In den 1960er Jahren hatten im deutschen Fernsehen eine Reihe von Krimis Hochkonjunktur, die aus der Feder des britischen Autors Francis Durbridge1) (1912 – 1998) stammten und in die TV-Geschichte als "Straßenfeger" eingingen. Unvergessen bleibt wohl der legendäre Sechsteiler "Das Halstuch"2) (1962) mit einem "Enthüllungsskandal" des Berliner Kabarettisten Wolfgang Neuss2) (1923 – 1989), der einen Tag vor Ausstrahlung der letzten Folge der Nation den Mörder verriet. Die Mehrteiler "Tim Frazer"2) (1963) und "Die Schlüssel"2) (1965) gerieten ebenfalls zu Quotenrennern, 1966 wurde mit "Melissa" die Erfolgs-Story im ersten deutschen Fernsehen fortgesetzt.
Erneut führte Paul May1) (1909 – 1976) Regie, der bereits "Die Schlüssel" inszeniert hatte bzw. als Macher zahlreicher Spielfilme (u. a. die "08/15"-Filme und "Via Mala") kein Unbekannter war. Neben "Das Halstuch" gehört wohl "Melissa" zu "den" Durbridge-Klassikern, auch diesmal versammelten sich die Menschen ab 10. Januar 1966 vor der noch schwarz-weißen Flimmerkiste und verfolgten weitere zwei Abende lang (12.1./14.1.1966) die rund eine Stunde lang dauernden spannenden Geschichte. Dass Kneipen- und Kinobesitzer oder sonstige Veranstalter wiederum keine Chance hatte, versteht sich von selbst, auch bei "Melissa" waren die Innenstädte und Ortschaften verödet, die Frage nach dem Mörder "das" Thema. Die Einschaltquoten stiegen von 72 Prozent über 82 Prozent auf 89 Prozent und erreichten den Rekord, den vier Jahre zuvor der Durbridge-Mehrteiler "Das Halstuch" erzielt hatte.

Wie schon bei den vorhergehenden Durbridge-Verfilmungen hatte man eine Reihe populärer Schauspieler verpflichten können, allen voran als ermittelnden Beamten von Scotland Yard den beliebten Siegfried Wischnewski, der bereits in "Tim Frazer: Der Fall Salinger" (1964) den Kriminalinspektor gemimt hatte und auch sonst mit Kinostreifen wie Wolfgang Staudtes "Der Letzte Zeuge" (1960) oder der Wallace-Verfilmung "Der Zinker" (1963) reichlich Krimi-Erfahrung mitbrachte. Zur prominenten Besetzungsliste gehörten Namen wie Hanne Wieder, Erik Schumann und Albert Bessler, für Günther Stoll sowie Ruth Maria Kubitschek als (nur kurz auftretender Titelheldin) begann mit "Melissa" eine fulminante Film- und Fernsehkarriere.
  
Die faszinierende Story handelt von dem arbeitslosen Journalisten Guy Foster (Günther Stoll), dessen Frau Melissa (Ruth Maria Kubitschek) tot aufgefunden wird. Bei der Suche nach dem Mörder wird Forster mit vielen Ungereimtheiten und zwielichtigen Gestalten konfrontiert.
 
Die Handlung (Quelle: Wikipedia):
 
