Das 1903 von dem irischen Schriftsteller und Politiker Robert Erskine Childers1) (1870 – 1922) veröffentlichte Buch "The Riddle of the Sands" (deutsch: Das Rätsel der Sandbank) gilt als einer der ersten Spionageromane der Weltliteratur und geriet auf Anhieb in England zum Bestseller, wurde in mehreren hunderttausend Exemplaren verkauft. Childers prophezeite in dem Roman einen Krieg mit dem Deutschen Reich und eine Seeinvasion von Truppen an der britischen Küste. Er konkretisierte als möglichen Invasionsgebiete die seichten Gebiete vor der Küste vor Essex zwischen Foulness und Brightlingsea und den Wash, hier speziell East Holland. Das Buch war so eindringlich, dass nach Aussage von Winston Churchill die britische Admiralität Flottenbasen in Invergordon, Firth of Forth und Scapa Flow einrichten ließ.2)
Angesiedelt wenige Jahre vor dem ersten Weltkrieg, notiert der junge Engländer Charles Carruthers als Ich-Erzähler in seinem Tagebuch eine spannende Geschichte: Er wird im Spätsommer 1902 von seinem ehemaligen Studienkollegen Arthur Davies auf einen Segel-Törn eingeladen, angeblich um auf Entenjagd zu gehen. Bald stellt sich jedoch die wahre Absicht von Davies heraus, er will vor den ostfriesischen Inseln in Eigenregie im Wattenmeer die Sandbänke zu vermessen bzw. Karten für die britische Admiralität erstellen. Was für Carruthers als harmloses Unternehmen beginnt, entpuppt sich schnell als gefährliches Abenteuer, als die beiden Freunde einem militärischen Geheimnis der Deutschen auf die Schliche kommen …
 
Lange Zeit hielt man den den Roman von Childers für nicht verfilmbar, insbesondere wegen der schwierigen Außenaufnahmen auf offener See. Erst Ende der 1970er Jahre wagte sich Regisseur Tony Maylam3) an die szenische Umsetzung, hielt sich jedoch nicht unbedingt werkgetreu an die Buchvorlage. In dem Streifen "The Riddle of the Sands" (1978) – bei uns gezeigt unter dem Titel "Geheimkommando R.O.T.S." – traten Michael York4) als Carruthers und Simon MacCorkindale1) als Davies in Erscheinung. Der Agententhriller war nur in England einigermaßen erfolgreich, inzwischen ist er seit 2007 unter dem Titel "Bei Nacht und Nebel" auf DVD erhältlich.
Furore machte dagegen die deutsche Fernsehserie "Das Rätsel der Sandbank", erstmals am 11. Oktober 1985 im Vorabendprogramm der ARD ausgestrahlt. Der von Radio Bremen zwischen März bis August 1984 produzierte Film bestand aus 10 Folgen zu je 50 Minuten, als Regisseur fungierte Rainer Boldt5), der unter anderem schon für die ZDF-Kinderserie "Neues aus Uhlenbusch"1) (ab 1977) verantwortlich gezeichnet hatte; das Drehbuch stammte von Christoph Mattner6), die Musik von dem deutschen Komponisten Jens-Peter Ostendorf1) (1944 – 2006). Als Hauptdarsteller hatte man Peter Sattmann (Carruthers) und Burghart Klaußner (Davies) verpflichtet, beides Schauspieler, die heute zu den renommiertesten der deutschsprachigen Filmszene zählen. Weitere Publikumslieblinge wie Gunnar Möller oder Dietmar Mues trugen zum Erfolg der Serie bei. Isabel Varell, welche die Clara Dollmann spielte, sang auch das Titellied "The Riddle of the Sands".
Die Produktion erfolgte nicht an den im Buch genannten ostfriesischen Handlungsorten Bensersiel und Norderney, diese Orte wurden vielmehr an den Außendrehorten in Tetenbüll auf Eiderstedt und auf Baltrum nachempfunden. Die Innendreharbeiten erfolgten in einem Wasserbecken der alten Halle der Husumer Schiffswerft. Für Spezialeffekte wurden die Erfahrungen und das know how aus der Produktion des Films "Das Boot genutzt"; daneben wurde natürlich im Watt gedreht.7)

Abbildung des DVD-Covers mit freundlicher Genehmigung
von "Studio Hamburg Enterprises GmbH"

Das Rätsel der Sandbank: Abbildung des DVD-Covers mit freundlicher Genehmigung von "Studio Hamburg Enterprises GmbH"
Der Inhalt von "Das Rätsel der Sandbank" (Quelle: Wikipedia)
Der junge Engländer Carruthers (Peter Sattmann) wird im Spätsommer 1904 von seinem ehemaligen Studienkollegen Davies (Burghart Klaußner) zur Entenjagd auf einer Yacht in der deutschen Nordsee eingeladen. Obwohl sie sich nach dem Studium aus den Augen verloren haben, nimmt der Lebemann die Einladung an, da er von seinem Vorgesetzten im "Foreign Office" dazu gedrängt wird, in der Hoffnung, mehr über die Flottenaufrüstung in Deutschland zu erfahren. Statt einer erwarteten Luxusyacht mit Personal entpuppt sich die "Dulcibella" jedoch als kleines Boot, das von Davies einhand gesegelt wird. Auch ansonsten geht es Davies offensichtlich nur vordergründig um die Entenjagd im Wattenmeer der deutschen Bucht. Stattdessen will er mit Carruthers vor den ostfriesischen Inseln in der Nordsee in Eigenregie Karten für die britische Admiralität erstellen, um so doch noch den Einstieg in die "Royal Navy" zu erreichen.
 
