Günter Meisner wurde am 18. April 1926 in der Hansestadt Bremen1) geboren. Bevor er zu einem vielbeschäftigten Darsteller bei Theater und Film avancierte, hatte er eine Lehre als Stahlgießer absolviert, wollte ursprünglich Bildhauer und Maler werden. Nach Ende des 2. Weltkrieges entschied er sich für den Beruf des Schauspielers, nahm ab 1948 in Düsseldorf Unterricht bei Gustaf Gründgens (1899 – 1963) und erhielt anschließend ein erstes Engagement am "Schauspielhaus Düsseldorf"1). Zu Meisners weiteren Bühnenstationen zählten neben dem "Schauspielhaus Bochum"1) und den "Ruhrfestspielen Recklinghausen"1) verschiedene Berliner Theater, so die "Tribüne"1), das "Junge Ensemble Berlin" und das "Theater am Kurfürstendamm"1). Vor allem in Berlin, wo er seit den 1950ern bis zu seinem Tod lebte, war er umfassend tätig, nicht nur als Darsteller sondern auch als Galerist und Theaterleiter: 1959 gründete Meisner die "Galerie Diogenes", die er drei Jahre später um das "Diogenes-Studio-Theater" erweiterte, in dem er vor allem Stücke moderner französischer Dramatiker wie von Jean Cocteau1), Boris Vian1) und Eugène Ionesco1) inszenierte und mit verschiedensten Figuren selbst auf der Bühne stand. Herausragend war beispielsweise Mitte der 1960er sein Professor in Ionescos Einakter "Die Unterrichtsstunde"1), Ionesco selbst schrieb ihm nach der Inszenierung des Stückes am 2. Oktober 1964: "Für Günter Meisner mit meiner Dankbarkeit für seine wunderbare Inszenierung. Ich wusste nicht, ob ich ein gutes oder schlechtes Stück geschrieben hatte. Jetzt glaube ich, dass mein Stück gut ist. In Bewunderung für die besten Interpreten und ré-créateurs meiner 'Unterrichtsstunden'".

Seit Ende der 1950er Jahre gehörte Günter Meisner zu den vielbeschäftigten Darstellern bei Film und Fernsehen. In zahlreichen deutschen und internationalen Produktionen wurde der Mann mit den markanten Gesichtszügen immer dann gerufen, wenn es galt, eine ausgefallene Rolle zu besetzen. Für namhafte Regisseure stand er vor der Kamera, an der Seite berühmter deutscher Kollegen und Hollywoodstars mimte er zwielichtige Gestalten, Schurken, Psychopaten und des öfteren SS-Offiziere oder sonstige Militärs. Mehrmals verkörperte er Adolf Hitler1) wie in dem britischen TV-Mehrteiler "Winston Churchill: The Wilderness Years" (1981), der amerikanischen Miniserie "The Winds of War"1) (1983, "Der Feuersturm") sowie in der Actionkomödie "L'as des as"1) (1981, "Das As der Asse") an der Seite von Jean-Paul Belmondo.
Erste kleine Aufgaben für den Film hatte der englisch und französisch sprechende Meisner in der Remarque-Adaption "A Time to Love and a Time to Die"1) (1957, "Zeit zu leben und Zeit zu sterben") und in dem Bardot-Streifen "Babette s'en va-t-en guerre"1) (1959, "Babette zieht in den Krieg") übernommen. Es folgten prägnante Nebenrollen in Produktionen wie der Literaturverfilmung "Das Totenschiff"1) (1959, mit Horst Buchholz), dem Spionage-Thriller "Geheimaktion schwarze Kapelle"1) (1959, mit Peter van Eyck) oder Bernhard Wickis Gesellschaftssatire "Das Wunder des Malachias"1) (1961). In verschiedenen Kriegsfilmen verkörperte er SS-Männer, so sah man ihn als SS-Kommandant von Pantin1) in René Cléments Kriegsstreifen "Paris brûle-t-il?"1) (1966, "Brennt Paris?") unter anderem neben Gert Fröbe, Jean-Paul Belmondo und Charles Boyer. er wurde als SS-General Gerlach in dem Kriegsdrama "The Bridge at Remagen"1) (1969, "Die Brücke von Remagen" besetzt), in "Steiner – Das eiserne Kreuz, 2. Teil"1) (1979, "Breakthrough") mimte er erneut einen SS-Offizier. 