Die Forsters sind auf einer Party des Rennfahrers Don Page (Erik Schumann) eingeladen. Nach einem erfolglosen Tag bleibt der arbeitslose Journalist und Schriftsteller Guy Foster (Günther Stoll) lieber zu Hause. Seine Frau Melissa (Ruth Maria Kubitschek) geht aber zusammen mit den befreundeten Hepburns (Hanne Wieder/Hubert Suschka) auf die Party. Nach einiger Zeit erhält Guy einen Anruf seiner Frau. Sie bestellt ihn an eine Adresse, um dort jemanden zu treffen, der ihm beruflich weiterhelfen könne. Vergeblich sucht er nach der Adresse und muss wenig später erfahren, dass seine Frau Melissa tot aufgefunden wurde. Doch nicht nur, dass Foster durch den seltsamen Anruf kein Alibi hat, Inspektor Cameron (Siegfried Wischnewski) stößt bei seinen Mordermittlungen auf den Nervenarzt Dr. Swanson (Albert Bessler). Dieser erklärt, dass Foster sein Patient sei, wovon Guy aber nichts weiß. Auf Nachfrage erklärt Swanson, Foster habe Probleme mit seiner Eifersucht gehabt und seine Frau habe sich bedroht gefühlt.
Nachdem seine Frau tot ist, entdeckt Guy weitere Ungereimtheiten, die ihm zuvor nie aufgefallen waren. So findet er eine Hutschachtel, obwohl seine Frau keine Hüte trug. Diese verschwindet dann auch noch auf mysteriöse Weise. Außerdem muss er feststellen, dass Melissa über große Mengen Geld und teuren Schmuck verfügt hat. Selbst Felix Hepburn (Hubert Suschka) hatte sich 1.000 Pfund von ihr geliehen, wie ein Schuldschein beweist. Auch findet er einen Brief, den seine Frau an ihn adressiert hat und in dem von einem Geliebten namens Peter Antrobus die Rede ist.
Als er nach einem Treffen mit Felix in seine Wohnung zurückkehrt, findet er ein Taschentuch mit Monogramm "M" und eine Nachricht in seiner Schreibmaschine, die ihn nach Elvingdale führt. Dort findet er einen zwölfjährigen Jungen namens Peter Antrobus, der mit Schwester Mary (Christine Uhde) und Vater George Antrobus (E. O. Fuhrmann) in einer Tankstelle wohnt. Und er stößt auf Joyce Dean (Katinka Hoffmann), die Sprechstundenhilfe von Dr. Swanson, die aus dem Ort stammt.
Abends, wieder zuhause, erhält Guy Foster einen Anruf. Die Stimme seiner Frau sagt ihm, er solle zu ihr in ihr gemeinsames Cottage kommen. Foster, der zuvor stark dem Alkohol zugesprochen hatte, kommt aber auf der Fahrt dahin von der Straße ab und landet in einem Feld, wo er betrunken einschläft. Als er mit mehrstündiger Verspätung schließlich im Cottage ankommt, findet er dort die tote Mary Antrobus. Bei der Befragung durch Inspektor Cameron will er ihm den Brief seiner Frau zeigen, doch der ist inzwischen ausgetauscht worden gegen einen, der keinen Namen enthält.

Später stürmt ein bewaffneter Mann in Guy Fosters Wohnung, gibt sich als George Antrobus zu erkennen und beschuldigt ihn, seine Tochter ermordet zu haben. Guy kann ihn besänftigen und befragt ihn zu seiner Tochter. Er erfährt von dem Mann, dass Mary Antrobus am Abend eine Verabredung mit einem Felix H. und M. haben sollte bei einem Turm in der Gegend. Zur selben Zeit, als er dort ist, um die Verabredung zu überprüfen, wird Joyce Dean überfallen und verletzt. Als er mit Cameron Antrobus aufsucht, um die Angaben zu überprüfen, stellt sich heraus, dass ihn jemand anderes aufgesucht und sich für Antrobus ausgegeben hatte.
Dann kommt es aber zum entscheidenden Wendepunkt, als Joyce Dean behauptet, ein Mann in Wildlederjacke mit metallenem Uhrarmband habe sie gewürgt. Foster trug eine solche Jacke, durch einen Zufall war aber sein Uhrarmband gerissen und befand sich zur Tatzeit bei einem Uhrmacher. Nun glaubt auch Cameron an ein teuflisch geplantes Komplott. Der falsche Antrobus erweist sich als ein einschlägig bekannter Verbrecher und Fälscher. Als dieser gefasst wird, erfährt der Inspektor, dass Melissa Foster die Komplizin eines Erpressers gewesen war, die mit einer Hutschachtel herumgegangen war, um die Erpressungsgelder einzusammeln, ein Detail, das den Inspektor schon früh misstrauisch hatte werden lassen. Als der Kopf hinter den Erpressungen seine Komplizin loswerden wollte, fasste er einen ausgeklügelten Plan. Er legte die Spuren und veranlasste durch weitere Erpressungen Zeugenaussagen so, dass alles auf Guy Foster als Täter hinwies.

