Die wesentlich jüngere Ehefrau des Schauspielers bzw. Filmpioniers Bruno Ziener1) (1870 1941) Amanda "Manny" Ziener wurde
am 5. Oktober 18872) in
Berlin geboren. Wie ihr Mann hatte sie als Darstellerin am Theater begonnen
und stand seit etwa 1910 auf Berliner Bühnen, wirkte unter anderem an der
"Volksbühne", wo sie sich auch als Kabarettistin einen Namen
machte.
Seit 1912 trat Manny Ziener auf der stummen Leinwand in Erscheinung und spielte
vorwiegend in den kurzen Lustspielen jener Ära, war aber auch in Melodramen
und kriminalistischen Geschichten zu sehen. Ihr Debüt hatte sie unter der
Regie von Rudolf del Zopp1)
in "Die Mauritiusmarke" (1912) gegeben, der sie in den
folgenden Jahren noch in etlichen seiner Streifen besetzten sollte. Meist
mimte Manny Ziener einprägsame Nebenrollen und verkörperte volkstümliche junge
Frauen, aber auch schon mal historische Figuren wie die spätere erste Ehefrau
des Komponisten Richard Wagners Wilhelmine "Minna" Planer3)
in dem von Carl Froelich und William Wauer in Szene gesetzten Biopic "Richard Wagner"3) (1913) mit
Giuseppe Becce3) als Richard Wagner,
Olga Engl1) als Cosima und
Ernst Reicher1) als
Bayern-König Ludwig II.
Für Franz Hofer war sie in "Die schwarze Kugel" (1913) mit dem Untertitel "Die geheimnisvollen Schwestern"
neben Maria Cordes eine der Protagonistinnen, spielte während des 1. Weltkrieges in einer Reihe
patriotisch gefärbter Produktionen wie "Das Vaterland ruft"4) (1914)
und "Der Krieg brachte Frieden" (1915) mit Harry Liedtke
oder "Er rechts Sie links"4) (1914).
Foto: Manny Ziener vor 1929
Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Alexander Binder3)
(1888 1929)
Quelle: Wikipedia; Ausschnitt
Photochemie-Karte Nr. 1361;
Angaben zur Lizenz siehe hier
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Allein
in den Jahren zwischen 1914 und 1918 tauchte Manny Ziener in
rund fünfzig Stummfilmen auf, vereinzelt auch an der Seite bzw. unter der
Regie ihres Ehemannes. Mit Beginn der 1920er Jahre kehrte die Schauspielerin dem Filmgeschäft
zunächst den Rücken und widmete sich nach dem kurzen Streifen "Der überlistete Geizhals" (1923) für die
nächsten 10 Jahre ausschließlich ihrer Arbeit am Theater.
Erst in Carl Boeses Komödie "Die Herren vom Maxim"5) (1933)
übernahm sie wieder eine Aufgabe in einem Kinofilm, spielte unter
anderem die Mutter der Titelheldin (Hilde Körber) in Veit Harlans
Literatur-Adaption bzw. NS-Propagandafilm "Maria, die Magd"3) (1936). Es folgten
kleinere Auftritte in Produktionen wie dem Lustspiel "Der Lachdoktor"4) (1937, mit Weiß-Ferdl),
dem Verwechslungsdrama "Gabriele: eins, zwei, drei"4) (1937, mit Marianne Hoppe)
oder der Komödie "Meine Freundin Barbara"4) (1937, wo sie
als Mutter der Kinoplatzanweiserin Barbara (Grethe Weiser) agierte. Während der Kriegsjahre stand Manny Ziener nur vereinzelt vor der
Kamera, so zuletzt mit einer kleinen Rolle in dem bereits 1944 gedrehten Drama
"Die Jahre vergehen
"4) (Erstaufführung: 06.02.1945) mit Heidemarie Hatheyer und Werner Fueterer.
Foto: Manny Ziener vor 1929
Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Alexander Binder3)
(1888 1929)
Quelle: www.cyranos.ch;
Angaben zur Lizenz siehe hier
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Im deutschen Nachkriegsfilm konnte die inzwischen knapp 60-jährige Manny Ziener nicht Fuß fassen, lediglich
in dem Drama "Oberwachtmeister Borck"5) (1955, mit Gerhard Riedmann)
erhielt sie von Regisseur Gerhard Lamprecht als
"vergessliche Frau" eine winzige Rolle.
