| 
      Nach dem Krieg spielte Lisa Helwig vor allem in München an der "Kleine
    Komödie am Max II"1),
    darüber hinaus gab sie Gastspiele,  unter anderem an den "Münchner Kammerspielen" (1953/1954 und 1963/1964)
    oder am "Theater
    Baden-Baden"1).
        |  | Die Schauspielerin Lisa Helwig wurde am 9. Mai 1898 als  Elisabeth Helwig in
    Hamburg geboren, wo sie auch ihre Kindheit und Jugend verbrachte. Die
    Tochter eines Hoteliers absolvierte eine Seminarschule, fühlte sich schon
    früh zum Theater hingezogen. Seit ihrem 15. Lebensjahr besuchte sie in
    ihrer Geburtsstadt regelmäßig die Aufführungen im "Deutschen
    Schauspielhaus"1), fünf Jahre später entschied sie sich dann für eine
    künstlerische Laufbahn. Ohne entsprechende Ausbildung wagte sie den Sprung
    auf die "Bretter, die die Welt bedeuten" und sprach 1918 kurz nach
    Ende des 1. Weltkrieges bei  Paul Eger1)
    (1881  1947) vor, dem damaligen neuen Intendanten des
    "Deutschen Schauspielhauses" vor. Sie erhielt als Elevin einen
    Zwei-Jahresvertrag und gab ihr Bühnendebüt mit der winzigen Rolle einer Mutter mit Kind in
    der Tragödie "Judith"1)
    von  Friedrich Hebbel1). 1920 wechselte Lisa Helwig an das Theater in  Küstrin1) (heute: Kostrzyn nad Odrą,
    Polen), eine weitere Station wurden für zwei Jahre  Aussig1) (heute: Ústí
    nad Labem, Tschechien). Es folgte ein Engagement am Sommertheater in 
    Marienbad1) (heute: Mariánské Lázně, Tschechien), über das "Neue Theater" in
    Dresden sowie das "Lobe-Theater"1) in
     Breslau1)
    (heute: Wrocław, Polen) kam Lisa Helwig
    schließlich nach Berlin. Hier wirkte sie unter Intendant  Victor Barnowsky1)
    am "Theater in der Königgrätzer Straße" (heute
    "Hebbel-Theater"1))
    sowie an dem von  Leopold Jessner1) geleiteten
     "Preußischen Staatstheater"1). Für
    zehn Jahre gehörte sie dann dem Ensemble des "Alten Theaters"1) in
    Leipzig an, eine künstlerische Heimat fand sie anschließend bis zum Ende des 2. Weltkrieges bei
     Otto Falckenberg1) 
    an den "Münchner Kammerspielen"1).
 
 Rollenportrait
    
    
   
    
           Lisa Helwig, fotografiert
 von Nikolaus Stockmann*) (1832  1905)
 Quelle: "Theatermuseum Wien" (Inventarnummer:
          FS_PK169328alt)
 © KHM-Museumsverband; Lizenz:
        CC
        BY-NC-SA 4.0
 *) Link: Österreichisches Biographisches Lexikon
 |  
 Zum Film kam die inzwischen knapp 40-Jährige Schauspielerin Mitte der
    1930er Jahre und zeigte sich erstmals mit einem kleinen, eher unbedeutendem
    Part in dem Zarah Leander-Melodram "La
                Habanera"1) (1937). Danach stand sie noch für zwei
    weitere Produktionen vor der Kamera, intensivierte ihre Arbeit für den
    Kinofilm jedoch erst nach Kriegsende. Sie kam zwar über Nebenrollen nicht
    hinaus, wurde jedoch in etlichen Erfolgsstreifen meist als ältere, oftmals
    verschroben wirkende, mitunter tuttelige Frau besetzt. Zwei Mal präsentierte sie sich auch in
    vielbeachteten US-amerikanischen Produktionen, so unter der Regie von Detlef Sierck
    in dem Liebes-Melodram "Der letzte Akkord"1) (1957, Interlude) 
    und in dessen Erich Maria Remarque-Adaption "Zeit
                zu leben und Zeit zu sterben"1) (1958, A Time to Love and a Time to Die).
 Erst im fortgeschrittenen Alter erlangte Lisa Helwig durch das Fernsehen
    eine enorme Popularität. Ab Anfang der 1960er Jahre tauchte sie in etlichen
    Einzelproduktionen sowie zahlreichen Serien auf und gehörte rasch zu den
    beliebten Gesichtern auf dem Bildschirm. Wann immer es galt, die Rolle einer
    sympathischen alten Dame zu besetzen  Lisa Helwig war gefragt. Sie mimte
    Mütter und Großmütter, Tanten, Nachbarinnen, Haushälterinnen
    oder
    sonstige ihrem Alter entsprechende Randfiguren, mehrfach spielte sie in
    Krimiserien wie "Das Kriminalmuseum", "Der Kommissar"
    und "Der Alte", war beim "Tatort" und bei
    "Derrick" ebenso zu sehen wie in
    dem Publikumsrenner "Neues
                aus Uhlenbusch"1) (1977). Eine schöne Rolle
    war beispielsweise die der Großmutter des kleinen Peter (Nicholas Barnes)
    in der TV-Serie "Heidi"1) (1978), 
    gedreht nach den "Heidi"-Romanen1)
                von Johanna Spyri1), mit
    