Um die Identität des wahren Mörders und Verbrechers herauszubekommen, stellt Inspektor Cameron eine Falle und verbreitet, dass sich bei Guy Foster ein Tonband von Melissa befinden soll, auf dem sie ihren Mörder belastet. Wer bei Foster auftaucht ist Felix Hepburn, der die Herausgabe des Tonbands fordert. Er hatte Melissa damit erpresst, dass sie bereits verheiratet gewesen war, als sie Guy geheiratet hat, und somit Bigamie begangen hatte, und versucht es damit auch beim Ehemann. Allerdings wird dieses Gespräch von der Polizei mitgehört und Hepburn so überführt und verhaftet. Als er abgeführt werden soll, versucht er jedoch zu fliehen und wird von einem Polizisten erschossen.

 
Günther Stoll konnte mit der Hauptfigur des harmlos und melancholisch wirkenden Guy Foster überzeugen, ein Gegenpol zu dem glänzend von Wischnewski dargestellten eher handfesten Polizeiinspektor mit kühlem Kopf. Die vom WDR produzierte deutsche Fassung machte nicht nur wegen der fein dosierten Spannung und der beachtlichen schauspielerischen Leistungen von sich reden, auch die gelungene musikalische Untermalung aus der Feder von Peter Thomas1) machte Furore. Am 12. Februar 1966 erreichte der Musiktitel "Melissa" Platz 4 der deutschen Charts und war dann 12 weitere Wochen dort vertreten. Peter Thomas nahm den Titel mit der "Harald Banter Media Band" auf, bei der, als Kuriosum, der Bert Kaempfert-Trompeter Charly Tabor ("Wunderland bei Nacht") nur für diese Aufnahme ein einziges Mal die Bassgitarre spielte. Das Thema wurde im Dreiteiler nur als Musikuntermalung eingesetzt und war da auf einer Odeon-Single zu sehen. Tatsächlich erfolgte die Single-Veröffentlichung in einer Neueinspielung bei CBS, bei der Thomas dann an der Bassgitarre Franz Löffler einsetzte. Das eigentliche Titel- und Schlussthema wurde später unter dem Titel "Die Schlüssel" auf der CD "Straßenfeger" (Colosseum/Cinesoundz CST 80772) veröffentlicht, zusammen mit dem "Melissa"-Thema. (Quelle: Wikipedia)
Melissa/Ein Mann namens Harry Brent: Abbildung des DVD-Covers mit freundlicher Genehmigung von "Studio Hamburg Enterprises GmbH"; www.ardvideo.de Das Originaldrehbuch von Francis Durbridge war wieder, wie die bisherigen Verfilmungen, von Marianne de Barde übersetzt worden.
Bereits 1964 hatte die BBC "Melissa" als Sechsteiler für das englische Fernsehen realisiert. Eine Farbversion drehte die BBC im Jahre 1974, mehr als zwei Jahrzehnte später wurde mit "My Wife Melissa" (1997, fünf Teile) ein modernisiertes Remake aufgelegt. 1970 drehte Regisseur bzw. Drehbuchautor Daniele D'Anza eine italienische Version als schwarz-weißen Sechsteiler.
Der legendäre Mehrteiler "Melissa" ist seit Ende November 2008 (zusammen mit "Ein Mann namens Harry Brent") in der Reihe "Straßenfeger" auf DVD erhältlich (Straßenfeger 06: Melissa/Ein Mann namens Harry Brent). Für die DVD-Veröffentlichung von "ARD Video" wurden die alten Filmaufnahmen höchst aufwendig und mit großer Akribie digital restauriert. Ergänzt durch spannende und informative Extras dürfte dieses Wiedersehen mit den Krimi-Klassikern der 1960er Jahre nicht nur Durbridge-Fans freuen.
 
