Der österreichische Sänger, Schauspieler und Komiker Max Pallenberg wurde am 18. Dezember 1877 als Sohn des aus Galizien1) stammenden Branntweinschänkers und dessen Ehefrau Kresselin (auch Therese) in Wien1) geboren und wuchs in bescheidenen Verhätnissen auf. Nach der Realschule und einer Lehre in einem Textilgeschäft entschloss er sich gegen den Willen seines Vaters, eine künstlerische Laufbahn einzuschlagen, erst 16-jährig wurde Pallenberg Mitglied einer Wanderbühne im nördlichen Bayern. 
Nach Lehrjahren in der österreich-ungarischen1) Provinz kam der der aufstrebende Schauspieler über Linz1) (1902), Olmütz1) (1903/04; heute: Olomouc, Tschechien) und Bad Ischl1) in seine Geburtsstadt zurück und erhielt 1904 an dem von Josef Jarno1) (1866 – 1932) geleiteten "Theater in der Josefstadt"1) ein Engagement, trat 1905 zudem an dem angeschlossenen "Lustspieltheater"2) auf. Rasch entwickelte er sich zu einem brillanten Charakterkomiker, bereits wenige Jahre später gehörte er zu den Operetten-Stars des "Theaters an der Wien"1), trat unter anderem als Fürst Basil Basilowitsch in der Uraufführung (12.11.1909) der Operette "Der Graf von Luxemburg"1) von Franz Lehár1) auf; zur Spielzeit 1910/11 war er auch am "Deutschen Volkstheater"1) tätig. Seit 1911 wirkte Pallenberg in München am "Deutschen Künstlertheater"1), wo er in den Inszenierungen von Max Reinhardt1) (1873 – 1943) in dessen Inszenierungen der Operetten "Orpheus in der Unterwelt"1) und "Die schöne Helena"1) von Jacques Offenbach1) als Jupiter1) bzw. Menelaos1) großen Beifall fand. Ebenfalls 1911 erregte er in der Londoner "Olympia Hall"1) Aufmerksamkeit in Reinhardts Uraufführung (23.12.1911) des auf einer mittelalterlichen Marienlegende basierenden Werks "Das Mirakel"1) von Karl Gustav Vollmoeller1), in dem er mit dem Part des dämonischen Spielmannes auftrat → Foto bei flickr.com.
Ab 1914 wurde Berlin Max Pallenbergs künstlerische Heimat, dort stand der meisterliche Mime überwiegend am "Deutschen Theater"1) bei Max Reinhardt auf der Bühne, machte aber auch an Revue-Theatern und Operettenhäusern Furore.
In Berlin lernte er auch seine spätere Ehefrau, die berühmte Operetten-Diva Fritzi Massary (1882 – 1969) kennen und lieben – das Paar heiratete am 20. Februar 1917 im Berliner Ortsteil Charlottenburg1).