    Katia Polletin1) in der Titelrolle,
     Katharina Böhm1) als Klara und
     René Deltgen als Alpöhi.
 Eine ihrer wenigen Hauptrollen spielte sie in Peter Patzaks Tragikomödie
    "Jetzt oder nie"2) (1980) 
    und überzeugte als listige 82-jährige Frau Mörzinger,
    die durch Zufall zu dem Baby einer türkischen Gastarbeiterin kommt.
    "Mit der großartigen Hauptdarstellerin und etlichen türkischstämmigen
    Laien gelingt es dem Team Patzak/Zenker auch mit Hilfe der Lieder von  Georg Danzer1), 
    eine sozialkritische Farce auf die österreichische Beamtenmentalität
    mit einer berührenden Geschichte über das Altwerden und die Wichtigkeit
    der Toleranz zu verquicken." notiert film.at.
 Noch im hohen Alter stand Lisa Helwig vor der Kamera, zu ihren letzten
    TV-Auftritten zählte die Episode "Haus Abendsonne" (1987) aus der
    Krimi-Reihe "Hafendetektiv" sowie die in einem Altenheim spielende
    schwarze Komödie "Das Königsstechen" (1988; Regie: Gedeon Kovács) von
     Thomas Strittmatter1) (Drehbuch) nach der
    gleichnamigen Erzählung von Fanny Morweiser1),
    unter anderem mit  Manfred Steffen,
     Sigfrit Steiner und
     Trude Breitschopf1). Im
    Kino trat sie zuletzt 1986 als Frau Nagel in dem von Erwin Keusch1)
    in Szene gesetzten Film "Der Flieger"3)
    in Erscheinung, erzählt wird humorvoll-ironisch nach einem Drehbuch von
     Uwe Timm1) die Geschichte des 
    biederen Coburger Versicherungs-Azubis Bernd Klinger (Martin May1)), der in den bolivianischen Anden einen
    Drachenflieger-Weltrekord aufstellen möchte → Übersicht Filmografie.
 
 Neben ihrer umfangreichen Arbeit für Theater, Film und Fernsehen war die
    Mimin auch für den Hörfunk bzw. das Hörspiel tätig. So gehörte
    sie beispielsweise zur Besetzung der BR-Produktionen "Das Lied von Bernadette" (1959) nach dem 
    gleichnamigen  Roman von Franz Werfel1) und der Komödie "Die
    göttliche Jette" (1961). Regie führte jeweils Heinz-Günter Stamm1),
    der Lisa Helwig auch in der vom "Südwestrundfunk" produzierten Radiofassung
    von "Menschen im Hotel" nach dem  Roman von Vicki Baum1) an der
    Seite prominenter Kollegen wie  Brigitte Horney,
     Erik Schumann und
     Günter Pfitzmann
    einsetzte. Im folgenden die bei der ARD Hörspieldatenbank
  gelisteten Produktionen mit Lisa Helwig:
 (Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der
    Erstausstrahlung (auch als Lisa Hellwig)),
    Wikipedia)
 
 
    
