Der populäre Schauspieler Gunter Berger wurde am 25 August 1943 in Boppard1) geboren. Sein schauspielerisches Handwerk erlernte er ab 1966 drei Jahre lang an der der Salzburger "Akademie für Musik und darstellende Kunst", dem bekannten "Mozarteum"1). Sein Bühnendebüt gab Berger nach seiner Ausbildung am Berliner "Schillertheater"1), wo er bis 1977 mit verschiedensten Rollen sowohl in klassischen als auch modernen Stücken seine darstellerische Vielseitigkeit unter Beweis stellen konnte. Danach wechselte er an die "Schaubühne am Halleschen Ufer"1), wo er unter anderem von Peter Stein1) in der Uraufführung des Botho Strauß-Stücks "Groß und klein"1) (1978) als wissenschaftlicher Assistent besetzt wurde → Theatertreffen 1979. Unter der Regie von Peter Stein sah man Berger beispielsweise in dessen Antikenprojekt II. "Die Orestie des Aischylos"1) (1980, → Theatertreffen 1981), in "Die Neger" (Premiere: 18.06.1983) von Jean Genet und in der Uraufführung von "Roberto Zucco" (Premiere: 12.04.1990) von Bernard-Marie Koltès1). Für Klaus Michael Grüber1) gab er seit der Premiere am 11. Dezember 1982 in Shakespeares "Hamlet"1) den Horatio, Freund des von Bruno Ganz dargestellten Titelhelden → Theatertreffen 1983.
 
Bergers Karriere als Film- und Fernsehstar begann Mitte der 1970er Jahre. Auf der Leinwand zeigte er sich erstmals in der Simmel-Verfilmung "Lieb Vaterland magst ruhig sein"1) (1976), vier Jahre später übernahm er an der Seite von Hans Peter Hallwachs in der Titelrolle den Part des Herrn Münzer in Wolf Gremms "Fabian"1) (1980), nach dem Roman von Erich Kästner1). Richard Claus besetzte ihn in seinem Kinderfilm "Bananen-Paul"2) (1982), er stand für den Thriller "Der Kuss des Tigers"2) (1988) vor der Kamera, mimte den Werner von Seydlitz in Herbert Ballmanns Komödie "A.D.A.M."2) (1988; → deutsches-filmhaus.de) an der Seite seines Namensvetters Helmut Berger1) sowie Désirée Nosbusch1) oder gehörte zur Besetzung der amüsanten Geschichte "Der doppelte Nötzli"2) (1990). Mit einem kleinen Part zeigte er sich auch in der Polit-Komödie "Alles Lüge"1) (1992) neben Protagonist Dieter Hallervorden.  
Gunter Berger erlangte jedoch vor allem durch das Fernsehen sowie beliebte TV-Serien ungeheure Popularität und war seither von dem Bildschirm nicht mehr wegzudenken. Ab 1990 spielte er den Pastor Siegfried Wölm in der Serie "Wie gut, dass es Maria gibt"1) neben der Titelheldin Maria alias Thekla Carola Wied und auch in "Unser Lehrer Dr. Specht"1) tauchte er 1992 auf. Als Dr. Bernd Rogge gehörte er lange zum beliebten Arzttrio in der Serie "Freunde fürs Leben"1) (ab 1992), doch dann stieg er sehr zum Leidwesen der Zuschauer nach 25 Folgen aus der Serie aus, wohl um nicht zu sehr auf ein Rollenklischee festgelegt zu werden. Zu Bergers weiteren Auftritten in beliebten Serien, in denen er immer wieder seine schauspielerische Vielseitigkeit zeigen konnte, zählten unter anderem "Café Wernicke", "Ein Fall für zwei", "Soko 5113", "Ein Mord für Quandt", "Heimatgeschichten", "Mordkommission", "Küstenwache", "Das Traumschiff", "Die Verbrechen des Professor Capellari", "Weißblaue Geschichten", "Soko Kitzbühel" und "Wilder Kaiser".
Die Stunden vor dem Morgengrauen 1994 erlebte man den Mann mit dem markanten Schnäuzer als Max Kaiser in dem turbulenten Mehrteiler "Der Havelkaiser"1) neben Günter Pfitzmann  in der Titelrolle, im gleichen Jahr spielte er zusammen mit Peter Sattmann und Renate Krößner in Sigi Rothemunds Geschichte "Glück im Grünen". Ein Jahr später mimte er beeindruckend den bürgerlichen Erfolgstypen Rainer Weiß, der in der Gesellschaftssatire "Der Neger Weiß" (1995) zu Asylanten auf Konfrontationskurs geht und sprichwörtlich am eigenen Leibe erfährt, was es heißt, ausgegrenzt zu werden.
Bis Ende der 1990er Jahre folgten Fernsehspiele wie beispielsweise die Tragikomödie "Ein Mord auf dem Konto"1) (1996), die amüsante Anekdote "Atemlos durch die Nacht" (1996), der Psychothriller "Die Stunden vor dem Morgengrauen"3) (1997) oder die köstliche Familienkomödie "Ich liebe meine Familie, ehrlich"4) (1999). In den Edgar-Wallace-Verfilmungen "Das Schloss des Grauens"5), "Die unheimlichen Briefe"5), "Die vier Gerechten"5), "Das Haus der toten Augen"5) und "Whiteface"1) agierte Berger 2002 als Chefinspektor Higgins auf dem Bildschirm.
Eine wunderschöne Rolle, die des betrügerischen Bauunternehmers Ohrmann, spielte Berger 2001 in der Komödie "Marga Engel schlägt zurück"3) an der Seite von Marianne Sägebrecht, der Publikumserfolg wurde dann mit der Fortsetzung "Marga Engel kocht vor Wut"3) (2003) wiederholt. Zum dritten und (leider)auch letzten Mal kämpfte der skrupellose Bauunternehmer vergeblich gegen die Köchin mit Herz und Schnauze dann Ende 2004 in "Marga Engel gibt nicht auf"3). Wieder einmal trickste die energische Blondine ihn aus, als er aus einem Kinderheim eine Anti-Aging-Klinik machen möchte.  
 
