Filmografie / Hörspiel
Volkert Kraeft wurde am 7. August 1941 in Timmendorfer Strand als Sohn eines Handwerkers geboren und wuchs zusammen mit zwei Geschwistern in Lübeck und Kiel auf. Schon früh interessierte er sich für das Theater übernahm schon während seiner Schulzeit Rollen bei Schüleraufführungen und kleinere Parts am "Kieler Stadttheater". Auf Wunsch seines Vaters machte er nach Ende seiner Schulzeit zunächst eine Ausbildung zum Industriekaufmann, nahm jedoch in seiner Freizeit sowie nach Abschluss seiner Lehre Unterricht bei einem Schauspieler – ein Studium, welches Kraeft nur durch verschiedene Jobs finanzieren konnte.
Ein erstes Engagement erhielt Volkert Kraeft später in Lüneburg, mit der Zeit avancierte er zu einem vielgefragten Darsteller – nicht nur auf der Bühne. Durch Fritz Umgelter, der am Theater in Ingolstadt auf Kraeft aufmerksam geworden war, erhielt er in der Thomas Wolfe-Adaption "Herrenhaus"1) (1966) seine erste Fernsehrolle, danach war der sympathische Schauspieler vom Bildschirm nicht mehr wegzudenken.
  
Neben zahlreichen Auftritten in so beliebten Krimi-Reihen wie "Der Kommissar", "Derrick", "Sonderdezernat K1", "Der Alte", "Die Männer vom K3" und "Tatort" oder Publikumsrennern wie "Unvergessliches Wochenende…" und "Das Traumschiff" erlebte man Kraeft in vielen erfolgreichen Serien und Mehrteilern, beispielsweise als Rittmeister von Buckow in der Serie "Der Kurier der Kaiserin" (1970/71), als Hauptmann Alexander von Czako in der dreiteiligen Theodor Fontane-Verfilmung "Der Stechlin" (1975) und als Albert von Commarin in dem zweiteiligen "Plüschkrimi" "Die Affäre Lerouge" (1976), er zeigte sich unter anderem in "Ein Fall für Stein"2) (1976) und "Café Wernicke" (1978).

Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Volkert Kraeft; Copyright Virginia Shue
Volkert Kraeft als Joseph Bruce Ismay in "Titanic - Nachspiel einer Katastrophe"; Foto freundlicherweise zur Verfügung gestellt von "Pidax film" In Franz Peter Wirths mehrteiligen Fernsehfassung "Die Buddenbrooks" (1979), nach dem gleichnamigen Roman2) von Thomas Mann, verkörperte er eindrucksvoll den Thomas Buddenbrook, gab den Augsburger Patrizier Konrad Rehlinger in Heinz Schirks Sechsteiler "Vom Webstuhl zur Weltmacht" (1983). 1984 erlebte man ihn dem Dokumentarspiel "Titanic – Nachspiel einer Katastrophe"1) als britischen Geschäftsmann und Direktor der "White Star Line" Joseph Bruce Ismay2), der in dieser Funktion auch wesentlichen Anteil an der Planung und dem Bau des Luxus-Liners "Titanic"2) hatte. Er nahm an der Jungfernfahrt der "Titanic" teil und überlebte deren Untergang am 15. April 1912 – im Gegensatz zu rund 1.500 Passagieren und Crewmitgliedern. Dies kostete ihn der Öffentlichkeit seinen Ruf, fortan musste er mit dem Makel eines Feiglings leben. Anders als so viele andere Produktionen, die den Untergang selbst filmisch in Szene setzen, befasste sich Regisseur Lutz Büscher in Form eines Gerichtsdramas mit der anschließenden Aufarbeitung durch den Untersuchungsausschuss. Hans Korte verkörperte den Vorsitzenden Senator William Alden Smith2), Sigmar Solbach den 2. Offizier der "Titanic" Charles Lightoller2), zugleich ranghöchster Offizier, der den Untergang überlebte.
 
