Der Schauspieler Arthur Kraussneck (auch Kraußneck) wurde am 9. April 1856 als Arthur Müller im ostpreußischen Ballethen1) (heute: Sadowoje, russische Oblast Kaliningrad1)) geboren; später nahm er den Mädchennamen seiner Mutter als Künstlernamen an. Der Sohn des Gutsbesitzers Gustav Müller und dessen Gattin (einer geborenen Kraussneck), besuchte das Gymnasium im preußischen Königsberg1) (heute: Kaliningrad1)), nahm als Heranwachsender außerdem dramatischen Unterricht. Sein Theaterdebüt gab er ca. 1874 bei einer mecklenburgischen Wanderbühne, der "Bredeschen Theatergesellschaft", nach Stationen in Stettin1) (heute: Szczecin, Polen) und Königsberg kam er zur Spielzeit 1880/81 an das "Hoftheater Meiningen"1) (Thüringen1)), wo er am 11. Februar 1880 erstmals mit der Titelrolle des Wilhelm Tell1) in dem Schiller-Drama "Wilhelm Tell"1) auftrat. In Meiningen interpretierte er weitere große klassische Heldenfiguren, so unter anderem den Prinz von Homburg1) in dem gleichnamigen Schauspiel1) von Heinrich von Kleist1) oder den Heinrich von Navarra1) in dem Trauerspiel "Die Bluthochzeit" von Albert Lindner1), das die Bartholomäusnacht1) in der Nacht vom 23. zum 24. August 1572 thematisiert. Als Schiller-Interpret glänzte er als Karl Moor in "Die Räuber"1), gestaltete den Caesar1)-Mörder Brutus1) in der Shakespeare-Tragödie "Julius Caesar"1) ebenso grandios wie den König Leontes in Shakespeares "Das Wintermärchen"1). Außerdem nahm an Gastspielreisen der Meininger nach Düsseldorf1), Leipzig1) und Graz1) teil.*)
 
Arthur Kraussneck 1881 in Meiningen als …
Arthur Kraussneck 1881 in Meiningen als Leontes, König von Sizilien, in Shakespeares "Das Wintermärchen"; Urheber: Wilhelm Höffert (1832-1903), Atelier für Photographie; Bildrechte/-herkunft: Meininger Museen: Theatermuseum "Zauberwelt der Kulisse" Arthur Kraussneck 1881 in Meiningen als Heinrich von Navarra in Lindners "Die Bluthochzeit"; Urheber: Wilhelm Höffert (1832-1903), Atelier für Photographie; Bildrechte/-herkunft: Meininger Museen: Theatermuseum "Zauberwelt der Kulisse"
… Leontes, König von Sizilien,
in "Das Wintermärchen"
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… Heinrich von Navarra
in "Die Bluthochzeit"
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Urheber: Wilhelm Höffert (1832–1903), Atelier für Photographie
Bildrechte/-herkunft: Meininger Museen: Theatermuseum "Zauberwelt der Kulisse"
  
Kraussneck hielt es in seinen Anfängen nicht lange an einem Theater, schon nach einer Spielzeit ging er von Meiningen nach Karlsruhe1) an das "Hoftheater"1), um dann 1884 nach Berlin zu wechseln, wo er zunächst am "Deutschen Theater"1) und bei Ludwig Barnay1) am "Berliner Theater"1) (ab 1889) wirkte. Schließlich fand er zwischen 1894 und 1930 seine künstlerische Heimat am "Königlichen Schauspielhaus", das nach dem Ende der Monarchie im Oktober 1919 in "Preußisches Staatstheater"1) umbenannt wurde. Auch in Berlin brillierte er erneut mit seiner Paraderolle des "Wilhelm Tell", gestaltete weitere große klassische Helden. Als Schiller-Interpret gab er den Feldherrn Wallenstein1) in dessen Dramen-Trilogie1) und den Franz Moor in "Die Räuber", überzeugte als Protagonist in dem Lessing-Drama "Nathan der Weise"1) ebenso wie als Julius Caesar1) in der Shakespeare-Tragödie "Julius Caesar"1)
