Der Schauspieler und Regisseur Paul Henreid wurde am 10. Januar 1908 als Paul Georg Julius Hernried in der damals zur Doppelmonarchie Österreich-Ungarn1) gehörenden Stadt Triest1) (heute Italien) geboren. Sein Vater Karl Alphons Hernried († 1916), leitender Direktor der "Deutschen Agrarbank für Österreich" in Wien, änderte 1904 anlässlich seines Austritts aus der "Israelitischen Kultusgemeinde"1) bzw. dem Übertritt zum Katholizismus seinen Nachnamen von "Hirsch" in "Hernried". Aufgewachsen in einem behüteten Elternhaus in Wien, ergriff Sohn Paul nach dem Besuch der exklusiven "Theresianischen Militärakademie"1) in Wien ein Studium an der "Akademie der bildenden Künste"1), ließ sich gleichzeitig am "Konservatorium Wien"1) sowie am "Max-Reinhardt-Seminar"1) zum Schauspieler ausbilden; bereits während seiner Studien gab er dort sein Bühnendebüt als Schüler in der Goethe-Tragödie "Faust I". Noch bevor er Engagements an Wiener Bühnen wie dem "Volkstheater"1) und dem "Theater in der Josefstadt"1) annahm, wo er vornehmlich als jugendlicher Liebhaber brillierte, arbeitete er vier Jahre lang als Verlagsangestellter.
Von Otto Preminger1) in Wien für den Film entdeckt, spielte Henreid eine erste winzige, ungenannte Leinwandrolle in Gustav Ucickys1) U-Boot-Drama "Morgenrot"1) (1933), bereits in der von Erich Engel1) gedrehten Offiziers- und Liebesgeschichte "Hohe Schule"1) (1934) erhielt er an der Seite des Protagonisten Rudolf Forster als Sohn des General von Ketterer (Hans Homma) bzw. Bruder von Irene (Angela Salloker) eine größere Aufgabe. Es folgte die Rolle des Fritz in der von Johannes Riemann nach der gleichnamigen Operette1) von Franz Lehár1) (Musik) inszenierten Liebeskomödie "Eva"1) (1935) mit Magda Schneider in der Titelrolle, Heinz Rühmann als Porzellanhändler Willibald Riegele und Hans Söhnkerr als Georg von Hochheim.  Erneut unter der Regie von Erich Engel mimte er in dem anti-faschistischen Streifen "…nur ein Komödiant"1) (1935) als Velthen einen Schauspieler in der Truppe des Florian Reuther (Rudolf Forster). 
"Spätestens ab Februar 1934 trat er, begünstigt durch die ab 1933 einsetzende Duldung der eigentlich verbotenen Adelstitel durch das Regime Dollfuß1) als "Paul v. Hernried" auf. Die von Paul Henreid behauptete adelige Herkunft sowie die Rolle seines Vaters als intimer Freund von Kaiser Franz Joseph I.1) und Mit-Financier des 1. Weltkriegs gegen Italien sind jedoch nicht belegbar; ab 1940 nannte er sich in den USA "Paul Henreid". notiert Wikipedia.

