Übersicht (Auswahl) Theater / Film / Hörspiel
Hans Brenner erblickte am 25. November 1938 als Sohn eines Arbeiters in Innsbruck (Österreich) das Licht der Welt. Er nahm privaten Schauspielunterricht in Salzburg und gab sein Theaterdebüt an der "Landesbühne Bregenz"1). Weitere Engagements führten ihn nach Heidelberg (1965/66), Göttingen (1967), Berlin und Zürich, später an die "Münchner Kammerspiele" (1969–1971), das "Staatstheater Darmstadt" (1972–1975), das "Düsseldorfer Schauspielhaus" (1976–1979), das "Bayerische Staatsschauspiel" und zuletzt stand er ab 1983 hauptsächlich am "Münchner Volkstheater"1) auf der Bühne, das seit 1988 von Ruth Drexel geleitet wurde. Dort als auch im Film arbeitete er mit seiner Lebensgefährtin Ruth Drexel (1930 – 2009) zusammen, mit der eine eigene Schauspieltruppe gründete; außerdem gehörte Brenner 1981 gemeinsam mit Ruth Drexel, Dietmar Schönherr, Otto Grünmandl1) sowie dem damaligen  ORF-Intendanten Wolf in der Maur1) zu den Initiatoren der "Tiroler Volksschauspiele"1) in Telfs, wo auch Ruth Drexel etliche Stücke inszenierte. 1985 löste Brenner Dietmar Schönherr als Obmann ab und hatte diese Funktion bis zu seinem Tod im Jahre 1998 inne. Unter seiner Ägide wurden er und Ruth Drexel zu den künstlerisch prägenden Persönlichkeiten der jährlichen Festspiele; nach Brenners Tod übernahm Ruth Drexel die Leitung.
→ Eine Auswahl von Hans Brenners Theaterrollen findet man hier.
 
Ab Ende der 1960er Jahre wurde Hans Brenner durch zahlreiche Rollen in Fernsehspielen auch einem breiten Publikum bekannt und avancierte schnell zu einem beliebten Volksschauspieler. Eine seiner frühen Rollen, die ihm auf den Leib geschrieben schien, war 1970 die Titelfigur in der von Reinhard Hauff1) für das Fernsehen in Szene gesetzten Räuberballade "Mathias Kneissl"1) über den berühmten bayrischen Räuber1), der 1902 in Augsburg hingerichtet wurde. In Hauffs erstem Kinofilm "Der Hauptdarsteller"1) (1977, mit Mario Adorf) sowie in dem Politthriller "Messer im Kopf"1) (1978, u.a. mit Bruno Ganz), mit dem Hauff die Zeit des RAF-Terrorismus thematisiert, spielte Brenner ebenfalls prägnante Rollen. Ein weiterer Regisseur, der Brenners außergewöhnliches darstellerisches Potential zu schätzen wusste, war Rüdiger Nüchtern1). In den Kinofilmen "Schluchtenflitzer"2) (1979) und "Nacht der Wölfe"1) (1981), beides Auseinandersetzungen mit Problemen von Jugendlichen, besetzte er Brenner neben Laiendarstellern mit Vaterrollen; 1985 gehörte Brenner dann auch zur Besetzung von Rüdiger Nüchterns Ehedrama "
Bolero"2). Mehrfach agierte der Schauspieler nicht nur auf der Bühne sondern auch im Film neben Ruth Drexel, so unter anderem in der Kinoproduktion "Schluchtenflitzer"2) (1979) und in Dieter Berners TV-Drama "Niemandsland" (198), gedreht nach dem gleichnamigen Roman von Gernot Wolfgruber1).
Regelmäßige Auftritte in so beliebten Serien wie "Tatort", "Der Alte", "Derrick", "Münchner Geschichten", "Monaco Franze – Der ewige Stenz", "Unser Lehrer Dr. Specht", "Tierarzt Dr. Engel" oder "Bulle von Tölz" hatten den Schauspieler bald auch zur festen Größe in der Fernsehlandschaft werden lassen.
Das Repertoire des deftigen Vollblutmimen mit dem zerklüfteten, aber auch vertrauenerweckenden Gesicht reichte von kraftvoll-barocken Temperamentsbolzen über leise, nachdenkliche Männern aus dem Volk bis hin zu urigen Wilderern und Räuberhauptmännern. Das er nicht nur kauzige oder grantelnde Typen zu verkörpern verstand, bewies er 1995 als Abbild Adolf Hitlers1) in einer Dokumentation über das "Münchner Abkommen"1), ebenso wie 1997 seine Darstellung des Arbeitgeberpräsidenten und RAF-Opfers Hanns Martin Schleyer1) (1915 – 1977) in Heinrich Breloers preisgekröntem TV-Zweiteiler "Das Todesspiel"1) (siehe auch www.deutsches-filmhaus.de). Brenner erhielt 1997 den "Goldenen Gong"1) für seine "seine atemberaubende, menschlich-berührende Darstellung des Hanns-Martin Schleyer", wie es in der Begründung der Jury hieß. Außerdem wurde er im gleichen Jahr mit dem "Telestar"1) ausgezeichnet sowie 1998 mit der "Goldenen Kamera"1). Bereits 1983 war er gemeinsam mit Ruth Drexel mit der "Ludwig-Thoma-Medaille"1) geehrt worden.
Zudem stand der Schauspieler sporadisch im Hörspielstudio, eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier.
 