Foto: Max Pallenberg 1909
Quelle: Alte Künstlerkarte; Urheber unbekannt
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Max Pallenberg 1909; Quelle: Alte Künstlerkarte; Urheber unbekannt; von Wikipedia bzw. Wikimedia Commons; Lizenz: Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist.
Max Pallenberg 1917 in der Rolle des Tobias Buntschuh; Urheber: Fotoatelier "Zander & Labisch" (Albert Zander u. Siegmund Labisch (1863–1942)); Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Lizenz: gemeinfrei Schon früh feierte Pallenberg Erfolge, war berühmt dafür, klassische Texte zu modernisieren und umzuwandeln, diese in einem ganz eigenen, oft aggressiven Stil vorzutragen, ähnlich einem Klaus Kinski (1926 – 1991) in späteren Jahren. Der Schriftsteller Kurt Tucholsky1) beschrieb Max Pallenberg einmal als "ein Teufel, ein entgleister Gott, ein großer Künstler", Pallenberg selbst sagte über seine Darstellungen "Das Weinen ist dem Menschen angeboren, aber das Lachen will gelernt sein". Seine Komik war bestechend, am "Deutschen Theater" galt der Künstler als "komischster Komiker" seiner Zeit, so versetzte er beispielsweise als Böhme Zawadil in dem Schwank "Familie Schimek" von Gustav Kadelburg1) (Regie: Emil Jannings) täglich Zuschauer und Mitspieler in so unbeschreibliche Lachlust, dass das Spiel auf der Bühne minutenlang aussetzen musste, damit die Leute sich wieder sammeln konnten. Pallenberg wurde als der reiche Gutsbesitzer Herr von Rappelkopf in dem Zauberspiel "Der Alpenkönig und der Menschenfeind"1) (1914/15) von Ferdinand Raimund1) ebenso bejubelt wie als der Protagonist Harpagon in der Moličre-Komödie "Der Geizige"1) (1917) oder als Tobias Buntschuh in dem als "burleske Tragödie" bezeichneten, gleichnamigen Stück (1917) von Carl Hauptmann1). An weitere herausragenden Interpretationen sind zu nennen der Rentier Krüger in der Diebeskomödie"Der Biberpelz"1) (1916) von Gerhart Hauptmann1), der Hilfsschreiber Wilhelm Foldal in dem Ibsen-Drama "John Gabriel Borkman"1) (1916), der Ergast in dem Einakter"Die Lästigen"1), der von Hugo von Hofmannsthal1) nach Moličres Comédie-ballet1) "Les Fâcheux"1) entstand und am "Deutschen Theater" unter der Regie von Max Reinhardt am 26. April 1917 zur Uraufführung gelangte, oder als Moličre-Interpret der Bürger Jourdain in "Der Bürger als Edelmann"1)  (1918), ebenfalls in einer Bearbeitung von Hugo von Hofmannsthal.
     