Paul Henreid 1947
Quelle: Wikimedia Commons (Ausschnitt des Originalfotos)
von "UCLA Library Digital Collection"; 
Urheber: "Los Angeles Daily News";
 Lizenz: CC BY 4.0 Deed

Paul Henreid 1947; Quelle: Wikimedia Commons (Ausschnitt des Originalfotos) von "UCLA Library Digital Collection"; Urheber: "Los Angeles Daily News"; Lizenz: CC BY 4.0 Deed
Henreids Pläne, in Deutschland bei der UFA1) im Filmgeschäft Fuß zu fassen, zerschlugen sich, da er "in dem seit geraumer Zeit für in Deutschland tätige Filmkünstler obligatorischen Fragebogen seine "arische" Abstammung in einem für die "NS-Reichsfilmkammer"1) nicht zufrieden stellenden Umfang nachweisen konnte. Nachdem die "Reichsstelle für Sippenforschung"1) (RfS) festgestellt hatte, dass Paul Henreid ein "jüdischer Mischling"1) ersten Grades sei, stellte er einen Antrag auf Sondergenehmigung. Dieser Antrag wurde von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels1) persönlich am 20. Dezember 1937 abgelehnt".*) Noch vor diesem negativen Bescheid nahm Henreid 1935 ein Angebot aus London1) an, trat unter anderem am "The Gate Theatre" und am "Lyric Theatre" im Londoner West End1) auf. Erste Aufmerksamkeit erregte er mit der Rolle des Prinzgemahls Albert1) in dem Stück "Victoria Regina", einer dramatisierten Biographie von Laurence Housman (1865 – 1959) über die legendäre, britische Königin Victoria1). Als Regisseur Herbert Wilcox1) das Biopic "Königin Viktoria"1) (1937, "Victoria the Great") mit Anna Neagle1) als Queen Viktoria und Adolf Wohlbrück als deren Gemahl Albert in die Lichtspielhäuser brachte, gehörte Henreid zwar zur Besetzung, hatte jedoch nur eine ungenannte Nebenrolle. Beim Film erhielt er weitere Aufgaben in Produktionen wie in dem von Sam Wood1) nach dem Roman "Leb wohl, Mister Chips!"1) ("Goodbye, Mr. Chips") von James Hilton1) realisierten Drama "Auf Wiedersehen, Mr. Chips"1)  (1939, "Goodbye, Mr. Chips!"), wo er in der Rückschau als Deutschlehrer Max Staefel, Freund des Lateinlehrer Mr. Chips (Robert Donat1)), in Erscheinung trat, oder zuletzt, vor seiner Emigration in die USA, in Carol Reeds1) Anti-Nazi-Thriller "Night Train to Munich"1) (1940) mit seinem Part des Gestapo1)-Agenten Karl Marsen an der Seite von Rex Harrison und Margaret Lockwood1).
  
Wenig später schiffte sich Henreid von Liverpool1) aus in die USA ein und kam am 12. August 1940 in New York City1) an. Hier wirkte er in Broadway1)-Produktionen mit und arbeitete für den Rundfunk, ging dann Ende 1941 nach Hollywood1). Eine erste Hauptrolle erhielt er neben dem französischen Star Michčle Morgan1) als heroischer Pilot der "Royal Air Force"1) Paul Lavallier in Robert Stevensons1) Kriegsstreifen "Joan of Paris"1) (1942), mit Irving Rappers1) melodramatischen Adaption "Reise aus der Vergangenheit"1) (1942, "Now, Voyager") nach dem Roman von Olive Higgins Prouty1) konnte er sich als der charmante, aber unglücklich verheiratete Architekt Jerry Durrance und Partner von Bette Davis endgültig in der Hollywood-Szene etablieren, "setzte sich im Rollentypus "Continental lover" und kultivierter Gentleman der "alten Schule" durch."*) "Reise aus der Vergangenheit" erzählt von Charlotte (Davis), der glücklosen Tochter einer herrischen Mutter (Gladys Cooper), das von einem väterlichen Psychiater (Claude Rains1)) aus der Lethargie gerissen wird und sich vom hässlichen Entchen in ein schönes Mädchen verwandelt. Auf einer Ozeanreise verliebt es sich unsterblich in einen verheirateten Mann (Paul Henreid). Sie kehrt jedoch zurück und gibt sich die Schuld, als die tyrannische Mutter stirbt. Wieder im Sanatorium von Dr. Jaquith, freundet sie sich mit einem gestörten Kind an, das sich als versteckte Tochter ihres Geliebten herausstellt. Nach einem Schauerroman von Olive Higgins Prouty hat Irving Rapper das triefende Melodram verfasst, das aber – dank der hervorragenden Besetzung – immer wieder fasziniert. Bette Davis, vom Aschenputtel zur Prinzessin, und Paul Henreid als Geliebter sind so hinreißend, dass man über Strecken die Kolportage vergisst. kann man bei prisma.de lesen.