Der beliebte Charakterdarsteller Hans Brenner erlag am 4. September 1998 im Alter von nur 59 Jahren in München einem Krebsleiden; die letzte Ruhe fand er auf auf dem Friedhof St. Nikolaus in Innsbruck → Foto der Grabstelle bei knerger.de. Sohn Moritz Bleibtreu1) (geb. 1971), aus Brenners Verbindung mit Schauspielerkollegin Monica Bleibtreu (1944 – 2009), wurde ebenfalls ein anerkannter Schauspieler. Bis zu seinem frühen Tod lebte Brenner über 25 Jahre mit Ruth Drexel (1930 – 2009) zusammen; aus dieser Beziehung ging Tochter Cilli Drexel1) (geb. 1975) hervor. Darüber hinaus hatte Hans Brenner mit der Schweizer Schauspielerin Susanne Kappeler, mit der er ab 1964 verheiratet war, drei weitere Töchter, von denen die älteste, Katharina Brenner (* 15.10.1964; → schauspielhausbochum.de), und die zweitälteste, Stephanie Brenner (* 1969; → s-brenner.slen.at), ebenfalls Schauspielerinnen sind.3) 
Quelle (unter anderem): "Henschel Theaterlexikon"*)
Siehe auch Wikipedia, www.deutsches-filmhaus.de
*) Henschel Theaterlexikon (Hrsg. C. Bernd Sucher; Henschel Verlag, 2010, S. 107/108)
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de
3) laut Wikipedia, abgerufen 30.03.2018) nach
www.mittelbayerische.de
   
Theater-Wirken (Auszug)
Quelle (unter anderem): "Henschel Theaterlexikon",
 Hrsg. C. Bernd Sucher (Henschel Verlag, 2010, S. 107/108)
(Fremde Links: Wikipedia;  R = Regie,  UA = Uraufführung, P =  Premiere)
"Münchner Kammerspiele" "Staatstheater Darmstadt"
  • 1972: Otto in "Männersache" (UA) von Franz Xaver Kroetz, mit Ruth Drexel als Metzgerin Martha (R: Franz Xaver Kroetz;
    zudem zahlreiche Tourneen
    )
  • 1975: Otto, Schwager von Fritz, in "Lieber Fritz" (UA) von Franz Xaver Kroetz, mit Ruth Drexel als Hilde
    (R: Franz Xaver Kroetz; UA/P: 05.09.1975)
"Düsseldorfer Schauspielhaus"
  • 1978: Titelrolle des Otto in "Mensch Meier" (UA Deutschland) von Franz Xaver Kroetz, mit Ruth Drexel als Martha
    (R: Rolf Stahl; UA/P: 23.09.1978) → www.zeit.de
  • 1979: Hausknecht Anton Muffl in "Frühere Verhältnisse" von Johann Nestroy (R: Ruth Drexel)
"Bayerisches Staatsschauspiel", München
  • 1975: Matti in "Herr Puntila und sein Knecht Matti" von Bertolt Brecht, u. a. mit Ruth Drexel als Schmuggleremma
    (R: Hans Schweikart)
    Thomas Petz schrieb darüber in der "Süddeutschen Zeitung" (03.10.1975): Brenner zeigt einen rauhen aber herzlichen Strizzi mit
    ruppigem, aggressivem Charme. Das sind seine Lieblingsmittel, mit denen er "ankommt", aber so ein unparfümiertes Talent wie er
    hätte doch viel mehr Facetten für seine Rollen zur Verfügung.
  • 1979/80: Leonhardt Bitterwolf in "Der starke Stamm" von Marieluise Fleißer, mit Ruth Drexel als Balbina Puhlheller
    (R: Dieter Giesing; "Residenztheater"; P: 24.11.1979; auch TV 1982)
  • 1981/82: Der Graf in "Reigen" von Arthur Schnitzler (R: Kurt Meisel) → www.zeit.de
  • 1982: Feldkoch in "Mutter Courage und ihre Kinder" von Bertolt Brecht, mit Ruth Drexel in der Titelrolle (R: Rolf Stahl)
  • 1982/83: Butz Buss in "Zappzarapp – Die Panik der Clowns hinterm Vorhang" (UA) von Wolfgang Deichsel
    R: Ruth Drexel; P: 19.12.1982)
"Münchner Volkstheater"
Filme
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, deutsches-filmhaus.de, fernsehserien.de, Die Krimihomepage)
Kinofilme

Fernsehen (Auszug)

Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia, filmportal.de)
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