Henri Vidal
Henri Vidal wurde am 26. November 1919 als Sohn eines Ingenieurs in kleinen französischen Gemeinde Royat1) (Puy-de-Dôme) geboren und wuchs später in Paris auf. Seine Laufbahn als Schauspieler begann Vidal mit kleinen Rollen an Provinzbühnen, nach der Teilnahme an einem Schönheitswettbewerb wurde der gut aussehende und athletische Mann für den Film entdeckt.
1941 gab er sein Leinwanddebüt in dem Streifen "Montmartre-sur-Seine" an der Seite von Edith Piaf und Jean-Louis Barrault, es folgten weitere Auftritte in nicht grade als Kassenschlager zu bezeichnenden Filmen. So erschien er unter anderem in "L'ange de la nuit" (1944, Engel der Nacht), "Étrange destin" (1946, Seltsames Geschick) und "Les Maudits" (1947, Boot der Verdammten), doch erst mit seiner Hauptrolle des Gladiators Rhual in dem historischen Monumentalfilm "Fabiola" erlangte er 1949 als Partner von Michèle Morgan3) auch internationale Beachtung. Kurz nach den Dreharbeiten heiratete Vidal den Filmstar und die Ehe hatte bis zu Vidals frühem Tod Bestand.
  
1950 erlebte man den Schauspieler mit der Hauptrolle in dem Thriller "Quai de Grenelle" (Jagd in den Tod), erneut neben seiner Frau in "La Belle que voilà" (Die Karriere der Doris Hart) nach dem Roman von Vicki Baum oder ein Jahr später einmal mehr als Partner von Michèle Morgan in dem Melodram "L'étrange Madame X" (Sündige Liebe). Yves Allégret besetzte ihn in seiner Romanverfilmung "La jeune folle" (1952, Die junge Irre) neben Danièle Delorme, 1954 spielte er in "Orient Express" an der Seite von Eva Bartok und Curd Jürgens → filmportal.de. Im gleichen Jahr mimte er neben Anthony Quinn in der Titelrolle und Sophia Loren als dessen Schwester Honoria in dem Historienfilm "Attila" (Attila, die Geißel Gottes; → film.at) den Feldherrn Aetius, mit Erich von Stroheim und Robert Hossein stand er für den Krimi "Série noire" (1955, Gangster von Paris) vor der Kamera. Sacha Guitry übertrug ihm den Part des Marschalls Joachim Murat4) in seinem starbesetztem, dreistündigem Historienepos "Napoléon"2) (1955) mit Daniel Gélin in der Titelrolle sowie unter anderem O. W. Fischer3) als österreichischem Staatsmann Fürst von Metternich4) und Jean Gabin3) als Marschall Jean Lannes4). Mit Jean Gabin stand Vidal auch für das Melodram "Le port du désir" (1955, Hafen des Verlangens) vor der Kamera, in René Clairs Meisterwerk "Porte des Lilas"2) (1957, Die Mausfalle) spielte er neben Pierre Brasseur und Georges Brassens als Mörder Pierre Barbier seine wohl schönste Rolle. Ein weiterer Höhepunkt in Vidals Filmkarriere war die Zusammenarbeit mit Brigitte Bardot in der Komödie "Une parisienne" (1957, Die Pariserin); hier war er der Kabinettchef Michel Legrand, in den sich die Tochter des französischen Staatspräsidenten, gespielt von Brigitte Bardot, verliebt.
  
Danach folgten Rollen in Produktionen wie "Sois belle et tais-toi" (1958, Sei schön und halt den Mund), "Pensione Edelweiss" (1959) oder "Pourquoi viens-tu si tard?" (1959, Frau im Fegefeuer). In "Ein Engel auf Erden"4) (1959 → prisma.de) konnte er mit Romy Schneider als Partnerin noch einmal als Rennfahrer Pierre Chaillot glänzen. Zu Henri Vidals letzten Arbeiten für das Kino zählt die Rolle des Zahnarztes Herve Dandieu in der Krimikomödie "Voulez-vous danser avec moi?" (1959, Wollen Sie mit mir tanzen?) mit Brigitte Bardot als seiner Filmehefrau, die sich als Amateurdetektivin betätigt, um ihren Mann, der einer amourösen Erpressung zum Opfer fiel, vom Verdacht des Mordes an einer zwielichtigen Tanzlehrerin und Erpresserin zu entlasten.5)
Weitere Rollen waren dem populären Schauspieler nicht mehr vergönnt, völlig überraschend starb Henri Vidal mit nur 40 Jahren am 10. Dezember 1959 in Paris an einem Herzschlag. Er war eine männliche Schönheit mit seinem romanischen Modellkopf, er hat schnell und intensiv gelebt, er liebte rasende Autofahrten, er hat auch ernst und fleißig gearbeitet. "Man ist Schauspieler, wie man Uhrmacher ist", sagte er einmal, "Im Leben zählen drei Dinge: Rechtschaffenheit, Talent und eine Chance. Es sind die Frauen, die uns zu Stars machen.6) 
Siehe auch Wikipedia, www.cyranos.ch
Filmografie bei der Internet Movie Database
1) nach anderen Quellen in Clermond-Ferrand 
Link: 2)  www.prisma.de, 3) Kurzportrait innerhalb dieser HP, 4) Wikipedia
5) Quelle: Filmlexikon
6) Nachruf in DIE ZEIT (Nr. 51, 18.12.1959)
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