 
Abbildung des DVD-Covers mit freundlicher Genehmigung
von "Studio Hamburg Enterprises GmbH"

Siehe auch Die Krimihomepage, Wikipedia, www.fernsehserien.de
 Weitere Links bei www.wunschliste.de

Link: 1) Wikipedia, 2) Beschreibung innerhalb dieser HP

Die Akteure:
Günther Stoll … spielte den arbeitslosen Journalisten Guy Foster.
 
Geboren am 18. August 1924 in Duisburg,
gestorben am 10. Januar 1977 in Gelsenkirchen.
  
Kurzportrait zu Günther Stoll innerhalb dieser Homepage
 
Siehe auch Wikipedia
 

Weitere Filme*) mit Günther Stoll
Ruth Maria Kubitschek

Ruth-Maria Kubitschek; Copyright Virginia Shue

… spielte die bildhübsche Melissa Foster, Ehefrau von Guy Foster.
 
Geboren am 2. August 1931 in Komotau (Tschechoslowakei).
 
Kurzportrait zu
Ruth Maria Kubitschek innerhalb dieser Homepage
 
Siehe auch Wikipedia, filmportal.de

Weitere Filme*) mit Ruth Maria Kubitschek
 
 
Das Foto wurden mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
© Virginia Shue.

Siegfried Wischnewski … spielte den ermittelnden Inspektor Cameron.
 
Geboren am 15. April 1922 in Reichenwalde (Ostpreußen),
gestorben am 24. Januar 1989 in Königswinter.
  
Kurzportrait zu Siegfried Wischnewski innerhalb dieser Homepage
 
Siehe auch Wikipedia

Weitere Filme*) mit Siegfried Wischnewski

Hubert Suschka 
  
Hubert Suschka; Copyright Virginia Shue
Das Foto wurde mir freundlicherweise
von der Fotografin
Virginia Shue (Hamburg)
 zur Verfügung gestellt.
© Virginia Shue.
Hubert Suschka bei Dreharbeiten zu einer TV-Serie in einer Drogerie am 29.10.1981 in St. Georgen; Urheber: Marlis Decker; Lizenz: CC BY 3.0; Ausschnitt des Originalfotos; Quelle: Wikimedia Commons; bzw.  Deutsche Digitale Bibliothek
Hubert Suschka bei Dreharbeiten
zu einer TV-Serie
in einer Drogerie am 29.10.1981
in St. Georgen
Urheber: Marlis Decker
→ www.pressefoto-decker.de
Lizenz: CC BY 3.0
Ausschnitt des Originalfotos
Quelle: Wikimedia Commons
bzw.  Deutsche Digitale Bibliothek
… spielte den mit Guy Forster befreundeten Felix Hepburn.
 
Geboren am 4. Juni 1925 in Breslau,
gestorben am 6. Juli 1986 in Hamburg.

Hubert Suschka ließ sich in Berlin ab 1946 für zwei Jahre an der dem Deutschen Theater angeschlossenen Schauspielschule ausbilden, erhielt sein darstellerisches Rüstzeug unter anderem von so legendären Theatermimen wie Gerda Müller1) (1884 – 1951) und Paul Bildt2) (1885 – 1957). Nach seinem Wechsel Ende der 1950er Jahre in die Bundesrepublik erhielt er Engagements in Bielefeld und am Bochumer Schauspielhaus, weitere Stationen seiner Theaterkarriere wurden beispielsweise das "Bayerische Staatsschauspiel" in München, das Schauspielhaus in Zürich, das Hamburger "Ernst Deutsch Theater" sowie das "Rheinische Landestheater" in Neuss, wo er unter anderem noch 1985 in der deutschen Erstaufführung von Neil Simons spritzigen Komödie "Beim Film müsste man sein" als Herb Tucker bzw. mäßiger Drehbuchautor und egoistischer Vater brillierte.