Noch im selben Jahr kam mit "Casablanca"1) (1942) eine Produktion in die Kinos, die Filmgeschichte schreiben und auch Paul Henreid unsterblich machen sollte. In dem "Oscar"1)-prämierten, von Michael Curtiz1) in Szene gesetzten Klassiker spielte er neben Humphrey Bogart und Ingrid Bergman den verzichtbereiten, empfindsamen Widerstandskämpfer und KZ-Ausbrecher Victor László, der das Herz seiner Frau Ilsa Lund (Bergman) an Rick Blaine (Bogart) verliert. "Henreids Laszlo war ein aufrechter Charakter mit Stolz und Würde, ein Kämpfer für die Freiheit und gegen den Nazismus. Der Part des Victor László – schauspielerisch alles andere als facettenreich – brachte Henreid Ruhm über Nacht… und wurde zugleich zum Fluch für den Interpreten, denn all seine folgenden Filmauftritte wurden an dieser Rolle, die die seines Lebens werden sollte, gemessen." schreibt Kay Weniger1).*)
 
In den nachfolgenden Jahren zeigte sich Henreid mit Hauptrollen in weiteren Melodramen, Abenteuern und Thrillern, mimte oft elegante, aristokratische Typen, aber auch sensible Künstlernaturen als Partner der weiblichen Publikumslieblinge jener Ära. In dem Fantasy-Drama "Zwischen zwei Welten"1) (1944, "Between two Worlds") nach dem Bühnenstück "Outward Bound" von Sutton Vane (1888 – 1963) verlieh er dem jungen Pianisten Henry Bergner Kontur, der – wie Henreid selbst – vor den Nazis nach England flieht, um dort auf ein Schiff nach Amerika zu warten. Seine Figur begeht nach Scheitern der Flucht allerdings Selbstmord und findet sich auf einem Schiff zwischen den Welten zusammen mit Opfern des letzten Fliegerangriffs wieder.3) Zusammen mit Hollywood-Schönheit Hedy Lamarr präsentierte er sich in Jean Negulescos1) spannendem, nach dem Roman "The Conspirators" von Frederic Prokosch1) entstandenen Spionage-Thriller "Der Ring der Verschworenen"4) (1944, "The Conspirators") und verhinderte als geflohener, niederländischer Widerstandskämpfer Vincent Van Der Lyn in Lissabon eine internationale Verschwörung. Eine Liebesgeschichte mit der Gattin (Lamarr) des hochrangigen deutschen Diplomaten Hugo von Mohr (Victor Francen1)) gab dem Streifen eine melodramatische Note. Dem Anti-Nazi-Image entfloh Henreid dann in Frank Borzages1) Piraten-Abenteuer "Die Seeteufel von Cartagena"1) (1945, "The Spanish Main") und tauchte als athletischer, flotter holländischer Kapitän Laurent Van Horn alias der Pirat "Barracuda" auf, der auf Umwegen das Herz der mit dem einst so grausamen spanischen Granden Don Alvarado (Walter Slezak) verlobten, schönen Francisca (Maureen O'Hara) erobert. Regisseur Edmund Goulding1) besetzte ihn als Philip Carey, der in dem nach dem Roman (dt. "Der Menschen Hörigkeit"1)) von W. Somerset Maugham1)  gedrehten Spielfilm "Of Human Bondage" (1946) von der attraktiven, flatterhaften Mildred (Eleanor Jean Parker1)) besessen ist; Goulding realisierte hier ein Remake des gleichnamigen Films1) aus dem Jahre 1934, in dem Leslie Howard und Bette Davis diese Figuren gestalteten.
Irving Rapper1) konnte für sein Musiker-Melodram "Trügerische Leidenschaft"1) (1946, "Deception") nach "Reise aus der Vergangenheit" erneut Bette Davis als Partnerin Henreids gewinnen, diesmal gab Davis eine junge Konzertpianistin, die kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs in New York ihre große Jugendliebe, den Cellisten Karel Novak (Henreid) wiedertrifft. Mit allen Mittel will sie nun verhindern, dass Karel von ihrer Liaison mit dem wohlhabenden, aber sadistischen Dirigenten Alexander Hollenius (Claude Rains1)) erfährt. Nach der Heirat mit Karel kommt es durch den eifersüchtigen Alexander zur Katastrophe … Ebenfalls im Künstler-Milieu angesiedelt war das Biopic "Clara Schumanns große Liebe"1) (1947," Song of Love"), mit dem Regisseur Clarence Brown das Leben des Paares Clara Schumann1) und Robert Schumann1) nachzeichnete. Katharine Hepburn verkörperte die Pianistin Clara Wieck, Tochter des Theologen Friedrich Wieck1) (Leo G. Carroll1)), Henreid deren späteren Ehemann, den Komponisten Robert Schumann. Das "Lexikon des internationalen Films" (filmdienst.de) notiert, die Produktion sei ein "biografischer Film über Clara Schumann, der allerdings frei mit den historischen Daten" umgehe und mit "Hollywood-Klischees belastet" sei. Die Inszenierung sei zudem "leichthändig inszeniert, mit humorvollen Sequenzen, jedoch Robert Schumanns Leben sentimental verklärend." Für prisma.de ist der Streifen ein "schönes Schwarzweiß-Melodram um berühmte Leute, Kunst und Liebe, Eifersucht und Herzeleid, Hollywood-Kitsch, den man sich gerne gefallen lässt."