     Die vielseitige und allseits beliebte Schauspielerin Lisa Helwig
    (verheiratete Müller) starb am 6. Dezember 1992 im hohen
    Alter von 94 Jahren in München. Die letzte Ruhe fand sie auf dem
    dortigen Nordfriedhof1)
    (UHB3), das Grab ist inzwischen aufgelassen.
 | 
 
  | *) Weitere Quelle: Langen Müller's Schauspielerlexikon 
  der Gegenwart, Deutschland, Österreich, Schweiz (1986, Langen-Mueller Verlag), S. 386 Fremde Links: 1)Wikipedia, 2) fernsehserien.de, 3) filmportal.de
 | 
 
  | 
      
        
          | Filme Kinofilme /  TV-Filme /  TV-Serien
 Filmografie bei der Internet Movie Database
          sowie filmportal.de
 (Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, Die
          Krimihomepage,
 deutsches-filmhaus.de, fernsehserien.de)
 |  
          | Kinofilme
            
              Fernsehen (Auszug) 
              TV-Einzelproduktion / Mehrteiler
              1963:  Der jähzornige junge Mann (nach
                der Erzählung "Aus
                den Notizen eines Jähzornigen"von  Anton
                Tschechow; als Proskovja)
1963: Jahre
                danach  Reunion Day (als Mrs. Hudson,
                Mutter von Grace)1963:  Die Teilnahme (als
                Bettlerin Tascedda)1963:  Port Royal (nach
                dem Theaterstück von Henry
                de Montherlant; als Mater Katharina vom hl. Paulus)1963:  Sessel am Kamin
                (als Emmie)1963: Orden
                für die Wunderkinder (als Putzfrau)1963: Das Glück läuft hinterher (als Frau
                Schmolke) → Chronik
                der ARD1964: Drei Schwestern (nach dem Drama
                von Anton Tschechow; als Kinderfrau Anfissa; → weitere Besetzung IMDb)1964: Zweierlei Maß (nach der Komödie "Maß
                für Maß" von William
                Shakespeare; Regie: Paul
                Verhoeven;als Franziska, eine Nonne; → weitere Besetzung IMDb)
1965:  Tagträume (als
                die alte Emmi Karsten)1965:  Onkel Wanja (nach
                dem Schauspiel
                von Anton Tschechow; als alte Kinderfrau Marina)1965:  Familientreffen (als
                Tante Mabel)1965:  Yerma (nach
                dem Theaterstück von Federico
                García Lorca; als Alte)1965:  Mach's Beste draus (als Luise Kuhn)1966: Der letzte Raum (nach dem Schauspiel "The
            Living Room" von Graham
                Greene; als Teresa Browne;→ weitere Besetzung IMDb)
1966:  Geibelstraße 27 (als Muttchen Reuter)1966: Die Launen des Herrn Lasukow (nach dem Theaterstück
                von Nikolai
                Nekrassow; als Tatjana; → weitere Besetzung IMDb)1967:  Jacobowsky und der Oberst
                 (nach dem Bühnestück
                von Franz Werfel; als alte Dame)1967: Ein Mann Gottes ((nach dem Schauspiel "Un homme de Dieu" von Gabriel
                Marcel; Regie: Oswald Döpke;als Fräulein Aubonneau; → weitere Besetzung IMDb)
1967: Der Querkopf (nach der Komödie "Mr. O ist dagegen"
                von Robert Morley;
                als Fanny Osborne; → weitere Besetzung IMDb)1967: Hochzeitsnacht (als Tantchen; → weitere
                Besetzung IMDb;
                Kurzinfo:  Die friedliche Hochzeitsfeier einesjungen, gutbürgerlichen Paares wird durch einen ehemaligen Kriegskameraden des Brautvaters gestört: Als der
 Militarist in ihm durchbricht, und die anderen Männer sich von seinen Kriegsgeschichten anstecken lassen,
 benehmen sie sich im Rausch ihrer Erinnerung wie siegreiche Soldaten in einer requirierten Wohnung. Die idyllische
 Hochzeitsfeier verwandelt sich in eine makabre Veranstaltung, in eine gespenstische Orgie verdrängter Instinkte.
 (Quelle: © SWR Media
                Services))
1968: Die Bürger von Calais (nach dem Drama
                von Georg Kaiser; Inszenierung: "Freilichtspiele
                Schwäbisch Hall";Regie: Intendant Wilhelm Speidel (19091968) als Jeanne;
                → weitere Besetzung IMDb)
1968:  Die Geschichte von Vasco (nach
                dem Theaterstück von Georges Schehadé; als Frau Hilboom)1971: Deutschstunde 
                (Zweiteiler nach dem Roman
                von Siegfried Lenz; als Katrine)1971: Sparks
                in Neu-Grönland (Drehbuch: Helga
                Feddersen; als Mutter Spark)1971: Gastspiele (nach dem Theaterstück von Walter
                Firner und Robert Horney; Inszenierung: "Kleine
                Komödie am Max II";Regie: Wolfgang Spier; als Frau
                Stewart; → weitere Besetzung IMDb)
19711980:  Tatort (Krimireihe)1972:  Altersheim (als Frau Bauer)1972:  Deutsche Novelle (nach
                dem Roman von Leonhard
                Frank; als Haushälterin)1973: Sieben Tage (über die Glaubenszweifel eines
                evangelischen Gemeinde-Pfarrers (= Wilfried
                Klaus);Regie: Rainer
                Erler; als Frau Weigand; → weitere Besetzung IMDb)
1974: Die Kinder Edouards (nach dem Lustspiel von
                Marc-Gilbert Sauvajon; Inszenierung: "Kleine
                Komödie am Max II";Regie: Ernst Schmucker, 
                Otto Stern; als Hausangestellte Jane; → weitere
                Besetzung IMDb)
1974:  Eine geschiedene Frau
                (Sechsteiler; als ? in Teil 6 "Entscheidung in Westerland")
           