Max Pallenberg 1917 in der Rolle des Tobias Buntschuh
Urheber: Fotoatelier "Zander & Labisch"  (Albert Zander u. Siegmund Labisch1) (1863–1942))
Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
In der Uraufführung (16.03.1923) des Lustspiels "Der Unbestechliche"1) von Hugo von Hofmannsthal1) brillierte er unter anderem am Wiener "Raimund-Theater"1) mit der Hauptrolle des unbestechlichen Dieners Theodor oder ein Jahr später am "Deutschen Theater" in dem Stück "Sechs Personen suchen einen Autor"1) von Luigi Pirandello1) als der Theaterdirektor. Weitere Glanzrollen des Charakterkomikers waren beispielsweise die des Schluck in der Komödie "Schluck und Jau"1) von Gerhart Hauptmann1) und die des "Bettlerkönigs" Peachum in "Die Dreigroschenoper"1) von Bertolt Brecht/Kurt Weill1). Auch auf ausgedehnten, internationalen Gastspielreisen zeigte Pallenberg seine Kunst. Er begeisterte mit Titelrollen in Stücken wie"Liliom"1) (1922) von  Ferenc Molnár1) oder in der 1928 von Erwin Piscator an der Berliner "Piscator-Bühne"1) inszenierten Aufführung von "Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk", Max Brods1) und Hans Reimanns1) Bühnenadaption des antimilitaristisch-satirischen, gleichnamigen Schelmenromans1) von Jaroslav Hašek1) (1883 – 1923) – eine seiner Paraderollen. 1929 gestaltete Pallenberg den Bankdirektor Norrison in dem amüsanten Stück "Eins, zwei, drei" von Ferenc Molnár und den Komponist Zamrjaki in dem Hochstaplerstück "Der Marquis von Keith"1) von Frank Wedekind1). Diese letztgenannte Aufführung fand am 28. März 1929 im Berliner "Schauspielhaus am Gendarmenmarkt"1) zu Ehren des am 10. Februar 1929 mit nur 56 Jahren plötzlich verstorbenen Schauspielers Albert Steinrück statt, Heinrich George organisierte diese von Leopold Jessner1) inszenierte "Albert Steinrück Gedächtnisfeier" bzw. Benefiz-Veranstaltung mit sich in der Titelrolle, um Steinrücks Witwe finanziell zu unterstützen. Da das Schauspiel selbst gar nicht für viele Rollen ausgelegt ist, erfand man kurzerhand eine Vielzahl von "Statistenrollen", etliche der teilnehmenden Künstler/-innen gingen als Gäste des Marquis von Keith einfach nur stumm über die Bühne. Die Liste der insgesamt 86 Mitwirkenden liest sich wie das "Who is Who" der Berliner Theater- und Filmszene, angefangen von Hans Albers (Kellner) über weitere Stars wie Maria Bard (Freifrau von Rosenkron), Elisabeth Bergner (Freifrau von Totleben und Laufbursche Sascha), Mady Christians (Frau Krenzl), Marlene Dietrich, Tilla Durieux (Gräfin Werdenfels), Fritz Kortner (Metzgerknecht), Fritzi Massary (stumme Dienstmädchen), Werner Krauß (Konsul Casimir), Hermann Vallentin (Kriminalkommissar Raspe), Paul Wegener (Metzherknecht) bis hin zu Wolfgang Zilzer. Zum "Ehrenausschuss" gehörten unter anderem der Physiker Albert Einstein1), der Maler Max Liebermann1), der Theatermann Max Reinhardt1), der Berliner Oberbürgermeister Gustav Böß1) und Reichstagspräsident Paul Löbe1) → mehr bei cyranos.ch (Aushang). Kein geringerer als der Schriftsteller Heinrich Mann1) sprach die Gedenkworte, im "Ifflandsaal" des Hauses wurden Steinrücks Bilder ausgestellt bzw. zum Verkauf angeboten.
Das Publikum der "Salzburger Festspiele"1) konnten Pallenberg ebenfalls jeweils in den Inszenierungen von Max Reinhardt für sich einnehmen, trat hier erstmals 1923 als Protagonist Argan in der Moličre1)-Komödie "Der eingebildete Kranke"1) in Erscheinung, unter anderem gab Nora Gregor Argans Frau Béline, Alma Seidler1) deren Tochter Angelique, Hans Brausewetter Angeliques Geliebten Cléante und Hansi Niese das Dienstmädchen Toinette. 1926 gehörte er neben Alexander Moissi in der Titelrolle und u. a. Dagny Servaes (Buhlschaft) als "der Teufel" zur Besetzung des Traditions-Stücks "Jedermann"1) von Hugo von Hofmannsthal1), gab ebenfalls 1926 den obersten Eunuchen Truffaldino in dem tragikomischen Märchen "Turandot"1) von Carlo Gozzi1) mit Helene Thimig als Turandot, Prinzessin von China bzw. Tochter des Kaisers Altum (Gustav Waldau). Dann vergingen einige Jahre, bis man Pallenbergs Kunst wieder in Salzburg bewundern konnte, 1933 brillierte mit der Figur des Mephistopheles in der Goethe-Tragödie "Faust I"1) an der Seite von Ewald Balser in der Rolle des Faust, Paula Wessely als Gretchen und Lotte Medelsky1) als Marthe Schwerdtlein.

Max Pallenberg 1926 bei den "Salzburger Festspielen"
als Traffaldino in "Turandot", fotografiert von
von Wilhelm Willinger1) (1879 – 1943)
Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; "Iris Verlag" Nr. 633
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier

Max Pallenberg 1926 bei den "Salzburger Festspielen" als Traffaldino in "Turandot", fotografiert von von Wilhelm Willinger (1879–1943); Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; "Iris Verlag" Nr. 633; Lizenz: gemeinfrei
Ingeborg Liane Schack schreibt in "Neue Deutsche Biographie"*): "Der Improvisationskunst Pallenbergs wegen einzigartig in der Theatergeschichte blieb seine Gestaltung des "Eingebildeten Kranken" in der Inszenierung Max Reinhardts auf Schloß Leopoldskron1) bei Salzburg 1923: Pallenberg, der die Zuschauer im Foyer einzeln willkommen hieß, spielte sich allmählich auf die Bühne, wo er sich ermattet in seinen Krankensessel sinken ließ und mit dem Text Moličres begann."
Max Pallenberg 1909 als Fürst Basil Basilowitsch in der Uraufführung der Operette "Der Graf von Luxemburg" von Franz Lehár, fotografiert von Ludwig Gutmann (1869–1943); Quelle: theatermuseum.at; Inv. Nr.: FS_PG242704alt; Copyright KHM-Museumsverband; Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0 Und führt weiter aus: "Stilbildend wurde seine Darstellung des Schwejk1) in Erwin Piscators Inszenierung von J. Hašeks Stück "Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk" 1928 sowie seine unpathetische Auffassung des Mephisto in Reinhardts Inszenierung von Goethes "Faust I" (mit Paula Wessely und Ewald Balser) in der Felsenreitschule1) in Salzburg 1933 (Bühnenbild: Clemens Holzmeister1)) (…) In seiner Bühnenlaufbahn spiegelt sich auch die Vielfalt der Berliner Theaterszene während der Weimarer Republik1). Pallenberg wirkte an allen bedeutenden Bühnen: am "Komödienhaus"1) und am "Theater an der Königgrätzer Straße"1), in den Sommermonaten spielte er in Maximilian Sladeks1) "Theater des Westens"1), 1922 bei Eugen Robert1) im "Theater am Kurfürstendamm"1), 1923 bei Victor Barnowski1) an dessen "Lessingtheater"1). Ein fester Vertrag band ihn 1924/25 an Reinhardts neues Theater "Die Komödie"1). 1925/26 und 1926/27 gehörte Pallenberg den "Saltenburg-Bühnen"1) an, in den Spielzeiten 1927/28 und 1928/29 banden ihn Gastspielverträge an das "Metropol-Theater"1) von Fritz Friedmann-Frederich1) und an Karl Rosen und Eric Charell1), die das "Große Schauspielhaus" leiteten, an die "Piscator-Bühne"1) am Nollendorfplatz (Anm.: "Theater am Nollendorfplatz"1)) und wieder an das "Lessingtheater". 1929 holte ihn Gustav Hartung1) an das "Renaissance-Theater"1) und das "Deutsche Künstlertheater"1). Der Weg führte ihn als Gast an die "Volksbühne"1) 1930/31 und 1931/32 wieder zurück zu den "Reinhardt-Bühnen"1). 1933 musste Pallenberg. nach Wien zurückkehren."*)
 
Max Pallenberg 1909 als Fürst Basil Basilowitsch in der
Uraufführung der Operette "Der Graf von Luxemburg"1)
von Franz Lehár1), fotografiert von Ludwig Gutmann1) (1869 – 1943)
Quelle: theatermuseum.at; Inv. Nr.: FS_PG242704alt
© KHM-Museumsverband; Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0
Auf der Leinwand erschien Pallenberg eher selten, im Stummfilm hatte er bereits 1912 erste Auftritte in den ganz auf ihn zugeschnittenen, von  Alexander Kolowrat-Krakowsky1) gedrehten, kurzen Streifen "Pampulik als Affe", "Pampulik kriegt ein Kind" und  "Pampulik hat Hunger". Von (Regie/Produktion) Heinrich Bolten-Baeckers1) entstanden 1915 die Geschichten "Max und seine zwei Frauen", "Der rasende Roland" und "Kapellmeisters Pflegekind"1)
In letztgenanntem Melodram präsentierte er sich als der Kapellmeister Raninger, der durch einen Zufall in den "Besitz" eines kleinen Mädchens gerät und sich liebevoll um seine Ziehtochter kümmert. So schrieb die "Kinematographische Rundschau"1) (21.03.1915, S. 42) unter anderem: "Die österreichisch-ungarische Gaumant1)-Gesellschaft hat einen Film erworben, den Bolten-Bäckers inszeniert hat und in dem Max Pallenberg, einer größten Lieblinge des Wiener Theaters der letzten Jahre, die Hauptrolle spielt. Die Behauptung, dass Pallenberg ein ausgesprochener Komiker ist, ist nicht richtig. Das Wiener Publikum kennt ihn auch von der ernsten Seite und ehe er ein Star der Operettenbühne war, war er bereits der Künstler, der in Schauspielen feinhumoristische und ebenso gemütvolle Rollen zu verkörpern wusste, die die Grundlage seiner Beliebtheit bildeten und ein stärkerer Gradmesser seiner Kunst waren, als die späteren Erfolge in der Operette. Es gibt viele, die ihm diesen Schritt nicht verzeihen konnten. Mit diesen begrüßen auch wir es, daß Pallenberg sich für den Film einen jener Rollen gewählt hat, die durch eine ungemein sympathische, gemütvolle Innerlichkeit glänzen, nicht in der tiefen Tragik untergehen und dabei wie ein Irrlicht den leisen Humor der Behaglichkeit durchglänzen lassen." → online anno.onb.ac.at