Davies hat auf Norderney den dubiosen Kaufmann Dollmann (Gunnar Möller) aus Schweden kennengelernt. Nach anfänglicher Ablehnung lädt dieser ihn überraschend zu einer gemeinsamen Segeltour nach Hamburg ein. Da Carruthers noch nicht eingetroffen ist, lässt er sich darauf ein, wohl auch um Clara (Isabel Varell), Dollmanns Tochter, näher zu kommen. Während der Reise zieht Sturm auf, Dollmann führt Davies mit der "Dulcibella" auf eine Sandbank und segelt im Unwetter davon. Davies strandet und wird nur durch Glück von einem Handelsschiff gerettet. Als Carruthers auf Norderney eintrifft, erwartet ihn ein Brief von Davies, der ein Treffen in Flensburg vorschlägt. Dort wird er von Davies überzeugt, Dollmann zu überführen. Sie kehren in die Nordsee zurück.
Sie bekommen heraus, dass Dollmann anscheinend mit dem deutschen Kapitän von Brüning (Dietmar Mues) und dem Ingenieur Böhme (Rolf L. Freisler) eine Schatzbergung auf Memmertsand betreiben. Dort soll ein napoleonischer Goldtransport gesunken sein. Als Davies und Carruthers beim Kartografieren der Priele die Leiche eines ertrunkenen deutschen Infanteristen finden, beschließen sie, Memmertsand bei Nacht einen Besuch abzustatten, zumal alle Beteiligten sich große Mühe geben, die beiden Engländer zur Abreise zu bewegen. Carruthers belauscht auf Memmertsand eine Besprechung, in der ein hoher Besuch angekündigt wird. Zurück auf Norderney stellen sie fest, dass Dollmann tatsächlich ein Leutnant der "Royal Navy" ist. Offensichtlich wollen Dollmann und von Brüning gar nicht die Erfassung des Wattenmeeres durch Davies verhindern, sondern ein viel größeres Projekt geheim halten.
Carruthers wird zurück ins "Foreign Office" zitiert. Er reist zum Schein ab, kehrt jedoch zurück und schafft es, bei dem geheimnisvollen Besuch dabei zu sein: Wilhelm II. (Wigand Wittig) inspiziert bei Nacht die Vorbereitungen für die Verschiffung einer deutschen Invasionsflotte nach England.
Davies und Carruthers entführen Clara und Dollmann, um sie mit der "Dulcibella" nach England zu bringen und dort Dollmann anzuklagen. Sie werden von v. Brüning mit seinem Panzerkreuzer verfolgt, Dollmann entkommt, und v. Brüning lässt die "Dulcibella" entkommen.
In London werden Davies und Carruthers ohne Erklärung verhaftet. Erst Dollmann, mittlerweile Commodore, klärt sie über die Pläne des britischen Geheimdienstes auf, bevor beide wieder in Freiheit gesetzt werden.
Davies heiratet Clara und wird als Leutnant in die "Royal Navy" aufgenommen.

 
Während der Dreharbeiten zur Serie wurde zeitgleich ein Fernsehfilm produziert, der erstmals am 28. Juli 1987 gezeigt wurde. Der Fernsehfilm ist kein Zusammenschnitt der seinerzeit parallel gedrehten zehnteiligen Serie für die ARD, sondern ein eigenständiger Film, in den aber Szenen aus verschiedenen Folgen übernommen wurden.8) Inzwischen ist die zehnteilige exzellente Literaturverfilmung seit dem 24. September 2008 in der Reihe "Große Geschichten" auf vier DVDs (Länge: 450 Minuten) im Handel erhältlich, der zeitgleich entstandene rund zweistündige TV-Film kann beim Mitschnitt-Service von Radio Bremen auf Anfrage bestellt werden.

Siehe auch Wikipedia, www.fernsehserien.de sowie die Seite von Radio Bremen bei web.archive.org
Weitere Links bei www.wunschliste.de

1) Link: 1) Wikipedia, 3) Wikipedia (englisch), 5) www.deutsches-filmhaus.de, 6) Internet Movie Database (IMDb)
2) Quelle: Wikipedia, 4) Kurzportrait innerhalb dieser HP
7) aus Sonntagsmagazin der Lübecker Nachrichten vom 13. Januar 1985: Angela Leifeld: Das Wasser stand ihnen bis zur Brust – Schwere Dreharbeiten zu "Das Rätsel der Sandbank"
8) Quelle: Pressemitteilung Radio Bremen

  

Die Hauptpersonen und ihre Darsteller:
(siehe auch Besetzungsliste bei der Internet Movie Database)
Peter Sattmann

Peter Sattmann; Copyright Peter Sattmann

 … spielte den den jungen Engländer Charles Carruthers.
    
Geboren am 26. Dezember 1947 in Zwickau.
  
Kurzportrait zu Peter Sattmann innerhalb dieser Homepage

Webpräsenz: www.sattmann.de

Siehe auch Wikipedia, www.deutsches-filmhaus.de, www.prisma.de

Weitere Filme*) mit Peter Sattmann
 
 
Das Foto wurde freundlicherweise von Peter Sattmann zur Veröffentlichung freigegeben;
die Rechte liegen bei Peter Sattmann.

Burghart Klaußner

Burghart Klaußner; Copyright Alex Trebus

 … spielte den Arthur Davies, ehemaliger Studienkollege des jungen Engländers Carruthers.
    
Geboren am 13. September 1949 in Berlin.
  
Kurzportrait zu Burghart Klaußner innerhalb dieser Homepage

Siehe auch Wikipedia

Weitere Filme*) mit Burghart Klaußner
 
 
Foto mit freundlicher Genehmigung von Alex Trebus (www.alextrebus.com)
sowie der Agentur ABOVE THE LINE
© Alex Trebus 

Gunnar Möller

Gunnar Möller; Copyright Virginia Shue

 … spielte den dubiosen Kaufmann Dollmann.
 
Geboren am 1. Juli 1928 als Gunnar Thor Karl Möller in Berlin,
gestorben am 16. Mai 2017 in Berlin. 
 
Kurzportrait zu Gunnar Möller innerhalb dieser Homepage

Siehe auch Wikipedia, www.cyranos.ch

Weitere Filme*) mit Gunnar Möller
 
 
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Isabel Varell
 
Isabel Varell 2012 beim "Deutschen Fernsehpreis"; Urheber: Wikimedia-User JCS; Lizenz: CC BY 3.0; Quelle: Wikimedia Commons
Isabel Varell 2012
beim "Deutschen Fernsehpreis"1)
Urheber: Wikimedia-User JCS
Lizenz: CC BY 3.0
Quelle: Wikimedia Commons
 … spielte Dollmanns Tochter Clara.
 
Geboren am 31. Juli 1961 als Isabel Wehrmann in Kempen (Nordrhein-Westfalen).
 