Bereits bei der DEFA hatte Suschka erste Erfahrungen vor der Kamera gesammelt, ab den 1960er Jahren arbeitete der Schauspieler vermehrt für das bundesdeutsche Fernsehen, übernahm auch vereinzelt Aufgaben in Kinoproduktionen. Einen Bekanntheitsgrad erlangte er jedoch vor allem durch populäre TV-Spiele, so beeindruckte er beispielsweise 1965 mit der Titelrolle des Kapitän Nemo in "Nemo taucht auf", mimte den undurchsichtigen Londoner Finanzmakler Felix Hepburn in dem mehrteiligen Durbridge-Straßenfeger "Melissa" (1966). Mit der Rolle des Kriminalobermeisters Kurt Diekmann in der erfolgreichen Serie "Sonderdezernat K1"2) konnte Hubert Suschka auf dem Bildschirm seinen Beliebtheitsgrad noch weiter steigern, interessante Rollen in verschiedensten anderen Krimiserien wie "Dem Täter auf der Spur", "Der Alte" oder "Derrick" gehören darüber hinaus zu seiner TV-Filmografie. Zu einer seiner letzten Auftritte zählt eine Episode der Jugendserie "Ein Fall für TKKG".

Neben seiner umfangreichen Arbeit für Theater und Fernsehen war der Schauspieler ein vielgefragter Synchronsprecher, unter anderem lieh in der amerikanischen Filmkomödie "Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug"1) (1980, Airplane!) Leslie Nielsen seine Stimme. Außerdem wirkte er in verschiedensten Hörspiel-Produktionen mit.

Hubert Suschka, Vater eines Sohnes und zweier Töchter, war in zweiter Ehe mit seiner Kollegin Hannelore Droege verheiratet → www.hannelore-droege.de; er lebte zuletzt in Hamburg.
  
Siehe auch Wikipedia

Weitere Filme*) mit Hubert Suschka

Link: 1) Wikipedia, 2) Kurzportrait bzw. Beschreibung innerhalb dieser HP

Hanne Wieder … spielte die Paula Hepburn, Ehefrau von Felix Hepburn.
 
Geboren am 8. Mai 1925 in Hannoversch Münden,
gestorben am 11. Mai 1990 in Feldafing.
  
Kurzportrait zu Hanne Wieder innerhalb dieser Homepage

Siehe auch Wikipedia
 
Weitere Filme*) mit Hanne Wieder

Erik Schumann … spielte den Autorennfahrer Don Page.
 
Geboren am 15. Februar 1925 in Grechwitz im Kreis Grimma in Sachsen,
gestorben am 9. Februar 2007 in München.
 
Kurzportrait zu Erik Schumann innerhalb dieser Homepage
 
Siehe auch Wikipedia

Weitere Filme*) mit Erik Schumann

Albert Bessler … spielte den undurchsichtigen Nervenarzt Dr. Swanson.
 
Geboren am
15. Februar 1905 in Hamburg,
gestorben am 3. Dezember 1975 in Berlin.

 
Kurzportrait zu Albert Bessler innerhalb dieser Homepage
 
Siehe auch Wikipedia

Weitere Filme*) mit Albert Bessler

Katinka Hoffmann … spielte die Joyce Dean, Sprechstundenhilfe von Dr. Swanson. 

Geboren am 6. Januar 1938 in Breslau,
gestorben am 6. September 2021 in Bonn.