Max Pallenberg auf einem Sammelbild aus der Serie
"Bühnenstars und ihre Autogramme", die 1933 den "Gold-Saba"-Zigaretten
der "Garbaty"1)-Zigarettenfabrik von Josef Garbáty1) beilagen.
Urheber: Fotoatelier "Zander & Labisch"  (Albert Zander u. Siegmund Labisch1) (1863–1942))
Quelle: Wikimedia Commons; Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier

Max Pallenberg auf einem Sammelbild aus der Serie "Bühnenstars und ihre Autogramme", die 1933 den "Gold-Saba"-Zigaretten der "Garbaty"-Zigarettenfabrik beilagen. Urheber: Fotoatelier "Zander & Labisch"  (Albert Zander u. Siegmund Labisch) (1863–1942)); Quelle: www.virtual-history.com: Lizenz: gemeinfrei
Danach trat Pallenberg nur noch in einem Stummfilm in Erscheinung, mit ihm als Lord Cunterby und unter anderem Ria Jende als Lady Cunterby drehte Adolf Abter1) den Streifen "Die Nacht und der Leichnam" (1920). Pallenbergs einziger Tonfilm war unter der Regie von Fritz Kortner die Komödie "Der brave Sünder"1) (1931) nach dem Roman "Die Betrüger" von Walentin Petrowitsch Katajew1) bzw. dem darauf basierenden Theaterstück "Die Defraudanten" von Alfred Polgar1), der auch gemeinsam mit Kortner das Drehbuch schrieb: Hier zeigte er sich als der grundehrliche Hauptkassierer und sittenstrenge Familienvater Leopold Pichler, dessen Tochter Hedwig (Dolly Haas) sich in Pichlers Gehilfen Karl Wittek (Heinz Rühmann) verliebt. Als Pichler und Wittek dem gerade abgereisten Bankdirektor (Ekkehard Arendt1)) eine Geldsumme übergeben wollen, geraten beide in der Großstadt in ungeahnte Turbulenzen. Mimisch, sprachlich und schauspielerisch wird dieser Streifen von Max Pallenberg dominiert, der in einer Szene bemerkt: "Wo wir sind, ist Büro. Büro ist kein Lokal. Büro ist ein geistiger Zustand." Diese Figur hatte Pallenberg bereits zuvor an der Berliner "Volksbühne"1) in der von Karlheinz Martin1)  inszenierten Uraufführung (12.12.1930) von "Die Defraudanten"gestaltet, zur Besetzung gehörten Therese Giehse, Ernst Ginsberg1), Leonard Steckel und Karl-Heinz Stroux1 → Übersicht Filmografie.
Mit der so genannten "Machtergreifung"1) der Nationalsozialisten verließ Pallenberg 1933, wie viele andere jüdische Künstler, gemeinsam mit seiner Ehefrau Fritzi Massary Berlin und ging zunächst in seine österreichische Heimat zurück. Nur ein Jahr später starb er am 26. Juni 1934 mit nur 56 Jahren auf tragische Weise: Das Flugzeug, welches ihn nach Prag bringen sollte, stürzte in der Nähe von Karlsbad1) (heute Karlovy Vary, Tschechien) ab. Es heißt, er habe sein Ticket für den Fünf-Uhr-Flug gegen ein Ticket für einen früheren Flug umgetauscht; während der späte Flug pünktlich sein Ziel erreichte, stürzte die Maschine mit Max Pallenberg ab. Die Urne mit seinen sterblichen Überresten wurde in dem Urnenhain der "Feuerhalle Simmering"1) (Abteilung ML, Gruppe 16, Nummer 1G) im 11. Wiener Gemeindebezirk Simmering1) beigesetzt → Foto der Grabstätte bei knerger.de sowie Wikimedia Commons. Pallenbergs Witwe Fritzi Maasary überlebte ihren Ehemann um mehr als drei Jahrzehnte und starb am 30. Januar 1969 86-jährig im kalifornischen Beverly Hills1) (USA),
  
Noch heute sind einige Schallplatten, überwiegend Ensembleszenen, mit Pallenberg erhalten, aber auch Lieder wie das Couplet "Mein Freund, der Löbl" aus der Operette "Ein Herbstmanöver"1) von Emmerich Kálmán → youtube.com.
Seit 1955 trägt die vormalige "Alleestraße" als "Pallenbergstraße" im 13. Wiener Gemeindebezirk Hietzing1) seinen Namen.