Mit 13 Jahren hatte Isabel Varell, die das "Goethe-Gymnasium" und "Luisen-Gymnasium" in Düsseldorf besuchte, ihren ersten Auftritt bei einem Talent-Wettbewerb. 1980 belegte sie den dritten Platz unter 6.000 Teilnehmern bei einem Nachwuchswettbewerb von "RTL Radio" und wurde 1981 vom Musikproduzenten Jack White1) entdeckt und gefördert. 1984 hatte sie ihren ersten Erfolg mit "Verträumt", einer Coverversion des Titels "Tonight" von Marlene Ricci, mit der sie 1984 die "Goldene Europa" als beste Nachwuchssängerin erhielt. Sie nahm noch einige Schallplatten auf, doch den durchschlagenden Erfolg konnte sie nicht erzielen. In der 1987 laufenden Kinderserie "Hals über Kopf"1) sang Isabel Varell das Titellied "Oh Schreck, oh Schreck, das Kind ist weg …".
Als Schauspielerin war sie 1985 im ARD-Zehnteiler "Das Rätsel der Sandbank zu sehen", zu dem sie auch den Titelsong sang. Von 1989 bis 1991 war sie mit Drafi Deutscher2) (1946 – 2006) verheiratet. Er komponierte für sie den Titel "Melodie d’amour", mit dem sie bei der deutschen Vorentscheidung zum "Eurovision Song Contest 1990" teilnahm und den den sechsten Platz belegte. Des Weiteren produzierte Deutscher auch ihre Singles "Indestructible Love" (1989) und "Geh’ nicht vorbei" (1990).
Ende der 1990er Jahre trat Isabel Varell in Musical-Hauptrollen ("Pico" und "Slice of Saturday") an Hamburger Bühnen auf.

1997 war sie neben Carlo von Tiedemann1) Moderatorin bei der "Aktuelle Schaubude" auf N3, 1998 folgte die Comedy-Serie "Varell & Decker" im ZDF. Im gleichen Jahr stand sie auch für die WDR-Serie "Gisbert"1) zusammen mit Hape Kerkeling vor der Kamera. Von 2002 bis 2004 war sie die Co-Moderatorin von Guido Cantz1) in der ZDF-Sendung "Karnevalissimo". 2004 nahm Isabel Varell in der zweiten Staffel der RTL-Show "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!"1) teil und belegte dort den zweiten Platz. Eine Zeit lang war sie bei dem Call-in-Gewinnspiel1) auf "9Live" zu sehen, in der ARD-Sendung "Verstehen Sie Spaß?"1) wirkt sie als Lockvogel mit.
Zwischen 2009 und 2010 (Folgen 592 − 798) spielte sie als Andrea Weller eine der Hauptrollen in der ARD-Telenovela "Rote Rosen"1), von Juli bis August 2010 kehrte sie noch einmal für einen Gastauftritt zurück. Zudem zeigte sie sich vom 20. September 2010 bis 21. Juni 2011 als als Linda Behrendt in der ZDF-Telenovela "Lena – Liebe meines Lebens"1), spielte 2012 in der "Rosamunde Pilcher"-Story "Das Geheimnis der weißen Taube"3) als Virginia Miller mit. Zu ihren jüngeren Aktivitäten zählt 2015 der Auftritt als Showmoderatorin Jana Günther in der RTL-Seifenoper "Alles was zählt". Ab 21. Februar 2016 moderiert sie bei SAT.1 vier Folgen lang das Hochzeitsformat "Ganz in Weiß" www.wunschliste.de.
Dazwischen stand und steht Isabel Varell immer wieder auf der Theaterbühne, etwa in Produktionen der Berliner "Komödie am Kurfürstendamm", dem Düsseldorfer "Theater an der Kö" sowie der "Komödie Düsseldorf", wo sie beispielsweise 2007 Erfolge in dem Stück "Kein Job für Sünder" von Edward Taylor feierte. 2012 und 2013 als erlebte man sie im Rahmen einer Deutschland-Tournee als Gute Fee in dem Musical "Cinderella", im Dezember 2014 spielte sie an der "Comödie Dresden" in dem musikalischen Märchenspaß "Willie – der Weihnachtsstollen". "Wenn sie nicht gerade fest am Theater geplant ist, tourt die Singer-Songwriterin mit ihrer eigenen Musik durch Deutschland und ist mit ihren Pop-Schlagern auch ständiger Gast in Fernsehshows. Ihr aktuelles Album heißt: "Da geht noch was“ und enthält Lieder, die erzählen, was die Powerfrau selbst schon so erlebt hat." kann man bei www.mdr.de lesen. Am 16. Juli 2015 fand auf der Bühne des Berliner Kabaretttheaters "Die Wühlmäuse" die Premiere des Musicals "Hammerfrauen" statt, wo sie zusammen mit ihren Kolleginnen Caroline Beil, Julia Klotz und Julia Meier das Publikum als "Do-it-yourself"-Quartett erfreute → www.deutschlandfunk.de.
 
Seit Mitte August 2008 ist die Künstlerin mit dem TV-Regisseur Pit Weyrich1) liiert und lebt in Köln.

Quelle (unter anderem): Wikipedia
 
Webpräsenz: www.isabel-varell.de, unter anderem mit aktuellen Terminen

Weitere Filme*) mit Isabel Varell
 
Link: 1) Wikipedia, 2) Kurzportrait innerhalb dieser HP, 3) tittelbach.tv

Dietmar Mues

Dieter (Dietmar) Mues; Copyright Virginia Shue

 … spielte den deutschen Fregattenkapitän von Brüning. 

Geboren am 21. Dezember 1945 als Joachim Dietmar Mues in Dresden,
gestorben am 12. März 2011 in Hamburg.

Kurzportrait zu Dietmar Mues innerhalb dieser Homepage
 
Siehe auch Wikipedia
 
Weitere Filme*) mit Dietmar Mues
 
 
 
 
Das Foto wurden mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Rudolf "Rolf" Freisler  … spielte den Ingenieur Böhme.
 
Geboren am 27. Januar 1957.

über den Schauspieler und Produzenten Rolf L. Freisler wurden ansonsten keine Informationen gefunden.

