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Im Tonfilm konnte Adalbert dann erneut große Erfolge feiern, da sein Spiel durch seinen Sprachwitz entscheidend bereichert wurde und er heiteren Fach sein komödiantisches Talent voll entfalten konnte . Zu seinen ersten Produktionen zählte der amüsante Kriminalfilm "Hans in allen Gassen"1) 1930), wo er als Steindecker senior den Vater des Reporters Hans Steindecker (Hans Albers) mimte. 1931 brillierte er mit der Titelrolle bzw. als "Giftzwerg" und Markthallen-Aufseher Aldalbert Bulcke in der Komödie "Das Ekel"1) nach dem Theaterstück von Hans Reimann1) und Toni Impekoven1), im gleichen Jahr als Geheimrat Theodor Natusius, Schwiegervater von Prof. Waldemar Weber (Fritz Schulz), in "Hurra ein Junge!" nach dem gleichnamigen Schwank1) von Arnold und Bach1). Zu "Das Ekel" schrieb die "Österreichische Film-Zeitung" (04.07.1931, S. 4) unter anderem: "Das Hauptaktivum des Films ist der Darsteller der Haupt- und Titelrolle, der hervorragende Komiker Max Adalbert dessen breiter, behäbiger Humor die Handlung dieses neuesten Werks zur Gänze beherrscht. ( ) Ausgezeichnet ist das Milieu geschildert: die Szenen in der Markthalle, in Adalberts "trautem Heim", im Kegelklub. ( ) Eine Glanzszene aber ist vor allem jene der Gerichtsverhandlung, bei der man durch das unbeschreibliche Gebaren des Angeklagten wahrhaft Tränen lacht." In "Mein Leopold"1) (1931) nach dem Berliner Volksstück von Adolph L'Arronge1) war er als Schuhmachermeister Gottlieb Weigelt den Vater des leichtlebigen Leopold (Harald Paulsen), in "Die Nacht ohne Pause" (1931) nach dem Schwank "Der keusche Lebemann" von Franz Arnold1) und Ernst Bach1) der Bonbonfabrikanten Julius Seipold, der ein Faible für junge Damen hat. Dann folgte ein Highlight in Adalberts Leinwandkarriere: In der von Richard Oswald1) in Szene gesetzten Adaption "Der Hauptmann von Köpenick"1) (1931) nach dem gleichnamigen Theaterstück1) von Carl Zuckmayer1) beeindruckte Adalbert als Titelheld Wilhelm Voigt1), eine Figur, mit der er zuvor bereits am "Deutschen Theater"1) geglänzt hatte und mit der er sich nun auch ein filmisches Denkmal setzte. Seine Interpretation des grotesken Schusters Wilhelm Voigt war volkstümlich-realistisch, und machte damit etwas deutlich, "was sechzig Millionen guter Deutscher auch wussten, ohne etwas zu merken", soll Carl Zuckmayer über die brillante Darstellung Max Adalberts gesagt haben. Und der Filmkritiker Hans Feld1) schrieb am 23. Dezember 1931 im "Film-Kurier"1): "Darsteller im Ensemble und doch in der vorbehaltlosen Einfachheit überragend, so spielt Max Adalbert den Voigt. Von rührender Einfältigkeit ist dieser Schuster. Einer, den das Leben kaputt gemacht hat; und der doch den leisen Humor, die Güte in den Augenwinkeln nicht verloren hat.( ) Wir lachten, lachten; alle. Und waren hinterher doppelt froh, daß man, während die Heiterkeit entfesselt war, des Lachens Anlaß nicht zu vergessen brauchte. Ein Stück fürs Volk, ein Stück aus dem Volk ist dies: Zuckmayers "Hauptmann von Köpenick". Und Adalbert leiht ihm Gestalt und Leben." Kay Weniger1) notiert zu Adalberts darstellerischer Leistung in "Das große Personenlexikon des Films"1) (Band 1, S. 27 f.): "Seine größte und ergreifendste schauspielerische Leistung gelang ihm 1931 auf der Bühne mit der Charakterstudie des "Hauptmann von Köpenick", den er im gleichen Jahr auch im Film spielen sollte und als ein verzweifeltes Opfer im Räderwerk preußischer Bürokratenwillkür darstellte." Danach trat Adalbert noch unter anderem als Kunsthändler Birnstiel in der musikalischen Komödie "Ein toller Einfall"1) (1932) nach dem Schwank von Carl Laufs1) in Erscheinung, mimte den aus Berlin zugereisten Herr Funke senior in "Der Schützenkönig"2) (1932) mit Weiß-Ferdl als Josef Siebzehnrübel, langjähriger Schützenkönig und Inhaber eines alten Kurzwarenladens in Bad Tölz. Zu seinen letzten Kinoproduktionen zählte die Heinz Rühmann-Komödie "Lachende Erben"1) (1933) mit der Rolle des reichen, kauzigen Weinhändlers Justus Bockelmann, der sich zeitlebens kaum für seine geldgierige Verwandtschaft interessiert hatte → Übersicht Tonfilme. Am 7. September 1933 starb Max Adalbert mit nur 58 Jahren während einer Gastspielreise in München1) an den Folgen einer Lungenentzündung; die letzte Ruhe fand er am 18. September 1933 auf dem Berliner "Südwestkirchhof Stahnsdorf"1). Das "Lexikon der deutschen Film- und TV-Stars"3) charakterisiert den Schauspieler folgendermaßen: "Max Adalbert, ein zerknittertes knochiges Männlein, kurzsichtig, bleich, mit spitzer Nase und dünnem Haar über der hohen Stirn, war nicht nur auf der Leinwand die Inkarnation des kleinen Mannes und traurigen Spaßvogels, der seine Hilflosigkeit durch Unverfrorenheit zu kaschieren versucht. Seine Sprachclownerien und die gespielte Wurstigkeit rückten den Geschlagenen in die Nähe des Philosophen." |
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Siehe auch Wikipedia,
.cyranos.ch Fotos bei virtual-history.com |
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Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de Quelle: 3) " Lexikon der deutschen Film- und TV-Stars" von Adolf Heinzlmeier/Berndt Schulz (Ausgabe 2000, S. 9) Lizenz Foto Max Adalbert (Urheberin: Alice Matzdorf): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers. |
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