. Am "Preußischen Staatstheater" zeigte sich der inzwischen über 60-Jährige mit prägnanten Figuren des klassischen Theaters, verkörperte unter anderem am 12. Dezember 1919 den bejahrten Freiherrn von Attinghausen in der Einstands-Inszenierung von Intendant Leopold Jessners1) skandalträchtigen Aufführung des "Wilhelm Tell"1) neben Albert Bassermann in der Titelrolle und Fritz Kortner als Reichsvogt Gessler. Während der Jessner-Ära waren es weiterhin die Schiller-Dramen, die Kraussneck mit seinem brillanten Spiel bereicherte, so als greiser Doge Andrea Doria in "Die Verschwörung des Fiesco zu Genua"1) (1921), als Herzog von Medina in "Don Karlos"1) (1922/1929), als Werner Stauffacher in "Wilhelm Tell" (1923) oder als Kommandant von Eger Oberst John Gordon1) in "Wallensteins Tod"1) (u.a. 1924). Als Shakespeare-Darsteller verlieh er dem Würdenträger Ludovico in "Othello"1) (1921) Kontur, dem König Duncan1) in "Macbeth"1) (1922) und dem Schauspieler-König in "Hamlet"1) (1926). Kraussneck präsentierte sich als Gottschalk, Knecht des Ritters Flammberg, in dem Schauspiel "Das Käthchen von Heilbronn"1) (1923) von Heinrich von Kleist1) und altersbedingt nun als Obrist Kottwitz in dem Kleist-Drama "Prinz Friedrich von Homburg"1) (1925; Regie: Ludwig Berger1)). So urteilte der Theaterkritiker Siegfried Jacobsohn1) in "Die Weltbühne"1): "Ein zuversichtlicher, fröhlich beglänzter alter Haudegen, dessen Darsteller die Figur nicht einmal besonders charakteristisch auszumalen braucht, weil er alles mit seiner Stimme, mit seiner meisterlichen, seiner majestätischen, seiner stets empfindungsgesättigten Sprechkunst vermag,"***)
Weitere glanzvolle Auftritte hatte er beispielsweise als preußischer Generalfeldmarschall Blücher1) in dem Stück "Napoleon oder Die hundert Tage"1) (1922) von Christian Dietrich Grabbe1) und als blinder Seher Teiresias1) in "König Ödipus"1) (1929) des Sophokles1) mit Fritz Kortner. Zu seiner letzten große Rollen zählten der Kaiser Maximilian1) in dem Goethe-Drama "Götz von Berlichingen"1) (1930; Regie: Ernst Legal) an der Seite von Heinrich George als Reichsritter "Götz von Berlichingen"1), danach beendete Kraussneck seine beeindruckende Bühnenkarriere. Lediglich im Prolog von Goethes "Faust I"1) trat er 1932 in der Inszenierung von Lothar Müthel1) noch einmal als Gottvater (Der Herr) an der Seite von Werner Krauß (Faust) und Gustaf Gründgens (Mephisto) in Erscheinung.
 
Kraussneck war "ein herausragender Sprecher und Gestalter, ein breiter Humorist und ein schlichter Tragiker"*), galt als einer der letzten großen Sprechkünstler, dessen schauspielerische Stärke in seiner Würde lag. Nur wenige Male zeigte er sich in zeitgenössischen Stücken, so bereits seit der Premiere am 29. September 1889 als Pastor Manders in einer von Hans Meery1) in Szene gesetzten Aufführung des Familiendramas "Gespenster"1) von Henrik Ibsen1), dargeboten vom Theaterverein "Freie Bühne"1) am Berliner "Lessingtheater"1) mit Marie Schanzer1) (Marie von Bülow) als Helene Alving, Emmerich Robert1) als Sohn Osvald Alving, Theodor Lobe1) als Jakob Engstrand  und Agnes Sorma1) als dessen Stieftochter Regine Engstrand. Am "Preußischen Staatstheater" verkörperte er diese Figur noch einmal 1919 in einer Inszenierung von Eckart von Naso1) mit Mathilde Sussin als Helene Alving sowie unter anderem Annemarie Steinsieck (Regine) und Kurt Ehrle1) (Osvald). Mit Agnes Sorma hatte er bereits 1892 am "Berliner Theater"1) in Ibsens "Nora oder Ein Puppenheim"1) als