Sabine Peters auf einer Autogrammkarte (Ross-Karte Nr. 1442/1), aufgenommen im "Atelier Binder", gegründet von Alexander Binder (1888–1929); Lizenz: gemeinfrei Sabine Peters erblickte am 29. Dezember 1913 als Tochter eines Kaufmanns in Berlin das Licht der Welt. Sie ließ sich in ihrer Geburtsstadt an der von Lucie Höflich (1883 – 1956) und Ilka Grüning (1876 – 1964) geleiteten Schauspielschule ausbilden, erhielt anschließend 1932 ein Engagement am "Theater am Kurfürstendamm"1), welches 1935 von Bühnenlegende Agnes Straub (1890 – 1941) kurzzeitig als "Agnes Straub Theater am Kurfürstendamm" geleitet wurde. Bis 1938 stand Sabine Peters hier auf der Bühne, brillierte mit Rollen wie der Regine Engstrand in dem Familiendrama  "Gespenster"1) (1935) von Henrik Ibsen1) mit Agnes Straub als Helene Alving, war aber auch im Lustspiel zu Hause wie beispielsweise Ende Oktober 1935 in "Christa, ich erwarte dich!" von Alfred Möller1) und dessen Schwester  Margarete Paulick1) alias Hans Lorenz.
 
Bereits 1932 gab die junge Schauspielerin mit einem kleinen Part ihr Leinwanddebüt in dem von Erich Waschneck1) mit Mitgliedern des Berliner Frauenruderclubs "Seeschwalbe" inszenierten Streifen "Acht Mädels im Boot"1) und startete damit eine intensive, wenn auch kurze Filmkarriere.
Nach Johannes Meyers1) mit Márta Eggerth und Hermann Thimig gedrehten musikalischen Film "Traum von Schönbrunn" (1932) spielte sie in Carl Froelichs1) Adaption "Reifende Jugend"1) (1933) nach dem Bühnenstück "Die Reifeprüfung" von Max Dreyer1), wo sie als Abiturientin Annelore Winkel neben keinem Geringeren als Heinrich George vor der Kamera stand.

Sabine Peters auf einer Autogrammkarte (Ross-Karte Nr. 1442/1),
aufgenommen in dem von Alexander Binder1) (1888 – 1929)
gegründeten "Atelier Binder"1)
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier

Bereits in ihrem dritten Langfilm, dem von Fritz Kampers in Szene gesetzten Lustspiel "Konjunkturritter"1) (1934), erhielt sie als Filmtochter des legendären Volksschauspielers Weiß-Ferdl eine tragende Rolle. Nach Géza von Bolvárys1) Drama "Das Schloss in Flandern"1) (1936) gelang ihr mit der titelgebenden Figur in Reinhold Schünzels Literaturverfilmung "Das Mädchen Irene"1) (1936) der endgültige Durchbruch als beliebte Leinwanddarstellerin. Sabine Peters wusste hier als egoistische Tochter der berühmten Modeschöpferin Jennifer Lawrence (Lil Dagover) zu überzeugen, die die Wiederverheiratung der attraktiven Mutter mit dem Forschungsreisenden John Corbett (Karl Schönböck) mit allen Mitteln zu verhindern sucht.
 
