Filmografie / Hörspiel
Horst Michael Neutze; Copyright Virginia Shue Horst Michael Neutze wurde am 17. November 1923 als Sohn eines Justizbeamten in Hannover1) geboren. Der Bruder von Hanns Lothar (1929 – 1967) und Günther Neutze (1921 – 1991), erlernte sein schauspielerisches Handwerk in seiner Geburtsstadt bei dem Staatsschauspieler Hans Ebert (1889 - 1952). Ein erstes Engagement erhielt Neutze anschließend 1946 am "Stadttheater Aschaffenburg"1), ein Jahr später wechselte er an die "Städtischen Bühnen Bielefeld". Ab 1949 stand er für eine Spielzeit am "Landestheater Darmstadt"1) auf der Bühne, es folgten Verpflichtungen an den "Bühnen der Landeshauptstadt Kiel"1) (1950 – 1961) sowie zwischen 1961 und 1966 am Hamburger "Thalia Theater"1). Danach war er als freischaffender Schauspieler tätig, als Theaterregisseur arbeitete Neutze an den "Bühnen der Hansestadt Lübeck"1).
 

Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin  Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt. 
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
Einem breiten Publikum wurde Horst Michael Neutze durch zahlreiche Fernsehproduktionen, vor allem in Krimis bekannt. Bereits 1963 wirkte er 13 Folgen lang (Staffel 1) als Hafenpolizist Wolters in der Serie "Hafenpolizei" mit, in populären Krimiserien wie "Stahlnetz", "Polizeifunk ruft", "Das Kriminalmuseum", "Dem Täter auf der Spur" (hier spielte Bruder Günther den Kommissar Bernard), "Derrick"1), "Der Kommissar" oder "Tatort"1) tauchte der Schauspieler mit den markanten Gesichtszügen immer wieder auf. Er mimte zwielichtige Gestalten oder Ganoven ebenso überzeugend wie seine 20 bis 25 Kommissar-Rollen, die ihm den Ruf "Kommissar vom Dienst" einbrachten.
Erstmals war Neutze in der Story "Spätlese"1) (1977) mit Kommissar Haferkamp (Hansjörg Felmy) und ein Jahr später in "Trimmel hält ein Plädoyer"1) (1978) mit Hauptkommissar Paul Trimmel1) (Walter Richter) in einer "Tatort"-Folge aufgetreten. In dem NDR-"Tatort" mit dem Titel "Alles umsonst"1) (1979) spielte er als mörderischer Bäcker Erich Schmidt eine zentrale Rolle und geriet schon bald in das Visier von Kommissar Nagel (Diether Krebs), in "Streifschuß"1) (1980) und "Trimmel und Isolde"1) (1982) gehörte er mit den Figuren des Taxifahrers Lukas bzw. des Wirts und Zeugen Westphal ebenfalls zur Besetzung. In "Irren ist tödlich"1) (1985) trat er dann erstmals selbst als "Tatort"-Kommissar in Erscheinung, ermittelte als Kieler Kommissar Geerke zusammen mit seinem Hamburger Kollegen Kriminalhauptkommissars Paul Stoever (Manfred Krug).
 1986 löste er als Nachfolger von Kommissar Lutz alias Werner Schumacher in den "Tatort"-Folgen aus Stuttgart in "Einer sah den Mörder"1) alleine seinen ersten Fall und wurde mit der Rolle des zeitweilig pessimistisch wirkenden Kommissars Hans Schreitle überaus populär. In drei weiteren Episoden des ARD-Quotenrenners stand der Schauspieler dann noch mit dieser Rolle vor der Kamera, so für "Eine Million Mäuse"1) (1987), "Sein letzter Wille"1) (1988) und "Tödlicher Treff"1) (1988). Darüber hinaus erlebte man den Schauspieler in etlichen weiteren Fernsehspielen, beispielsweise als Studienrat Robert Tillmann in "Ein Mord am Lietzensee"2) (1978) nach dem "Katharina-Ledermacher"-Krimi von Richard Hey1) oder als Kriminalkommissar Grimm in "Die Stunde des Löwen"2) (1982) nach dem Krimi von Herbert Lichtenfeld1)
Ab Ende der 1980er Jahre wurde es etwas stiller um den beliebten Schauspieler und er übernahm seltener Aufgaben für den Film, mit Episodenrollen den Serien "Faust"1) und "Der Nelkenkönig" verabschiedete sich Neutze 1994 vom Fernsehpublikum → Übersicht TV-Produktionen.
   
Horst Michael Neutze, Hansjörg Felmy und Wolfgang Völz in UNTERNEHMEN KÖPENICK; Copyright Virginia Shue
Das Foto zeigt Horst Michael Neutze (links) gemeinsam mit 
Hansjörg Felmy (Mitte) und Wolfgang Völz in der witzigen Krimi-Serie 
"Unternehmen Köpenick" (1985; der Link führt zu fernsehserien.de)
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der Fotografin
  Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt. 
Das Copyright liegt bei Virginia Shue

Nur ein einziges Mal zeigte er sich mit seinen zwei Brüdern, in Jürgen Rolands1) semi-dokumentarischem, preisgekröntem Kino-Spielfilm "Polizeirevier Davidswache"1) (1964) traten alle drei gemeinsam auf – Günther Neutze mit der tragenden Figur des Streifenpolizisten Hauptwachmeister Schriever, Horst Michael Neutze als Wachtmeister Läpke und Hanns Lothar als Bellkamp. Der Kinofilm spielte jedoch kaum eine Rolle in Neutzes schauspielerischem Schaffen, so sah man in als Gangster Charlie in dem ebenfalls von Jürgen Roland gedrehten Krimi "Vier Schlüssel"1) (1965) sowie als Gangster Richard Nash in dem Thriller "Der Mörderclub von Brooklyn"1) (1967) mit George Nader1) als FBI-Beamter Jerry Cotton1). Bei dem "Jerry Cotton"-Krimi "Die Rechnung  – eiskalt serviert"1) (1966) findet man Neutze zwar auf der Besetzungsliste, er lieh jedoch lediglich Axel Scholtz1) (als Happy) seine Stimme → filmportal.de.
Darüber hinaus war Neutze seit Jahrzehnten für den Hörfunk tätig, wirkte in mehr als 500 Hörspielen sowie bei zahlreichen Hörbuchproduktionen mit. Auch Hörspielstudio kam es bei dem Krimi ""Reiche Leichen sind die Besten"3) (EA: 28.01.1966) von Harald Vock zu einem Treffen der Brüder, Hanns Lothar sprach den Versicherungsdetektiv Jack Paar, Horst Michael Neutze den Leutnant Donnovan und Günther Neutze den Pianisten Jimmy Burnett. Eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier.
  
Horst Michael Neutze lebte mit seiner Ehefrau, die er 1969 geheiratet hatte, zuletzt in Hamburg. Dort starb am 19. November 2006 – zwei Tage nach seinem 83. Geburtstag – der letzte der drei Neutze-Brüder (Hanns Lothar † 1967, Günther Neutze † 1991). Aus einer frühen Beziehung, bevor er als junger Mann während des 2. Weltkrieges an die Front musste, hinterließ Neutze Tochter Siegrid → www.bunte.de.

Siehe auch Wikipedia
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) Die Krimihomepage, 3) ARD-Hörspieldatenbank
      
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database
(Fremde Links: Wikipedia, Die Krimihomepage, deutsches-filmhaus.de, fernsehserien.de)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
1960er / 1970er / 1980er Jahre
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia (deutsch/englisch), krimilexikon.de)
1960er Jahre 1970er Jahre 1980er Jahre
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