitzend und gezeichnet von der Bypass1)-Operation durchführen. Dass ihm der gesundheitlich bedingte Abschied vom "Großen Preis" nicht so leicht gefallen und er sich dabei nicht ganz fair behandelt fühlte, machte Thoelke später deutlich: "Ich möchte nicht gefeiert werden", sagte er vor der Abschiedssendung im Dezember 1992. Wim Thoelke erlag am 26. November 1995 im Alter von 68 Jahren in seinem Haus im hessischen Niedernhausen1) nahe Wiesbaden1) seinem langjährigen Herzleiden. Die letzte Ruhe fand er auf dem Friedhof seiner Heimatgemeinde Niedernhausen-Engenhahn1), wo er bereits seit 1982 mit seiner Familie lebte → Foto der Grabstelle bei knerger.de. Der legendäre Showmaster war seit März 1955 mit Ehefrau Ulla, einer gelernten Schneiderin, verheiratet; aus der Verbindung ging der am 6. Mai 1956 geborene, spätere Unternehmer und ehemalige Automobilrennfahrer Jan Thoelke1) hervor sowie Tochter May (* 1958). Noch kurz vor seinem Tod veröffentlichte Thoelke im Verlag "Bastei Lübbe"1) das Buch "Stars, Kollegen und Ganoven. Eine Art Autobiographie" (1995), das wegen Enthüllungen über angeblich unsaubere Finanzpraktiken beim ZDF für erheblichen Wirbel sorgte. |
![]() |
Quelle (u. a. rheinische-geschichte.lvr.de*);
siehe auch Wikipedia
sowie den Nachruf bei www.welt.de |
*) Quelle: rheinische-geschichte.lvr.de
(abgerufen: 30.05.2025) **) Quelle: Wikipedia (abgerufen: 07.03.2012) Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) fernsehserien.de |
![]() |
Um zur Seite der legendären TV-Stars zurückzukehren, bitte dieses Fenster
schließen. Home: www.steffi-line.de |