Weitere Filme*) mit Rolf Freisler

Weitere Darsteller bzw. in die Handlung verstrickte Personen:
Rainer Christian Mehring Rolle: Herr Schenkel vom Hafenzoll
 
Rainer Christian Mehring spielte unter anderem in Michael Verhoevens hochgelobtem Kinofilm "Die weiße Rose"1) (1982), einem dokumentarischer Spielfilm über den NS-Widerstandskreis um die Geschwister Hans1) und Sophie Scholl1), sowie in dem TV-Film "Im Zeichen des Kreuzes"1) (1983) mit.

Weitere Filme*) mit Rainer Christian Mehring
 
Link: 1) Wikipedia

Helmut Brasch Rolle: Whitherspoon

Geboren am 5 August 1912 in Berlin,
gestorben am 2. Juli 1987 im oberbayerischen Starnberg.
 
Der Schauspieler, Kabarettist und Kabarettautor Helmut Brasch studierte Schauspiel bei Paul Bildt1) (1885 – 1957) in Berlin. Nach ersten Theaterengagements beteiligte er sich 1938 an der Gründung des Kabaretts "Dachluke", das kurz danach von der Gestapo geschlossen wurde, war anschließend am "Landestheater Meiningen" tätig.
Nach Kriegsende begann Brasch im Juli 1945 wieder am "Landestheater Meiningen", wo er bis September blieb. Danach ging er wieder nach Berlin, stand am Berliner "Hebbel-Theater" auf der Bühne und war als Leiter, Autor und Darsteller an der Neugründung der "Dachluke" beteiligt, die am 1. August 1947 im Berliner Kabarett "Ulenspiegel" eröffnet wurde. Nach nur einem Programm eröffnete Brasch im Mai 1948 mit Ralf Wolter1) als Komponist und Pianist und den Darstellern Ursula Schwenzer, Pepi Vogel, Horst Butschke und Günter Pfitzmann1) (1924 – 2003) das Kabarett "Zaungäste".
Danach war Brasch 1950 an dem Kabarett "Struwwelpeter" in Frankfurt/M. engagiert, gründete 1951 mit Werner Finck1) (1902 – 1978) in Stuttgart das Kabarett "Mausefalle" und schrieb Texte für das "Düsseldorfer Kom(m)ödchen" (1953) und den Berliner "Rauchfang" (1955).
Zwischen 1955 und 1958 spielte er mit knittrigem Charme und mit bröckelig knarzender Stimme am Münchner Kabarett "Die kleine Freiheit" in vier Friedrich Hollaender-Revuen und danach bis 1975 in verschiedenen Theaterstücken. Als Initiator eines "Münchner Mitternachtstheater" veranstaltete er am 13. Juni 1973 eine nostalgische Nachtrevue, bei der Hanns Christian Müller2) sein Debüt als Regisseur gab und zum ersten Mal Gerhard Polt2) und Gisela Schneeberger2) auf der Kabarettbühne standen.
 
Quelle (überwiegen): Klaus Budzinski/Reinhard Hippen: Metzler Kabarett Lexikon, 1996
 
Etwa ab Mitte der 1930er Jahre erhielt Brasch sporadisch Nebenrollen in einigen Kinoproduktionen, nach Kriegsende stand er für Unterhaltungsstreifen wie "Fritz und Friederike"3) (1952), "Weißer Holunder"1) (1957), "Der Pauker"1) (1958) oder "Liebe auf krummen Beinen"3) (1959) vor der Kamera. In dem Krimi "Nachts, wenn der Teufel kam"1) (1957) sah man ihn als SS-Truppenführer Scharf, in dem Musikstreifen "Schneewittchen und die sieben Gaukler"1) (1962) mimte er den Dompteur Toni; auch in der Kult-Komödie "Zur Sache, Schätzchen" (1968) war Brasch zu sehen.
In den kommenden Jahrzehnten arbeitete Brasch vermehrt für das Fernsehen, tauchte in zahlreichen Einzelproduktionen und Serien auf.
 
Siehe auch Wikipedia

Weitere Filme*) mit Helmut Brasch
 
Link: 1) Kurzportrait innerhalb dieser HP, 2) Wikipedia, 3) filmportal.de

Henning Schlüter

Henning Schlüter; Copyright Virginia Shue

Rolle: Sir James, Chef des "Foreign Office"

Geboren am 1. März 1927 in Hamburg,
gestorben am 20. Juli 2000 in Hamburg.
 
Kurzportrait zu Henning Schlüter innerhalb dieser Homepage
 
Siehe auch Wikipedia, Filmmuseum Hamburg

Weitere Filme*) mit Henning Schlüter
 
 
Das Foto wurden mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Max Volkert Martens
 
Max Volkert Martens; Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons; Urheber: Udo Grimberg; Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported lizenziert.
Foto (Quelle): Wikipedia bzw.
Wikimedia Commons
Urheber: Udo Grimberg (Wikipedia-Benutzer Chester100)
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Rolle: Kingsley
 
Geboren 1948 in Itzehoe (Schleswig-Holstein).

Max Volkert Martens absolvierte nach dem Abitur eine Schauspielausbildung an der "Staatlichen Hochschule für darstellende Kunst" in Stuttgart. Sein erstes Engagement nach Abschluss seiner Ausbildung erhielt er am "Stadttheater Heidelberg", wo er unter der Regie von Hans Neuenfels in "Dantons Tod"1) von Georg Büchner auftrat. Es folgten weitere Engagements am "Staatstheater Stuttgart" und am "Düsseldorfer Schauspielhaus". Seit 1982 arbeitet Max Volkert Martens freiberuflich, wikte unter anderem an der "Freien Volksbühne" und am "Schiller-Theater" in Berlin sowie am "Residenztheater" in München.
Martens spielte zu Beginn seiner Theaterlaufbahn das klassische Theaterrepertoire des jugendlichen Liebhabers. In den letzten Jahren wandte sich Martens verstärkt auch dem Boulevardtheater zu. So spielte er 2003 am "Fritz-Rémond-Theater" in Frankfurt am Main, 2005 an der "Komödie am Kurfürstendamm in Berlinoder 2007 am "Stadttheater Bern".