Die Tochter des Anfang Februar 1965 verstorbenen Theaterdirektors Kurt Hoffmann erhielt als 18-jährige Festengagements und trat bis zum Ende der 1950er Jahre an Bühnen in Bonn, Wiesbaden und Baden-Baden auf. Ab 1960 kamen Auftritte im Fernsehen hinzu. 1966 übernahm sie nach dem Tod des Vaters die Leitung des ältesten Bonner Privattheaters, das "Contra-Kreis-Theater"1) → www.contra-kreis-theater.de. Seit 1980 führte sie das traditionsreiche Theater gemeinsam mit dem Regisseur Horst Johanning, Vizepräsident des "Deutschen Bühnenvereins".
Nebenher blieb Katinka Hofmann auch weiterhin im Fernsehgeschäft aktiv und trat bis in die späten 1970er Jahre vor die Kamera, so auch 1965 in dem Durbridge-Staßenfeger "Melissa". In den Serien "Frühbesprechung"2) (1973) und "Anna" (1979) übernahm sie in den 1970er Jahren auch jeweils eine durchgehende Rolle als Oberkommissarin Vetter bzw. Protagonistin Anna. Seit den 1980er Jahren trat die Fernseharbeit in Katinka Hoffmanns Karriere in den Hintergrund.
 
Hoffmann war mit dem Schauspieler Johannes Grossmann1) (1931 – 2014) verheiratet; aus dieser Ehe stammt eine Tochter. 1980 bekam sie ihre zweite Tochter Jessica mit ihrem Lebenspartner Horst Johanning.
Katinka Hoffmann hatte insgesamt sieben Enkelkinder und eine Urenkelin. Ihre Enkelin Mia Geese führt die Familientradition der Schauspielerei weiter und ist mittlerweile auch deutschlandweit am Theater zu sehen.
 
Quelle (überwiegend): Wikipedia (Stand 09.04.2015/10.09.2021)
 
Weitere Filme*) mit Katinka Hoffmann
 
Link: 1) Wikipedia

E. O. Fuhrmann
(Ernst-Otto Fuhrmann)

Ernst-Otto Fuhrman; Copyright Virginia Shue

… spielte den Tankstellenbesitzer George Antrobus.
 
Geboren am 31. Dezember 1924 in Siegen,
gestorben am 10. Juni 1986 in Berlin.
 
Ernst-Otto Fuhrmann begann seine Theaterlaufbahn in Bonn sowie am "Oldenburgischen Staatstheater". In den 1950er Jahren wechselte er zu Brechts "Berliner Ensemble", dem er drei Jahre angehörte, ging dann für 13 Jahre an die "Kammerspiele" nach München. Seit 1972 war er Ensemblemitglied des "Deutschen Schauspielhauses" in Hamburg. Hier spielte der seit seiner Kindheit kahlköpfige Charakterdarsteller, der auch als Professor an der "Musikhochschule" tätig war, unter anderem in Becketts "Glückliche Tage", Shakespeares "Wie es euch gefällt" und Brechts "Kleinbürgerhochzeit". Seine letzte Rolle in Hamburg war 1983 die des alten "Lämmermann" in Ludwig Fels' gleichnamigen Stück in der Hamburger "Kampnagelfabrik".
Seit Ende der 1950er Jahre übernahm der Schauspieler sporadisch Aufgaben für das Fernsehen, trat vor allem in ambitionierten Literaturverfilmungen in Erscheinung.
Noch am 9. Juni 1986 hatte Fuhrmann im "Theater des Westens" bei der Premiere einer parodistischen Version der Operette "Wiener Blut" auf der Bühne gestanden; am darauffolgenden Tag starb er mit 61 Jahren an Herzversagen.
Er war "ein erstklassiger Sekundant, ein Charakterdarsteller, der skurrilen, dämonischen oder dumpf kleinbürgerlichen Figuren eigenwillige Präsenz gab" schrieb unter anderem DER SPIEGEL (26/1986) in einem kurzen Nachruf.
 
Siehe auch Wikipedia
 
Weitere Filme*) mit E. O. Fuhrmann
 
Das Foto wurden mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
© Virginia Shue.
Christine Uhde … spielte die Mary Antrobus, rauschgiftsüchtige Tochter von George Antrobus und Mordopfer.
 
