Nach Kriegsende drehte er einige Filme in Großbritannien, etwa "Dead of Night"1) (1945, Traum ohne Ende) oder "The Captive Heart"1) (1946, Stille Helden), ging dann jedoch für kurze Zeit in die USA und wurde dort bei amerikanischen Filmproduktionen besetzt, erstmals 1947 neben Rosalind Russell mit der Rolle des Orin Mannon in Dudley Nichols "Mourning Becomes Electra"; Redgraves eindrucksvolle Darstellung wurde mit einer Oscar-Nominierung belohnt. Mit Regisseur Fritz Lang realisierte er unter anderem den düsteren Psychothriller "Secret Beyond the Door"2) (1947, Das Geheimnis hinter der Tür). Zurück in England zeigte der Schauspieler 1952 sein komödiantisches Talent, als er den Ernest Worthing in Anthony Asquith Filmversion von Oscar Wildes Meisterwerk "The Importance of Being Earnest" (Ernst sein ist alles) spielte. Distinguierte Angehörige höherer Gesellschaftsklassen verkörperte Redgrave unter anderem auch 1950/51 als gehörnter Ehemann Andrew Crocker-Harris in Asquiths "The Browning Version"1) (Schrei in die Vergangenheit) oder 1962 als Direktor einer Fürsorgeeinrichtung in Tony Richardsons "The Loneliness of the Long Distance Runner" (Die Einsamkeit des Langstreckenläufers). Eine seiner besten Rollen war wohl 1955 der Bombenkonstrukteur Dr. Barnes Wallis in dem dokumentarspielartigen Stück "The Dam Busters"1) (Mai 1943 Die Zerstörung der Talsperren); der von Michael Anderson gedrehte Film handelte von der Zerstörung deutscher Ruhrgebiets-Talsperren im 2. Weltkrieg. Sehenswert ist auch Joseph Loseys Krimi "Time Without Pity"2) (1957, In letzter Stunde, auch "Teuflisches Alibi) sowie Joseph L. Mankiewicz' nach Graham Greenes Roman in Szene gesetzte Literaturverfilmung "The Quiet American"2) (1958, Vier Pfeifen Opium). Weitere Arbeiten in den 1950er Jahren waren unter anderem die Rolle des Generals O’Connor in der George Orwell-Verfilmung "1984"1) (1956), die Figur des Nyland in dem Thriller "The Wreck of the Mary Deare"1) (1959, Die den Tod nicht fürchten). Zu den Produktionen der 1960er/70er Jahre zählen beispielsweise die Kriegsfilme "The Heroes of Telemark"1) (1965, Kennwort "Schweres Wasser") und "Battle of Britain"1) (1969, Luftschlacht um England) oder der Historienfilm "Nicholas and Alexandra"1) (1971, Nikolaus und Alexandra). Auch bei zahlreichen Fernseh-Produktionen wirkte Redgrave mit, so war unter anderem 1963 als George Tesman in "Hedda Gabler" zu sehen, 1966 spielte er in "Alice in Wonderland"1) (Alice im Wunderland) als "Caterpillar" (Raupe) mit; 1968 verkörperte er den "Charles Dickens", im gleichen Jahr den Großvater in "Heidi1) (Heidi kehrt heim)" und 1969 war er der Dan Peggotty in "David Copperfield". Der hochgewachsene Michael Redgrave mit dem akademisch kultivierten Hintergrund gehörte zur Generation von Ralph Richardson3) (1902 1983), Laurence Olivier3) (1907 1989) und John Gielgud3) (1904 2000), erreichte jedoch nie deren Popularität. Das Theater, für das er auch einige Stücke verfasste, ging ihm stets über die Arbeit bei Film und Fernsehen. Zu seinen erfolgreichsten Bühnenrollen zählten "Hamlet", "König Lear", "Macbeth" und "Richard II". Redgrave spielte aber auch ebenso überzeugend Parts in Werken von Ibsen oder Tschechow, von letzterem ist besonders seine Rolle des "Onkel Wanja" zu nennen.
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Siehe auch Wikipedia, www.prisma.de | ||||
Link: 1) Wikipedia, 2) prisma.de,
3) Kurzportrait innerhalb dieser HP Lizenz Fotos Sir Michael Redgrave (Urheber Allan Warren): Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported lizenziert. Es ist erlaubt, die Datei unter den Bedingungen der GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Version 1.2 oder einer späteren Version, veröffentlicht von der Free Software Foundation, zu kopieren, zu verbreiten und/oder zu modifizieren; es gibt keine unveränderlichen Abschnitte, keinen vorderen und keinen hinteren Umschlagtext. Der vollständige Lizenztext ist im Kapitel GNU-Lizenz für freie Dokumentation verfügbar. |
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