Weitere internationale, erfolgreiche Kinofilme waren unter anderem der Thriller "The Counterfeit Traitor"1) (1962, "Verrat auf Befehl" mit William Holden und Lilli Palmer, die Spionage-Story "The Quiller Memorandum"1) (1966, "Das Quiller-Memorandum – Gefahr aus dem Dunkel") mit George Segal1) und Alec Guinness, die Spionage-Story "Funeral in Berlin"1) (1966, "Finale in Berlin") mit Michael Caine und Paul  Hubschmid oder "The Odessa File"1) (1974, Die Akte Odessa) nach dem gleichnamigen Roman1) von Frederick Forsyth1) mit Jon Voight1) und Maximilian Schell. In der Actionkomödie "Borsalino & Co."1) (1974) mimte er als Arzt eine kleinere Rolle an der Seite von Alain Delon, mit Telly Savalas und James Mason drehte er die Krimikomödie "Inside Out"1) (1975, "Ein Genialer Bluff"), für Ingmar Bergmans1) Drama "The Serpent's Egg"1) (1977, "Das Schlangenei") stand Meisner ebenso vor der Kamera wie für den hochkarätig besetzten Thriller "The Boys from Brazil"1) (1978), das Action-Abenteuer "Avalanche Express"1) (1979, "Lawinenexpress") und das Familiendrama "Night Crossing"1) (1981, "Mit dem Wind nach Westen"), der Geschichte der spektakulären Flucht zweier Familien aus der DDR bzw. Thüringen mit einem selbstgenähten Heißluftballon ins angrenzende Bayern → Wikipedia.
In dem umstrittenen, obsessiven Psychothriller "Tras el cristal" (1987, "Im Glaskäfig") zeigte sich Meisner als ein im spanischen Exil lebender Ex-Nazi, der seinen perversen Gelüsten durch einen Selbstmord zu entrinnen versucht und, als dieser misslingt, in einer Eisernen Lunge leben muss. Zu Meisners internationalen Filmografie zählen weiterhin das Kinder-Musical "Willy Wonka & the Chocolate Factory"1) (1971, "Willy Wonka & die Schokoladenfabrik"), der Zirkusfilm "Roselyne et les lions" (1989, "Roselyne und die Löwen"), die Story  "The Man Inside"1) (1990, "The Man Inside – Tödliche Nachrichten") nach den Erlebnissen des von Jürgen Prochnow dargestellten Journalisten Günter Wallraff1), sowie der Thriller "Ruby Cairo"1) (1993, "Der Tod lauert in Kairo").  
Im deutschen Film war Meisner unter anderem in den Krimis "Das Testament des Dr. Mabuse"1) (1962), "Die schwarze Kobra"1) (1963) sowie in der Wallace-Verfilmung "Der Mönch mit der Peitsche"1) (1967) auf der Leinwand präsent. "Mit Günter Meisner wurde ein neuer Darsteller gefunden, der das Bizarre einer Wallace-Figur mit ungewöhnlichem Charisma wiederzugeben verstand. Er zeigt mit sparsamstem Einsatz schauspielerischer Mittel eine vollendet abgrundtiefe Bösartigkeit die man selten gekannt hat. Schade, dass es seine einzige Wallace-Rolle blieb." notierte unter anderem Jan Eric Loebe auf seiner nicht mehr existierenden Website deutscher-tonfilm.de. 