 
Dass Henreid nicht nur kultiviert-edle, lässig-elegante, sympathische Charaktere zu verkörpern wusste, bewies er mit der Rolle des Verbrechers John Muller, der in dem Film noir1) "Der Mann mit der Narbe"1) (1948, "Hollow Triumph") die Identität des Psychoanalytikers Dr. Victor Emil Bartok annimmt, gedreht von Steve Sekely1) nach dem Roman "Hollow Triumph" von Murray Forbes (1905 – 1987). Sein Part als korrupt-brutaler Polizeikommandant Paul Vogel, an dem sich Großwildjäger Mike Davis (Burt Lancaster) in William Dieterles Abenteuer "Blutige Diamanten"1) (1949, "Rope of Sand") rächen will, wies sogar sadistische Züge auf;  mit weiteren tragenden Figuren zeigten sich seine "Casablanca"-Kollegen Peter Lorre und Claude Rains1). In "Der letzte Freibeuter"1) (1950, "Last of the Buccaneers"), einem "kurzweiligen Mantel-und-Degen-Abenteuer auf hoher See"5), zog Henreid als berühmter französischer Freibeuter Jean Laffite1) noch einmal alle Register seines Charmes, um dann in dem düstereren, psychologisch-gesellschaftskritischen Krimi "Grausame Richter"1) (1952, "For Men Only") als Hauptdarsteller, Regisseur und Produzent in Personalunion zu fungieren.
Seine nachfolgenden Arbeiten als Schauspieler bleiben überwiegend eher zweitrangig und sind Hollywood-Produktionen, die bei uns weitgehend unter "ferner liegen" ins Kino kamen und Henreid keinen nachhaltigen Ruhm bescherten – so beispielsweise die männlichen Hauptrollen in den Abenteuern "Abu Andar, Held von Damaskus"1) (1952, "The Thief of Damascus"), "Zaubernächte des Orients"1) (1953, "Siren of Bagdad") und "Die Piraten von Tripolis"6) (1955, Pirates of Tripoli). Eine bemerkenswerte Rolle war noch einmal die des US-amerikanischen Theater- und Filmproduzenten Florenz Ziegfeld Jr.1) in Stanley Donens1) musikalischem Biopic "Tief in meinem Herzen"6) (1954, "Deep in My Heart") über das Leben des von José Ferrer dargestellten Operettenkomponisten Sigmund Romberg1) (1887 – 1951) und Merle Oberon1) als die damals berühmte Broadway-Librettistin Dorothy Donnelly (1880 – 1928).
Zwischen all seinen Hollywood-Verpflichtungen zog es Henreid Anfang der 1950er Jahre auch wieder nach Europa, in Großbritannien drehte er mit dem für seine bei den britischen Hammer-Studios1) bekannt gewordenen Horror-Spezialisten Terence Fisher1) den Film noir "Stolen Face"7) (1952) und mimte den Schönheitschirurgen Dr. Philip Ritter, welcher der durch eine Vernarbung stark entstellten Kriminellen Lily (Mary Mackenzie (1922 – 1966) das Gesicht seiner Angebeten Alice (Lizabeth Scott1)) verpasst. In Deutschland stand er für Willi Forsts, im Wien zur Zeit der Jahrhundertwende angesiedelten musikalisch-gefühlvollem Drama "Diese Lied bleibt bei Dir"1) (1954, auch "Kabarett") als der gefeierte Komponist und stadtbekannte Frauenheld Conrad Hegner vor der Kamera, der sich in die Chorsängerin Choristin Leonie (Eva Kerbler1)) verliebt; das Drehbuch stammte, zusammen mit Willi Forst, von dem späteren Bestseller-Autor Johannes Mario Simmel1). Henreids einziger Auftritt in einem deutschen Nachkriegsfilm blieb jedoch ohne besonders nachhaltige Wirkung.