              1976: Die
                Heiratsvermittlerin (nach dem Theaterstück von Thornton
                Wilder; als Gertrude)1977:  Eden End (nach dem Theaterstück von
                J.
                B. Priestley; als Sarah)1979:  Kotte (als Frau Jeske)1979: Spätsommertage (Film von Peter M. Thouet (Drehbuch) über fünf schrullige Alte, die sich
                auf ihre Weiseauf den Tod vorbereiten; als Anna Gelder; → weitere
                Besetzung IMDb)
                → www.zeit.de)
1979:  Ein Mann für alle Fälle 
                (3 Teile mit Harald
                Juhnke; als Elfriede Büttner in Teil 2)1980:  Wer
                anderen eine Grube gräbt (Vier Mordstorys mit Happy-End, in denen die unglaublichsten Dinge passieren.Eine stumme Leserin (Lisa Helwig) verbindet die Geschichten.)
1980: Die Alten kommen (Episodenfilm; als ?; → weitere Besetzung
                IMDb)1980:  Jetzt oder nie (als Frau Mörzinger)1981:  Das waren noch Zeiten  Kleine Geschichten von Kalke & Söhne
                (als Frau Zühlke)1981:  Onkel & Co
                (Zweiteiler mit  Dieter
                Hallervorden; als Ilse Wagner in Teil
                "Ein Vermögen unterm Teppich")1981:  Das Käthchen von Heilbronn oder: Die Feuerprobe (nach
                dem Theaterstück
                von Heinrich von Kleist;als Brigitte, Haushälterin im gräflichen Schloss)
1982: Leben im Winter (nach der Erzählung von Klaus
                Schlesinger; geschildert wird ein Geburtstag in der DDRmit Gästen aus beiden deutschen Staaten; als Trudchen Fehling;
                → weitere Besetzung IMDb)
1984: Al Kruger (als Line; → weitere Besetzung
                 IMDb;
                Kurzinfo:  Die letzten Jahre seines Lebens möchte Al (Lex Goudsmit),der früher Albert Krüger hieß, in der kleinen Stadt an der Elbe verbringen, aus der er als Halbwüchsiger nach Amerika
 ausgebüxt ist. TV-Spiel von Boris und  Volker Vogeler (Buch und Regie)
                (Quelle:
                spiegel.de))
1988: Das Königsstechen (Drehbuch: Thomas
                Strittmatter nach der Erzählung von Fanny Morweiser;
                als ?) → IMDb TV-Serien  (Auszug) |  |