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Dazwischen lagen erfolgreiche TV-Auftritte beispielsweise in "Ein Stück vom Glück"3) (2001), "Traumfrau mit Verspätung" (2001), "Verliebt auf Bermuda" (2002), "Ein Sack voll Geld"3) (2002) oder "Die Rosenkrieger"3) (2002). Gunter Bergers Domäne war der schlitzohrige Charmeur, so zeigte er sich als selbstverliebter Kanzleichef Stefan und Vorgesetzter der Titelheldin in dem Anwaltsdrama "Judith Kemp"3), dem letzten Film mit der im Juni 2004 verstorbenen Jennifer Nitsch1). Eine Neuauflage von "Der Rosenkrieger", der humorvollen Geschichte der rivalisierenden Anwälte Elvira Kupfer (Jutta Speidel) und Stefan Milloschinsky (Gunter Berger), gab es Anfang September 2005 mit "Liebe auf den zweiten Blick"3), welche erneut unter der Regie von Ulrich Stark entstanden war. Auch in dieser temporeichen und vergnüglichen Verwechslungskomödie konnten sich die Zuschauer einmal mehr an Bergers komödiantischem Talent erfreuen. Nach der Rolle des Hoteliers Mühlheim, der sich in der Krimikomödie "Agathe kann's nicht lassen – Alles oder nichts"5) (2005) von den Ermittlungen der Hobbydetektivin Agathe (Ruth Drexel) gestört fühlt, tauchte Gunter Berger Anfang Januar 2006 in dem Zweiteiler "Rose unter Dornen"3) auf. In der von Dietmar Klein in Szene gesetzten melodramatischen Familiensaga um Liebe, Reichtum, Verrat und Drogen im Hotelmilieu mimte er als Billig-Reiseveranstalter Tietje einmal mehr den Unsympath, der sich durch eine Teilhaberschaft an der Nobelherberge des Hotelkönigs Wahlberg (Heinz Hoenig1)) Zugang zu Hamburgs Upper Class erhofft und vor intriganten Machenschaften nicht zurückschreckt.
Seit Anfang Mai 2007 war Berger in der sechsten Staffel der populären ARD-Serie "Adelheid und ihre Mörder"1) mit von der Partie: Als charmanter Fahrschullehrer Manfred Peschke machte er der Protagonistin Adelheid Möbius alias Evelyn Hamann den Hof, die ihn in so manchen kniffligen Fall mit einbezog.
 
Zu Gunter Bergers Arbeiten vor der Fernsehkamera zählten die ganz auf die Protagonistin Marianne Sägebrecht zugeschnittene Familienkomödie "Immer Wirbel um Marie"3) (2008) sowie das Pilcher-Melodram "Gezeiten der Liebe"5), in dem Berger Anfang Januar 2009 als Richard Oakwood, Chef einer angesehenen Porzellanmanufaktur überzeugte. Das Image des TV-Fieslings konnte Berger nicht so recht ablegen, in der turbulenten Familienkomödie "Ein Strauß voll Glück"3) präsentierte er sich Ende August 2009 als trickreicher, knallharter Reeder und Selfmade-Millionär Fritjof Reents, der die Existenz der selbstbewussten Protagonistin Anna Lehmann (Janina Hartwig1)) bedroht bzw. deren Geschäft mit einer Straußenfarm (fast) ruiniert. In der "Pfarrer Braun"-Geschichte "Kur mit Schatten"1) (EA: 08.04.2010) tauchte Berger als Hotelier Leo Meschkat auf, zuletzt mimte er den Erik Krüger, Vater des Chefkochs Malte (Roy Peter Link1)), in der "Traumhotel"-Folge1) "Vietnam"5) (EA: 06.01.2012), wirkte zudem in der "Kreuzfahrt ins Glück"1)Story "Hochzeitsreise nach Jersey"5) (EA: 26.12.2012) als Ex-Ehemann von Hanna (Gaby Dohm) mit.
 
Gunter Berger
starb am 13. Mai 2015 nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 71 Jahren in Berlin, wo er zuletzt lebte.
Textbausteine des Kurzportraits von www.prisma.de
Siehe auch Wikipedia
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Filme
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