Noras1) Ehemann Advokat Torvald Helmer unter der Regie von Siegfried Jelenko1) auf der Bühne gestanden sowie 1884 am "Deutschen Theater"1) (Regie: Cord Hachmann1)). Am "Berliner Theater" inszenierte Alois Prasch1) im Februar 1896 sowie im Folgejahr im Juni 1897 am "Leipziger Stadttheater"1) das Stück mit seiner Ehefrau Auguste Prasch-Grevenberg in der Titelrolle und unter anderem Albert Bassermann als Dr. Rank1), im April 1909 setzte Paul Lindau1) am "Königliches Schauspielhaus" das Theaterstück mit Paula Somary in Szene, diesmal gab Albert Patry den Torvald Helmer und Kraussneck den Nils Krogstad1). An weiteren Ibsen-Stücken bzw. Rollen sind zu nennen der Knopfgießer in dem dramatischen Gedicht "Peer Gynt"1) mit Carl Clewing1) in der Titelrolle, inszeniert von Reinhard Bruck1) für die "Freie Bühne" und aufgeführt 1914/15, 1919 sowie 1921 am "Königlichen Schauspielhaus", wo im Januar 1917 auch unter Brucks Regie das im Jahre 1528 auf dem Herrensitz Oestrot am Trondheimfjord angesiedelte Schauspiel "Frau Inger auf Oestrot" mit Tilla Durieux als Frau Inger und unter anderem Kraussneck als der geächtete norwegische Edelmann Olaf Skaktavl gezeigt wurde → projekt-gutenberg.org. Albert Patry brachte im April 1911 mit sich als Konsul Karsten Bernick "Die Stützen der Gesellschaft"1) (→ projekt-gutenberg.org) auf die Bühne des "Königlichen Schauspielhauses", wo man neben Kraussneck in der Rolle des Meister Aune unter anderem Hermann Böttcher (Prokurist Krap), Heinrich Schroth (Adjunkt1) Rørlund), Hermann Vallentin (Bernicks Vetter Hilmar Tönnesen) und Elfriede Heisler (Bernicks Sohn Olaf) sah → ibsenstage.hf.uio.no.
Arthur Kraussneck um 1903; Urheber: Unbekannt; Quelle: Geistiges Deutschland. Berlin-Charlottenburg (Eckstein, 1903) bzw. Wikipedia; eingestellt von Ulrich Goerdten Wie etliche andere bedeutende Theatermimen jener Jahre wandte sich Arthur Kraussneck – wenn auch im vorgerückten Alter von 64 Jahren erst recht spät – dem neuen Medium Film zu, avancierte mit prägnanten Figuren zu einem "begehrten Nebendarsteller, dessen schauspielerische Erfahrung gerne in Anspruch genommen wurde."2) Sein Leinwanddebüt gab er als Vater Schröder im zweiten Teil des als "Ein Sittenbild aus Groß-Berlin" untertitelten und nach dem Roman von Hermann Fleischack alias Ernst Friedrich (1894 – 1967) realisierten Dramas "Das Mädchen aus der Ackerstraße" (1920) mit Lilly Flohr als Ella Schulze, Stieftochter von Mutter (Rosa Valetti) und Vater Schulze (Albert Steinrück). Wenig später mimte er unter der Regie von Josef Stein1) in dem heute als verschollen geltenden Stummfilm "Die Todeskarawane"1) (1920), der auf Motiven des Romans "Von Bagdad nach Stambul"1) von Karl May1) basierte, neben Carl de Vogt (Kara Ben Nemsi1)) und Meinhart Maur1) (Hadschi Halef Omar1)sowie Diener Saduk1)) den ehemaligen türkischen Major Tschaschefsky (= Dozorca1)) → karl-may-wiki.de.
Es folgten Auftritte beispielsweise in dem von Karl Grune1) nach dem Trauerspiel von Richard Beer-Hofmann1) mit Joseph Klein1) als der alte Graf von Charolais und Wilhelm Dieterle als der junge Charolais gedrehten Melodram "Der Graf von Charolais"1) (1922) oder unter der Regie von Eugen Illés1) in der ebenfalls dramatischen Geschichte "Die Todgeweihten" (1924), wo er sich neben Bernd Aldor, Sascha Gura und Erich Kaiser-Titz als Mathematiker Robin, Vater von Renate (Maria Zelenka1)) zeigte.
