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Zwei Mal versuchte er sich zudem als Filmregisseur und inszenierte 1922 die beiden Kurzfilme "Bonifacius Trott. Bonifacius und die Gans" und Bonifacius Trott. Er wird ein reicher Mann". Seine letzte Arbeit vor der Kamera war Murnaus Komödie "Die Finanzen des Großherzogs"2), wo er den Geldverleiher Semjon Marcowitz spielte, dem praktisch das hoch verschuldete Großherzogtum Abacco gehört. Die Premiere am 7. Januar 1924 im Berliner "Ufa-Palast am Zoo" erlebte Herzfeld nicht mehr, der Schauspieler starb überraschend am 16. November 1923 in Berlin noch kurz zuvor hatte er im Oktober 1923 in dem Stück "Der abtrünnige Zar" von Carl Hauptmann auf der Bühne gestanden. Die "Neue Zürcher Zeitung" (NZZ, Erstes Abendblatt, Nr. 1609) schrieb am 21. November 1923 unter anderem anlässlich des Todes: "So etwa wird sich die Zeitungsnotiz ausnehmen: Guido Herzfeld, ein Berliner Schauspieler, zuletzt an der "Volksbühne" tätig, ist im Alter von sechzig Jahren einem Gehirnschlag erlegen. Es wäre grausam ungerecht, den exzeptionellen Künstler mit einer so kargen Meldung für Zeit und Ewigkeit abzutun. Wenn er auch nicht für alle Zeiten leben wird, weil seines Wirkens Spur mit seiner Stimme Klang verweht ist, so hat er doch den Besten seiner Zeit genug getan. Sie wußten, was sie an ihm hatten, und schätzten ihn dementsprechend. Sie waren sicher, bei ihm, so oft er auftrat, reine Menschlichkeit zu finden, und fanden sie frei von allem Komödiantentum. Er war bloß ein Chargenspieler, ein Episodist, aber was er anfaßte, empfing durch ihn seelischen Widerhall. Wenn die Helden auf den Brettern brüllten, die Protagonisten schwitzten, die Mimen rings im Kreise sich in Körperwärme hineinarbeiteten, dann strahlte sein zurückhaltendes Wesen seelische Wärme aus. Er brauchte nur den Mund zu öffnen, brauchte nur mit den pfiffigen Äuglein zu zwinkern, und es war, als ob man aus dem Lande der Dekorationen in die schmucklosen Gefilde der Natur versetzt würde. Höchste Bescheidenheit war seine Zier. Sie wob seinen Pilgern, Bettelmönchen, seinen rührenden Volksgestalten, aller leidenden Kreatur den Heiligenschein. Wer im Reiche der Rampen und nicht nur dort allein von sich selbst nicht viel hermacht, von dem wird auch nicht allzu viel Wesens gemacht; doch wichtiger bleibt es, wesentlich zu sein. Die lebenden Reklamebilder mögen den vergänglichen Ruhm an sich raffen; von Guido Herzfeld muß es immer heißen, bevor er für ewig verstummte, daß er ein stiller Künstler war."5) |
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Quellen: Wikipedia, www.cyranos.ch | ||||
1) Geburtsjahr laut
filmportal.de, IMDb und Wikipedia geben 1851 an sowie als Geburtsort Berlin; laut Kay Weniger "Das
große Personenlexikon des Films" ist Herzfeld 1870 unter dem Namen Guido Kornfeld in Karolinenthal bei Prag geboren.
Legt man das in dem Nachruf der NZZ genannte "Alter von sechzig Jahren"
zu Grunde, müsste Herzfeld 1863 geboren sein. Link: 2) Wikipedia, 3) Kurzportrait innerhalb dieser HP, 4) Murnau Stiftung 5) Quelle: horst-schroeder.com Lizenz Foto Guido Herzfeld (Urheber "Fotoatelier Zander & Labisch", Berlin): Das Atelier von Albert Zander und Siegmund Labisch († 1942) war 1895 gegründet worden; die inaktive Firma wurde 1939 aus dem Handelsregister gelöscht. Externe Recherche ergab: Labisch wird ab 1938 nicht mehr in den amtlichen Einwohnerverzeichnissen aufgeführt, so dass sein Tod angenommen werden muss; Zander wiederum war laut Aktenlage ab 1899 nicht mehr aktiv am Atelier beteiligt und kommt somit nicht als Urheber dieses Fotos in Frage. Die Schutzdauer (von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers) für das von dieser Datei gezeigte Werk ist nach den Maßstäben des deutschen, des österreichischen und des schweizerischen Urheberrechts abgelaufen. Es ist daher gemeinfrei. (Quelle: Wikipedia) |
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