Mit einer weiteren Hauptrolle präsentierte sich Sabine Peters als Kunstschützin Nelly in Peter Stanchinas (1899 – 1967) Krimi-Melodram "Die gläserne Kugel"1) (1937) diesmal als Partnerin von Albrecht Schoenhals, mit dem sie auch für den "psychologisierenden Liebes- und Gesellschaftsfilm auf Kolportagen-Niveau, voller romantisch übersteigerter Gefühle" – so filmdienst.de – mit dem Titel "Man spricht über Jacqueline" (1937; Regie: Werner Hochbaum1)) vor der Kamera stand und in der nach dem Roman von Martha Albrand1) alias Katrin Holland gedrehten Geschichte die brave Schwester der Lebedame Jacqueline Topelius (Wera Engels1)) mimte. Sie war als Nina Schirrmacher die Schwester der schönen Sängerin Jelena Rakowska (Sybille Schmitz), die dem unter Mordverdacht geratenen Komponisten Stefan Laurin (Iván Petrovich) in dem melodramatischen Krimi "Die Kronzeugin"2) (1937; Regie: Georg Jacobi1)) ein Alibi gab. Das Gespann Iván Petrovich, Olga Tschechowa und Sabine Peters zeigte sich in Paul Wegeners spannenden Hochstapler-Geschichte "Unter Ausschluss der Öffentlichkeit"1) (1937), in der von Hans Hinrich1) inszenierten turbulenten Komödie "Fremdenheim Filoda"2) (1937) stand sie als Freundin der jungen Lore Filoda (Mady Rahl) ebenfalls auf der Besetzungsliste.
Als Jürgen von Alten1) mit "Der Biberpelz"2) (1937) erfolgreich die gleichnamige Diebeskomödie1) von Gerhart Hauptmann1) mit Heinrich George (Amtsvorsteher Baron von Wehrhahn) und Ida Wüst (Waschfrau Mutter Wolff) verfilmte, betraute er Sabine Peters mit der Figur der Tochter Leontine Wolff, als Preußenprinzessin Alexandrine1) tauchte sie in Paul Martins1) Historiendrama "Preußische Liebesgeschichte"1) (1938) auf, der unglücklichen Romanze zwischen Prinz Wilhelm von Preußen (Willy Fritsch), dem späteren Kaiser Wilhelm I.1), und der von Lída Baarová dargestellten polnischen Prinzessin Elisa Radziwill1). Der Streifen gelangte nach Fertigstellung jedoch nicht in die Kinos, die Aufführung wurde im Dezember 1938 untersagt; Grund hierfür war die bekannt gewordene Affäre Baarovás mit NS-Reichspropagandaminister Joseph Goebbels1). Erst im März 1950 wurde der Film von der FSK1) unter dem Titel "Liebeslegende"3) freigegeben und hatte seine Premiere am 12. April 1950 in den "Kammerlichtspielen" in München.
 
Sabine Peters gehörte mit ihrem unprätentiös-natürlichen Spiel zu den Publikumslieblingen der 1930er und 1940er Jahre, übernahm tragende Rollen in eher harmlosen Unterhaltungsstreifen an der Seite der Stars jener Ära. So sah man sie in dem Ehe- und Gesellschaftsmelodram "Rätsel um Beate"1) (1938; Regie: Johannes Meyer1)) nach der Komödie von Alfred Möller1) und dessen Schwester Margarete Paulick1) alias Hans Lorenz einmal mehr zusammen mit Lil Dagover und Albrecht Schoenhals, in der Komödie "Die vier Gesellen"1) (1938; Regie: Carl Froelich1)) nach dem Bühnenstück von Jochen Huth1) war sie als Käthe Winter die Mitstudentin von Marianne Kruge (Ingrid Bergman), Lotte Waag (Carsta Löck) und Franziska (Ursula Herking) und in dem Melodram "Die Nacht der Entscheidung"1) (1938; Regie: Nunzio Malasomma1)) nach einer Novelle von Rolf E. Vanloo1) als Gisela die Tochter von Konsul Brückmann (Hans Zesch-Ballot1)) neben der legendären Pola Negri in der weiblichen Hauptrolle. Erneut mit Albrecht Schoenhals sowie Gustav Diessl zeigte sie sich in dem nach dem Roman "Die beiden Diersbergs" von Renate Uhl (1892 – 1967) realisierten Liebesmelodram "Herz ohne Heimat"2) (1940; Regie: Otto Linnekogel1)), wurde von Regisseur Traugott Müller1) in dem Biopic "Friedemann Bach"1) (1941) als Charlotte von Erdmannsdorf neben Gustaf Gründgens in der Titelrolle des Komponisten Wilhelm Friedemann Bach1) besetzt. Als sturköpfig-zickige Enkelin des alten Bauern Lohhof (Emil Hess1)), die wie Schwester Antje (Edith Oss1)) in Paul Heidemanns Lustspiel "Floh im Ohr"2) (1943) alle potentiellen Heiratskandidaten in die Flucht schlägt, erfreute sie die Zuschauer ebenso wie als Ehefrau des Rechtsanwaltes Dr. Norbert Hartwig (Ernst Fritz Fürbringer) in dem bayerischen Schwank "Ich bitte um Vollmacht"2) (1944; Regie: Karl Leiter1)). Ihr letzter, noch während des Krieges gedrehter Film, Carl Boeses1) heitere Geschichte "Der Posaunist"3), gelangte erst am 23. Dezember 1949 in die Lichtspielhäuser. Hier mimte sie die frisch Angetraute des Posaunisten Emil Karge (Paul Dahlke), die für ihren Mann wenig erfolgreich ehrgeizige Karrierepläne schmiedet.
 