Ab Anfang der 1980er Jahre begann dann auch seine Karriere im deutschen Fernsehen, erste Beachtung hatte er bereits 1975 mit der Figur des Abiturienten Max Fantl in Wolfgang Petersens Zweiteiler "Die Stadt im Tal"1) gefunden. Martens übernahm in den folgenden Jahren mehrere durchgehende Serienrollen, wiederkehrende Episodenrollen und auch Gastrollen. Durchgehende Serienrollen hatte Martens unter anderem in den SAT1-Fernsehserien "Ein Bayer auf Rügen"1) und "Der Pfundskerl"1), in der ZDF-Serie "Lisa Falk – Eine Frau für alle Fälle" und in der ARD-Fernsehserie "Die Schule am See"1).
In der Krimireihe "Tatort" ermittelte Martens 1991 zudem als Kommissar Gerber in den Folgen "Tödliche Vergangenheit"1) und "Tini"1) und unterstützte Kriminalhauptkommissar Franz Markowitz (Günter Lamprecht); außerdem spielte er in weiteren Produktionen der Reihe mit, so in "Die schwarzen Bilder"3) (1995) und "Rückspiel" (2002).
Martens wurde im deutschen Fernsehen anfangs häufig in der Rolle des attraktiven Schönlings und Gigolos eingesetzt. Später übernahm er die Bösewichter in Krimiserien und entwickelte sich zum sensiblen und differenzierten Charakterdarsteller.
Martens trat auch in einigen Kinoproduktionen in Erscheinung, unter anderem 1989 in der US-Produktion "Judgement in Berlin" unter der Regie von Leo Penn, 2008 in "Der Baader Meinhof Komplex"1) von Uli Edel (Regie) und Bernd Eichinger (Drehbuch, Produzent) und zuletzt in dem britischen Spionagethriller "A Most Wanted Man"1) (2014).

Neben seiner Schauspieltätigkeit ist Max Volkert Martens umfangreich für den Rundfunk als Sprecher in zahlreichen Hörspielen tätig. Er nahm mehrere Hörbücher auf, unter anderem mit Werken von Thomas Mann, Joseph Roth, Arno Surminski, Philip Roth, Nagib Mahfus, Maarten 't Hart und Erich Fromm. Er arbeitet auch als Rezitator und gibt zahlreiche Lesungen.
Martens war bis zu deren plötzlichen Tod am 31. Mai 1999 in erster Ehe mit der Regisseurin Marianne Lüdcke verheiratet. Seit vielen Jahren ist seine zweite Frau Vanessa Hopmann an seiner Seite, die er Anfang der 2000er Jahre bei Dreharbeiten kennengelernt hatte.
 
Quelle (vorwiegend): Wikipedia
  
Max Volkert Martens bei der Agentur Schlag

Weitere Filme*) mit Max Volkert Martens
 
Link: 1) Wikipedia, 2) Die Krimihomepage, 3) www.tatort-fundus.de

Siegfried Wald Rolle: Schiffer Bartels
 
Verstorben vermutlich in den 1990er Jahren.

Der deutsche Bühnenschauspieler und Hörspielsprecher Siegfried Wald trat in Film und Fernsehen nur selten in Erscheinung. Am bekanntesten ist seine Hauptrolle als Bartels in der Miniserie "Das Rätsel der Sandbank" (1985), die auf dem Roman von Robert Erskine Childers basiert und 1987 auch als Spielfilm gesendet wurde.
Er spielte in wenigen weiteren TV-Filmen mit, darunter in" Rose Bernd" (1962), " Das Kuckucksei" (1970), "Die Aufgabe des Dr. med. Graefe" (1982) und "Lebewohl, Fremde" (1991), war mit Episodenrollen in Serien wie "Alsterstraße" (1963), "Tatort" (1975, Folge: Mordgedanken) und "PS – Geschichten ums Auto" (1975, Folge: Das Urteil) zu sehen.
Als Sprecher in Hörspielen, vorrangig von "Europa", wirkte er unter anderem in "Die drei ???", "Ein Fall für TKKG" oder "Chris und Stefan" mit, sowie in einigen "Karl May"-Produktione → Auswahl der Hörspiele bei Wikipedia.
Gelegentlich arbeitete Wald als Synchronsprecher, darunter Episodenrollen in bekannten Serien, wie zum Beispiel "Magnum" oder "Bonanza".
 
Quelle: Wikipedia (Stand Juni 2010)

Weitere Filme*) mit Siegfried Wald

Joachim Regelien Rolle: Skipper Grimm
 
Geboren am 25. Juni 1941 in Berlin.

Regelien, der seit den später 1960er Jahren im Fernsehen in Rollen zu sehen war, hatte seinen bis heute wohl bekanntesten Auftritt in der TV-Serie "Kara Ben Nemsi Effendi"1). Bis heute ist er in Gastrollen, vor allem in Krimis, immer wieder beschäftigt. Auch in den Serien "Nicht von schlechten Eltern"2) (Rolle: Lehrer Dr. Pöhlke) und "Die Schule am See"2) gehörte er zur Stammbesetzung.

Joachim Regelien war mit der Schauspielerin Judy Winter1) verheiratet.
 
Quelle: Wikipedia

Weitere Filme*) mit Joachim Regelien
 
Link: 1) Beschreibung bzw. Kurzportrait innerhalb dieser HP, 2) Wikipedia

Ben Hecker Rolle: Diener Whithers
 
Geboren am 30. August 1948 in Köln,
gestorben am 22. Februar 2019.

Nach einer Schauspielausbildung an der "Folkwangschule" in Essen war Hecker bis 1984 am "Hamburger Schauspielhaus" engagiert. Danach arbeitete er als freier Schauspieler, ging nach Berlin zum "Theater des Westens". Dort spielte er in Musicals wie "Peter Pan" – rund 120 Mal war hier mit der Rolle des "Captain Hook" zu sehen – oder in "Oliver!", das frei nach Charles Dickens' Roman "Oliver Twist" von dem britischen Komponisten Lionel Bart für die Musical-Bühne geschaffen wurde.
Immer wieder tauchte Hecker im Fernsehen auf, zu seiner TV-Filmografie zählen ambitionierte TV-Produktionen wie "Die Manns – Ein Jahrhundertroman"1), Krimiserien wie "Tatort", "Küstenwache" oder "Großstadtrevier" sowie Unterhaltungsserien, beispielsweise "Der Landarzt", "Nicht von schlechten Eltern", "Unser Charly" oder "Hallo Robbie!".
Hecker war ebenfalls auf Freilichtbühnen zu sehen, z. B. seit 2003 bei den "Störtebeker Festspielen" in Ralswiek auf Rügen.
Neben zahlreichen Synchronarbeiten, beispielweise als "Kapitän Haddock" in der Zeichentrickserie "Tim und Struppi", ist seine Stimme auch in vielen Hörspielen zu präsent, so als "Hägar, der Schreckliche" in den "Wickie"-Geschichten.
Der Schauspieler und Regisseur war mit einer Ärztin der Palliativmedizin verheiratet und Vater einer Tochter.
Der zuletzt in Lübeck lebende Hecker engagierte sich im "SprecherInnenrat Hamburg", der sich für die Rechte der Synchronsprecher einsetzt.
  