Weitere Aufgaben übernahm Günter Meisner in der Simmel-Adaption "Es muss nicht immer Kaviar sein"1) (1961), in dem Gefängnisdrama "Die Verrohung des Franz Blum"1) (1974) und in dem experimentellen Spielfilm "Bildnis einer Trinkerin"1) (1979). Man erlebte ihn auch in dem eher belanglosen Streifen "Plem, Plem – Die Schule brennt"1) (1983), mit der Band "Trio"1) zeigte er sich in der Verwechslungskomödie "Drei gegen drei"1) (1985). In dem Melodram "Magdalene" (1989) mimte er einen Prior, in der deutsch-schweizererischen Produktion "Gekauftes Glück"1) (1989) einen Pfarrer, die Parabel "In weiter Ferne, so nah!"1) (1993) von Wim Wenders1) gehört zu einer der letzten Arbeiten Meisners für das Kino → Übersicht Kinofilme.

Auch auf dem Bildschirm verkörperte der Man mit den schmalen Lippen und kantigen Gesichtszügen, dessen Markenzeichen in vielen Filmen eine Nickelbrille war, ebenfalls meist außergewöhnliche Charaktere. Unter der Regie von Hans Lietzau1) sah man ihn in dem Drama "Ein wahrer Held"2) (1961) nach dem Theaterstück "Der Held der westlichen Welt"1) von John Millington Synge1), in "Das Martyrium des Peter O'Hey"2) (1964) nach dem gleichnamigen Bühnenstück1) von Sławomir  Mrożek1) war er der Wissenschaftler und auch in Egon Monks1) vielbeachtetem Doku-Drama "Ein Tag – Bericht aus einem deutschen Konzentrationslager 1939"3) (1965) gehörte er zur Besetzung. Als ehemaliger Lok-Führer Smiler Jackson bleibt er in dem legendären Mehrteiler "Die Gentlemen bitten zur Kasse" (1966) in Erinnerung, ebenso wie als Häftling im Lager Bautzen in dem von Eberhard Fechner1) (1926 – 1992) inszenierten Dreiteiler "Ein Kapitel für sich" (1979) nach den Erinnerungen von Walter Kempowski1). Weiterhin stand Meisner beispielsweise für die Literaturadaption "Meister Timpe"3) (1980) nach dem Roman von Max Kretzer1) und die Satire "Zwei Tote im Sender und Don Carlos im Pogl"1) (1982) vor der Fernsehkamera. In dem mehrteiligen Abenteuer "Silas" (1981) trat er als Fabian Fedder in Erscheinung, in der vierteiligen Dokumentation "Blut und Ehre: Jugend unter Hitler"1) (1982) war er ebenso mit dabei wie in der Wallace-Verfilmung "Das Geheimnis von Lismore Castle"2) (1986). Gegen Ende seiner TV-Karriere erlebte man Meisner in dem Melodram "Eine Mutter kämpft um ihren Sohn" (1994, mit Marianne Sägebrecht) sowie in der "Tatort"-Folge "Die Kampagne"1) (1995) auf dem Bildschirm. In der beliebten Serie "Praxis Bülowbogen"1) mimte er 1994/95 acht Folgen lang den Stadtstreicher Berti, Freund des Obdachlosen "Gleisdreieck" (Klaus Schwarzkopf) → Übersicht TV-Produktionen.

Günter Meisner starb am 5. Dezember 1994 im Alter von 68 Jahren während der Dreharbeiten zu dem der "Tatort"-Folge "Die Kampagne" in Berlin an Herzversagen; er hinterließ seine Ehefrau Gisela Albrecht Meisner. Die letzte Ruhe fand der vielseitige Künstler auf dem Berliner Friedhof Heerstraße1) (Grablage: 4–A–20) → Foto der Grabstelle bei Wikimedia Commons.
Der Schauspieler, Theaterleiter und Galerist wird nicht nur als charismatischer Darsteller unvergessen bleiben, auch als Gründer der "International Association for Arts and Sciences", die er 1960/61 ins Leben rief, sowie als Organisator (1967 – 1969) des technischen Hilfsprogramms für die Regierung von Biafra1) – im Rahmen der "Biafra-Hilfe" organisierte er Hilfsflüge für die dortige notleidende Bevölkerung, flog er dabei selbst als Pilot Einsätze – wird sein Name weiterhin in Erinnerung bleiben. Meisner produzierte in Afrika zudem Filme zum Thema Rassendiskriminierung.
Siehe auch Wikipedia 
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Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de

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Kinofilme Fernsehen (Auszug)
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