 
Zurück in Hollywood folgten bis Ende der 1960er Jahre Produktionen, in denen Henreid verstärkt in die zweite Reihe rückte, etwa die von Richard Thorpe1) inszenierte Dean Martin-Komödie "10.000 Schlafzimmer"4) (1957, "Ten Thousand Bedrooms"), John Sturges'1) staresetzter Kriegsfilm "Wenn das Blut kocht"8) (1959, "Never So Few") mit Frank Sinatra, Gina Lollobrigida, Peter Lawford und Steve McQueen in den Hauptrollen oder Vincente Minnellis episches Familien-Melodram "Die vier apokalyptischen Reiter"1)  (1962, "The 4 Horsemen of the Apocalypse") nach dem Roman "Die apokalyptischen Reiter" ("Los cuatro Jinetes de Apocalipsis") von Vicente Blasco Ibáńez1) mit Glenn Ford, Charles Boyer und Ingrid Thulin1). In Michael Andersons1), mit George Peppard, Trevor Howard und Sophia Loren ebenfalls hochkarätig besetztem Spionagethriller "Geheimaktion Crossbow"1) (1965, "Operation Cross-Bow") tauchte er als Brigadegeneral Ziemann auf, gab in der von Bryan Forbes1) nach dem gleichnamigen Theaterstück1) von Jean Giraudoux1) realisierten Adaption "Die Irre von Chaillot" (1969, "The Madwoman of Chaillot") an der Seite der brillanten Protagonistin Katharine Hepburn den General. Letztmalig trat Henreid als Kardinal in dem Horrorstreifen "Exorzist II – Der Ketzer"1) (1977, "Exorcist II: The Heretic") in einem Kinofilm in Erscheinung.
 
Seit Mitte der 1950er Jahre hatte sich Henreid als Darsteller, vor allem aber als Regisseur dem Fernsehen zugewandt. Er trat sporadisch als Schauspieler in verschiedenen Serien auf, setzte Episoden von populären Serien und Reihen wie "Alfred Hitchcock präsentiert"1) ("Alfred Hitchcock Presents"; 1957–1962, rund 30 Folgen), "Maverick" (1959; 2 Folgen), "Gefährliche Geschäfte"9)  ("The Third Man"; 1962–1965, 10 Folgen), "Bonanza" (1966; 1 Folge), "Big Valley" (1965–1968; 8 Folgen), "Die Leute von der Shiloh Ranch" ("The Virginian"; 1966; 1 Folge) oder zuletzt die mit Anthony Quinn gedrehte Serie "The Man and the City" (1971; 4 Folgen) in Szene → Wikipedia (englisch). Für das Kino realisierte er Filme, die "sehr präzise, sensibel und eigenwillig" waren, wie DER SPIEGEL1) in einem kurzen Nachruf schrieb. Neben dem erwähnten Krimi "Grausame Richter" (1952) entstand der Streifen "Unter Mordverdacht"2) (1956, "A Woman's Devotion") mit sich selbst in der Rolle eines verständnisvollen mexikanischen Polizeichefs: Es projiziert die fatalen Nachwirkungen des Krieges auf das Schicksal einer jungen Frau, deren Glück mitten im Frieden jäh erschüttert wird. Trevor und Stella Stevenson (Ralph Meeker/Janice Rule1)) sind ein glückliches Paar. Der begabte Maler scheint sich gerade von seinem Kriegstrauma erholt zu haben. Im Granatenfeuer hatte er einen schweren Nervenzusammenbruch erlitten. Der erste gemeinsame Urlaub soll für ihn auch eine Erholungsreise sein. Doch ausgelöst durch die Motorengeräusche auf der Schiffs- und Flugreise brechen die Verwirrungen wieder durch. Erschreckt und hilflos muss Stella mitansehen, wie ihr Mann nach und nach den Verstand verliert. Für Momente klinkt er aus, wird zum Mörder und schließlich selbst getötet… notiert prisma.de
Es folgten das B-Movie "Live Fast, Die Young" (1958), der spannende Gangster-Film "Asphalt-Hyänen"4) (1958, "Girls on the Loose"), der Psychothriller "Der schwarze Kreis"1) (1963, "Dead Ringer") mit Bette Davis in der Doppelrolle der Zwillingsschwestern Margaret DeLorca und Edith Phillips sowie zuletzt der Musikfilm "Halt die Tasten heiß"4) (1965, "Ballad in Blue") mit Blues-Legende Ray Charles, der sich selbst spielte → Übersicht Filmografie (Auszug).