   
Foto: Arthur Kraussneck um 1903
Quelle: "Geistiges Deutschland",  Berlin-Charlottenburg
(Urheber: Unbekannt; Eckstein, 1903)
bzw. Wikipedia; eingestellt von Ulrich Goerdten;
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei)  siehe hier
Nach der tragenden Rolle des alten Schusters Gottlieb Weigelt, Vater von Leopold (Walter Slezak) und Klara (Käthe Haack), in dem von Heinrich Bolten-Baeckers1) nach dem Berliner Volksstück von Adolph L’Arronge1)1) inszenierten Streifen "Mein Leopold"1) (1924) konnte Kraussneck in Arthur von Gerlachs1) Adaption "Zur Chronik von Grieshuus"1) (1925) nach der Novelle von Theodor Storm1) bzw. dem Drehbuch von Thea von Harbou1) als der greise Burgherr von Grieshuus, Vater von Junker Hinrich (Paul Hartmann) und Junker Detlev (Rudolf Forster), einmal mehr beweisen, welch großartiger Charaktermime er war  – Lil Dagover gab als Bärbe die Tochter des Leibeigenen Owe Heiken (Rudolf Rittner1)), in die sich Hinrich verliebt. In Siegfried Philippis1) Historienstreifen "Die Mühle von Sanssouci"1) (1926), dem dritten Film aus der so genannten "Fridericus-Rex-Reihe"1) mit Otto Gebühr als Preußenkönig Friedrichs II.1) und Philippi-Ehefrau Lissy Lind als Friedrichs Schwester Wilhelmine von Preußen1), tauchte er als der schottisch-preußische Generalfeldmarschall James Keith1) auf, einer der wichtigsten Vertrauten Friedrichs während des "Siebenjährigen Krieges"1).
Als Frederic Zelnik mit "Die Weber"1) (1927) werkgetreu und bildgewaltig das sozialkritische, gleichnamige Drama1) von Gerhart Hauptmann1) auf die Leinwand bannte, konnte er auf exzellente Schauspieler wie Paul Wegener (Fabrikant Dreißiger), Wilhelm Dieterle (Moritz Jäger) oder Theodor Loos (Weber Bäcker) zurückgreifen, Kraussneck besetzte er als den pazifistisch eingestellten alten Weber Hilse, Vater des mit Luise (Dagny Servaes) verheirateten Gottlieb (Hans Heinrich von Twardowski). Dass der Vollblutmime auch etwas für Krimis übrig hatte, bewies er in Manfred Noas1) ersten deutschen Edgar Wallace1)-Verfilmung "Der große Unbekannte"1) (1927) nach dem Roman "Der Unheimliche" ("The Sinister Man") mit Ernst Reicher als Polizeikommissar Bickerson, wo er als der etwas sonderbare Maurice Tarn in Erscheinung, Geschäftsführer des Export-Geschäfts, das der geheimnisvolle britische Major Amery (Jack Trevor) von seinem verstorbenen Onkel übernimmt.
Danach wirkte Kraussneck nur noch in drei Stummfilm-Produktionen mit, nach der Komödie "Das Mädchen mit den fünf Nullen"1)  (1927) trat er in dem von Friedrich Fehér inszenierten Zweiteiler "Maria Stuart"1) (1927) mit dem österreichischen Stummfilm-Star und Fehér-Ehefrau Magda Sonja in der Titelrolle der Maria Stuart1) auf  und stellte den Burgherr bzw. alten Vater des Duke of Norfolk1) (Eberhard Leithoff1)) dar. Kraussnecks letzte Arbeit für das Kino war Hans Kysers1) Biopic "Luther – Ein Film der deutschen Reformation" (1928) mit der Figur des Theologen Johann von Staupitz1), Förderer und Beichtvater des von Eugen Klöpfer verkörperten Reformators Martin Luther1) → Übersicht Filmografie.
 
Nach seinem Abschied von der Bühne zog sich Kraussneck, bei dem unter anderem Victor Barnowsky1) (1875 – 1952), Georg Kiesau3) (1881 – 1940) und Annemarie Steinsieck1) (1889 – 1977) Schauspielunterricht nahmen, ins Privatleben zurück. Anlässlich seines 80. Geburtstages notierte die "Neue Zürcher Zeitung"1) (NZZ, 23.04.1936, Morgenausgabe, Nr. 689) unter anderem: "Er ist nie ein Star gewesen und stand doch immer in der ersten Reihe. Ja, man darf ihn getrost den besten Sprecher der deutschen Bühne nennen. Wer je von ihm die Stimme des Herrn im Prolog zum "Faust" gehört hat (in der Aufführung vom 02.12.32), wird den Klang dieser Stimme – allgütig und allweise – nicht wieder vergessen. Und wer je von ihm die Worte des sterbenden Attinghausen gehört hat, mit denen er den Anbruch einer neuen Zeit verkündet, der hat edelste Sprechkunst vernommen. Je mehr diese dem Schauspielergeschlecht von heute verloren zu gehen droht, desto heller strahlt Arthur Kraußneck, fast ein Mythos schon, in die Gegenwart hinein."4)
Auf alten Schellack-Platten ist Kraussnecks Stimme bis heute erhalten, so rezitiert er auf den Veröffentlichungen der Marke "Gnom" (zwischen den Bestellnummern 87 und 97) etwa 12 Gedichte für Kinder von Wilhelm Hey1) (1789 – 1854), wie z. B. "Knabe und Hündchen"5), "Vogel am Fenster"5), "Störche"5) oder "Schwan und Kind"5); einige dieser historischen Tonträger befinden sich im "Deutschen Musikarchiv"1) (DMA) in Leipzig.
