Ernest Borgnine wurde am 24. Januar 1917 als Ermes Effron Borgnino in Hamden1) (Conneticut) als Sohn italienischer Einwanderer geboren. Sein Vater Camillo Borgnino stammte aus Ottiglio1), die Mutter Anna Boselli aus einer Adelsfamilie im norditalienischen Carpi1) bei Modena1). Nach Ende des Schulbesuchs in seiner Geburtsstadt ging er zur "United States Navy"1), kämpfte später während des 2. Weltkriegs als Kanonier auf dem Zerstörer "USS Lamberton (DD-119)"1). Nach dem Krieg arbeitete er zunächst in einer Fabrik, absolvierte dann ab 1947 ein Schauspielstudium an der "Randall's School of Drama" in Hartford1) (Connecticut). Anschließend stand er bis 1950 in Abington1) (Virginia), auf der Bühne des "Barber Theatre" und spielte die unterschiedlichsten Rollen, bereits Ende der 1940er Jahre hatte er sein Debüt am Broadway1) in der Komödie "Mein Freund Harvey"1) von Mary Chase1) gegeben. 
Anfang der 1950er Jahre ging Borgnine nach Hollywood und gab sein Leinwanddebüt mit dem kleinen Part des Chinesen Hu Chang in dem Abenteuer "China Corsair" (1951). Seine langandauernde Filmkarriere begann 1953 mit der Figur des brutalen Sergeant "Fatso" in Fred Zinnemanns1), nach dem gleichnamigen Roman1) von James Jones1) gedrehten Kriegsdrama "Verdammt in alle Ewigkeit"1) ("From Here to Eternity") mit Burt Lancaster, Deborah Kerr, Montgomery Clift und Frank Sinatra → Beschreibung innerhalb dieser HP.
Rasch etablierte sich Borgnine in zahlreichen Produktionen mit prägnanten Rollen als verlässlicher Nebendarsteller, nur wenige Male stand er auf den Kinoplakaten an der ersten Stelle. Höhepunkt seiner Kino-Laufbahn war ein "Oscar"1), den er 1956 für seine eindringliche Darstellung des sensiblen, kontaktscheuen Metzgers Marty Piletti in Delbert Manns1) preisgekröntem Drama "Marty"1) (1955) erhielt → siehe auch moviemaster.de.

Foto: Ernest Borgnine 2004
Quelle: Wikimedia Commons von U.S. Department of Defense
Urheber: JO1 MARK D. FARAM, USN; Angaben zur Lizenz siehe hier

Ernest Borgnine 2004; Quelle: Wikimedia Commons von U.S. Department of Defense; Urheber: JO1 MARK D. FARAM, USN

Krimis, Kriegsfilme und Western waren Borgnines Domäne, darunter Robert Parrishs1) Gangsterstreifen wie "Die Spur führt zum Hafen" (1951, "The Mob"), Robert Aldrichs1) sehenswerter Western "Vera Cruz"1) (1954) mit Gary Cooper und Burt Lancaster, der Western "Geraubtes Gold"1) (1958, "The Badlanders"), Robert Aldrichs Kriegsabenteuer "Der Flug des Phoenix"1) (1965, "The Flight of the Phoenix") mit James Stewart, Richard Attenborough und Hardy Krüger oder Sam Peckinpahs1) Meisterwerk "The Wild Bunch – Sie kannten kein Gesetz"1) (1969, "The Wild Bunch") mit William Holden und Borgnine in den Hauptrollen.

"Ein Zug für zwei Halunken"; Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Produktion im Oktober 2016 auf DVD herausbrachte. "Ein Zug für zwei Halunken"; Szenenfoto mit Ernest Borgnine als Zugführer Shack und Lee Marvin als Wanderarbeiter (Hobo) "Ass Nr. 1"; mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Produktion im Oktober 2016 auf DVD herausbrachte.
Ernest Borgnine als Zugführer Shack im Kampf mit Lee Marvin
als Wanderarbeiter (Hobo) "Ass Nr. 1" in dem Action-Film
"Ein Zug für zwei Halunken" (1973, "Emperor of the North"),
gedreht nach dem Buch "Abenteurer des Schienenstranges"1)  
"The Road")  von Jack London1).

Abbildung DVD-Cover sowie Szenenfoto mit freundlicher Genehmigung von
Pidax-Film, welche die Produktion im Oktober 2016 auf DVD herausbrachte.
   