Manny Ziener, die neben ihrer Arbeit für Theater und Film auch für den
Hörfunk tätig war, starb am 4. Mai 19722)
im Alter von 84 Jahren in Berlin.
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Quellen (unter anderem): Wikipedia,
www.cyranos.ch
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Link: 1) Kurzportrait innerhalb diese HP, 3) Wikipedia, 4) Murnau Stiftung, 5) filmportal.de
2) Geburts- und Sterbedatum laut Kay Weniger: "Das große Personenlexikon des
Films"; filmportal.de gibt als Geburtsjahr 1893, als Sterbejahr 1971 an.
Lizenz Foto Manny Ziener (Urheber: Alexander Binder): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil
ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die
Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren
Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod
des Urhebers.
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Filme
Filmografie bei der Internet Movie Database
sowie www.earlycinema.uni-koeln.de
(Link: Wikipedia, Murnau Stiftung, filmportal.de)
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Stummfilme
- 1912: Die Mauritiusmarke
- 1912: Die Dame in Schwarz
- 1912: Der Smaragd
- 1913: Wer ist der Täter?
- 1913: Aus eines Mannes Mädchenzeit
- 1913: Hurra! Einquartierung!
- 1913: Ein medizinisches Rätsel
- 1913: Die schwarze Kugel oder Die geheimnisvollen Schwestern
- 1913: Zwei Tage im Paradies
- 1913: Richard Wagner
- 1913: Das Eiserne Recht
- 1913: Freibadfolgen
- 1913: Gestörte Freude
- 1914: Die große Sünderin
- 1914: Das Vaterland ruft
- 1914: Fräulein Leutnant
- 1914: Er rechts Sie links
- 1914: Ihr Sklave
- 1914: Leben um Leben
- 1914: Die Zerbrochene Puppe
- 1915: Onkels Erbe (Kurzfilm)
- 1915: Der Krieg brachte Frieden
- 1915: Liebe und Alkohol
- 1915: Die zerbrochene Puppe
- 1915: Ein Erbe wird gesucht
- 1915: Die Enterbten
- 1915: Die Austernperle
- 1915: Er soll Dein Herr sein
- 1915: Die Jagd nach dem Glück
- 1915: Die Kunststopferin
- 1915: Eine Liebesgabe
- 1915: Lottekens Feldzug (Regie: Bruno Ziener)
- 1915: Reservist Pannemann
- 1915: Sein erstes Kind
- 1915: Seine schwache Seite
- 1915: Von sieben die Hässlichste
- 1915/16: "Teddy"-Reihe mit Paul
Heidemann als "Teddy"
- 1916: Der Millionenschuster
- 1916: Der Schlossschrecken
- 1916: Familie Möllmann
- 1916: Der Fang der Detektivin
- 1916: Ein Goldenes Geschäft
- 1916: Der Handwerksbursche
- 1916: Homunkulieschen
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Noch: Stummfilme
- 1916: John Rool
("Harry
Higgs"-Reihe)
- 1916: Des Königs Stimme
- 1916: Die Laune einer Modekönigin
- 1916: Liebe und Alkohol
- 1916: Liebe und List
- 1916: Lotte besucht die Kinoschule
- 1916: Der Schweizführer
- 1916: Seine hässliche Frau
- 1916: Sondi's dunkler Punkt
- 1916: Susanne im Bade
- 1916: Ein Toller Abend
- 1916: Und das Blatt wendet sich
- 1916: Ein Unfreiwilliger Verbrecher
- 1916: Unverstanden Die Tragödie eines Kindes
- 1916: Zaubertropfen
- 1916: Der Zerstreute Dichter
- 1918: Der Liebe und des Blutes Kraft
- 1919: Aus eines Mannes Mädchenjahren
- 1920: Betrogene Betrüger (Regie: Bruno Ziener)
- 1920: S. M. der Reisende ("Teddy"-Serie)
- 1920: Die Stunde nach Mitternacht
- 1920: Eine Frau mit Vergangenheit
- 1921: Miß Venus
- 1923: Der überlistete Geizhals (Kurzfilm)
Tonfilme
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