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Nach Ende des 2. Weltkrieges setzte Annemarie Steinsieck ihre Karriere an
der "Tribüne", am "Theater am Kurfürstendamm" und am
"Renaissance-Theater" fort, ihr Fach war nun das der "Grande
Dame". So erlebte man sie beispielsweise an der "Tribüne" in Lope de Vegas Lustspiel
"Die schlaue Susanne" (1953) und in der deutschen Erstaufführung
der Komödie "Mandragola" (1957) von Niccolò Machiavelli jeweils in Inszenierungen des Intendanten Frank Lothar oder in dem heiteren Schauspiel "Kolportage" (1965/66; Regie: Ilo von Janko)
von Georg Kaiser. Am "Renaissance-Theater" spielte sie
unter anderem mit O. E. Hasse in der Bühnenversion von Thornton Wilders
"Die Iden des März" (1962/63; Regie: Jerome Kilty). Eine ihrer bedeutendsten Altersrollen war die
Gräfin de la Roche in dem bürgerlichen Trauerspiel "Die
Soldaten"3) von Jakob Michael Reinhold Lenz. Schon früh hatte Annemarie Steinsieck erste Erfahrungen vor der Kamera gesammelt und war in dem kurzen Streifen "Sami, der Seefahrer" (1916) aufgetreten. Ab 1920 übernahm sie dann für wenige Jahre regelmäßig Aufgaben in österreichischen Stummfilm-Produktionen, wurde jedoch nur mit Nebenrollen besetzt. Unter anderem spielte sie mit Rainer Simons in den Historienstreifen "Der Herzog von Reichstadt" (1920) und "Napoleon in Schönbrunn" (1922), mimte die Ehefrau von Ferdinando "Nicola" Sacco, der gemeinsam mit Bartolomeo Vanzetti wegen doppelten Raubmordes am 23. August 1927 in Charlestown (Massachusetts) auf dem elektrischen Stuhl endeten. Alfréd Deésy hatte die Geschichte von Sacco und Vanzetti3) 1927 unter dem Titel "Im Schatten des elektrischen Stuhls"3) mit Louis V. Arco3) (Sacco) und Hans Peppler3) (Vanzetti) auf die stumme Leinwand gebannt. Auch im Tonfilm blieb Annemarie Steinsieck auf, wenn auch prägnante Nebenfiguren beschränkt, mimte meist Tanten wie in Paul Czinners Claude Anet-Adaption "Ariane"3) (1931) mit Elisabeth Bergner, Gattinnen von Honoratioren wie in Gerhard Lamprechts Krimi "Einer zuviel an Bord"4) (1935) oder Mütter wie in "Ein seltsamer Gast"4) (1936) ebenfalls ein von Gerhard Lamprecht in Szene gesetzter Krimi. In nachhaltiger Erinnerung ist sie als pikierte Frau Bankdirektor und Gegenspielerin Grethe Weisers in Erich Waschnecks musikalischen Komödie "Die göttliche Jette"3) (1937) geblieben, als gestrenge Stiftsdame kam sie in Peter Hagens Drama "Ballade"4) (1938) daher. In dem ganz auf Marika Rökk zugeschnittenen Streifen "Kora Terry"3) (1940) zeigte sie sich als deren Gesellschaftsdame, in dem Biopic "Friedemann Bach"3) (1941, mit Gustaf Gründgens) als Frau von Erdmannsdorf. Letztmalig wirkte Annemarie Steinsieck in dem Musikfilm "Die Zaubergeige"3) (1944; Regie: Herbert Maisch) und in dem Melodram "Opfergang"3) (1944; Regie: Veit Harlan) in einer Kino-Produktion mit. Nach Kriegende bzw. ab Mitte der 1950er Jahre übernahm Annemarie Steinsieck noch vereinzelt Aufgaben in TV-Filmen, so unter anderem als Großmutter (zusammen mit Carl Wery) in Wilhelm Semmelroths "Der Tod im Apfelbaum"5) (1960) nach dem Roman von Lawrence Edward Watkin. Vornehmlich konzentrierte sie sich jedoch auf ihre Arbeit am Theater, betätigte sich darüber hinaus als Schauspiellehrerin und gab ihr Wissen unter anderem an Sabine Thalbach3) (1932 1966) und Evamaria Bath3) weiter. Annemarie Steinsieck starb rund einen Monat vor ihrem 88. Geburtstag am 29. August 1977 in Berlin. Sie war mit ihrem Schauspieler-Kollegen Hugo Werner-Kahle3) (1882 1961) verheiratet, mit dem sie bereits in einigen Stummfilmen gemeinsam spielte. |
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Quelle (unter anderem): Wikipedia, www.cyranos.ch | ||||
Link: 1) Kurzportrait innerhalb dieser HP, 3) Wikipedia, 4) Murnau Stiftung,
5) Die Krimihomepage 2) Artikel bei www.bz-berlin.de Lizenz Foto Annemarie Steinsieck (Urheber Franz Xaver Setzer: Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Das gilt in der EU und solchen Ländern, in denen das Urheberrecht 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers erlischt. |
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