Quelle (unter anderem): Wikipedia (Stand Juni 2010) und Verlag Heinrich Ellermann

Weitere Filme*) mit Ben Hecker
 
Link: 1) Wikipedia

Kurt Raab Rolle: Underwood

Geboren am 20. Juli 1941 in Bergreichenstein (Tschechien),
gestorben am 28. Juni 1988 in Hamburg.
 
Kurzportrait zu Kurt Raab innerhalb dieser Homepage
 
Siehe auch Wikipedia, www.deutsches-filminstitut.de
sowie den Nachruf bei www.filmzentrale.com

Weitere Filme*) mit Kurt Raab

Wigand Wittig Rolle: Kaiser Wilhelm II.
 
Wigand Wittig gehörte unter anderem mit der Rolle des Herbert Truczinski zur Besetzung von Volker Schlöndorffs Oscar-prämierten Grass-Verfilmung "Die Blechtrommel" (1979).

Weitere Filme*) mit Wigand Wittig

Nikolaus Schilling  Rolle: Zollbeamter

Geboren am 31. August 1923 als Nikolaus Ohm-Schilling in Detmold1) (NRW), 
gestorben am 1. Dezember 2021 in Holzminden1) (Niedersachsen).

Schilling machte 1942 sein Abitur und wurde anschließend zum Kriegsdienst in Lappland1) an der Eismeerfront eingezogen. Nach der Heimkehr aus der Gefangenschaft absolvierte er von 1947 bis 1949 die "Schauspielschule Hannover"1). 1949 debütierte er am "Deutschen Theater"1) in Göttingen. Weitere Bühnenstationen bis 1964 waren das "Theater Ingolstadt"1), die "Bühnen der Stadt Münster"1), das "Staatstheater Wiesbaden"1) und die "Städtischen Bühnen Frankfurt"1).
Von 1964 bis 1967 gehörte er zum Kabarett "Mainingera" in Frankfurt. Danach gastierte er unter anderem an der "Komödie im Marquardt"1) in Stuttgart, bei den "Festspielen Heppenheim"1) und ab 1980 vorwiegend in Hamburg am "Thalia Theater"1), an den "Hamburger Kammerspielen"1) und am "Ernst Deutsch Theater"1).
Zu seinen zahlreichen Theaterrollen gehörten beispielsweise der Junker Andreas von Bleichenwang bzw. der Haushofmeister Mavolio in der Shakespeare-Komödie "Was ihr wollt"1), der Sekretär Wurm in dem Schiller-Schauspiel "Kabale und Liebe"1), der Famulus Wagner in Goethes "Faust"1), der Riccaut de la Marlinière in dem Lessing-Lustspiel "Minna von Barnhelm"1), der Diener Tranio in der Shakespeare-Komödie "Der Widerspenstigen Zähmung"1), der "Dünne Vetter" im "Jedermann"1) von Hugo von Hofmannsthal1) oder der Gangster Giuseppe Givola in "Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui"1) von Bertolt Brecht1). Seit Mitte der 1970er Jahre wirkte Schilling regelmäßig bei den "Heppenheimer Festspielen" und zählte zu den "Urgesteinen" der Freilichtbühne, 2011 verabschiedete er sich dort nach fast vier Jahrzehnten dort von seinem Publikum.
Schilling arbeitete auch als Theaterregisseur sowie seit Mitte der 1960er Jahre als Nebendarsteller in verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen. Zudem machte er sich auf Kleinkunstbühnen und bei Kulturveranstaltungen mit seinem Programm "Mensch und Unmensch" als Rezitator der Gedichte Eugen Roths1) einen Namen; noch 2012 war Schilling als Bühnendarsteller in Holzminden aktiv. 
Seit den 1950er Jahren trat Schilling gelegentlich, ab den 1960er Jahren regelmäßiger in verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen in Erscheinung. Meist war er dabei in skurrilen Nebenrollen zu sehen, beispielsweise 1970 als Pirat Kalle in dem Kinderfilm "Pippi in Taka-Tuka-Land"1). In den Komödie von und mit Loriot mimte er er in "Ödipussi"1) (1988) einen Liebhaber der Farbe Grau und in "Pappa ante portas"1) (1991) einen Hausierer, der vom Weltuntergang redet und Bürsten dagegen verkauft. Im Fernsehen sah man ihn vor allem in zahlreichen Serie, unter anderem 1974 in der Folge "Besuch aus der Ostzone" aus der Kultserie "Ein Herz und eine Seele" als den Vater von Michael Graf (Diether Krebs), Schwiegersohn von "Ekel Alfred" (Heinz Schubert). In dem einstigen Quotenrenner "Der Landarzt"1) tauchte er zwischen 1987 und 1996 wiederholt als Apotheker Jansen auf, zuletzt stand Schilling zwischen 2004 und 2006 fünf Folgen lang für die sechsteilige Sat.1-Reihe "Ein Fall für den Fuchs"1) als der alte Hehler Albert Jordan alias "Der Belgier" vor der Kamera.
  
Seit 2009 lebte der hochbetagte Künstler im niedersächsischen Holzminden in einem Seniorenheim, wo er am 1. Dezember 2021 im Alter von 98 Jahren starb; aus einer geschiedenen Ehe ging eine Tochter hervor.
   
Quelle (überwiegend): Wikipedia (Stand Juni 2010/Dezember 2021)

Weitere Filme*) mit Nikolaus Schilling
 
Fremde Links: 1) Wikipedia

Heinz Lieven Rolle: Lehrer

Geboren am 18. April 1928 im Hamburger Stadtteil Blankenese1),
gestorben am 27. September 2021 in Hamburg.
 