Max Pallenberg, 1930 fotografiert ;von Fritz Eschen1) (1900–1964)
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_e_0050521); © SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Fritz Eschen
Urheber: Fritz Eschen; Datierung: 1930; Quelle: www.deutschefotothek.de;
Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Max Pallenberg, 1930 fotografiert von Fritz Eschen (1900–1964); Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_e_0050521); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Fritz Eschen; Urheber: Fritz Eschen; Datierung: 1930; Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017
Max Pallenberg in der Rolle des Rentiers Krüger in der Diebeskomödie "Der Biberpelz" (1916) von Gerhart Hauptmann1), fotogafiert von Fritz Richard (1870–1933); Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Lizenz: gemeinfrei Wikipedia führt aus: "Bei der Beschreibung des Charakterkomikers Pallenberg werden seine große Gestaltungskraft, seine Improvisationskunst und sein sprachlicher Variationsreichtum genannt. Er gilt als Repräsentant des kritischen Volkstheaters. In seinem Spiel bezog er Aggressivität und Groteske mit ein, ebenso die Kritik der Rollen. Herbert Ihering1) schrieb: "Schauspielerisch ist Pallenberg die verwegenste Konsequenz des Improvisationskomikers der commedia dell'arte." Kurt Tucholsky beschrieb Max Pallenberg einmal als "ein Teufel, ein entgleister Gott, ein großer Künstler"."
  
 
Max Pallenberg in der Rolle des
Rentiers Krüger in der Diebeskomödie
"Der Biberpelz"1) (1916) von Gerhart Hauptmann1),
fotogafiert von dem Schauspieler Fritz Richard1) (1870 – 1933),
den Ehemann von Schauspielerin Frida Richard (1873 – 1946)
Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com;
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
Quellen: filmportal.de, cyranos.ch, Wikipedia, geschichtewiki.wien.gv.at,
deutsche-biographie.de*) sowie
E. Marktl: "Pallenberg Max": In: "Österreichisches Biographisches Lexikon" (S. 303 f)
 → online-Version S. 303/S. 304 (PDF)
Fotos bei virtual-history.com, filmstarpostcards.blogspot.com, Wikimedia Commons
*) Schack, Ingeborg Liane, "Pallenberg, Max", in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 17 f.; Onlinefassung: www.deutsche-biographie.de
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) geschichtewiki.wien.gv.at
Lizenz Foto Max Pallenberg (Urheber unbekannt): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist.
Lizenz Foto Max Pallenberg (Urheber: Wilhelm Willinger/Fritz Richard): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers.
Lizenz Foto Max Pallenberg (Urheber "Fotoatelier Zander & Labisch", Berlin): Das Atelier von Albert Zander und Siegmund Labisch († 1942) war 1895 gegründet worden; die inaktive Firma wurde 1939 aus dem Handelsregister gelöscht. Externe Recherche ergab: Labisch wird ab 1938 nicht mehr in den amtlichen Einwohnerverzeichnissen aufgeführt, so dass sein Tod angenommen werden muss; Zander wiederum war laut Aktenlage ab 1899 nicht mehr aktiv am Atelier beteiligt und kommt somit nicht als Urheber dieses Fotos in Frage. Die Schutzdauer (von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers) für das von dieser Datei gezeigte Werk ist nach den Maßstäben des deutschen, des österreichischen und des schweizerischen Urheberrechts abgelaufen. Es ist daher gemeinfrei. (Quelle: Wikipedia)
Filme
Filmografie bei der Internet Movie Database, filmportal.de sowie
einige Stummfilme bei "The German Early Cinema Database"
(Fremde Links: filmportal.de, cyranios.ch, Wikipedia)
Tonbild

Stummfilme

Tonfilm
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