Iwa Wanja, fotografiert von Suse Byk (1884–1943); Quelle: Wikimedia Commons; Iris-Karte, Nr. 5193; Lizenz: gemeinfrei Die Schauspielerin mit dem Künstlernamen Iwa Wanja wurde am 10. Oktober 1905 als Iwanka Jana Kiewa im südbulgarischen Karnobat1) geboren; über den familiären Hintergrund ist derzeit nichts bekannt. Seit Mitte der 1920er Jahre war sie in Berlin beim Film aktiv, gab ihr Leinwanddebüt in der von Erich Schönfelder1) nach dem Roman "Der Fall Moser" von Ola Alsen1) mit Lee Parry, Hans Alber, Olaf Fjord und Lia Eibenschütz in den Hauptrollen gedrehten Komödie "Luxusweibchen"1) (1925), mimte als Karla die Tochter des Bankiers Ludwig Moser (Robert Garrison1)) und dessen Gattin Ellen (Lydia Potechina) bzw. Schwester von Daisy (Gertrud von Hoschek1)). Mit weiteren Haupt- und prägnanten Nebenrollen konnte sie sich in der Stummfilm-Szene etablieren, zeigte sich unter anderem als Frieda in Berthold Viertels hochgelobtem, der "Neuen Sachlichkeit"1) zuzuschreibendem und als "Die Abenteuer eines Zehnmarkscheines" untertitelten Streifen "K 13 513"1) (1926), der heute als verschollen gilt. Iwa Wanja trat in Literatur-Adaptionen wie "Die sieben Töchter der Frau Gyurkovics"1) (1926) auf, in Kinderfilmen wie "Der Sieg der Jugend"2) (1927) oder in Lustspielen wie in dem nach dem Bühnenstück von Oskar Blumenthal1) und Max Bernstein1) entstandenen Stummfilm "Die große Pause"1) (1927), wo sie sich an der Seite von Protagonistin Henny Porten als die Komtess Ina Wildborn präsentierte, die schließlich mit ihrem Cousin, Ottokar Graf Torgstädt (Walter Slezak) ihr Glück findet.
 
Iwa Wanja, fotografiert von Suse Byk1) (1884 – 1943)
Quelle: Wikimedia Commons; Iris-Karte, Nr. 5193
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
Als feurige Polin Marga tauchte sie in der von E. W. Emo1) in Szene gesetzten Posse "Polnische Wirtschaft" (1928) auf, frei basierend auf der gleichnamigen Operette1) von Jean Gilbert1) (Musik) sowie den Libretti/Texten von Curt Kraatz (1856 – 1925), Georg Okonkowski (1865 – 1926) und Alfred Schönfeld mit unter anderem Harry Bender als Puppke, der Margarinefabrikant mit dem neuen Reichtum. In der nach einem Lustspiel von René Sorel entstandenen, amüsanten Geschichte "Aus dem Tagebuch eines Junggesellen"1) (1929) mit Reinhold Schünzel (auch Drehbuch) in der Titelrolle des verführerischen Franz tauchte sie als Lilli Krause auf, die wie das Barmädchen Lulu (Grit Haid) dem Franz "schöne Augen" machte. Zu ihren letzten Arbeiten für den Stummfilm zählte das von Adolf Trotz1) mit  Maly Delschaft in der weiblichen Hauptrolle inszenierte Melodram "Das Recht der Ungeborenen"1) (1929), mit dem die Problematik des Schwangerschaftsabbruchs thematisiert wurde und in dem sie als Annie, Freundin von Fredy May (Wolfgang Zilzer) in Erscheinung trat → Übersicht Stummfilme.
  