Die in München geborene Schauspielerin hatte nach abgeschlossener Schauspiel- und Ballettschule Engagements unter anderem in Würzburg, Krefeld, Aachen, Düsseldorf, Berlin sowie in Bonn. Seit mehreren Jahrzehnten wirkt sie am dortigen "Kleinen Theater Bad Godesberg", verheiratet war sie mit dessen Leiter bzw. Intendant der "Landesbühne Rheinland-Pfalz im Schlosstheater Neuwied" Walter Ullrich (→ "Ein Mann will nach oben"), mit dem sie aktuell in der Seniorenkomödie "Noch einmal verliebt – Die letzte Romanze" des amerikanischen Autors Joe DiPietro zu sehen war bzw. ist → www.kleinestheater-badgodesberg.de, www.schlosstheater-neuwied.de
In zahlreichen Stücken gestaltete Christine Uhde die weibliche Hauptrolle, unter anderem in den Tennessee Williams-Stücken "Endstation Sehnsucht", "Die Katze auf dem heißen Blechdach" und "Plötzlich im letzten Sommer", man erlebte sie in Ibsens "Die Frau vom Meer", in Hacks "Amphitryon" oder in Shaws "Geliebter Lügner"; außerdem trat sie in vielen Komödien und Musicals auf. Seit Jahren beschäftigt sich Christine Uhde mit Märchen und Mythen und gastierte mit ihren eigenen Programmen, begleitet von Musik, in vielen Städten → www.kleinestheater-badgodesberg.de.
Seit 2001 wohnt Christine Uhde in Potsdam.
 
Quelle (unter anderem): www.charlottenburger-kiez.de; siehe auch den Artikel bei www.general-anzeiger-bonn.de
 
Weitere Filme*) mit Christine Uhde
Claudia Gerstäcker … spielte die Carol Stewart.
 
Geboren am 6. November 1936 in Innsbruck.
 
Claudia Gerstäcker erhielt ihre künstlerische Ausbildung an der "Otto-Falckenberg-Schule" in München und stand anschließend in Wiesbaden ("Staatstheater"), Heilbronn (1957, "Kleines Theater"), Stuttgart und Frankfurt/M auf der Bühne. Bereits Mitte der 1950er Jahre kamen Angebote vom Film hinzu, so gab sie ihr Leinwanddebüt als Juliette  in dem Episodenfilm "Heldentum nach Ladenschluß"1) (1955; 3. Episode: Romeo und Julia). Es folgten Rollen in Kinoproduktionen wie "Blitzmädels an die Front"2) (1958), "Eine Reise ins Glück"2) (1958), "Dorothea Angermann"2) (1958) und "Das Totenschiff"2) (1959).
Bereits 1958 erschien Claudia Gerstäcker erstmals in einer Fernsehproduktion, größren Bekanntheitsgrad erlangte sie Anfang 1966 mit der Nebenrolle der Carol Stewart in dem legendären Straßenfeger "Melissa". Im darauf folgenden Jahr erhielt sie eine durchgehende Rolle in einem weiteren Mehrteiler, als Barmädchen Rosa zeigte sie sich in Franz Peter Wirths Dreiteiler "Flucht ohne Ausweg"3) (1967). Es folgten bis in die frühen 1980er Jahren hinein zahlreiche weitere TV-Rollen, sowohl in Einzelproduktionen als auch in Fernsehserien. Claudia Gerstäcker wirkte mit einer Episodenrolle auch in Dieter Wedels großem Publikumserfolg "Alle Jahre wieder – Die Familie Semmeling"2) (1976) mit, in dem Mehrteiler "Wallenstein"4) (1978) verkörperte sie die Kaiserin Anna von Österreich-Tirol2) (1585 – 1618). Zuletzt mimte sie eine Sekretärin in der Episode "Geheimnisse einer Nacht " (1983) aus der Krimi-Serie "Derrick".

Claudia Gerstäcker, Mutter eines Sohnes, war laut IMDb mit Nicola von Mudrovcic († 2002) verheiratet.