Nach Kriegsende zog sich Sabine Peters vom Filmgeschäft zurück und wirkte hauptsächlich am Theater, lediglich in der DEFA1)-Produktion "Figaros Hochzeit"1) (1949) ließ sie sich als Gräfin Rosine noch einmal auf der Leinwand blicken und verabschiedete sich damit endgültig von ihrem Kinopublikum. Georg Wildhagen1) hatte die Mozart-Oper "Le nozze di Figaro"1) mit Bariton Willi Domgraf-Fassbaender in der Titelrolle des Figaro und Angelika Hauff1) als Susanna verfilmt. "Eine frühe, ausschließlich im Studio entstandene Filmversion der gleichnamigen Mozart-Oper und einer der ersten – verdienstvollen – Versuche der DEFA, die Oper einem breiteren Publikum nahe zu bringen. Dabei wurden die Rezitative durch Dialoge ersetzt, die Gesangs-Nummern um etwa die Hälfte reduziert und die meisten Sänger (u.a. Erna Berger, Tiana Lemnitz1) und Margarete Klose1)) von Schauspielern gedoubelt. Aus heutiger Sicht ein veralteter Film mit grimassierenden Akteuren, der den Stoff bisweilen zur Lächerlichkeit verwässert." meint hierzu das "Lexikon des Internationalen Films". Die Tagesszeitung "Neues Deutschland" vom 27.11.1949 schrieb dagegen unter anderem "Hier entstand ein bezaubernder Film mit dem beschwingten Geiste und dem Reiz Mozartscher Musik. Ein Genuß, wie er selten ist auf der Leinwand." Die FSK1) verlieh dem Film das Prädikat "kulturell wertvoll", das Land Nordrhein-Westfalen bewertete ihn als "künstlerisch hochstehend".
Einen letzte Auftritt vor der Kamera hatte Sabine Peters als Frau des alten Webers Hilse (Heinz Rabe1)) in Fritz Umgelters1), mit unter anderem Klaus Maria Brandauer (Moritz Jäger), Martin Lüttge (Bäcker), Hans Söhnker (Pastor Kittelhaus), Karin Baal (Frau Dreissinger) und Benno Sterzenbach (der alte Ansorge) prominent besetzten Adaption "Die Weber" nach dem gleichnamigen Theaterstück1) von Gerhart Hauptmann1), welche am 27. Januar 1980 erstmals im Fernsehen ausgestrahlt wurde → Übersicht Filmografie.
 
Sabine Peters starb am 10. Oktober 1982 im Alter von 69 Jahren in München1); die letzte Ruhe fand sie auf dem Waldfriedhof der Gemeinde Haar1) bei München. Sie war mit dem Opernsänger Willi Domgraf-Fassbaender (1897 – 1978) verheiratet, aus der Verbindung ging die 1939 geborene Tochter Brigitte Fassbaender1) hervor, die sich später, nicht zuletzt durch das Studium bei ihrem Vater, als bedeutende Mezzo-Sopranistin, aber auch als Regisseurin und Intendantin einen Namen machte.
Quellen (unter anderem)*): Wikipedia, cyranos.ch
Fotos bei virtual-history.com
*) F.-B. Habel & Volker Wachter: "Lexikon der DDR-Stars" (Schwarzkopf & Schwarzkopf, 1999, S. 257)
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de, 3) Murnau Stiftung
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