Iwa Wanja fotografiert vor 1929 von
Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: www.cyranos.ch;
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier

Iwa Wanja fotografiert vor 1929 von Alexander Binder (1888–1929); Quelle: www.cyranos.ch; Lizenz: gemeinfrei
Im Tonfilm konnte Iwa Wanja mit der Komödie "Der keusche Josef"2) (1930) und ihrem Part der Irene, "Seelenfreundin" des Malers Hellmuth Heiligenstamm (Paul Heidemann), an der Seite von Hauptdarsteller Harry Liedtke zwar Fuß fassen, musste sich dann jedoch in den nachfolgenden Produktionen mit überwiegend kleinen Nebenrolle zufrieden geben. So gehörte sie als Maniküre-Fräuleins zur Besetzung des Krimis "Der Zinker"1) 1931), einer frühen Verfilmung des gleichnamigen Romans/Bühnenstücks1) ("The Squeaker") von Edgar Wallace1) mit Fritz Rasp als der mysteriöse Autohändler Frank Sutton und Ernst Reicher als Inspektor Elford von "Scotland Yard". Anschließend sah man sie längerer Pause nur noch sporadisch im Kino, spielte unter anderem die Sängerin Tamara Pinelli in dem von Detlef Sierck1) nach der Operette "Das kleine Hofkonzert" von Edmund Nick1) (Musik), Paul Verhoeven und Toni Impekoven1) (Libretti) realisiertem Musikfilm "Das Hofkonzert"1) (1936), stand mit Ufa-Star Zarah Leander für das ebenfalls von Sierck gedrehte Melodram "Zu neuen Ufern"1) (1937) vor der Kamera. Nach dem NS-Propagandastreifen "Urlaub auf Ehrenwort"1) (1937) und dem Krimi "War es der im 3. Stock?"3) (1939) beendete sie vorerst ihre Leinwandkarriere.
Erst nach Kriegsende übernahm Ina Wanja wieder vereinzelt kleinere Aufgaben als Filmschauspielerin. Hauptsächlich betätigte sie sich jedoch als Schriftstellerin bzw. Drehbuch-Autorin. So verfasste sie gemeinsam mit Fritz Grasshoff1) und Ehemann Norbert Schultze1) das Stück "Käpt’n Bay-Bay", welches Helmut Käutner1) frei unter dem gleichnamigen Titel1) (1953) mit Hans Albers in der Titelrolle verfilmte. Nach dem Roman von Hans Gustl Kernmayr entstand zusammen mit Eckart Hachfeld1) das Script zu dem von Paul Verhoeven gedrehten Spielfilm "Jede Nacht in einem anderen Bett"1) (1957) → Übersicht Tonfilme.
Als Drehbuch-Autorin zeichnete sie auch bei einigen TV-Produktionen verantwortlich, so unter anderem für die 1962/63 bzw. 1965 ausgestrahlte Serie "Jedermannstraße 11"1)  → TV-Produktionen.
 
Iwa Wanja, die parallel zu ihrer Tätigkeit als Filmschauspielerin in den 1930er Jahren verschiedene (Film-)Schlager auf Schellackplatte aufnahm, war seit 1943 mit Musiker und Komponisten Norbert Schultze1) (1911 – 2002) verheiratet, dem auch die Melodie zu dem Klassiker "Lili Marleen"1) (Text: Hans Leip1)) zu verdanken ist. Aus der Verbindung – für Schultze war es nach der Scheidung von Schauspielerin Vera Spohr die zweite Ehe – gingen zwei Söhne hervor, unter ihnen der Komponist, Arrangeur, Keyboarder und Musikproduzent Kristian Schultze1) (1945 – 2011). Von 1945 bis 1951 lebte die Familie laut Wikipedia in der "Villa Vida"1) im niedersächsischen Bad Sachsa1).
Iwa Wanja, verheiratete Schultze, starb am 26. Juni 1991 im Alter von 85 Jahren in Berlin1) und zählt zu den heute weitgehend vergessenen Darstellerinnen der Stummfilm-Ära. 
In den 1930er Jahren soll sie zudem eine erfolgreiche Reiterin gewesen sein, die zahllose Preise gewann.
Quellen: Wikipedia, cyranos.ch
Fotos bei virtual-history.com
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) Murnau Stiftung, 3) filmportal,de
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Die Krimihomepage, fernsehserien.de; R = Regie)
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