Quelle (überwiegen): Wikipedia sowie
"Glenzdorfs Internationales Film-Lexikon" (1961)
 
Weitere Filme*) mit Claudia Gerstäcker
 
Link: 1) Filmlexikon, 2) Wikipedia, 3) Die Krimihomepage, 4) Beschreibung innerhalb dieser HP

Ulrich Beiger
 
Ulrich Beiger; Copyright Arma Belen
… spielte den Friseur Duncan.
  
Geboren am 26. August 1918 in München,
gestorben am 18. September 1996 in München.
 
Kurzportrait zu Ulrich Beiger innerhalb dieser Homepage
 
Siehe auch Wikipedia; Fotos bei film.virtual-history.com

Weitere Filme*) mit Ulrich Beiger
 
 
 
Foto mit freundlicher Genehmigung von www.kultur-fibel.de;
das Copyright liegt bei Arma Belen, © Arma Belen

Dietrich Thoms … spielte den Gangster George Pelham.
  
Geboren am 8. März 1917 in Berlin als Dieter Thoms,
gestorben am 1. November 1980 in München.
 
Thoms gab nach der Schauspielschule sein Bühnendebüt im oberfränkischen Coburg. Weitere Theaterstationen wurden unter anderem das "Stadttheater in Bamberg" (1949) sowie das "Bayerische Staatsschauspiel" in München, an dem er viele Jahre engagiert war. Zu seinen Rollen in München zählten unter anderem der Schwarz in Schillers "Die Räuber", der Pindarus in "Julius Cäsar" und der Verkäufer in "O Wildnis" von Eugene O'Neill.
Thoms übernahm zudem seit den 1950er Jahren zahlreiche kleine Rollen in Film- und Fernsehproduktionen, zeigte sich beispielsweise als Kriminalassistent Collins in dem witzigen Kinokrimi "Gestatten, mein Name ist Cox"1) (1955), als Bauer Knoll in der Märchenverfilmung "Rübezahl – Herr der Berge"1) (1957), als Postbote in der Heinz Erhardt-Komödie "Der Haustyrann"1) (1959) oder als Inspektor Klaus in dem Rühmann-Streifen "Ein Mann geht durch die Wand"1) (1959).
Auf dem Bildschirm sah man ihn mit Episodenrollen wiederholt in populären Krimi-Serien wie "Die fünfte Kolonne", "Das Kriminalmuseum", "Der Kommissar" oder "Der Alte", wo er zuletzt Ende Dezember 1979 in der Folge "Illusionen über einen Mord" zu sehen war.

Dietrich Thoms war mit der Schauspielerin Tiddi Mössel verheiratet.
 
Quelle (unter anderem): Wikipedia sowie "Funk Uhr" (ca.1970)
 
Weitere Filme*) mit Dietrich Thoms
 
Link: 1) Wikipedia
Günter Lamprecht

Günter Lamprecht; Copyright Edmond Frederik

… spielte einen Partygast.
  
Geboren am  21. Januar 1930 in Berlin,
gestorben am 4. Oktober 2022 in Bonn-Bad Godesberg.
 
Kurzportrait zu Günter Lamprecht innerhalb dieser Homepage
 
Siehe auch Wikipedia, www.prisma.de, www.deutsches-filmhaus.de

Weitere Filme*) mit Günter Lamprecht
 
 
 Das Foto wurde mir freundlicherweise von dem
Fotografen Edmond Frederik zur Verfügung gestellt.
© Edmond Frederik

Franz Schneider … spielte den Tom Billings.
  
Geboren am 18. März 1916 (nach anderen Angaben am 18. September),
gestorben am 14. Mai 1985 in Frechen.
 
Kurzportrait zu Franz Schneider innerhalb dieser Homepage
 
Siehe auch Wikipedia

Weitere Filme*) mit Franz Schneider
*) Link: Internet Movie Database
Um zur Seite der TV-Serien zurückzukehren, bitte dieses Fenster schließen.
Home: www.steffi-line.de