Gelegentlich war Henreid auch auf der Theaterbühne als Schauspieler aktiv, so ging er zur Spielzeit 1972/73 zusammen mit Agnes Moorehead1) mit dem Stück "Don Juan in der Hölle" ("Don Juan in Hell") auf Tournee, dem dritten Akt aus der Komödie "Mensch und Übermensch" ("Man and Superman") von George Bernard Shaw1) → siehe auch Infos zum TV-Spiel (1975) bei deutsches-filmhaus.de.
  
Paul Henreid, der seit den 1940ern die amerikanische Staatsbürgerschaft besaß sowie Mitglied der "Academy of Motion Picture Arts and Sciences"1) wer, starb am 29. März 1992 im Alter von 84 Jahren in einem Krankenhaus im kalifornischen Santa Monica1) an Herzversagen bzw. den Folgen einer Lungenentzündung; die letzte Ruhe fand er auf dem dortigen "Woodlawn Memorial Cemetery"1), wo auch seine Ehefrau Lisl beigesetzt wurde → Foto der Grabstätte bei Wikimedia Commons
Er war seit 1. Januar 1936 mit Elizabeth "Lisl" Camilla Julia Gluck (* 1908) verheiratet, die ihn nur um elf Monate überlebte und am 22. Februar 1993 starb. Das Paar hinterließ die Töchter Mimi Duncan-Henreid und Monika Henreid1) (* 1943), letztere ergriff ebenfalls den Schauspieler-Beruf, fungierte zudem als Regisseurin für Dokumentarfilme. "In späteren Jahren sah sich Monika Henreid primär als Sachverwalterin dem schauspielerischen Nachlass ihres Vaters verpflichtet. Als Erzählerin war sie außerdem bei der "Paul-Henreid"-Folge im Rahmen der Fernseh-Dokumentarreihe "Star of the Month" im Kabelsender "Turner Classic Movies"1) zu hören. In den 2010er Jahren bemühte sich Monika Henreid darum, via Crowdfunding1) das Geld für eine umfassende Filmdokumentation über ihren Vater aufzutreiben – ein Film, der derzeit (Stand: Juni 2018) unter dem Titel "Paul Henreid, Beyond Victor Laszlo. A Daughter’s Memoir" in Produktion ist." kann man bei Wikipedia lesen
Seine gemeinsam mit Julius Fast (1919 – 2008) verfasste Autobiografie veröffentlichte Henreid 1984 unter dem Titel "Ladies' Man". Zwei ihm am 8. Februar 1960 gewidmete "Sterne" auf dem "Hollywood Walk of Fame"1) erinnern an den Schauspieler und Regisseur, einer für sein Wirken beim Film (6366 Hollywood Blvd.), einer für seine Tätigkeit beim Fernsehen (1720 Vine Street).
Quellen (unter anderem)*): Wikipedia (deutsch), Wikipedia (englisch), prisma.de
Fotos bei Wikimedia Coomons, virtual-history.com
*) Kay Weniger: "Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben … Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht" (ACABUS Verlag, Hamburg 2011, S. 237 ff)
Fremde Links: 1) Wikipedia (deutsch), 2) prisma.de, 4) filmdienst.de, 6) wunschliste.de, 7) der-film-noir.de, 8) film.at, 9) fernsehserien.de
Quellen:
3) Wikipedia, 5) filmdienst.de
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Filmografie bei der Internet Movie Database
(Fremde Links: Wikipedia; R = Regie)
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