Volkert Kraeft als Joseph Bruce Ismay in "Titanic –Nachspiel einer Katastrophe" (1984)
Foto freundlicherweise zur Verfügung gestellt von "Pidax film"
In der Serie "Lorentz & Söhne"3) (1988) war er der Stephan Lorentz und ab 1989 – mit Unterbrechungen – der Bankier Hendrik van Daalen in "Zwei Münchner in Hamburg"2). Seit Anfang der 1990er Jahre gehörte Kraeft zur Stammbesetzung in dem Dauerbrenner "Forsthaus Falkenau"2), wo er bis 2006 den weltmännischen Schlossherrn Viktor Fabritius und Schulfreund von Förster Rombach alias Christian Wolff mimte; zu seinen weiteren Serien-Erfolgen zählen Hauptrollen in "Gegen den Wind"2), "Frankenberg"3), "Die Flughafenklinik"3) oder den rund um ein Hotel spielenden Geschichten "Fünf Sterne"3) mit der Figur des Bankers Maximilian Monk.
Außerdem übernahm Kraeft immer wieder interessante Rollen in populären Fernsehfilmen, wie beispielsweise als Dr. Philipp Achtermann in Franz Peter Wirths "Karambolage"2) (1989). Er spielte beispielsweise auch in "Rosamunde Pilcher – Schneesturm im Frühling" (1996), "Wiedersehen in Palma" (1998), "Traumfrau mit Nebenwirkungen" (1999) und "Ärzte: Dr. Vogt – Leben auf dem Spiel" (1999). Zu seinen jüngeren Arbeiten für das Fernsehen zählen unter anderem die Pilcher-Verfilmung "Die Liebe ihres Lebens" (2006) sowie das Melodram "Die Pferde von Katarinaberg" (2007) aus der "Inga Lindström"-Reihe, wo er als Gutsherr Ulf Norquist einmal mehr eine gute Figur machte.
Nach Gastauftritten bei der "SOKO 5113"(2008, "Fairway to Heaven" und bei der "SOKO Köln (2009, "Ein teuflischer Plan" sowie in der melodramatischen Familiensaga "Geld.Macht.Liebe"2) (2009) tauchte Kraeft am 7. Januar 2010 in dem ARD-Film "Im Schatten des Pferdemondes"4) als Schwiegervater der verwitweten Gutsbesitzerin Jane Hamilton (Catherine Flemming) auf. Die von Michael Steinke nach dem Bestseller von Evita Wolff inszenierte TV-Movie erzählt eine dramatische Liebes- und Familiengeschichte; in den weiblichen Hauptrollen agierten Catherine Flemming und Suzan Anbeh, Publikumsliebling Philipp Brenninkmeyer mimte den Tierarzt Eric Gustavson, in den sich zwei Frauen gleichzeitig verlieben. Danach präsentierte sich Kraeft unter anderem als Anwalt Malte Lüders in "Der letzte Patriarch"4) (EA: 09.09.2010), einem dreistündigen Zweiteiler, welcher anlässlich des 80. Geburtstages von Mario Adorf produziert worden war. Er zeigte sich in der Episode "Der Preis des Glücks" (EA: 25.11.2010) aus der Serie "Notruf Hafenkante"2) mit einer Gastrolle auf dem Bildschirm, machte als Arzt einen Ausflug nach "Jersey" (EA: 26.12.2012) aus der Reihe "Kreuzfahrt ins Glück"2). In der Geschichte "Ärztepfusch"5) (EA: 24.11.2013), der dritten Episode aus der ZDF-Reihe "Engel der Gerechtigkeit", präsentierte sich Kraeft mit dem eher kleinen Part des vermögenden Stefan Westphal, Vater einer schwer kranken Nieren-Patientin (Denise Zich). Die Story drehte sich wie gewohnt um die ehemalige Ärztin bzw. Anwältin Dr. Patricia Engel (Katja Weitzenböck), die ärztliche Kunstfehler bewerten muss und dabei die Interessen sowohl der Patienten als auch der Ärzte zu berücksichtigen hat. Mit einer ebenfalls kleinen Rolle trat Kraeft in der vorhersehbare Inga Lindström-Story "Der Traum vom Siljansee" (EA: 19.01.2014) in Erscheinung. In dieser, von www.tittelbach.tv als "Selbstfindungsdrama" bezeichneten Geschichte, kam er als Vater der jungen Erbin Elin (Anja Nejarri) daher. Als Staatsanwalt a.D. Heuwagen gehörte er zur Besetzung der Kölner "Tatort"-Folge "Dicker als Wasser"2) (EA: 19.04.2015), besuchte als Peter Hellmann in "Cook Islands"2) (EA: 01.01.2016) einmal mehr "Das Traumschiff"2).
Auf der Leinwand war Volkert Kraeft nur sporadisch zu sehen, so als Fahnenjunker in Fritz Umgelters "Eine Handvoll Helden"2) (1967), Ingmar Bergman gab ihm einen kleinen Part in seinem Drama "Das Schlangenei"2) (1977, The Serpent's Egg). Weitere Auftritte hatte Kraeft in Wolfgang Staudtes tragischen Liebesgeschichte "Zwischengleis"2) (1978) und Xaver Schwarzenbergers Verfilmung des Bestsellers "Beim nächsten Mann wird alles anders"2) (1989) von Eva Heller, wo er den Dozenten Gottfried Schachtschnabel spielte → Übersicht Filmografie.
Darüber hinaus ist Kraeft, der Jahrzehnte zu den vielbeschäftigten TV-Mimen in Deutschland zählte, sich in letzter Zeit jedoch ein wenig rar macht, ein vielgefragter Synchronsprecher –- häufig führte er auch Synchron-Regie. So lieh er unter anderem John Hurt2) ("Der Todesschrei"2), 1978), Gerald McRaney2) ("Die unendliche Geschichte"2), 1984), Bill Bixby2) ("Die Rückkehr des unheimlichen Hulk"2), 1988) oder Burt Reynolds ("Raven Team, 1996") seine Stimme → mehr bei www.synchronkartei.de. Zudem stand er wiederholt im Hörspiel-Studio, eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier.

  
Der beliebte Schauspieler ist verheiratet und lebt mit seiner Familie in Rosbach im Wetteraukreis. Seine Ehefrau Edeltraud hatte er Ende der 1970er Jahre bei den Dreharbeiten zu dem Mehrteiler "Die Buddenbrooks" kennen und lieben gelernt, neun Jahre später gab sich das Paar auch offiziell das Ja-Wort. 
Siehe auch Wikipedia, www.filmmuseum-hamburg.de sowie
Volkert Kraeft bei filmmakers.de
Fremde Links: 1) Die Krimihomepage, 2)  Wikipedia, 3) www.fernsehserien.de, 4)  prisma.de, 5) tittelbach.tv Stand: März 2021
   
Filme
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, Die Krimihomepage,
fernsehserien.de, deutsches-filmhaus.de, prisma-de, defa-stiftung.de, tittelbach.tv)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia)
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