Lieven erblickte als Sohn des Arztes Dr. Wilhelm Lieven und dessen Frau Mary Lieven (geb. Nather) das Licht der Welt. Bei Helmuth Gmelin1) und Bernhard Minetti begann er 1948 in Hamburg und Berlin seine Ausbildung als Schauspieler. 1966 heiratete er die Maskenbildnerin Hertha Lieven, geb. Gobrecht; aus der Verbindung gingen zwei Söhne hervor, Alexander Lieven (geb. 1959), ehemaliger stellvertretender Präsident der "Casino-Gesellschaft in Berlin von 1786"1) und Claudius Lieven1) (geb. 1968), ehemaliges Mitglied der "Hamburger Bürgerschaft".

Lieven begann seine Bühnenlaufbahn in den 1950er Jahren am Hamburger "Theater im Zimmer"1). Danach tourte er mit der "Morgenstern Bühne" und anderen Tourneetheatern durch Deutschland. In den 1960er Jahren war er unter anderem in Karlsruhe, Bruchsal, Baden-Baden, Flensburg und Schleswig engagiert. Sporadisch wirkte er in ambitionierten Kinofilmen wie unter der Regie von Bernhard Wicki in "Das Wunder des Malachias"1) (1961) mit, oder in Fernsehproduktionen wie beispielsweise 1968 unter der Regie von Rolf Hädrich1) in dessen Adaption "Graf Öderland"2) nach dem gleichnamigen Drama1) von Max Frisch1) mit Bernhard Wicki als Staatsanwalt.
1971 holte ihn Boleslaw Barlog1) nach Berlin  an das "Schillertheater"1), wo Loeven bis 1978 auf der Bühne stand. In dieser Zeit entstanden weitere TV-Filme, unter anderem die Mehrteiler "Bauern, Bonzen und Bomben" (1973; Regie: Egon Monk1)) nach dem  gleichnamigen Roman1) von Hans Fallada1) und "Ein Kapitel für sich"1) (1979; Regie: Eberhard Fechner1)) nach den Romanen "Uns geht’s ja noch gold"1) und "Ein Kapitel für sich"1) von Walter Kempowski1), sowie beispielsweise die Produktionen "Reifezeit"3) (1976), "Grabbes letzter Sommer"3) (1980) und "Ordnung"4) (1980) von Regisseur  Sohrab Shahid Saless1), in denen man Lieven mit prägnanten Rollen sah.
1978 siedelte Lieven nach Bremen über, um am dortigen "Niederdeutschen Theater" als Oberspielleiter bzw. Regisseur zu wirken. Bereits 1981 zog es Lieven in seine Heimatstadt Hamburg zurück, in der er bis zuletzt lebte, seit 1995 auch wieder im Stadtteil Blankenese. Er wirkte in den folgenden Jahren unter anderem am "Altonaer Theater"1), am "Theater Lübeck"1) und am damals noch existierenden "Piccolo Theater" im Hamburger Schanzenviertel1). In den 1980er Jahren trat Lieven außerdem am "Nationaltheater Mannheim"1) in "Germania – Tod in Berlin"5) von Heiner Müller und am "Staatstheater Stuttgart"1) in "König Ubu"1) von Alfred Jarry1) auf – beide Male in Inszenierungen von Johann Kresnik1).
  
Daneben sah man Lieven immer wieder im Fernsehen, unter anderem in den Mehrteilern "Die Pawlaks" (1982, Regie: Wolfgang Staudte1)) und "Das Rätsel der Sandbank" (1984, Regie: Rainer Boldt1)). 1990 wirkte er in dem aktuellen zeitkritischen Film "Wer zu spät kommt – Das Politbüro erlebt die deutsche Revolution"1) von Jürgen Flimm1) mit, bis Ende Jahrzehnts folgten unter  anderem Produktionen wie die Serie "Frauen morden leichter"1) (1997), die Verwechslungskomödie "Wut im Bauch"1) (1999) oder Gastauftritte wie in der Krimiserie "Doppelter Einsatz"1) (1999). Außerdem war Lieven in verschiedenen Serien mit durchgehenden Rollen zu sehen, so ab 1995 als Polizeiarzt Dr. Wagner in sieben Episoden des Quotenrenners "Adelheid und ihre Mörder"1), weitere prägnante Auftritte hatte der Schauspieler beim Dauerbrenner "Großstadtrevier" (1986, 1991, 2000), "OP ruft Dr. Bruckner"1) (1996) sowie seit 1980 wiederholt in verschiedenen Folgen der "Tatort"1)-Reihe wie noch zuletzt als Prof. Max Schemer in der Story "Er wird töten"1) (2013). Bei Kindern beliebt war er als Opa Bernhard Brendel in den Geschichten um "Neues vom Süderhof"1) (1996/97) nach den den gleichnamigen Romanvorlagen der Hamburger Autorin Brigitte Blobel1). In den letzten Jahren war Lieven unter anderem in der Polizeiserie "Notruf Hafenkante"1) (2007/2008), der Krimikomödie "Ein Song für den Mörder"6) (2010),  oder in "Clüver und die fremde Frau"7) (2013) aus der Reihe "Nord Nord Mord"1)  zu sehen Einen letzte TV-Auftritt hatte der inzwischen über 90-Jährige als Walter von Wenzel in dem Krimi "Schlaflos"1) (2020) aus der Reihe "Solo für Weiss"1) mit Anna Maria Mühe1) als LKA-Zielfahnderin Nora Weiss1).
Kinoproduktionen wie "Gruppenbild mit Dame"1) (1977, Regie: Aleksandar Petrović1)), "Doppelspiel"8) (2006; Regie: Claus–Michael Rohne) oder "Dream, Dream, Dream"4) (2001; Regie: Anne Klix) zählen ebenfalls zu seiner umfangreichen Filmografie. Im Oktober 2010 drehte Heinz Lieven neben den Protagonisten Sean Penn1) und Frances McDormand1) in den Vereinigten Staaten den Kinofilm "Cheyenne – This Must Be the Place"1), der 2011 im Wettbewerb der "64. Internationalen Filmfestspiele von Cannes"1) uraufgeführt wurde. Er spielte den fiktiven KZ-Aufseher Alois Lange, der nach dem Krieg in die USA geflüchtet ist. Im Sommer 2014 stand Lieven für Regisseur Atom Egoyan1) vor der Kamera und mimte in dem kanadisch-deutschen Thriller "Remember"1) (2015) den in einem Altersheim lebenden zweiten "Rudy Kurlander", der von dem an Demenz leidenden Zev Guttman (Christopher Plummer) wegen seiner Kriegsverbrechen gesucht wird. In dem episodischen Roadmovie "Grüner wird's nicht, sagte der Gärtner und flog davon"1) (2018) mit Elmar Wepper und Emma Bading1) hatte Lieven als Butler Arthur einen letzten Leinwandauftritt.
  