Der kräftige, untersetzt-korpulente Schauspieler zählte zu den beständigsten Vertretern der Filmbranche, seit den 1950er Jahren machte er sich zudem einen Namen durch zahlreiche Auftritte in TV-Serien und -Mehrteilern wie unter anderem als der Zenturio in dem vierteiligen Bibel-Epos "Jesus von Nazareth"1) (1977, "Gesù di Nazareth") oder als Dominic Santini1) in der Serie "Airwolf"1) (1984–1986). Obwohl Borgnine in seinen späteren Filmen – darunter 1972 das Schiffsabenteuer "Die Höllenfahrt der Poseidon"1) ("The Poseidon Adventure") oder die für das Fernsehen produzierten drei Fortsetzungen (1985, 1987, 1988) von "Das dreckige Dutzend" (1967) – meist die Rolle des schroff-ungeduldigen Aktivisten mimte, erlangte er aber auch als Komiker Popularität wie zwischen 1962 und 1966 als einer der Protagonisten Lieutenant Commander Quinton McHale in der beliebten Sitcom "McHale's Navy", die ihm eine Nominierung für den "Emmy Award"1) einbrachte.
1981 beispielsweise wirkte er neben Kurt Russell1) und Lee Van Cleef in John Carpenters1) kultigem Science-Fiction-Film "Die Klapperschlange"1) ("Escape from New York") mit, 1989 tauchte er als Bischof in dem deutschen Klamauk-Streifen "Gummibärchen küsst man nicht"1) auf. 1993 zeigte er sich in zwei weiteren, in Deutschland produzierten TV-Filmen, so als Vater der Protagonistin in der ersten Geschichte der ganz auf Uschi Glas zugeschnittenen dreiteiligen Reihe "Tierärztin Christine"2) und als Hans Kroger unter anderem zusammen mit Pierre Brice in dem Abenteuer "Der blaue Diamant"1).
Seit den 1990er Jahren Jahre stand der populäre Schauspieler nicht mehr ganz so oft, dennoch regelmäßig vor der Kamera, war auch im hohen Alter nach wie vor in verschiedenen Produktionen präsent. So verkörperte er beispielsweise den FBI1)-Direktor J. Edgar Hoover1) in dem Biopic "Hoover" (2000), spielte den Großvater in dem Thriller "3 Below – Rache aus der Tiefe"1) (2005, "3 Below"), gehörte zur Besetzung der Komödien "Strange Wilderness"1) (2007) und "R.E.D. – Älter. Härter. Besser."1) (2010, "RED – Retired Extremely Dangerous") → Übersicht Filmografie (Auszug).
1996 unternahm Borgnine eine ausgedehnte Bustour durch Amerika, um sich das Land anzusehen, aber auch um seine zahlreichen Fans zu sehen. Anlässlich des 85. Geburtstages des Stars im Januar 2002 schrieb die "Rheinische Post" unter anderem "Der Schauspieler Ernest Borgnine spielte zwar meist Nebenrollen, aber mit so geballter Kraft, dass sein Gesicht den Zuschauern unvergesslich bleibt".
Seit 1973 war Ernest Borgnine, der im Januar 2012 seinen 95. Geburtstag beging, in fünfter Ehe mit der 1941 geborenen Unternehmerin Tova Traesnaes3) verheiratet, die die mit "Tova" eine eigene Beauty-Reihe vertrieb. Seine erste, 1949 geschlossene Verbindung mit Rhoda Kemins war trotz der 1952 geborenen gemeinsamen Tochter Gina 1958 gescheitert. 1959  heiratete er die die mexikanische Schauspielerin Katy Jurado1) (1924 – 2002), 1963 erfolgte die Scheidung. Seine Ehe mit der Schauspielerin und Sängerin Ethel Merman1) (1908 – 1984)  hielt 1964 nur 32 Tage. Ehefrau Nummer vier wurde im Juni 1965 Donna Rancourt, von der er sich 1972 offiziell trennte; aus dieser Ehe gingen Sohn Christopher (geb. 1969) sowie die beiden Töchter Sharon (geb. 1965) und Diana (geb. 1970) hervor.
 
Ernest Borgnine starb am 8. Juli 2012 im Alter von 95 Jahren im "Cedars-Sinai Medical Center"1) in Los Angeles an Nierenversagen. Der Leichnam wurde eingeäschert und die Urne der Familie übergeben.
Ein bereits 1960 eingelassener "Stern" auf dem "Hollywood Walk of Fame"1) (6324 Hollywood Blvd.) erinnert an den populären Schauspieler → Übersicht Auszeichnungen/Preise bei Wikipedia

Ernest Borgnine im April 2010 beim Film Festival
der "Turner Classic Movies"1) (TCM)
Urheber: Greg Hernandez; Lizenz: CC BY 2.0
Quelle: www.flickr.com bzw. Wikimedia Commons

Ernest Borgnine im April 2010 beim Film Festival der "Turner Classic Movies" (TCM); Urheber: Greg Hernandez; Lizenz: CC BY 2.0; Quelle: www.flickr.com bzw. Wikimedia Commons
Siehe auch prisma.de, Wikipedia, zauberspiegel-online.de sowie
die Nachrufe bei www.welt.de, www.zeit.de, www.spiegel.de
Fremde Links: 1) Wikipedia (deutsch), 2) filmportal.de, 3) Wikipedia (englisch)
Lizenz Foto Ernest Borgnine: Dieses Bild ist das Werk eines Seemanns oder Angestellten der U.S. Navy, das im Verlauf seiner offiziellen Arbeit erstellt wurde. Als ein Werk der Regierung der Vereinigten Staaten ist diese Datei gemeinfrei.
   
Filme (Auszug)
(wenn nicht anders vermerkt: Kinofilme)
Filmografie bei der der Internet Movie Database
(Fremde Links: Wikipedia, prisma.de (Originaltitel), fernsehserien.de, filmportal.de)
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