  
Der legendäre Heldendarsteller und Hofschauspieler Arthur Kraussneck, der Jahrzehnte zur ersten Riege der deutschsprachiger Theater-Szene des späten 19. bzw. frühen 20. Jahrhunderts gehörte, starb am 21. April 1941 in Berlin1) – nur wenige Wochen nach seinem 85. Geburtstag. Die letzte Ruhe fand er auf dem dortigen "Friedhof Zehlendorf"1), die Grabstätte ist jedoch nicht mehr erhalten. Er war mit Anna Hacker verheiratet, einer Schwester der deutschen Ärztin und Verfechterin der Frauenbewegung Agnes Hacker1).
"Welche Theaterzeiten gingen an Kraußneck vorüber! In seiner künstlerischen Jugend wurden die Kämpfe um den Naturalismus geführt. Kraußneck bewährte sich mühelos, denn seine gehobene Sprache war auf die Festigkeit seines männlichen Wesens gegründet. Er konnte zu gleicher Zeit Ibsen und Schiller spielen. Als Kraußneck auf der Höhe seines Wirkens stand, wurde der Naturalismus von einer stilisierten, farbigen Neuromantik abgelöst. Was damals gefördert und problematisch erstrebt wurde: Die Rückkehr zur Sprache hatte er als selbstverständlichen Ausdruck seiner Natur. Als Kraußneck in die meisterliche Weisheit des Alters trat, kam der Expressionismus. Wieder behauptete sich Kraußneck, der sogar als ein Vorbild moderner Sprechkunst hingestellt werden konnte. Kraußnecks männliches Pathos war wahrhaft, deshalb konnte es der Naturalismus nicht widerlegen, formsicher, deshalb tat ihm das stilisierte Theater nichts an, gesteigert, deshalb mußte der Expressionismus es gelten lassen, fest und bestimmt, deshalb durfte die Sachlichkeit es nicht entthronen." würdigt(e) der Journalist, Schriftsteller und Theaterkritiker Herbert Ihering1) sein Schaffen.***)

Arthur Kraussnek in "Bühne und Welt"1): Zeitschrift für Theaterwesen,
Literatur und Musik; amtliches Blatt des "Deutschen Bühnen-Vereins"1)
von 1898 bis 1916; Datierung: 3.1900/01; veröffentlicht: 1901?
Digitalisierung: "Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg"1)
Quelle: deutsche-digitale-bibliothek.de; Lizenz: CC BY 4.0 Deed

Arthur Kraussnek in "Bühne und Welt": Zeitschrift für Theaterwesen, Literatur und Musik; amtliches Blatt des "Deutschen Bühnen-Vereins"von 1898 bis 1916; Datierung: 3.1900/01; veröffentlicht: 1901?; Digitalisierung: "Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg"; Quelle: deutsche-digitale-bibliothek.de; Lizenz: CC BY 4.0 Deed
Quelle (unter anderem*)): Wikipedia, Volker Wachter1)**), cyranos.ch sowie
"Henschel Theaterlexikon"***); siehe auch "Deutsche Biographie"
Fremde Links: 1) Wikipedia, 3) www.staatsschauspiel-dresden.de, 5) projekt-gutenberg.org
Weitere Quellen:
*)  www.museum-digital.de
**) Volker Wachter: "Meininger Schauspieler und der Film" (S. 5) → web.archive.org
***) Henschel Theaterlexikon" (Hrsg. Curt Bernd Sucher ("Henschel Verlag", 2010, S. 479) bzw.
Herbert Ihering: "Von Josef Kainz bis Paula Wessely. Schauspieler von gestern und heute" (Heidelberg, Berlin, Leipzig 1942)
2) www.cyranos.ch
4) horst-schroeder.com: NZZ (23.04.1936, Morgenausgabe, Nr. 689)
Lizenz Foto Arthur Kraussneck (Urheber: Unbekannt; vermutlich Verlag Hermann Leiser (Berlin-Wilmersdorf)): Die Schutzdauer für das von dieser Datei gezeigte Werk ist vermutlich nach den Maßstäben des deutschen Urheberrechts abgelaufen. Es ist daher vermutlich gemeinfrei.
Filme
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: filmportal.de, Wikipedia; R = Regie)
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