Seit Mitte der 1990er Jahre gab Lieven am "Altonaer Theater" den Lehrers Bömmel in "Die Feuerzangenbowle" nach dem gleichnamigen Roman1) von Heinrich Spoerl1). Das Stück, welches dort jährlich seit 1997 aufgeführt wurde, gehörte zu seinen erfolgreichsten Altersrollen. Daneben trat er an den "Hamburger Kammerspielen"1) auf, bei Gerda Gmelin am "Theater im Zimmer" und am Hamburger "Kampnagel"1). Neben verschiedenen Rollen am "Altonaer Theater" gestaltete Lieven zuletzt ab 2000 am "Ernst Deutsch Theater"1) den Patriarchen in dem Lessing-Drama "Nathan der Weise"1)
Neben seiner umfangreichen Arbeit für Theater, Film und Fernsehen erfreute Lieven das Publikum mit Lesungen "von Ringelnatz bis Rilke", fuhr auch schon mal als Entertainer und Schauspiellehrer auf Kreuzfahrtschiffen wie der "MS Deutschland" mit.
  
Quelle (überwiegend): Wikipedia (Stand September 2009/Oktober 2021)

Weitere Filme*) mit Heinz Lieven
 
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) Die Krimihomepage, 3) deutsches-filmhaus.de,
4) filmdienst.de, 5) theatertexte.de, 6) fernsehserien.de, 7) tittelbach.tv, 8) filmportal.de

Willy Bartelsen Geboren am 3. Februar 1929 in Flensburg,
gestorben am 5. Juli 2001 in Flensburg.
 
Nach der Mittleren Reife begann Willy Bartelsen eine Ausbildung als Inspektorenanwärter bei der damaligen "Deutschen Reichsbahn". Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erlernte er dann das Maurerhandwerk, sattelte aber Anfang der 1950er Jahre erneut um und ging nach Kiel zur 1951 in Schleswig-Holstein gegründeten Bereitschaftspolizei. Dort bewarb er sich bei der Kriminalpolizei und begann 1958 seine Beamtenlaufbahn als Polizeioberwachtmeister in seiner Geburtsstadt. Im Januar 1989 ging Bartelsen als Leiter des Kommissariats zur Bekämpfung von Kapitalverbrechen in den Ruhestand.
Nachdem Willy Bartelsen bereits in der Schule Theater gespielt hatte, setzte er dieses Hobby während seiner Kieler Zeit fort und schloss sich, nach Flensburg zurückgekehrt, der dortigen "Niederdeutschen Bühne" an. In dem Stück "Herr Staatsanwalt geiht angeln" stand er dort das erste Mal auf der Bühne. Insgesamt wirkte Bartelsen seit der Spielzeit 1958/59 in 63 Inszenierungen mit, u. a. in "Keen Utkomen mit dat Inkomen" von Fritz Wempner, das am 23. Februar 1986 auf N3 ausgestrahlt wurde.
Willy Bartelsen, der nie eine Schauspielschule besucht hatte, wurde ab den 1970er Jahren in Film- und Fernsehproduktionen sporadisch in Nebenrollen besetzt, nach seiner Pensionierung dann zunehmend häufiger. Oft verkörperte er dabei Personen seines Zivilberufs, so in seiner ersten Rolle in dem Fünfteiler "Bauern, Bonzen und Bomben"1) (1973) unter der Regie von Egon Monk, später in Filmen wie "Karniggels"2) (1991), "Der demokratische Terrorist"2) (1992) oder in einer Folge der Serie "Freunde fürs Leben". Weiterhin sah man Bartelsen in mehreren Episoden der Serien "Großstadtrevier" und "Der Landarzt". Eine seiner größeren Rollen spielte er in seiner letzten Produktion, dem 2000 entstandenen Abenteuerfilm "Dreamgate".

Auch als Sprecher in Hörspielproduktionen des "Norddeutschen Rundfunks" und "Radio Bremens" war Willy Bartelsen tätig, des Weiteren hielt er Lesungen ab, leitete Stadtführungen und trat lange Zeit beim jährlichen Neujahrsempfang der Stadt Flensburg als "Kaakmann" auf, der das zurückliegende Jahr in heiteren und ironischen Versen Revue passieren lässt.
Darüber hinaus engagierte sich Willy Bartelsen in vielen sozialen Einrichtungen seiner Heimatstadt, wobei er die Arbeit in dem von ihm 1982 mitgegründeten Förderverein zur Erhaltung der Flensburger Bergmühle2), den er 18 Jahre lang als Vorsitzender leitete, zu seinem Lebenswerk zählte. Ferner unterstützte er die Bemühungen, das sogenannte "Eckener Haus" an der Flensburger Norderstraße zur Erinnerung an die Eckener-Brüder Hugo2) und Alexander2) für die Öffentlichkeit zu erhalten. Bartelsen gehörte daneben dem "Rotary Club Flensburger Förde", dem er von 1984 bis 1985 als Präsident vorstand, und dem SPD-Kulturausschuss an und unterstützte die Flensburger Lettland-Hilfe. Noch kurz vor seinem Tod erhielt er 2001 das "Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland" für ehrenamtliche Aktivitäten und Engagement auf humanitärem Gebiet.

Willy Bartelsen starb 72-jährig nach langer schwerer Krankheit am 5. Juli 2001. Er hinterließ seine Frau, mit der er seit 1954 verheiratet war, sowie zwei Söhne und eine Tochter. Einer seiner Söhne ist der in Mexiko lebende Musiker Jörg Bartelsen.
  
Quelle: Wikipedia mit weiterführenden Quellenangaben
 
Weitere Filme*) mit Willy Bartelsen
 
Link: 1) Beschreibung innerhalb dieser HP, 2) Wikipedia
Kai Krüger Rolle: Kapitän
 
Weitere Filme*) mit Kai Krüger

*) Link: Internet Movie Database

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